Einführung in die Compliance bei indirekten Steuern: Verkaufssteuer, Umsatzsteuer und GST

Best Practices für den Umgang mit indirekten Steuern und Konformitätsanforderungen

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Mit Stripe Tax berechnen, erheben und melden Sie Steuern für weltweite Zahlungen mit nur einer einzigen Integration. So wissen Sie genau, wo Sie sich registrieren müssen, der richtige Steuerbetrag wird automatisch erhoben und Sie haben Zugriff auf alle Unterlagen, um Steuererstattungen zu beantragen.

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  1. Einführung
  2. Was sind indirekte Steuern?
    1. Indirekte Steuern auf physische Produkte
    2. Indirekte Steuern auf digitale Produkte
  3. Wie funktioniert der Compliance-Prozess für indirekte Steuern?
    1. Schritt 1: Ermittlung der eigenen Steuerpflicht
    2. Schritt 2: Anmeldung zum Steuereinzug
    3. Schritt 3: Ermittlung des Steuersatzes und der steuerlichen Behandlung
    4. Schritt 4: Steuererklärung und -abführung
  4. So kann Stripe Sie unterstützen

Steuermanagement und steuerliche Compliance sind ein komplexes Thema – insbesondere wenn Ihr Unternehmen wächst. Man muss genau wissen, wo das eigene Unternehmen steuerpflichtig ist, welche Steuerbeträge man einziehen muss und was man dann mit diesem Geld macht. Dadurch entsteht ein beträchtlicher Kosten- und Zeitaufwand. Und Unternehmen investieren oft viele Monate in die Integration von Steuermodulen, um genau diesen Aufwand zu verringern.

Und je mehr Produkte man anbietet und je mehr Märkte man bedient, desto schwieriger gestaltet sich somit die Steuerfrage. Das gilt umso mehr für Online-Unternehmen, deren Kundschaft oft auf viele unterschiedliche Länder und US-Bundesstaaten verteilt ist. Sie sollten sich also exakt mit den Steuervorschriften in den einzelnen Märkten auskennen, um Steuernachzahlungen, Bußgelder und Verzugszinsen zu vermeiden.

Doch damit nicht genug – die Steuersätze werden auch immer wieder geändert. Allein im Jahr 2024 führten die Vereinigten Staaten rund 500 Änderungen der lokalen Verkaufsteuersätze ein. Und viele europäische Länder haben ihre Umsatzsteuersätze als Reaktion auf wirtschaftliche Faktoren wie die Inflation geändert.

In diesem Leitfaden werden die Grundlagen indirekter Steuern wie der Umsatzsteuer (USt.), der Steuer auf Waren und Dienstleistungen (GST) und der Sales Tax behandelt. Außerdem erfahren Sie, wie Sie Stripe Tax bei der Einhaltung geltender Steuervorschriften unterstützt.

Was sind indirekte Steuern?

Unternehmen erheben indirekte Steuern im Auftrag von Kommunen bzw. Staaten. Die Vorschriften unterscheiden sich dabei mitunter deutlich von Land zu Land und teils auch innerhalb der einzelnen Länder. Sie beziehen sich auf materielle Güter, digitale Produkte und Dienstleistungen.

Indirekte Steuern sind etwas anderes als direkte Steuern wie etwa die Einkommenssteuer. Letztere wird von Einzelpersonen oder Unternehmen direkt an den Staat entrichtet und basiert dabei auf Umsatz oder Gewinn. Indirekte Steuern hingegen werden auf den Verkauf von Gütern oder Dienstleistungen berechnet und für die Kund/innen vom verkaufenden Unternehmen abgeführt.

Für indirekte Steuern sind weltweit unterschiedliche Bezeichnungen gebräuchlich. In den USA werden sie als „sales tax“ bezeichnet. In Europa heißen sie „Umsatzsteuer“ (USt.), in Australien „goods and services tax“ (GST) und in Japan „Verbrauchssteuer“. Die Verfahren der Steuererhebung unterscheiden sich ebenfalls, dienen aber stets demselben Zweck: Der Endkunde bzw. die Endkundin bezahlt die Steuer.

In den meisten Ländern sind Unternehmen zur Steuererhebung verpflichtet

Indirekte Steuern auf physische Produkte

Die Steuerbehandlung physischer Produkte hängt vom Ursprungs- und Bestimmungsort und der Produkteinordnung durch die zuständigen Steuerbehörden ab. Diese unterscheidet sich von Stadt zu Stadt, Bundesstaat zu Bundesstaat und Land zu Land.

Kauft beispielsweise jemand im Stadtzentrum von Los Angeles einen Pullover, fallen dafür 9,5 % Verkaufssteuer an. Im benachbarten Culver City, das zum selben Landkreis gehört, muss man für denselben Pullover hingegen 10,2 % Verkaufssteuer zahlen.

Doch nicht nur der Verkaufsort entscheidet über den Steuersatz, sondern auch der Produkttyp. So sind in Texas zwar Cowboystiefel von der Steuer befreit, nicht aber Wanderstiefel. Und in Irland sind Kinderschuhe steuerfrei, Schuhe für Erwachsene dagegen nicht.

Indirekte Steuern auf digitale Produkte

Die einzelnen Steuergebiete definieren den Begriff „digitales Produkt“ ganz unterschiedlich. Grundsätzlich gilt, dass digitale Produkte und Dienstleistungen nicht physisch greifbar sind, man kann sie nicht in die Hand nehmen. Stattdessen lädt man sie meist aus dem Internet herunter oder greift über eine App oder eine Website auf sie zu. Beispiele für digitale Produkte und Dienstleistungen sind E-Books, Onlinekurse, Musikdateien und Website-Mitgliedschaften.

In der EU sind digitale Produkte steuerpflichtig, wenn sie vier Anforderungen erfüllen:

  • Sie sind kein physisches Produkt.
  • Sie werden über das Internet bereitgestellt.
  • Sie sind im Wesentlichen automatisiert und erfordern kaum menschliche Interaktion.
  • Sie basieren auf Technologie.

In den USA besteuern die einzelnen Bundesstaaten digitale Produkte unterschiedlich. 2021 waren Händler/innen in den meisten US-Bundesstaaten verpflichtet, Verkaufssteuern auf digitale Produkte zu berechnen. Mit diesen Unterschieden – in einigen Fällen wie beschrieben auch von Stadt zu Stadt – sollte man sich natürlich genau auskennen.

Jedes Land beschreitet bei der Besteuerung von Digitalprodukten seinen ganz eigenen Weg. Da digitale Produkte – und die zugehörigen Steuervorschriften – in der Weltwirtschaft ein relativ junges Phänomen sind, entwickeln sich Compliance-Standards und nationale Rechtsvorschriften ständig weiter. Für die Unternehmen bedeutet das wiederum, dass sie in Bezug auf regulatorische Änderungen immer auf dem Laufenden sein müssen.

Wie funktioniert der Compliance-Prozess für indirekte Steuern?

Wo auch immer sich Ihre Kundinnen und Kunden befinden – diese Fragen sollten Sie sich im Zusammenhang mit der Compliance mit indirekten Steuern stellen:

  • Wo und zu welchem Zeitpunkt bin ich zur Steuererhebung verpflichtet?
  • Wie melde ich den Steuereinzug an?
  • Welcher Steuersatz gilt für die einzelnen Produkte und Dienstleistungen?
  • Wie laufen Steuererklärung und -abführung ab?

Schritt 1: Ermittlung der eigenen Steuerpflicht

Zunächst muss man die eigene Steuerschuld ermitteln. Meist erfolgt der Steuereinzug am Kundenstandort – selbst wenn Ihr Unternehmen ganz woanders niedergelassen ist. In einigen Steuergebieten müssen Unternehmen erst ab einer bestimmten Umsatzschwelle Steuern eintreiben. Diese ergibt sich aus einer bestimmten Höhe an Umsätzen oder Geschäftsvorfällen in einem bestimmten Zeitraum und Land.

In den USA gelten in den einzelnen Bundesstaaten unterschiedliche Schwellenwerte für die Sales Tax. Sie richten sich nach dem Jahresumsatz oder der Anzahl an Geschäftsvorgängen. Auch in der EU schwankt die Meldeschwelle von Land zu Land. Unternehmen aus Drittstaaten, die Digitalprodukte an EU-Kund/innen verkaufen, sind jedoch schon ab der ersten Transaktion verpflichtet, Steuern einzuziehen.

Schritt 2: Anmeldung zum Steuereinzug

Bevor Sie Steuern Ihrer Kund/innen einziehen können, müssen Sie sich dort anmelden, wo Sie die geltende Meldeschwelle überschreiten.

Meldevorschriften in den USA

In allen US-Bundesstaaten, in denen Sie die Meldeschwelle überschreiten, finden Sie Einzelheiten zum Meldeverfahren auf der Internetseite der zuständigen Steuerbehörde. Die Anmeldefristen nach dem Erreichen der Meldeschwelle unterscheiden sich dabei von Bundesstaat zu Bundesstaat. In Texas beispielsweise müssen sich Unternehmen aus anderen Bundesstaaten am ersten Tag des vierten Monats nach Erreichen dés Registrierungsschwellenwerts registrieren lassen, die in den USA in der Regel als Economic Nexus bezeichnet wird. In Rhode Island haben Unternehmen dagegen bis zum 1. Januar des auf die Überschreitung des Schwellenwerts für den steuerlichen Anknüpfungspunkt folgenden Jahres Zeit, um sich anzumelden und Sales Tax einzutreiben und abzuführen.

Überlassen Sie Stripe die Verwaltung Ihrer Steuerregistrierungen in den USA und profitieren Sie von einem vereinfachten Prozess, bei dem die Antragsdetails vorab ausgefüllt werden – so sparen Sie Zeit und stellen die Einhaltung lokaler Vorschriften sicher.

Meldevorschriften in Europa

Europa hat die "einzige USt.-Anlaufstelle" (VAT OSS) eingeführt, um das Meldeverfahren in den EU-Ländern zu vereinfachen. Eine Anmeldung im VAT OSS ersetzt dabei die Registrierung in den einzelnen EU-Staaten, in die man Waren bzw. Dienstleistungen verkauft. Wer in einem EU-Land ansässig ist, kann die Anmeldung über das OSS-Portal seines Heimatlandes erledigen. Unternehmen mit Sitz außerhalb der EU können für die OSS-Registrierung ein beliebiges EU-Land wählen. Grundsätzlich müssen sich aber alle Unternehmen mit Sitz in einem EU-Drittstaat per OSS anmelden. Mit dem Brexit ist Großbritannien auch aus dem VAT OSS ausgeschieden und hat inzwischen ein neues Meldeverfahren eingerichtet.

Schritt 3: Ermittlung des Steuersatzes und der steuerlichen Behandlung

Je nach Steuergebiet und Produkt bzw. Dienstleistung gelten unterschiedliche Steuersätze. Und die gilt es selbstverständlich zu beachten.

Steuersätze in den USA

In den USA sind Sales Tax Sache der Bundesstaaten. 45 von ihnen und der District of Columbia erheben eine bundesstaatsweite Sales Tax, die sich auf 2,9 % bis 7,25 % beläuft. In 38 Bundesstaaten gibt es zudem lokale Sales Tax, die in einigen Bundesstaaten im Durchschnitt mehr als 5,0 % beträgt. Je mehr Steuergebiete (Städte, Landkreise, US-Bundesstaaten) man bedient, desto komplexer gestaltet sich also auch die Steuerfrage.

In vielen US-Bundesstaaten gibt es mehrere Hundert verschiedene Steuergebiete. Die Frage, welcher Steuersatz im Einzelfall anwendbar ist, kann sich also äußerst schwierig gestalten. Wenn man beispielsweise in einem Bundesstaat ansässig ist, der nach dem Ursprungsprinzip verfährt, so richtet sich die Sales Tax nach dem Sitz des Verkäufers. Ist man dagegen in einem Bundesstaat ansässig, der nach dem Bestimmungsprinzip besteuert, so richtet sich die Höhe der Sales Tax nach dem Kundenstandort.

Die Grafik informiert darüber, in welchen Staaten Sie je nach Ihrem Standort oder dem Standort Ihres Käufers/Ihrer Käuferin Umsatzsteuer erheben sollten

Steuersätze in Europa

Wie in den USA gelten auch innerhalb der EU ganz unterschiedliche Umsatzsteuersätze. Ungarn hat dabei in der EU mit 27 % den höchsten Umsatzsteuersatz, während die Umsatzsteuer in Luxemburg mit 17 % am niedrigsten ist. Bei grenzüberschreitenden Geschäftsvorgängen innerhalb der EU ist also zu ermitteln, welches Land die Umsatzsteuer berechnet und wer umsatzsteuerpflichtig ist (Sie als Unternehmen oder der Kunde/die Kundin).

Schritt 4: Steuererklärung und -abführung

Ihre Steuererklärungen müssen Sie den zuständigen Steuerbehörden vorlegen. Zuständig sind dabei meist die Staaten bzw. Länder, in denen Sie gemeldet sind und Steuern eingezogen haben. In einigen US-Bundesstaaten sind zudem kommunale Steuererklärungen erforderlich, wenn die Verkaufssteuer nicht auf Ebene des Bundesstaats gehandhabt wird. Auch die Einreichungsfristen unterscheiden sich je nach Bundesstaat bzw. Land und können sich basierend auf dem Jahresumsatz und anderen Faktoren ändern. So sind Sie unter Umständen verpflichtet, Steuern wöchentlich, monatlich oder jährlich abzuführen. Und selbst wenn Sie in einem Bundesstaat, in dem Sie registriert sind, keinerlei Verkäufe getätigt haben, sind sie möglicherweise dennoch zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet.

So kann Stripe Sie unterstützen

Stripe Tax vereinfacht Ihre globale Steuer-Compliance, damit Sie sich ganz auf Ihr Unternehmenswachstum konzentrieren können. Denn Stripe Tax berechnet und erhebt automatisch die auf physische und digitale Produkte und Dienstleistungen anfallende Sales Tax, USt. und GST – und zwar in sämtlichen US-Bundesstaaten und über 30 Ländern. Stripe Tax ist nativ in Stripe integriert und erleichtert Ihnen so den Start. Sie müssen keinerlei Drittanbieterprodukte oder Plugins integrieren.

Und dabei unterstützt Sie Stripe Tax:

  • Ermittlung steuerlicher Melde- und Erhebungspflichten: Anhand Ihrer Stripe-Transaktionen wird ermittelt, wo Sie zur Steuerabfuhr verpflichtet sind. Nach Ihrer Anmeldung können Sie ganz unkompliziert weitere Bundesstaaten und Länder hinzufügen. Dazu müssen Sie Ihre bestehende Stripe-Integration lediglich um eine Codezeile ergänzen. Alternativ können Sie die No-Code-Produkte von Stripe – wie etwa Invoicing – mit nur einem Klick um Steuerfunktionen erweitern.
  • Steuerliche Registrierung: Stripe Tax enthält Links zu Websites, auf denen Sie sich registrieren können, sobald Sie die geltende Meldeschwelle überschritten haben.
  • Automatischer Steuereinzug: Stripe Tax berechnet und erhebt automatisch den korrekten Steuerbetrag – ganz gleich, welches Produkt Sie anbieten und wo Sie tätig sind. Stripe Tax unterstützt unzählige Produkte und Dienstleistungen und sucht ständig nach neuen Steuervorschriften und Steuersätzen.
  • Vereinfachte Steuererklärung und -abführung: Mit unseren vertrauenswürdigen globalen Partnern profitieren Nutzer/innen von einer nahtlosen Erfahrung, die eine Verbindung zu Ihren Stripe-Transaktionsdaten herstellt. Unsere Partner überlassen die Verwaltung Ihrer Einreichungen, damit Sie sich ganz auf Ihr Unternehmenswachstum konzentrieren können.

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Bleiben Sie auf dem Laufenden über Ihre Meldepflichten, ziehen Sie automatisch den richtigen Steuerbetrag ein und generieren Sie im Handumdrehen alle erforderlichen Unterlagen für Ihre Steuererklärung.

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Automatisieren Sie die Erhebung und Meldung von Verkaufssteuern, USt. und GST für all Ihre Transaktionen – es stehen Integrationen mit wenig oder ganz ohne Code zur Verfügung.