Es gibt viele Gründe, aus denen potenzielle Kundinnen und Kunden einen Kauf kurz vor dem Abschluss abbrechen können. Unternehmen, die diese Faktoren kennen (ob unerwartete Kosten, komplizierte Bezahlvorgänge oder Sicherheitsbedenken), können präzise die Stärken und Schwächen ihres Online-Betriebs ermitteln und eine Strategie entwickeln, um Reibungspunkte beim Bezahlvorgang zu reduzieren.
In diesem Artikel werden die häufigsten Gründe für Kaufabbrüche über verschiedene Branchen hinweg beschrieben. Unternehmen, die sich mit diesen Herausforderungen auseinandersetzen, können Kaufabbrüche reduzieren und ihren Online-Bezahlvorgang optimieren.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was ist ein Kaufabbruch?
- Die acht Hauptgründe für Kaufabbrüche
- Warum es wichtig ist, die Ursachen von Kaufabbrüchen zu kennen
- So unterstützt Stripe Unternehmen
Was ist ein Kaufabbruch?
Zu einem Kaufabbruch kommt es, wenn potenzielle Kundinnen oder Kunden einen Online-Kauf beginnen, z. B. Artikel zu ihrem Warenkorb hinzufügen oder die Registrierung für ein Abonnement einleiten, aber die Website dann verlassen, ohne die Transaktion abzuschließen. Das entspricht in etwa der Situation in einem Ladengeschäft, wenn Käufer/innen ihren Warenkorb mit Artikeln an der Kasse stehen lassen und das Geschäft verlassen, ohne etwas zu kaufen.
Die acht Hauptgründe für Kaufabbrüche
Um Kaufabbrüche zu verhindern, müssen Sie zunächst wissen, warum sie vorkommen. Wenn Unternehmen die Schwierigkeiten für die Kundschaft beim Einkaufen nachvollziehen, können sie proaktive Lösungen implementieren und die Zufriedenheit von Kundinnen und Kunden verbessern.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die Hauptgründe für Kaufabbrüche beim Online-Shopping:
1. Unerwartete Kosten beim Bezahlen
- Erläuterung: Zusätzliche Kosten, die Kundinnen und Kunden erst beim Abschluss des Kaufs entdecken, wie Versandkosten, Steuern oder Bearbeitungsgebühren.
- Wie es dazu kommt: Unternehmen zeigen diese Kosten unter Umständen erst ganz am Schluss an, in der Annahme, dass die Kundschaft so zu Beginn höher motiviert ist.
- Prävention: Transparenz und klar verständliche Kommunikation sind unerlässlich. Achten Sie darauf, dass alle potenziellen Gebühren von Anfang an sichtbar sind, oder stellen Sie zumindest schon frühzeitig im Kaufprozess einen Kostenrechner bereit.
2. Komplizierter Bezahlvorgang
- Erläuterung: Ein verwirrender oder langwieriger Bezahlvorgang mit mehreren Schritten, der Kundinnen und Kunden vom Abschluss eines Kaufs abhält.
- Wie es dazu kommt: Unternehmen geben der Datenerfassung manchmal einen höheren Stellenwert als der Nutzererfahrung oder sie optimieren die Bezahlseite nicht.
- Prävention: Vereinfachen Sie den Bezahlvorgang. Bieten Sie nach Möglichkeit einen One-Click-Bezahlvorgang an und fragen Sie die Kundschaft nur nach den absolut notwendigen Daten.
3. Probleme mit der Website-Performance
- Erläuterung: Lange Seitenladezeiten, Abstürze oder Fehler beim Shoppen.
- Wie es dazu kommt: Unzulängliche Website-Infrastruktur, mangelnde Website-Optimierung oder hohes Trafficaufkommen können diese Probleme verursachen.
- Prävention: Überwachen Sie regelmäßig die Geschwindigkeit der Website und investieren Sie in robuste Hosting-Lösungen. Implementieren Sie Content Delivery Networks und optimieren Sie Bilder und Skripte für schnelleres Laden.
4. Fehlende Vertrauenssignale
- Erläuterung: Ein Mangel an Sicherheitsabzeichen, Bewertungen von Kundinnen und Kunden oder leicht verständlichen Rückgaberichtlinien, der Kundinnen und Kunden potenziell am Kauf zweifeln lässt.
- Wie es dazu kommt: Neuere oder kleinere Unternehmen denken möglicherweise nicht an diese Elemente in der Annahme, dass die Produktqualität für sich selbst spricht.
- Prävention: Zeigen Sie Sicherheitsabzeichen gut ersichtlich an, vor allem beim Bezahlvorgang. Fügen Sie Referenzen von Kundinnen und Kunden, transparente Rückgaberichtlinien und mehrere Methoden für die Kontaktaufnahme hinzu, um Vertrauen aufzubauen.
5. Begrenzte Zahlungsoptionen
- Erläuterung: Weniger verfügbare Zahlungsmethoden, die möglicherweise nicht alle Vorlieben von Kundinnen und Kunden erfüllen.
- Wie es dazu kommt: Unter Umständen beginnen Unternehmen mit nur wenigen Zahlungsmethoden, weil es einfacher ist oder sie sich damit auskennen. Dann erfüllen sie aber nicht die Erwartungen verschiedener Zielgruppensegmente und stellen keine in bestimmten Märkten bevorzugten Zahlungsmethoden bereit.
- Prävention: Bieten Sie zahlreiche verschiedene Zahlungsmethoden an, darunter Banküberweisungen, Digital Wallets und gegebenenfalls „Jetzt kaufen, später bezahlen“ (BNPL – Buy now, pay later).
6. Obligatorische Kontoerstellung
- Erläuterung: Nutzer/innen werden gezwungen, ein Konto zu erstellen, bevor sie einen Kauf abschließen.
- Wie es dazu kommt: Es ist zwar für Unternehmen vorteilhaft, Daten von Kundinnen und Kunden für Marketingzwecke zu erfassen, das bringt aber auch einen zusätzlichen Schritt für Nutzer/innen mit sich.
- Prävention: Bieten Sie eine Option zum Bezahlen als Gast an. Es ist zwar von Vorteil für Sie, wenn die Kundschaft ein Konto erstellt, Sie sollten diese aber nicht dazu zwingen, da das abschreckend wirken kann.
7. Missverständliche Rückgaberichtlinien
- Erläuterung: Nicht verständliche oder schwer zu findende Informationen zu Retouren oder Umtausch.
- Wie es dazu kommt: Einige Unternehmen verstecken ihre Rückgaberichtlinien an schwer zu erreichenden Stellen der Website oder verwenden umständliche Formulierungen, sodass Kundinnen und Kunden ihre Rechte kaum ermitteln können.
- Prävention: Präsentieren Sie die Rückgaberichtlinien klar ersichtlich auf Produktseiten und beim Bezahlvorgang. Verwenden Sie leicht verständliche Sprache und heben Sie wichtige Punkte wie den Rückgabezeitraum und etwaige damit verbundene Kosten hervor.
8. Ausverkaufte Artikel
- Erläuterung: Produkte, die beim Hinzufügen zum Warenkorb scheinbar vorrätig sind, aber beim Abschluss des Kaufs als ausverkauft angezeigt werden.
- Wie es dazu kommt: Probleme mit der Bestandsverwaltung und verzögerte Aktualisierungen auf der Website können zu Abweichungen zwischen dem tatsächlichen Inventar und der online angezeigten Verfügbarkeit führen.
- Prävention: Integrieren Sie ein System für die Echtzeit-Bestandsverwaltung, um sicherzustellen, dass die Website die aktuellen Lagerbestände widerspiegelt. Informieren Sie Kundinnen und Kunden umgehend, wenn ein Produkt nicht mehr verfügbar ist, idealerweise vor dem Bezahlvorgang.
Warum es wichtig ist, die Ursachen von Kaufabbrüchen zu kennen
Für Unternehmen, die Online-Zahlungen akzeptieren stellt jeder Kaufabbruch verpasste Umsatzchancen dar, liefert aber auch Einblicke in die Online-Einkaufserfahrung. Die Kaufabbruchsrate ist eine Leistungskennzahl und eine messbare Metrik, die die Effektivität des Online-Verkaufstrichters eines Unternehmens überwacht.
Kaufabbruchstrends können auf Geschäftschancen in einigen Hauptbereichen hinweisen:
Umsatzgenerierung
Jeder Kaufabbruch steht für potenziellen Umsatz, der nicht realisiert wurde. Wenn Sie nur einen Bruchteil dieser Einbußen wieder hereinholen können, kommen im Laufe der Zeit beträchtliche Summen zusammen.
Eine einzelne Transaktion an sich erscheint vielleicht nebensächlich. Wenn Sie aber diese Kundin oder diesen Kunden binden und zu wiederholten Käufen anregen, können Sie den Lifetime Value für das Unternehmen wesentlich steigern. Die Reduzierung von Kaufabbrüchen kann zu höheren Kundenbindungsraten führen und langfristige Kundenbeziehungen fördern.
Verbesserung der Nutzererfahrung
Mit jedem Kaufabbruch erhalten Sie Feedback zur Nutzererfahrung. Vielleicht ist der Bezahlvorgang zu umständlich oder unerwartete Kosten werden ganz am Schluss aufgedeckt. Durch Optimierung des Bezahlvorgangs erschaffen Sie eine reibungslose Erfahrung und regen sofortige Verkäufe und wiederholte Besuche an.
Das Vertrauen spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle bei Online-Transaktionen. Wenn Kundinnen oder Kunden einen Kauf wegen Bedenken hinsichtlich der Zahlungssicherheit oder unklaren Rückgaberichtlinien abbrechen, weist das auf mangelndes Vertrauen hin. Indem Sie diese Bedenken umgehend aus dem Weg räumen, können Sie einen Ruf als vertrauenswürdiges und zuverlässiges Unternehmen aufbauen.
Erlangen von betrieblichen Einblicken
Abbrüche wegen ausverkauften Artikeln liefern wertvolle Einblicke in die Bestandsverwaltung und die Bedarfsprognosen. Sie können Aufschluss darüber geben, welche Artikel besonders gefragt sind und eine Bestandsauffüllung oder aggressivere Beschaffungsstrategien erfordern.
Außerdem können Abbruchsraten auch die Wirksamkeit von Marketingkampagnen belegen. Wenn ein Sonderangebot zu hohem Traffic-Aufkommen, aber auch zu erhöhten Kaufabbrüchen führt, entspricht die Werbebotschaft unter Umständen nicht der Kauferfahrung.
Die Auswirkungen von Kaufabbrüchen gehen über Umsatzeinbußen hinaus. Indem Unternehmen die Ursachen für Kaufabbrüche ermitteln, können sie ihre Strategien verfeinern, die Customer Journey verbessern und Kundenbindung und Lifetime Value steigern. Dazu ist eine Mischung aus Analysen, Nutzererfahrungsoptimierung und strategischen Entscheidungen erforderlich, um diese knapp verpassten Chancen in abgeschlossene Verkäufe umzuwandeln.
So unterstützt Stripe Unternehmen
Kaufabbrüche stellen für viele Unternehmen eine Herausforderung dar, meist weil ihr Bezahlvorgang zu langwierig oder kompliziert ist. Stripe bietet mehrere Funktionen zur Optimierung des Bezahlvorgangs an, damit Kundinnen und Kunden angeregt werden, ihre Käufe abzuschließen. So können Sie Kaufabbrüche mit Stripe reduzieren:
One-Click-Bezahlvorgang
Der Bezahlvorgang mit Stripe Checkout oder der One-Click-Bezahlvorgang von Link ist intuitiv und schnell. Wenn Kundinnen oder Kunden sich für den One-Click-Bezahlvorgang entscheiden und ihre Informationen speichern, werden ihre Zahlungsdetails und Versanddaten bei zukünftigen Käufen automatisch aufgefüllt. Diese Funktion beschleunigt den Bezahlvorgang und nimmt der Kundschaft die mühsame manuelle Eingabe von Daten ab, sodass Käufe eher abgeschlossen werden.Optimierung für Mobilgeräte
Stripe stellt einen für Mobilgeräte und alle Bildschirmgrößen optimierten Bezahlvorgang bereit. Die Nutzeroberfläche ist übersichtlich und einfach und erfordert nur minimale Nutzereingaben. Das kann zum Reduzieren von Kaufabbruchsraten besonders nützlich sein, da Nutzer/innen von Mobilgeräten viel Wert auf die Anwenderfreundlichkeit bei Online-Käufen legen.Anpassungsfunktionen
Stripe ermöglicht es Unternehmen, ihre Bezahlvorgänge anzupassen. Mit den verfügbaren APIs und SDKs können Unternehmen die Nutzererfahrung an die jeweiligen Anforderungen und Vorlieben ihrer Zielgruppe anpassen. Dabei können Sie das Erscheinungsbild der Bezahlseite, die Arten der akzeptierten Zahlungen sowie Sprach- und Währungsoptionen bearbeiten. Je persönlicher die Erfahrung, desto höher sind meist die Konversionsraten.Zahlungsflexibilität
Stripe unterstützt eine Vielzahl von Zahlungsmethoden, von Kreditkarten bis hin zu Digital Wallets wie Apple Pay und Google Pay. Dadurch können Sie verschiedene Vorlieben von Kundinnen und Kunden erfüllen und die Wahrscheinlichkeit des Transaktionsabschlusses erhöhen.Sicherheitsmaßnahmen
Stripe legt großen Wert auf Sicherheit und bietet integrierte Systeme für Betrugserkennung und Risikomanagement. Diese erwecken das Vertrauen der Kundschaft, sodass Kundinnen und Kunden ihre Käufe häufiger abschließen.Kürzere Ladezeiten
Mit Stripe erreichen Sie auch hervorragende Geschwindigkeiten beim Bezahlvorgang. Die Plattform ist für schnelles Laden konzipiert, was wesentlich dazu beiträgt, die Kundschaft bis zur Kaufbestätigungsseite zu engagieren.
Der vielseitige Ansatz von Stripe betrifft verschiedene Elemente, die zu Kaufabbrüchen beitragen. Der One-Click-Bezahlvorgang ist eine wichtige Funktion, die Unternehmen zusammen mit Anpassung, Zahlungsflexibilität und Optimierung für Mobilgeräte einsetzen können, um ihre Konversionsraten wesentlich zu steigern. Weitere Informationen zu Stripe Checkout finden Sie hier.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.