SEPA TIP ist eine sichere, einmalige Zahlungsoption, um Rechnungen aus der Ferne zu bezahlen. Diese früher als TIP bekannte Zahlungsmethode wurde 2016 auf SEPA TIP aktualisiert. Diese Zahlungsmethode zwischen Banken bietet, ähnlich wie ein Scheck, mehrere Vorteile für Unternehmen, die sie verwenden.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was ist SEPA TIP?
- Wie funktioniert SEPA TIP?
- Was ist der Unterschied zum SEPA-Lastschriftverfahren?
- Für und Wider von SEPA TIP
- Wann sollte man SEPA TIP verwenden?
- Initiierung einer SEPA TIP-Zahlung
Was ist SEPA TIP?
SEPA TIP ist eine einfache und sichere Zahlungsmethode, die hauptsächlich in Europa verwendet wird. „Titre Interbancaire de Paiement“ (TIP) wurde 1988 in Frankreich eingeführt, aber 2016 durch SEPA TIP ersetzt, um den Änderungen Rechnung zu tragen, die sich aus der Einführung des Euro im Jahr 1999 ergaben. SEPA steht für „Single Euro Payments Area“ (einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum).
SEPA TIP ist ein an eine Rechnung angehängtes Dokument, das der Kunde/die Kundin unterzeichnen und an den Gläubiger zurücksenden muss, um seine/ihre Bank zur Abwicklung der Zahlung zu autorisieren. Dieses Dokument dient als Einzugsermächtigung.
Mit SEPA TIP kann der Kunde/die Kundin eine einmalige Zahlung an einen Dienstleister oder ein Unternehmen autorisieren und einmalige Rechnungen aus der Ferne bezahlen, ohne einen Scheck ausstellen zu müssen. Dieses System ersetzt den früheren Zahlungsauftrag zwischen Banken („titre interbancaire de paiement“), der in ganz Frankreich weit verbreitet war. So entfällt die Notwendigkeit, Lastschriften einzurichten oder Schecks auszustellen und zu unterschreiben, was den Zahlungsprozess vereinfacht.
Wie funktioniert SEPA TIP?
Für die Kundinnen und Kunden ist der Prozess einfach: Sie unterzeichnen das SEPA TIP-Dokument und senden es zusammen mit ihrem Bankauszug (RIB) per Post oder online an das Unternehmen. Die Verarbeitung von SEPA TIP-Dokumenten bedeutet zusätzlichen Aufwand für Unternehmen, da sie diese an die Finanzinstitute weiterleiten müssen, um den Zahlungsvorgang einzuleiten.
Das SEPA TIP-Dokument muss Angaben wie den Zahlungsbetrag, die Identität des Gläubigers und die Bankdaten des Schuldners (internationale Bankkontonummer IBAN) oder Bankleitzahl BIC) enthalten. Dieses Formular autorisiert eine einzelne Lastschrift vom Kundenkonto.
Bei der erstmaligen Verwendung des SEPA TIP oder beim Bankwechsel muss der Kunde/die Kundin das SEPA TIP-Formular vollständig einschließlich der Bankverbindung ausfüllen. Für zukünftige Transaktionen wird das SEPA TIP vorausgefüllt, da die Bankdaten vorliegen, was den Zahlungsvorgang beschleunigt.
Die SEPA-Überweisung ist eine sogenannte „Interbanken-Zahlung“, d. h. die Transaktion wird zwischen Banken durchgeführt.
Was ist der Unterschied zum SEPA-Lastschriftverfahren?
SEPA TIP unterscheidet sich vom SEPA-Lastschriftverfahren vor allem dadurch, dass es keine sofortige Zahlung ermöglicht.
Im Gegensatz zu Zahlungen per SEPA-Lastschrift ist bei SEPA TIP-Dokumenten für jede Zahlung die Genehmigung der/des Zahlungspflichtigen erforderlich, wodurch jede Transaktion eindeutig ist. Jede SEPA TIP-Transaktion erfordert die ausdrückliche Zustimmung durch eine Signatur oder elektronische Signatur.
Nachdem das Unternehmen das SEPA TIP-Dokument erhalten hat, leitet es dieses zur Verarbeitung an seine Bank weiter. Im Gegensatz zum SEPA-Lastschriftmandat, das wiederkehrende Abbuchungen zulässt, ist diese Zahlungsmethode auf eine einmalige Transaktion beschränkt. Das SEPA TIP ist ideal für einmalige Zahlungen, während das SEPA-Lastschriftverfahren besser für wiederkehrende Zahlungen mit nur einer Autorisierung durch den/die Zahlerin geeignet ist.
Mit Stripe Payments können Sie vorkonfigurierte Formulare und anpassbare Schnittstellen nutzen, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Stripe hilft Ihnen, Ihre SEPA- und TIP-Zahlungen zu verwalten und zu vereinfachen.
Für und Wider von SEPA TIP
Vorteile
SEPA TIP gibt Kundinnen und Kunden mehr Kontrolle und Sicherheit. Kundinnen und Kunden können den einzuziehenden Betrag angeben und nur diese Zahlung autorisieren.
Es kann verwendet werden, um Zahlungen innerhalb der SEPA zu tätigen.
Das Angebot von SEPA TIP ist eine kluge Wahl für Unternehmen, da es Rückverfolgbarkeit ermöglicht und Kundinnen und Kunden eine Alternative zu weniger sicheren digitalen Zahlungsmethoden bietet. Für Unternehmen ist das Anbieten von SEPA TIP als Zahlungsoption einfach und kostenlos, unabhängig von jeglichen Postgebühren.
Nachteile
SEPA TIP hat Nachteile. Wenn der Kunde/die Kundin beispielsweise nicht über ausreichende Mittel verfügt, kann die Bank die Transaktion ablehnen und eine Gebühr erheben. Dadurch wird die Zahlung storniert.
Unternehmen sollten auch beachten, dass der/die Zahler/in das Recht hat, den im TIP oder auf der Rechnung des Gläubigers ausgewiesenen Betrag anzufechten. Dies gibt dem Kunden/der Kundin Sicherheit, kann aber zu Komplikationen für das Unternehmen führen.
Die Zahlung per SEPA TIP erfolgt nicht sofort, was im Vergleich zu anderen Zahlungsmethoden wie Überweisungen oder Barzahlungen ein Nachteil ist. Die manuelle Verarbeitung von SEPA TIPs erfordert zusätzliche Ressourcen für Unternehmen.
Wann wird SEPA TIP verwendet?
Obwohl sich SEPA TIP in einem zunehmend digitalen Umfeld entwickelt, bleibt es eine traditionelle Zahlungsmethode, die besonders zur Begleichung bestimmter Rechnungen bevorzugt wird. Es wird häufig verwendet, um Rechnungen von öffentlichen Verwaltungen, öffentlichen Einrichtungen und großen Unternehmen zu bezahlen. Es wird häufig verwendet, um Rechnungen für Wasser, Strom, Gas, Telefondienstleistungen, Miete, Steuern und ähnliche Ausgaben zu bezahlen.
Die Einführung im Rahmen des SEPA, der sich über weite Teile Europas erstreckt, erleichtert Privatpersonen und Unternehmen grenzüberschreitende Transaktionen. SEPA ist der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum, in dem Unternehmen, Regierungen und Bürger bargeldlose Euro-Zahlungen zu den gleichen Bedingungen wie bei inländischen Transaktionen tätigen und empfangen können.
Initiierung einer SEPA TIP-Zahlung
SEPA TIP per Post
Bei der nicht-digitalen Version folgt der Prozess in der Regel den folgenden Schritten:
1. Ausstellung der TIP: Das Unternehmen fügt der Rechnung das TIP bei und sendet es an den Kunden/die Kundin.
2. Signatur und Versand: Der Kunde/die Kundin datiert und unterschreibt den TIP und sendet ihn dann an das Unternehmen zurück, bei Bedarf zusammen mit einem Bankidentitätsnachweis.
3. Weiterleitung an die Bank: Das Unternehmen sendet das unterschriebene TIP an seine Bank.
4. Kontobelastung: Die Bank des Gläubigers belastet das Konto des Kunden/der Kundin.
SEPA TIPP online
Das SEPA TIP ist auch in digitaler Form verfügbar. Um das Online-TIP zum ersten Mal zu verwenden, müssen Kundinnen und Kunden die folgenden Schritte ausführen:
1. Melden Sie sich bei Ihrem Online-Konto an: Rufen Sie die Website oder App des Unternehmens auf, das Sie bezahlen möchten.
2. Geben Sie Ihre Bankdetails ein: Geben Sie Ihre IBAN und BIC (oder den SWIFT-Code der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) in die dafür vorgesehenen Felder ein.
3. Elektronische Signatur des SEPA-Mandats: Sie müssen die Einzugsermächtigung mittels elektronischer Signatur bestätigen. In der Regel ist dafür die Eingabe eines Codes per SMS erforderlich.
Für die spätere Verwendung von e-TIP können Sie diesen Prozess befolgen:
1. Melden Sie sich bei Ihrem Online-Konto an: Wie bei der erstmaligen Nutzung muss sich der Kunde/die Kundin bei seinem/ihrem Konto anmelden.
2. Validierung von Zahlungen: Der Kunde/die Kundin wählt die auszuführende Zahlung aus und bestätigt seine/ihre Auswahl.
3. Zahlung abgeschlossen: Der Betrag wird automatisch vom Bankkonto des Kunden/der Kundin abgebucht.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.