Zahlungen in Israel zu akzeptieren bedeutet, in einen wachsenden Markt einzutreten, in dem der Gesamtumsatz im E-Commerce voraussichtlich von 7,55 Milliarden Dollar im Jahr 2023 auf 11,83 Milliarden Dollar im Jahr 2027 steigen wird. Ein Verständnis der lokalen Zahlungspräferenzen, einschließlich der Prävalenz von Transaktionen mit Kreditkarten, kann Ihrem Unternehmen helfen, israelische Kunden/Kundinnen anzuziehen und die Konversionsrate zu erhöhen.
Im Folgenden erklären wir, wie ein Unternehmen erfolgreich in den israelischen Markt eintreten kann:
- Diversifizierung der Zahlungsmethoden
- Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für Zahlungen
- Kommunizieren auf Hebräisch und Arabisch
Die aktuelle Marktlage
Israel setzt zwar immer noch auf die traditionellen Zahlungsmethoden, es gibt jedoch eine kontinuierliche Verlagerung hin zu digitalen Lösungen. Bargeldtransaktionen in israelischen Schekel - auch neue israelische Schekel oder NIS genannt - werden immer noch für alltägliche Transaktionen verwendet, aber Kreditkarten haben das Bargeld weit hinter sich gelassen und sind zur häufigsten Zahlungsmethode geworden.
Israels Zentralbank, die Bank of Israel, hat erheblichen Einfluss auf die Formulierung der Geldpolitik und die Überwachung der Stabilität des Finanzsystems des Landes. Mit ihrem Rahmenwerk 2023 hat sie internationalen Zahlungsdienstleistern den Zugang zu lokalen Systemen ermöglicht. Die Israel Securities Authority ist für die Regulierung der Kapitalmärkte, die Aufsicht über börsennotierte Unternehmen und den Schutz der Anlegerinteressen zuständig. Diese Behörden arbeiten mit dem Finanzministerium zusammen, das die wirtschaftliche Agenda für das Land festlegt.
Zahlungsmethoden
Das israelische Zahlungssystem besteht aus einer Mischung aus traditionellen und modernen Methoden. Hier sehen Sie, wie israelische Kundinnen und Kunden am liebsten bezahlen.
Derzeitige Nutzung
Karten sind die bevorzugte Zahlungsmethode in Israel und machten fast 70% der Einkäufe im Jahr 2022 aus. Zahlungen mit Bargeld und Schecks wurden für weniger als 10 % der Einkäufe gewählt. Lastschriftverfahren und Direktgutschriften machten jeweils etwa 11 % der Transaktionen aus.
Kontaktlose Zahlungen, unterstützt durch die Near-Field-Communication (NFC)-Technologie, werden immer häufiger eingesetzt, insbesondere für Peer-to-Peer (P2P) Zahlungen. Im Jahr 2023 gab eine Mehrheit der Israelis (fast 55 %) an, Zahlungs-Apps zu nutzen, um Geld an Freunde zu schicken. Dies unterstreicht das gestiegene Vertrauen und die breitere Akzeptanz dieser Zahlungsmethode.
Es gibt zahlreiche lokale mobile Zahlungen in Israel, die es Nutzern/in ermöglichen, Geld zu übertragen, ohne Bargeld oder eine Filiale aufsuchen zu müssen - darunter Max, Leumi App, Isracard, PayBox, BitPay und AnyPay -, aber viele Israelis nutzen auch internationale Optionen wie Apple Pay und Google Pay.
Beliebte B2C Zahlungsmethoden in Israel
- Kredit- und Debitkarten
- Mobile Zahlungen
- Digital Wallets (z. B. Apple Pay)
- Bargeld
Beliebte B2B Zahlungsmethoden in Israel
- Kreditkarten
- Banküberweisungen
- Lastschriftverfahren
Neue Trends
Der Jetzt kaufen, später bezahlen (BNPL)- Markt in Israel wird voraussichtlich im Jahr 2025 1,37 Milliarden USD erreichen und bis 2028 auf 4,37 Milliarden USD anwachsen. Beliebte BNPL-Anbieter wie Splitit, Jifiti und Sunbit Israel bieten Kundinnen und Kunden die Flexibilität, Einkäufe in mehreren Raten zu bezahlen.
Vorteile und Hürden beim Markteinstieg
Unternehmen, die Zahlungen in Israel akzeptieren möchten, müssen verschiedene Aspekte des Zahlungssystems in ihre Pläne einbeziehen, darunter die Mehrwertsteuer (MwSt.) und Rückbuchungsvorgänge. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht.
Steuern
Der Mehrwertsteuersatz in Israel beträgt für die meisten Waren und Dienstleistungen 18 %. Während die Kundinnen und Kunden diese Steuer im Voraus entrichten, ist das Unternehmen für die Erhebung und Abführung an den Staat verantwortlich. Die korrekte Anwendung und Abführung der Mehrwertsteuer ist von großer Bedeutung, da Unstimmigkeiten zu finanziellen Strafen führen können.
Rückbuchungen und Zahlungsanfechtungen
Das israelische Verbraucherschutzgesetz regelt Transaktionen zwischen Unternehmen und Kunden/Kundinnen mit dem Ziel, Letztere vor irreführenden Praktiken zu schützen und Transparenz zu gewährleisten. Bei nicht autorisierten Transaktionen oder Problemen mit gelieferten Produkten haben die Kundinnen und Kunden das Recht, Zahlungen anzufechten. Wie bei den europäischen Richtlinien zur Beilegung einer angefochtenen Zahlung sind auch in Israel die Unternehmen dafür verantwortlich, die Rechtmäßigkeit einer Transaktion zu überprüfen.
Kreditkartenunternehmen in Israel wie Isracard, Leumi Card und Cal sind aktiv am Rückbuchungsvorgang beteiligt. Sie fungieren als Vermittler und legen ihre eigenen Richtlinien für Unternehmen und Kunden/Kundinnen fest, die denen globaler Kreditkartenriesen wie Visa und Mastercard ähneln.
Internationale Zahlungen
Aufgrund der globalen Geschäftsaussichten und des stetigen Zustroms internationaler Besucher/innen besteht in Israel ein hoher Bedarf an effektiven und transparenten grenzüberschreitenden Zahlungsmechanismen. Nachfolgend sind einige Aspekte aufgeführt, die zu berücksichtigen sind.
Währungsumrechnung
Transaktionen, die eine andere Währung als den israelischen Schekel beinhalten, erfordern in der Regel eine Währungsumrechnung. Die Umrechnungskurse für diese Dienstleistungen werden während der Transaktion festgelegt, wobei die Gebühren häufig zwischen 1 % und 3 % des Transaktionswertes liegen. Je nach Unternehmensrichtlinien kann das Unternehmen diese Gebühr übernehmen oder an die Kundin bzw. den Kunden weitergeben.Lösungen für mehrere Währungen
Viele Unternehmen, die internationale Kundinnen und Kunden bedienen, nutzen die Funktionen für mehrere Währungen ihrer Zahlungsdienstleister. Die Anzeige der Preise in der Landeswährung der Kunden/Kundinnen kann dazu beitragen, Vertrauen aufzubauen und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Die Integration dieser Lösungen ist zwar mit Kosten verbunden, jedoch überwiegt das Potenzial, einen größeren Kundenstamm zu erschließen, häufig die anfängliche Investition.Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche
Insbesondere bei B2B-Zahlungen sollten Unternehmen bei der Abwicklung großer internationaler Transaktionen die AML-Gesetze beachten. Die meisten Anforderungen beziehen sich auf Finanzinstitute, jedoch können die Gesetze auch Auswirkungen auf Unternehmen haben, wenn eine Zahlung als verdächtig gekennzeichnet wird.
Sicherheit und Datenschutz
Israel passt seine Umgebung für Zahlungssicherheit an die neuesten Technologien an. Das Land verfügt über ein umfassendes Rahmenwerk für Cybersicherheit. Mehrere Schlüsselfaktoren und Aufsichtsbehörden prägen Transaktionen, darunter:
Datenschutzgesetze
Das israelische Datenschutzgesetz, das erstmals 1981 verabschiedet und seitdem mehrfach geändert wurde, schreibt vor, dass Unternehmen, die personenbezogene Daten erheben oder verarbeiten, diese Daten schützen und ihre Datenbanken bei der Datenschutzbehörde (PPA) registrieren müssen. Das Gesetz legt auch die Rechte fest, die Einzelpersonen in Bezug auf ihre Daten haben, ähnlich wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Europa. Die PPA überwacht die Durchsetzung des Gesetzes.Anforderungen an die Authentifizierung von Kundinnen und Kunden
In Übereinstimmung mit globalen Standards hat Israel Verfahren zur starken Kundenauthentifizierung (SCA) eingeführt. Zahlungsdienstleister müssen Maßnahmen zur Überprüfung der Transaktionsauthentizität anwenden; häufig ist auch eine Multi-Faktor-Authentifizierung erforderlich.AML-Protokolle
Das israelische Gesetz zur Bekämpfung der Geldwäsche verpflichtet Finanzinstitute zur Umsetzung strenger Kontrollen, darunter Know-Your-Customer-Verfahren (KYC), routinemäßige Transaktionsüberwachung und die Meldung verdächtiger Aktivitäten. Die israelische Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung überwacht die Durchsetzung des Gesetzes.Aufsicht über Finanzdienstleistungen
Die Aufsichtsbehörde für Kapitalmärkte, Versicherungen und Sparwesen (CMISA) überwacht Nichtbanken-Finanzinstitute und stellt sicher, dass diese die erforderlichen Vorschriften einhalten.
Wichtige Erfolgsfaktoren
Der israelische Markt für Zahlungen folgt zwar den internationalen Best Practices und weist Ähnlichkeiten mit dem europäischen Zahlungssektor auf, hat jedoch einzigartige lokale Präferenzen und Vorschriften, auf die sich Ihr Unternehmen einstellen sollte. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Unternehmen auf den Erfolg in Israel vorbereiten können.
Traditionelle Zahlungen mit Karte
Obwohl die Popularität von kontaktlosen Zahlungsmethoden weltweit zunimmt, hat sich die Akzeptanz in Israel nicht so schnell durchgesetzt wie in Ländern wie dem Vereinigten Königreich (UK). Daher ist es wichtig, dass Sie mehrere Zahlungsmethoden unterstützen. Sie sollten herkömmliche Zahlungen mit Kredit- und Debitkarten sowohl für persönliche als auch für Online-Transaktionen akzeptieren, um sicherzustellen, dass Kundinnen und Kunden eine Zahlungsmethode finden, die sie nutzen können.Erhöhte mobile Zahlungen
Obwohl Kreditkarten die beliebteste Zahlungsmethode in Israel sind, sind mobile Zahlungen auf dem Vormarsch; im E-Commerce beispielsweise werden 40 % der Transaktionen mit einem mobilen Gerät getätigt. Sie können sich diesen Trend zunutze machen, indem Sie mobile Zahlungs-Apps und Digital Wallets anbieten und Ihre Zahlungsschnittstellen so aktualisieren, dass sie auf mobilen Geräten gut funktionieren.Übersetzte Kunden-Schnittstellen
Hebräisch und Arabisch sind die am häufigsten gesprochenen Sprachen in Israel. Das Angebot von Kundensupport und Zahlungsschnittstellen in beiden Sprachen kann das gesamte Zahlungserlebnis für israelische Kunden verbessern und das Vertrauen in Ihr Unternehmen stärken.Elite Datensicherheitsprotokolle
Israel verzeichnet steigende Raten von Cyberangriffen, was zeigt, wie wichtig eine starke Datensicherheit in Zahlungssystemen ist, in denen persönliche und finanzielle Daten ausgetauscht werden. Die Erfüllung des Payment Card Industry Data Security Standards (PCI DSS) und die regelmäßige Überprüfung Ihrer Systeme können diese Risiken mindern.
Wichtige Erkenntnisse
Israelische Kundinnen und Kunden nutzen einen Mix aus verschiedenen Zahlungsmethoden. Sie bevorzugen häufig Kreditkarten und neuere Zahlungsmethoden wie mobile Zahlungen. Wenn Sie diese Vorlieben erkennen und berücksichtigen, können Sie die Abschlussrate von Transaktionen erhöhen. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung sowie spezifische Taktiken für das Akzeptieren von Zahlungen in Israel.
Vielfältige Zahlungsmethoden
Kartenzahlungen akzeptieren
Da Kreditkarten die gängigste Zahlungsmethode unter israelischen Kundinnen und Kunden sind, kann Ihr Unternehmen von der Akzeptanz lokaler und internationaler Kartenzahlungen profitieren.Gute Vorbereitung auf mobile Transaktionen
Stellen Sie sicher, dass Ihre Zahlungsseiten auf Smartphones und Tablets reibungslos funktionieren, und wählen Sie ein Zahlungs-Gateway, das mit verschiedenen mobilen Zahlungs-Apps und Digital Wallets kompatibel ist.Bereitstellung lokaler und globaler Optionen
Sowohl lokale als auch internationale mobile Zahlungsoptionen, von PayBox bis Apple Pay, sind in Israel sehr beliebt. Teilen Sie Ihren Kunden/Kundinnen mit, welche lokalen und globalen Zahlungsmethoden Sie akzeptieren, um Verwirrung zu vermeiden.
Stärkung der Sicherheitsmaßnahmen für Zahlungen
Nutzen Sie eine sichere Zahlungsinfrastruktur
Wählen Sie ein Zahlungs-Gateway, das Verschlüsselungsmethoden verwendet, um sensible Transaktionsangaben wie Kreditkartennummern sicher zu übertragen. Ohne eine sichere Infrastruktur ist es schwierig, Kundendaten zu schützen und betrügerische Aktivitäten zu verhindern.Erfüllung der israelischen Datenschutz-Standards
Das israelische Datenschutzgesetz setzt den nationalen Standard für den Umgang mit Daten und deren Schutz. Die strikte Einhaltung dieser Vorschriften kann auch bei Kunden/Kundinnen, die sich um die Datensicherheit sorgen, Vertrauen schaffen.Übernahme der globalen Best Practices
Israel hat zwar besondere Herausforderungen im Bereich der Sicherheit, aber die Einhaltung globaler Best Practices wie des PCI DSS ist immer noch ein guter Weg, um sowohl bei lokalen als auch internationalen Kunden/Kundinnen Vertrauen zu schaffen.
Kommunikation auf Hebräisch und Arabisch
Übersetzen von Kunden-Schnittstellen
Die Israelis sprechen überwiegend Hebräisch, und ein Teil der Bevölkerung spricht Arabisch. Eine lokal angepasste Benutzeroberfläche für Zahlungen wird bei den Kundinnen und Kunden gut ankommen. Hebräische und arabische Benutzeroberflächen machen eine Übersetzung überflüssig und ermöglichen nuancierte sprachliche und kulturelle Bezüge, die sich auf das Zahlungserlebnis auswirken.Lokal angepasste Unterstützung für Kunden/Kundinnen
Die sofortige Beantwortung von Fragen zur Zahlung zeigt, dass Ihr Unternehmen die Zeit der Kundinnen und Kunden wertschätzt. Schnelle Unterstützung, insbesondere in Hebräisch und Arabisch, kann potenzielle Probleme im Zahlungsprozess erleichtern und das Geschäft mit Kunden steigern.Kommunikation klarer Rückerstattungs- und Anfechtungsrichtlinien
Eine klar definierte Rückerstattungs- und Anfechtungsrichtlinie kann potenzielle Reibungspunkte verringern und die Kundschaft wissen lassen, dass Ihr Unternehmen Wert auf Transparenz legt.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.