Herausforderung
Als „Jetzt kaufen, später bezahlen“-Verfahren (BNPL) in den USA und Nordeuropa an Fahrt aufnahmen, erkannten die Gründer von seQura aus Barcelona eine Chance für ein neues POS-Finanzierungsangebot speziell für südeuropäische Kunden. Denn im Gegensatz zu reiferen Märkten sind etablierte Auskunfteien, die die für die Kreditvergabe so wichtigen Bonitätsprüfungen über eine API anbieten, in Südeuropa äußerst dünn gesät. Also brachte seQura 2013 ein neues BNPL-Verfahren auf den Markt, das für Kreditentscheidungen einen eigens entwickelten Algorithmus nutzt.
Dank flexibler Ratenzahlungen, höheren Genehmigungsraten und dem schnellsten Bezahlvorgang in ganz Spanien gewann das BNPL-Angebot von seQura unter Privat- und Firmenkunden schnell an Beliebtheit – was gewisse Wachstumsschmerzen zur Folge hatte. seQura kooperierte bei seiner weiteren Auslandsexpansion mit mehreren lokalen Zahlungsabwicklern und Finanzpartnern. Doch die komplexe Infrastruktur sorgte schon bald für sinkende Konversions- und Autorisierungsraten.
Vor diesem Hintergrund schaute sich das Unternehmen 2024 nach einem neuen Zahlungspartner um, der seinen Expansionskurs unterstützen und die unterschiedlichen regulatorischen Anforderungen und länderspezifischen Partnerschaftsmodelle unter einen Hut bringen sollte. Dieser Partner sollte zudem erweiterte Funktionen für die Zahlungsabwicklung im Angebot haben, um sowohl die anfänglichen Transaktionen als auch die anschließenden Ratenzahlungen möglichst gleich beim ersten Versuch zum Erfolg zu führen.
„BNPL-Methoden stehen und fallen mit Zahlungen. Wenn wir die nicht verarbeiten können, können wir direkt dichtmachen“, so der seQura-CCO Joaquim Ferrer.
Abgesehen von erweiterten Zahlungsfunktionen wünschte sich seQura auch einen strategischen Partner mit den notwendigen Ressourcen, die das Unternehmen für neue Produktvorhaben und die Reichweitensteigerung seiner Zahlungsmethode benötigte.
Lösung
2024 ging seQura eine strategische Partnerschaft mit Stripe ein und nutzte das Stripe-Expertenteam, um Stripe-Technologie in seine BNPL-Lösung einzubinden und deren Reichweite auszubauen.
Mit der Einbindung von Stripe Connect in seine BNPL-Infrastruktur verschaffte sich seQura außerdem eine Möglichkeit, seine Kontenstruktur an länderspezifische regulatorische Anforderungen und Partnerschaftsmodelle anzupassen. So kooperiert das Unternehmen im Kreditgeschäft in einigen Ländern mit lokalen Finanzpartnern. Dank der Flexibilität von Connect kann seQura zudem dafür sorgen, dass das Geld bedarfsgerecht an die richtigen Partner weitergeleitet wird. „Unser Geschäftsmodell ist eher von der komplizierten Sorte. Bei Connect bekommen wir Funktionen, die es bei anderen Acquirern nicht standardmäßig oder aber überhaupt nicht gibt“, so Komor.
Die Einbindung von Connect in Stripe Payments bietet seQura zudem Zugriff auf Stripe-Funktionen, die den Zahlungserfolg sowohl bei der ersten Transaktion als auch bei den anschließenden Ratenzahlungen erhöhen. Payments ermöglicht bei Transaktionen von erstmaligen seQura-Nutzerinnen und -Nutzern, die im Bezahlvorgang eine zusätzliche Verifizierung durchlaufen müssen, die Authentifizierung per 3D Secure. Bei Ratenzahlungen nutzt seQura zudem die Autorisierungsoptimierungen von Stripe wie den Kartenaktualisierer von Payments und Adaptive Acceptance mit seinen ML-optimierten Wiederholungsbenachrichtigungen und Routing-Kombinationen zur Rückgewinnung irrtümlich abgelehnter Zahlungen.
Des Weiteren unterstützte Connect seQura bei der Ergänzung seines Produktangebots um eigenständige Plattformen für bestimmte Branchen. So konnte das Unternehmen Verarbeitungsfunktionen von Stripe mit einer einzigen Connect-Integration in seine beiden erst kurz zuvor eingeführten Produkte eduQa für den Bildungssektor und optiQa für Optiker einbinden. Die beiden Plattformen ermöglichen Ratenzahlungen für Kursgebühren bzw. Sehhilfen.
Das Expertenteam von Stripe begleitete seQura von der anfänglichen Planung und Integration bis zu den abschließenden Tests durch die gesamte Connect-Integration. So wurde sichergestellt, dass die Plattform insbesondere für die Finanzierer richtig konfiguriert war und die Zahlungsmethoden in deren verbundenen Konten stimmten. Das Team veranstaltete mehrere Workshops, um seQura auf die Integration und Verwaltung der Plattform nach dem Launch vorzubereiten. Diese Zusammenarbeit erwies sich als entscheidend für die Integration und wurde durch zahlreiche praktische Tipps des Expertenteams etwa in Bezug auf die Fehlersuche und die Bewältigung möglicher Komplikationen flankiert. So konnte das Team von seQura die positive Dynamik bis zum Launch beibehalten.
Neben der Einbindung von Connect im Jahr 2024 erhöhte seQura die Reichweite seines BNPL-Produkts durch die Bereitstellung über Stripe zusätzlich.
Ergebnisse
Connect ermöglicht SeQura-Zahlungen in vier Ländern
Die unkomplizierte Abstimmung von Connect auf diverse lokale Vorschriften und Partnerökosysteme ermöglicht seQura seit 2024 die Verarbeitung von BNPL-Zahlungen über Stripe in Spanien, Italien, Frankreich und Portugal. Ab 2025 will das Unternehmen Stripe auch für die Zahlungsabwicklung in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den USA nutzen.
Stripe erhöht die Akzeptanzquote
Seitdem seQura Stripe als Zahlungsabwickler nutzt, hat sich der Abwärtstrend bei den Autorisierungsraten umgekehrt. So gehört die Zahlungserfolgsquote von Stripe denn auch zu den höchsten unter den Zahlungspartnern von seQura.
„Wir kontrollieren diese Zahlen wöchentlich und monatlich und stellen dabei immer wieder fest, dass die Autorisierungsraten insbesondere in Europa bei Stripe am höchsten sind“, kommentiert Jack Mayor, der bei seQura für strategische Partnerschaften zuständig ist.
Zusätzliche Zahlungsmethoden eröffnen neue Möglichkeiten für Ratenzahlungen
Zwar sind Kreditkarten bei seQura aktuell die wichtigste Zahlungsmethode. Dennoch sucht das Unternehmen nach neuen Verfahren für die Verarbeitung von Ratenzahlungen, wenn die hinterlegte Karte wegen unzureichender Deckung oder aus anderen Gründen abgelehnt wird. In solchen Fällen kann seQura seinen Kunden die Annahme lokaler Zahlungsmethoden ermöglichen, die bei Stripe ohne zusätzlichen Programmieraufwand eingerichtet werden können.
Connect spart Entwicklerressourcen beim Ausbau vertikaler Plattformen
Die Flexibilität von Connect hat seQura die Ausweitung der Stripe-Technologie auf seine branchenspezifische Plattformen ermöglicht, von denen das Unternehmen in Zukunft noch weitere entwickeln könnte.
„Stripe Connect ist so aufgebaut, dass wir erheblichen Entwicklungsaufwand sparen“, meint Ferrer. „So können wir Abwicklungsfunktionen von einer Integration schnell auf andere Plattformen übertragen.“
Stripe trägt zu 55 % Umsatzwachstum bei
Die dank Stripe erhöhte Reichweite seines BNPL-Angebots und die Expansion in neue Länder und Branchen haben seQura neben weiteren Faktoren 55 % Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr beschert.
Das Unternehmen erwartet, dass dieses Umsatzwachstum anhält, wenn immer mehr Stripe-Händler seQura als Zahlungsmethode übernehmen. „Das geht mit Stripe total einfach“, so Mayor. „Man muss sich einfach in seinem Stripe-Konto anmelden, auf die Zahlungsmethoden gehen, dort nach seQura suchen und uns aktivieren.“
Stripe hat sich als toller Partner für seQura erwiesen. Diese Einschätzung basiert aber keineswegs nur auf Zahlungen, sondern auch auf der hervorragenden gegenseitigen Unterstützung bei der gemeinsamen Erfüllung unserer Wachstumsziele.