ARTERNAL zu Embedded Finance im Kunstmarkt

ARTERNAL ist eine vertikale SaaS-Softwareplattform für das Firmenkundengeschäft und geht auf eine CRM-Technologie für den Kunstmarkt zurück. ARTERNAL wurde 2017 gegründet und will das Ertrags-, Bestands- und Kundenmanagement von Kunsthändlern, Galerien, Auktionshäusern und Kunstberatern vereinfachen und produktiver machen. Von seinen Niederlassungen in Los Angeles, New York und Toronto aus hilft ARTERNAL seinen Kundinnen und Kunden außerdem dabei, ihr Geschäft von überall aus zu betreiben.

Wir haben den Geschäftsführer und Mitgründer von ARTERNAL, Sean Green, zu ArtTech, der Bedeutung von Ratenkäufen in der Kunstwelt und Wertvorstellungen befragt, die sein Unternehmen mit Stripe teilt.

Lösungen im Einsatz

    Payments
    Atlas
Nordamerika
Start-up

Was hat Sie zur Gründung von ARTERNAL bewegt?

Das war vor allem Empathie. Eine Freundin hatte gerade ihre Stelle gekündigt, um Vollzeit als Künstlerin zu arbeiten. Also setzte ich meine Unternehmerbrille auf und schaute mir an, wie man in der Kunstwelt ein Unternehmen aufbauen könnte, um sie bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. Zunächst sprach ich mit einigen Künstlerinnen und Künstlern und entwickelte dann eine Plattform mit dem Namen MyCityMuse. Allerdings gestaltete es sich schwierig, Geld mit jungen, noch eher unbekannten Künstlerinnen und Künstlern zu verdienen. Also verlegte ich meinen Schwerpunkt auf Kunstsammler/innen und Kunstbegeisterte. Daraus ging dann ARTLOCAL hervor, eine Art Bewertungsportal für Kunstgalerien.

Natürlich wollten wir auch mit dieser Plattform – einem etwas besseren Galerieführer mit etwa 10.000 Nutzerinnen und Nutzern – Geld verdienen. Also versuchten wir, sie Kunstgalerien als Werbevehikel anzubieten. Wir mussten allerdings feststellen, dass es denen gar nicht darum ging, möglichst viel Traffic zu generieren. Sie interessierten sich ausschließlich für den Verkauf. So erkannten wir, wie wichtig Beziehungen im Kunsthandel sind und ich sah eine Möglichkeit, spezielle CRM-Tools für Galerien anzubieten. Das war eine wichtige Wegmarke für das, was wir heute unter dem Namen ARTERNAL kennen. Im Rahmen des ersten Start-up-Inkubators des New Museum in New York entwickelten wir also ein erstes CRM-Programm für kleinere Kunsthändler/innen.

Wer nutzt ARTERNAL?

Wir arbeiten mit Galerien, Kunstberatern und Auktionshäusern zusammen. Dort nutzen unsere Plattform im Alltagsgeschäft vor allem Mitarbeiter/innen im Verkauf, Direktoren und andere Beschäftigte. Wir wollen ihnen führende Backoffice-Tools an die Hand geben, mit denen sie alltägliche Abläufe an PC und Mobilgerät regeln können. Inzwischen betreuen wir nicht mehr nur kleinere Händler, sondern auch große Player wie KARMA, David Kordansky, Hauser & Wirth, Phillips Auction House und die Prizm Art Fair.

Was macht ARTERNAL aus?

ARTERNAL bietet Abläufe, die speziell auf die Kunstbranche zugeschnitten sind. Das ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen CRM-Plattformen. Kunst ist ein unglaublich visuelles Geschäft. Das haben wir bei Tools wie Inventory Management, mit dem sich virtuelle Galerien und Berichte erstellen lassen, berücksichtigt.

Im Jahr 2021 haben Sie den Begriff ArtTech geprägt. Wie hat sich dessen Bedeutung in den letzten zwei Jahren verändert?

Mit ArtTech wollten wir zunächst darauf hinweisen, dass Technik ein sehr gutes Hilfsmittel sein kann. Der Kunstmarkt ist generell eher behäbig, was die Übernahme neuer digitaler Hilfsmittel angeht. Deshalb wollten wir während der Pandemie, als viele Galerien in schwierigem Fahrwasser waren, darauf hinweisen, wie wichtig sie sind. In vielen Gesprächen ging es zunächst darum, welche Vorteile Technik generell bieten kann. Mit zunehmender Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt aber immer mehr auf die datengestützte Vermessung und Verbesserung von Betriebsabläufen und insbesondere Umsatzzahlen.

ArtTech macht die Kundenkommunikation für Kunsthändler/innen einfacher und übersichtlicher. Aber auch der Verkaufsprozess wird vereinfacht, da man sich die angebotenen Werke in Online-Galerien genau anschauen und auch direkt erwerben kann. Zudem werden Zettelwirtschaft und Excel-Tabellen überflüssig, da man alles direkt im CRM, in der Bestandsverwaltung, im Abrechnungsprogramm, in einer mobilen App und in anderen Programmen erledigen kann.

Wie will ARTERNAL zum ersten SaaS-Fintech für den Kunstmarkt werden?

Zahlungen sind in unseren Gesprächen mit Kundinnen/Kunden und Interessentinnen und Interessenten ein ständiges Thema. Deshalb wollen wir hier nach vorne blicken und Technologien anbieten, mit denen sich Geschäftsabläufe vereinfachen und alles unter einem Dach regeln lässt. Dabei haben wir uns von Neobanken inspirieren lassen, die Überweisungen ganz ohne herkömmliches Geldhaus abwickeln.

Mit Stripe können wir nun ein eingebettetes Finanzierungstool anbieten, das Kunstkäufe per Ratenzahlung ermöglicht. Dabei bieten wir auch Abrechnungsfunktionen an und steigern so die Umsatzleistung unseres eigenen Produkts. Auf dem Kunstmarkt ist Vertrauen alles – und unsere Partnerschaft mit Stripe stärkt dieses Vertrauen erheblich.

Wie genau wollen Sie Ratenkäufe einbinden?

Für den Kunstmarkt sind Ratenkäufe in mehrerlei Hinsicht interessant. Zum einen kommt es bei den Galerien immer wieder zu Liquiditätsengpässen. Hier bieten Ratenkäufe eine gute Möglichkeit, sich direkt die notwendigen Mittel zu sichern, obwohl die Zahlung eigentlich erst mit der Zeit erfolgt. Zum anderen besteht das Kerngeschäft der Galerien eigentlich nicht darin, selbst Kredite auszugeben. Sie haben auch überhaupt kein System, mit dem sie die Kreditwürdigkeit ihrer Kundinnen und Kunden zuverlässig bewerten könnten. Trotzdem müssen sie Leuten, die sie gar nicht kennen, immer wieder kreditähnliche Zahlungsmöglichkeiten anbieten und darauf hoffen, dass sie ihr Geld letztlich bekommen werden. Und drittens ist die Zahlungskontrolle der Galerien angesichts ihres vielfältigen Kundenstamms äußerst ineffizient. Das führt aufgrund der zeitlich bedingt ausbleibenden Kontenabstimmung immer wieder zu Umsatzeinbußen, weil ausstehende Zahlungen überhaupt nicht bemerkt werden. Für all diese Problemstellungen sind Ratenzahlungen die naheliegendste Antwort. In unsere vertikale Software eingebettet, bieten sie Sammlerinnen und Sammlern zudem eine unkomplizierte Möglichkeit, ihre Käufe nach und nach abzubezahlen. Und die Kunsthändler wiederum können ihre Kundinnen und Kunden mit einem neuen Angebot von sich überzeugen. In jedem Fall sind diese „Jetzt kaufen, später bezahlen“-Angebote einfacher als herkömmliche Zahlungspläne.

Auf Käuferseite beseitigen sie zudem eine große Hürde, auf dem Kunstmarkt überhaupt erst Fuß zu fassen. Viele erfahrene Sammler/innen haben mit Zahlungsplänen angefangen, auch wenn ihnen das meist gar nicht bewusst ist. Nun können viel mehr Menschen Kunst kaufen und in praktischen Raten zahlen und müssen so nicht mehr so viel Geld auf einmal in die Hand nehmen. Das ist natürlich ein großer Vorteil und sorgt für mehr Vielfalt auf dem Kunstmarkt. Denn nun können auch Menschen mitmachen, die bislang ausgeschlossen waren. Und auch für erfahrene Sammler/innen bieten Ratenkäufe Vorteile. Denn sie können ihre liquiden Mittel anderweitig verzinsen, anstatt sie komplett in einem Kunstwerk zu binden.

Wie soll die Zusammenarbeit mit Stripe weitergehen?

Die Zukunft des Kunstmarkts liegt im Direktverkauf. Dementsprechend beobachten wir derzeit auch einen Anstieg privater Verkäufe. Stripe hat eine Vielzahl von Finanzprodukten im Angebot, mit denen ARTERNAL innovativer werden kann. Die wollen wir nutzen und so auch im P2P-Geschäft Fuß fassen – sei es mit Lastschriften oder Überweisungen. Der Vorteil für die Kundinnen und Kunden? Sie können ganz einfach Ihre finanzielle Zukunft absichern. Und Stripe ist genau der richtige Partner dafür.

Welche Wertvorstellungen teilen Stripe und ARTERNAL?

Barrierefreiheit und natürlich die geschäftliche Seite. Als Schwarzer wünsche ich mir, dass Unternehmer/innen und Geschäftsleute Zugang zu den neuesten und besten Technologien haben. Mit den Tools von Stripe Atlas kann man die finanzielle und rechtliche Seite im Griff behalten und seinem Unternehmen zu schnellem Wachstum verhelfen. Dieses Engagement für Unternehmertum und insbesondere Kleinunternehmen verbindet uns.

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