Freemium-Preisgestaltung erklärt: Strategien, Vorteile, Fallstricke und Praxisbeispiele

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Mit Stripe Billing haben Sie freie Hand bei Verwaltung und Abrechnung für Ihre Kundinnen und Kunden – von einfachen wiederkehrenden oder nutzungsbasierten Abrechnungen bis hin zu individuell verhandelten Verträgen.

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  1. Einführung
  2. Was bedeutet Freemium-Preisgestaltung?
  3. Welche Vorteile bietet ein Freemium-Preismodell?
    1. Es verringert die Einführungshürden
    2. Es reduziert Kundinnen- und Kundenakquisekosten (CAC, Customer Acquisition Cost):
    3. Es schafft einen Konversionstrichter
    4. Es lässt Ihre Marke wachsen
    5. Es generiert Upsell-Möglichkeiten
    6. Es eröffnet andere Umsatzquellen
    7. Es generiert mehr Nutzer/innendaten
  4. Welche Herausforderungen birgt eine Freemium-Preisstrategie?
    1. Die Kosten kostenloser Nutzer/innen
    2. Das Nutzer/innenvolumen
    3. Überzeugende Gründe für Upgrades
    4. Eignung für das Produkt
    5. Hohe Abwanderungsquoten
    6. Tägliche Aufgaben
  5. Wie entwerfen Sie ein erfolgreiches Freemium-Preismodell?
    1. Am Anfang steht Ihr zentraler Mehrwert
    2. Eine kluge Grenze zwischen kostenlos und kostenpflichtig
    3. Ein offensichtlicher Upgrade-Pfad
    4. Das richtige Onboarding
    5. Das Wissen um die eigenen Anbieterkosten
    6. Ein auf Viralität und Empfehlungen ausgelegtes Design
    7. Eine frühzeitig eingerichtete Abrechnungsseite
    8. Ständige Optimierung
  6. Mit welchen Kennzahlen sollten Sie Ihren Freemium-Erfolg messen?
    1. Konversionsrate von kostenlosen zu kostenpflichtigen Tarifen
    2. Aktivierungsrate
    3. Abwanderungsquote (kostenpflichtig und kostenlos)
    4. Nutzungshäufigkeit und Bindung
    5. CAC vs. LTV
    6. Zeit bis zur Konversion
    7. Umsatz pro Nutzer/in
  7. So unterstützt Sie Stripe bei der Freemium-Preisgestaltung

Freemium-Preisgestaltung klingt erst einmal einfach: Sie verschenken einen Teil Ihres Produkts kostenlos und lassen sich den Rest bezahlen. Aber in der Praxis ist es eines der am schwierigsten zu balancierenden Preismodelle. Wenn Sie zu viel verschenken, upgraden Nutzer/innen nicht. Wenn Sie zu wenig verschenken, springen sie ab und upgraden ebenfalls nicht. Die potenziellen Vorteile sind erheblich – etwa virales Wachstum, eine massive Nutzer/innenbasis und langfristigen Umsatz – aber genauso erheblich sind auch die einzugehenden Kompromisse. Im Folgenden erklären wir, wie Freemium-Preisgestaltung funktioniert, wo sie sich auszahlt und wie man ein belastbares Konzept aufbaut.

Worum geht es in diesem Artikel?

– Was bedeutet Freemium-Preisgestaltung?
– Welche Vorteile bietet ein Freemium-Preismodell?
– Welche Herausforderungen birgt eine Freemium-Preisstrategie?
– Wie entwerfen Sie ein erfolgreiches Freemium-Preismodell?
– Mit welchen Kennzahlen sollten Sie Ihren Freemium-Erfolg messen?
– So unterstützt Sie Stripe bei der Freemium-Preisgestaltung

Was bedeutet Freemium-Preisgestaltung?

Freemium-Preisgestaltung heißt, dass man ein Produkt oder eine Dienstleistung zunächst kostenlos anbietet und denjenigen Nutzer/innen, die mehr Funktionen, Nutzung oder Kontrolle wünschen, diese Dinge über kostenpflichtige Upgrades anbietet. Diese Strategie beseitigt die Einstiegshürden und baut darauf, dass einige Nutzer/innen bleiben und für die Vollversion bezahlen, wenn sie das Produkt einmal ausprobiert und für nützlich befunden haben.

Die Idee wurde in den 1980ern als Software-Vertriebsmodell entwickelt und war als Shareware bekannt. Mit dem Aufstieg von Software as a Service (SaaS), Mobile Apps und digitalen Diensten wurde das Konzept zum Mainstream. Heute ist Freemium weit verbreitet – von Notiz-Apps und E-Mail-Marketingplattformen bis hin zu Design-Funktionen und Programmierschnittstellen (APIs) für Entwickler/innen.

Das Modell teilt ein Produkt in Stufen in:

– Kostenlos: Das Produkt ist eingeschränkt funktional, es existieren etwa Nutzungsbegrenzungen, Werbeanzeigen, weniger Funktionen oder es gibt keinen Support.
– Kostenpflichtig: Das Produkt wird leistungsfähiger und umfasst zusätzliche Funktionen wie mehr Speicher, Zugriff auf fortschrittliche Tools, Funktionen zur Zusammenarbeit und schnelleren Support.

Die kostenlose Stufe ist keine Testversion. Üblicherweise ist sie dauerhaft kostenlos. So kann jeder Ihr Produkt ohne Druck, Ablaufdaten und Verkaufsgespräch testen. Es bedeutet auch, dass Ihr Produkt sein Marketing selbst macht: Wenn es gut ist, werden die Menschen sich davon erzählen und es weiter verwenden, und einige Nutzer/innen werden schließlich mehr wollen.

Im Backend fallen für kostenlose Nutzer/innen weiterhin Kosten an, etwa für Server, Support und Weiterentwicklung. Das Modell funktioniert nur, wenn die Kosten für neue Nutzer/innen gering sind, z. B. bei Software oder digitalen Inhalten. Das Produkt muss außerdem interessant genug sein, um viele Nutzer/innen anzulocken. Einige von ihnen zahlen dann irgendwann oder generieren indirekte Umsätze durch Anzeigen, Empfehlungen oder Netzwerkeffekte.

Freemium hängt davon ab, Mehrwert in genau der richtigen Höhe zu verschenken: genug, um echten Mehrwert zu bieten, aber nicht so viel, dass die Nutzer/innen nie upgraden müssen.

Welche Vorteile bietet ein Freemium-Preismodell?

Ein funktionierendes Freemium-Modell ist ein Wachstumsmotor – deshalb nutzen es auch so viele Unternehmen.

Es verringert die Einführungshürden

Etwas kostenlos auszuprobieren, ist eine einfache Entscheidung für Kundinnen/Kunden, denn es besteht quasi kein Risiko. Das kann mehr Nutzer/innen anziehen, als ein kostenpflichtiges Modell es jemals könnte. Ein kostenloser Tarif bringt Ihr Produkt schneller in mehr Hände, egal, ob es auf Einzelpersonen oder Teams abzielt.

Es reduziert Kundinnen- und Kundenakquisekosten (CAC, Customer Acquisition Cost):

Wenn die kostenlose Version nützlich und gut auffindbar ist, kann sie den Großteil des Marketings ganz von alleine erledigen. Empfehlungen, Mundpropaganda, Such-Traffic und natürliche Viralität greifen hierbei alle ineinander. Zahlende Kundinnen/Kunden beginnen oft mit einem kostenlosen Tarif. Das ebnet ihnen den Weg von „Ich habe von Ihrem Produkt noch nie gehört“ zu „Ich nutze Ihr Produkt täglich“.

Es schafft einen Konversionstrichter

Mit genügend Volumen kann selbst eine geringe Konversionsrate erheblichen Umsatz generieren. Wenn Sie konstanten Mehrwert liefern, trägt sich diese Pipeline von allein.

Es lässt Ihre Marke wachsen

Ein kostenloser Tarif zieht Nutzer/innen an und schafft Sichtbarkeit. Eine großzügig ausgelegte kostenlose Stufe kann helfen, Ihr Produkt in seiner Kategorie zum Standard zu machen. Ein bekanntes Beispiel ist Zoom, das während der COVID-19-Pandemie in aller Munde kam. Freemium kann Ihre Reichweite und Markenbekanntheit erhöhen.

Es generiert Upsell-Möglichkeiten

Sobald Kundinnen/Kunden das Produkt regelmäßig nutzen, haben Sie ihr Vertrauen erlangt. Das erleichtert die Einführung kostenpflichtiger Upgrades –insbesondere, wenn diese Upgrades echte Probleme wie Speicherlimits, Workflow-Engpässe und fehlende Funktionen beheben. Upselling wird sich dann wie der logische nächste Schritt anfühlen statt wie ein Sales-Pitch.

Es eröffnet andere Umsatzquellen

Die zahlungspflichtige Stufe ist nur eine der Monetarisierungsoptionen. Einige Unternehmen profitieren durch Anzeigen, Sponsoring oder Affiliate-Tools auch von kostenlosen Nutzerinnen/Nutzern. Andere bauen über das kostenlose Produkt ganze Systeme auf, etwa durch die zunehmende Nutzung von APIs, Integrationen oder Partnerplattformen.

Es generiert mehr Nutzer/innendaten

Je größer Ihr Nutzer/innenstamm ist, desto mehr Daten können Sie verwerten und aus ihnen lernen. Über Freemium erhalten Ihnen einen massiven Datensatz zu Produktentscheidungen: Wo steigen Menschen aus, was schätzen sie, was ignorieren sie und wofür bezahlen sie? Das ist integrierte Forschung im großen Stil, die Ihnen hilft, Ihr Produkt für alle zu verbessern.

Freemium funktioniert am besten, wenn Sie langfristig planen: Schaffen Sie Mehrwert, verdienen Sie sich das Vertrauen Ihrer Kundinnen/Kunden und konvertieren Sie, wenn es darauf ankommt. Das Konzept ist nicht für jedes Produkt geeignet, aber es kann die Akzeptanz und den Umsatz in einer Weise steigern, wie es nur wenige andere Konzepte vermögen.

Welche Herausforderungen birgt eine Freemium-Preisstrategie?

Freemium kann für viel Wachstum sorgen, allerdings passiert das nicht automatisch. Dieselben Eigenschaften, die es attraktiv machen (z. B. freier Zugang, massiv skalierbar), können es auch teuer, schwer zu verwalten oder schlicht unrentabel machen. Folgende Herausforderungen können sich ergeben.

Die Kosten kostenloser Nutzer/innen

Auch Nutzer/innen, die nicht bezahlen, müssen Sie mit der nötigen Infrastruktur, Support-Tickets und Weiterentwicklungen versorgen. Wenn die Nutzung Ihres Produkts schnell wächst, können auch die Kosten schnell steigen. Das ist in Ordnung, solange Sie genug Nutzer/innen konvertieren oder auf andere Weise monetarisieren (z. B. durch Anzeigen). Tun Sie das nicht, kann das gefährlich werden.

Das Nutzer/innenvolumen

Bei Freemium geht es immer um Volumen. Die Konversionsraten liegen oft im niedrigen einstelligen Bereich. Um nennenswerte Umsätze zu erzielen, müssen viele Menschen Ihr kostenloses Produkt nutzen. Wenn Ihr Markt zu klein ist oder Ihr Wachstum ins Stocken gerät, verringert das Ihre Marge.

Überzeugende Gründe für Upgrades

Wenn die kostenlose Stufe zu viele zentrale Use Cases abdeckt, sehen die Nutzer/innen keinen Grund für ein Upgrade. Das kostenlose Produkt muss gut genug sein, um die Menschen zu verführen, aber auch so unvollständig, dass es einen natürlichen Bedarf für die kostenpflichtige Version schafft. Dieser feine Grat ist nicht leicht zu erkennen und schwer zu verschieben, wenn sich die Leute einmal daran gewöhnt haben, etwas Bestimmtes umsonst zu bekommen.

Eignung für das Produkt

Wenn Ihr Produkt hohe Grenzkosten hat (z. B. alles, was menschliche Arbeit, komplexe Abläufe oder teure Rechenleistung erfordert), ist Freemium eventuell kein nachhaltiges Modell. Dasselbe gilt für Produkte, die ein sehr spezifische Zielgruppe bedienen oder hohe Lieferkosten haben.

Hohe Abwanderungsquoten

Kostenlose Benutzer verspüren in der Regel keine hohe Bindung und wandern leichter ab. Ein großer Teil wird sich anmelden und nie mehr auftauchen. Das ist normal – aber wenn die meisten Kundinnen/Kunden abwandern, ohne je auf eine Paywall gestoßen zu sein, ist das ein Problem. Daher benötigen Sie solides Onboarding, eine möglichst kurze Time-to-Value und genug Attraktivität, um einige Nutzer/innen so lange zu halten, bis sie konvertieren.

Tägliche Aufgaben

Ein Freemium-Unternehmen zu führen bedeutet, zwei Nutzer/innengruppen (kostenlose und kostenpflichtige) mit unterschiedlichen Bedarfen, Grenzen und Erwartungen zu verwalten. Das wirkt sich zwangsläufig auf Produktentscheidungen, Preislogik, Support, Abrechnungsinfrastruktur und Analysen aus.

Freemium ist ein Kompromiss. Im Tausch gegen Reichweite schieben Sie Umsatz in die Zukunft auf und wetten, dass genügend Leute irgendwann upgraden. Wenn Ihr Produkt aber nicht verfängt, Ihre Wirtschaftlichkeit nicht skaliert oder Ihr Upgrade-Pfad zu weich ist, kann Freemium Ihrem Unternehmen schaden.

Wie entwerfen Sie ein erfolgreiches Freemium-Preismodell?

Damit Freemium funktioniert, müssen Sie ein Gleichgewicht für Ihr Produkt finden: Es muss eigenständig genug sein, um Nutzer/innen anzuziehen und zu halten, eingeschränkt genug, um Upgrades zu forcieren, und effizient genug, um zu skalieren, ohne Ihre Ressourcen zu verbrauchen.

Folgendes ist dazu nötig:

Am Anfang steht Ihr zentraler Mehrwert

Ihr kostenloser Tarif muss beweisen, dass das Produkt die Zeit der Nutzer/innen wert ist. Dafür muss der zentrale Mehrwert – der Job, den das Produkt macht – im Mittelpunkt der kostenlosen Stufe stehen. Wenn die Menschen nichts davon haben, sind sie weg, bevor Sie jemals eine Upselling-Gelegenheit bei ihnen haben.

Eine kluge Grenze zwischen kostenlos und kostenpflichtig

Der Knackpunkt bei Freemium ist die Frage, welche Funktionen Sie zahlenden Nutzer/innen vorbehalten. Denkbar sind etwa Nutzungsbegrenzungen (z. B. Speicherplatz, Nutzer/innenanzahl, Projektanzahl), Funktionen (z. B. Automatisierungen, Integrationen, Admin-Steuerung) oder Performance-Upgrades (z. B. bei Geschwindigkeit, Support oder Anpassungsoptionen). Die kostenlose Version sollte bereits ein echtes Bedürfnis abdecken. Die kostenpflichtige Version hingegen muss es noch besser, schneller oder skalierbarer lösen. Wenn eine Funktion von allen Nutzer/innen benötigt wird, sollte sie wahrscheinlich Teil des kostenlosen Tarifs sein. Wenn nur Power-Nutzer/innen sie benötigen, ist sie Ihr Upgrade-Hebel.

Ein offensichtlicher Upgrade-Pfad

Wenn der Unterschied zwischen dem, was jemand hat, und dem, was er will, unbestreitbar wird, rüstet er auf.

– Legen Sie eine Nutzungsbegrenzung für Kundinnen/Kunden fest, auf die sie stoßen werden: „Sie haben Ihre 10 kostenlosen Projekte abgeschlossen.“
– Definieren Sie Premium-Funktionen: „Pro-Funktion – mit diesem Upgrade können Sie sie verwenden.“
– Nutzen Sie Flaschenhälse aus: „Teammitglieder hinzufügen – ab X € pro Monat.“

Das richtige Onboarding

Anmeldungen sind bedeutungslos, wenn Sie die Menschen nicht aktivieren. Mit gutem Onboarding leiten Sie neue Nutzer/innen schnell zu diesem ersten Aha-Erlebnis – oder welche Aktion auch immer zur langfristigen Nutzung Ihres Produkts führt. Es kann auch ein Datenimport, das Abschließen eines Workflows oder eine bestimmte tägliche Nutzungsdauer sein. Je schneller jemand einen Mehrwert für sich findet, desto wahrscheinlicher ist es, dass er bleibt und irgendwann auch bezahlt.

Das Wissen um die eigenen Anbieterkosten

„Kostenlose“ Nutzer sind für Sie nicht kostenlos. Wenn die Kosten für Akquise, Support und Bindung im Verhältnis zu ihrem Konversionspotenzial zu hoch sind, zehren Sie damit Ihr Kapital auf. Rechnen Sie deshalb alles durch. Wissen Sie, welche Kosten Sie pro Nutzer/in haben, wie viel Wert er/sie wahrscheinlich generieren wird und wie lange es durchschnittlich dauert, bis sich die Akquisitions- und Support-Kosten für Nutzer/innen amortisiert haben. Infrastruktur, Support-Modell und Marge müssen mit Nutzung skalieren können, anstatt sie zu begrenzen.

Ein auf Viralität und Empfehlungen ausgelegtes Design

Freemium-Produkte können schnell wachsen, wenn sie sich durch aktive Nutzung verbreiten. Erleichtern Sie es den Menschen daher, Ihr Produkt mit anderen zu teilen, sie einzuladen und es ihnen zu empfehlen, insbesondere wenn das ihr eigenes Nutzungserlebnis verbessert (z. B. durch zusätzlichen Speicherplatz, freigeschaltete Funktionen, Social Proof). Eine gut gestaltete Empfehlungsschleife macht Ihre kostenlosen Nutzer/innen zu Ihrem Marketingteam.

Eine frühzeitig eingerichtete Abrechnungsseite

Professionalisieren Sie Ihre Zahlungsinfrastruktur, bevor Sie skalieren. Wenn jemand zahlungsbereit ist, sollte das Upgrade schnell und einfach durchzuführen sein. Das bedeutet: zuverlässiges Abo-Management, klar abgegrenzte Preisstufen und ein sauberer Übergang von der kostenlosen zur kostenpflichtigen Stufe. Tools wie Stripe kümmern sich um Zahlungen, Rechnungen, nutzungsbasierte Abrechnungen und automatische Mahnungen – und erleichtern Ihnen, hier von Beginn an alles richtig zu machen.

Ständige Optimierung

Die Grenze zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Stufen ist nicht in Stein gemeißelt. Wenn sich Ihr Produkt weiterentwickelt, sollte Ihr Preismodell nachziehen. Die besten Freemium-Modelle sind hier reaktionsschnell. Passen Sie Limits und Preise an, fügen Sie Upgrade-Walls hinzu oder entfernen Sie sie. Achten Sie auf Verhaltensindikatoren: Wo bleiben Menschen stecken, welche Funktionen führen wirklich zu Upgrades, wer geht und warum?

Mit welchen Kennzahlen sollten Sie Ihren Freemium-Erfolg messen?

Freemium ist relativ einfach auf den Markt zu bringen, aber schwierig profitabel zu machen. Sie planen langfristig, indem Sie die Nutzung jetzt skalieren, um später damit Geld zu verdienen. Um zu wissen, ob Ihr Plan aufgeht, müssen Sie die richtigen Zahlen verfolgen – nicht nur das Wachstum der registrierten Nutzer/innen.

Auf Folgendes kommt es an.

Konversionsrate von kostenlosen zu kostenpflichtigen Tarifen

Diese Kennzahl ist Ihre wichtigste. Sie müssen wissen, wie viele der kostenlosen Nutzer/innen letztendlich zahlen. Diese Kennzahl ist normalerweise recht niedrig, und das ist in Ordnung, solange Ihr Volumen hoch und Ihre Marge solide ist. Aber wenn die Konversion stockt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihr Upgrade-Pfad nicht attraktiv genug oder Ihre kostenlose Stufe zu großzügig gestaltet ist.

Unterteilen Sie Ihre Nutzer/innen in Kohorten und nach ihrem Verhalten. Finden Sie heraus, ob Nutzer/innen konvertieren, wenn sie ein Nutzungslimit erreichen oder eine Upgrade-Aufforderung für eine bestimmte Funktion erhalten. Wenn Sie wissen, wann Nutzer/innen konvertieren, wissen Sie auch, warum – und worauf Sie sich konzentrieren sollten.

Aktivierungsrate

Es reicht nicht aus, dass Menschen sich bei Ihnen registrieren. Sie müssen die Funktionen nutzen, durch die das Produkt bei ihnen verfängt – sei es Daten zu importieren, ein Projekt zu erstellen oder ein anderes Teammitglied einzuladen. Definieren Sie diese Aktion klar und messen Sie dann, wie viele neue Nutzer/innen sie in der ersten Sitzung oder den ersten Tagen ausführen.

Eine niedrige Aktivierung wird zu einer niedrigen Konversionsrate führen. Wenn Nutzer/innen nicht früh einen Mehrwert entdecken, springen sie im Zweifel ab, bevor sie irgendetwas bezahlen.

Abwanderungsquote (kostenpflichtig und kostenlos)

Die Abwanderung im kostenpflichtigen Bereich ist schnell erklärt: Wenn die Menschen aufhören zu zahlen, sinkt Ihr Umsatz. Aber auch die Abwanderung im kostenlosen Bereich ist wichtig. Hohe Abwanderung führt hier zu weniger potenziellen Upgrades, während hohe Abwanderung im kostenpflichtigen Bereich einen Wertverlust in Ihrer Premiumstufe erzeugt.

Suchen Sie nach Mustern, z. B. ob Nutzer/innen nach einem Abrechnungszeitraum abspringen, nach der Nutzung bestimmter Funktionen oder bei stagnierender Akzeptanz im Team.

Nutzungshäufigkeit und Bindung

Verfolgen Sie, wie oft kostenlose Nutzer Ihr Produkt verwenden. Die Zahl Ihrer täglich, wöchentlich und monatlich aktiven Nutzer/innen ist wichtig, besonders für Produkte mit Gewohnheitspotenzial. Die langfristige Bindung ist ein wichtiger Konversionsindikator. Wenn jemand Ihre kostenlose Stufe nach sechs Monaten immer noch nutzt, ist die Chance hoch, dass er irgendwann auf eine Paywall stößt und ein Upgrade durchführt.

Achten Sie darauf, wie viele Nutzer/innen an einem bestimmten Punkt abspringen. Wenn sie durchgehend abspringen, bevor sie Ihren Upgrade-Trigger auslösen, ist Ihr Trichter möglicherweise zu langsam, zu steil oder zu verwirrend.

CAC vs. LTV

Die CAC und die Lifetime Value (LTV) Ihrer Kundinnen/Kunden sind bei Freemium besonders wichtig, da viele Nutzer/innen überhaupt nicht bezahlen. Ihre LTV muss Ihre CAC deutlich übersteigen, damit das Modell funktioniert. Andernfalls machen Sie Verlust mit kostenlosen Nutzer/innen, die nie upgraden, und verdienen nicht genug, um den Verlust auszugleichen.

Segmentieren Sie Ihre Nutzer/innen sorgfältig. Wenn Nutzer/innen aus einem bestimmten Kanal (z. B. aus eigenständigen Suchen) häufiger konvertieren und länger bleiben als Nutzer aus einem anderen (z. B. aus bezahlten Anzeigen), investieren Sie entsprechend.

Zeit bis zur Konversion

Ein enger Upgrade-Pfad bedeutet, dass der/die durchschnittliche kostenlose Nutzer/in schon nach kurzer Zeit in eine kostenpflichtige Stufe wechselt. Ein längerer Zeitraum muss insbesondere bei B2B-Diensten nicht unbedingt schlecht sein, bedeutet aber, dass sich Ihre Nutzer/innen länger für Ihr Produkt interessieren müssen, bevor sie bereit sind zu bezahlen.

Anhand dieser Kennzahl können Sie Ihr Onboarding, Ihre Lifecycle-E-Mails, Ihre Aufforderungen in der App und Ihre Verkaufs-Follow-ups gestalten. Wenn die meisten Nutzer/innen um Tag 30 herum konvertieren, senden Sie ihnen in Woche 1 noch keine Upgrade-Anfragen. Aber warten Sie auch nicht bis Tag 60.

Umsatz pro Nutzer/in

Betrachten Sie den durchschnittlichen Umsatz pro Kundin/Kunde für alle Nutzer/innen (ARPU, Average Revenue per User) sowie exklusiv für zahlende Nutzer/innen (ARPPU, ~ per Paying User). Der ARPU zeigt Ihnen Ihre Gesamteffizienz, der ARPPU, ob Ihre Preisstufen leisten, was sie sollen.

Wenn viele Nutzer/innen konvertieren, aber der ARPPU niedrig ist, benötigen Sie möglicherweise bessere Upsell-Pfade oder höherpreisige Stufen. Ist der ARPU niedrig, könnte das bedeuten, dass Ihre kostenlose Stufe zu attraktiv ist.

Konversion, Bindung und Marge entscheiden bei Freemium-Modellen über den Erfolg. Ziel ist es, ein Produkt zu entwickeln, das die Menschen immer wieder nutzen und für das sie letztendlich auch bezahlen möchten. Die genannten Kennzahlen helfen Ihnen herauszufinden, wo Engpässe liegen, was Upgrades befördert und wo Sie das Gleichgewicht zwischen kostenlosem Mehrwert und Bezahlanreizen verfeinern können.

So unterstützt Sie Stripe bei der Freemium-Preisgestaltung

Mit Stripe Billing können Sie Kundinnen/Kunden zahlen lassen und verwalten, wie Sie möchten – von wiederkehrenden Abrechnungen bis zu Freemium-Modellen mit mehreren kostenpflichtigen Stufen. Akzeptieren Sie wiederkehrende Zahlungen weltweit in wenigen Minuten ohne jeglichen Programmieraufwand oder erstellen Sie über die API eine eigene Integration.

Bei Folgendem kann Stripe Billing Ihnen helfen:

– Flexible Preisangebote: Reagieren Sie mit flexiblen Preismodellen schneller auf Änderungen bei der Nutzer/innen-Nachfrage, einschließlich Freemium, nutzungsbasierten, stufenweisen und pauschalen Preismodellen sowie optionalen Gebühren und mehr. Auch Gutscheine, kostenlose Testversionen, anteilmäßige Verrechnung und Add-ons werden unterstützt.
– Weltweite Expansion: Vergrößern Sie Ihren Umsatz, indem Sie Ihren Kundinnen/Kunden immer ihre bevorzugten Zahlungsmethoden anbieten. Stripe unterstützt über 100 lokale Zahlungsmethoden und mehr als 135 Währungen.
Mehr Umsatz und weniger Abwanderung: Stärken Sie Ihre Umsatzrealisierung und reduzieren Sie die unbeabsichtigte Abwanderung mit Smart Retries und automatisierten Wiederherstellungs-Workflows. Mit den Wiederherstellungs-Tools von Stripe konnten Unternehmen 2024 über 6,5 Mrd. USD an Umsatz zurückgewinnen.
– Effizienzsteigerung: Konsolidieren Sie mithilfe von Stripes modularen Tools für Steuern, Umsatzberichte und Datenmanagement mehrere Umsatzsysteme in einem. Auch die Integration in Drittanbieter-Software ist bequem möglich.

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Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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