Best practices for building a fintech company, from four startups

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  1. Einführung
  2. Grundlagen zu FinTech
    1. Beispiele für FinTechs
  3. Wichtige Überlegungen beim Aufbau eines FinTechs
    1. 1. Eine Zielgruppe mit dringendem Bedarf und wenig Angebot identifizieren
    2. 2. Kundenfeedback einholen, um Ihre Produkt-Roadmap zu erstellen
    3. 3. Einnahmequellen diversifizieren
    4. 4. Grundlegende Infrastruktur festlegen
    5. 5. Strategie zur Kundenakquise aufstellen
    6. 6. Testen und optimieren
  4. So kann Stripe Sie unterstützen

Mit dem Aufkommen von Banking-as-a-Service(BaaS)-Tools sind die Einstiegshürden für Gründer/innen neuer FinTech-Unternehmen bzw. für Unternehmen, die Finanzdienstleistungen in ihr bestehendes Angebot einbinden wollen, deutlich gesunken. Unternehmen können nun nicht nur Finanzdienstleistungen in ihre Produkte integrieren, sondern auch den Entwicklungsaufwand, die Produktkomplexität und den regulatorischen Aufwand beim Angebot von Krediten, Finanzkonten und Karten drastisch reduzieren.

Dank Technologie ist der Aufbau eines FinTech-Unternehmens einfacher denn je. Und so wird der Markt geradezu von neuen Firmen und Produkten überschwemmt, die Finanzdienstleistungen anbieten wollen, die auf die Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen zugeschnitten sind. BaaS mag den Aufwand und die Komplexität verringert haben. Doch Software-Entwicklung und -Programmierung machen nur einen kleinen Teil des Aufbaus eines neuen FinTech-Unternehmens aus. Gründer/innen müssen sich auch Gedanken über die Produktmarkttauglichkeit, Monetarisierungsstrategien, Kundenakquise usw. machen.

In diesem Leitfaden werden einige Schritte und Best Practices für Unternehmen erläutert, die ein erfolgreiches FinTech aufbauen möchten. Dabei geht es vor allem um FinTechs, die Finanzkonten und Karten anbieten. Wir haben unser internes Know-how mit Erkenntnissen von FinTech-Start-ups gepaart, um Sie bei der Gestaltung, dem Aufbau und dem Wachstum Ihres Unternehmens zu unterstützen.

Grundlagen zu FinTech

Ein FinTech ist ein Unternehmen, das Finanzdienstleistungen wie Finanzkonten, Karten oder Kredite anbietet und diese Kundinnen und Kunden per Software bereitstellt. Der Begriff kann sich auf ein „reines“ FinTech-Unternehmen mit einer Finanzdienstleistung als Kernangebot beziehen (z. B. ein FinTech, dessen Hauptangebot Kredite für kleine Unternehmen sind). Er kann aber auch ein Unternehmen bezeichnen, das Finanzdienstleistungen in seine Plattform einbettet, um sein Kernangebot zu ergänzen (z. B. eine Terminbuchungssoftware für Friseursalons, die auch Zahlungsabwicklung und Firmenkreditkarten beinhaltet).

Angesichts der steigenden Zahl von Unternehmen, die Finanzdienstleistungen entwickeln und anbieten, ist es gar nicht mehr so leicht zu sagen, wann es sich um ein FinTech handelt. Heute spielen Finanzdienstleistungen bei vielen Unternehmen eine größere Rolle in der Produkt- und Geschäftsstrategie. Folglich trifft die Bezeichnung „FinTech“ immer häufiger zu.

Beispiele für FinTechs

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, Finanzdienstleistungen anzubieten:

  • Übernahme der Hauptbankbeziehung der Nutzer/innen: Das Ziel dieser FinTechs ist es, der primäre Partner für die Bankgeschäfte ihrer Kundinnen und Kunden zu werden und deren bestehenden Bankbeziehungen (sofern vorhanden) zu ersetzen. Diese Unternehmen brauchen in der Regel ein umfangreiches Finanzangebot, das alle oder die meisten finanziellen Belange der Nutzer/innen abdeckt, einschließlich Giro- und Sparkonten, Kredit- und Debitkarten, Kredite usw.
  • Aufbau einer einzelnen FinTech-Lösung: FinTechs, die punktuelle Lösungen anbieten, konzentrieren sich auf die Lösung eines bestimmten Problems oder Bedarfs im Bereich der Finanzdienstleistungen. So heben sie sich mit ihrem speziellen Angebot von bestehenden Lösungen ab. Beispiele hierfür sind die Vereinfachung von Geldüberweisungen, die Verbesserung des Kapitalzugangs über Kredite, die Spesenverwaltung von Firmen über Karten und vieles mehr.
  • Aufbau von Finanzinfrastruktur: Diese Unternehmen beheben Probleme mit der bestehenden Finanzdienstleistungsinfrastruktur für andere FinTechs. Dies kann von Compliance- und Sicherheitsfunktionen bis hin zur Bereitstellung von Zahlungs- und Finanzdienstleistungsinfrastruktur reichen. (Stripe ist ein Beispiel für ein Finanzinfrastruktur-Unternehmen.)

Unternehmen wie Ramp, Emburse und Brex, die Firmenkreditkarten oder Spesenverwaltungslösungen entwickeln, sind Beispiele für FinTechs (genauer gesagt für punktuelle FinTech-Lösungen). Sie haben Produkte entwickelt, mit denen Geschäftskunden die Ausgaben ihrer Angestellten vereinfachen, verwalten und überwachen können.

Früher war das Spesenmanagement ein ressourcenintensiver, fehleranfälliger Prozess mit hohem manuellen Aufwand. Mitarbeitende mussten Firmenkosten aus eigener Tasche bezahlen und nach der Einreichung ihrer Spesenabrechnung auf die Erstattung warten. Die Finanz- und Buchhaltungsteams mussten die eingereichten Spesenabrechnungen und Zahlungsbelege langwierig prüfen und die Rückerstattungen verwalten.

Moderne Spesenmanagementlösungen bieten Unternehmen und ihren Mitarbeitenden virtuelle oder physische Karten mit bestimmten Ausgabenkontrollen, die den Prozess der Spesenverwaltung und -rückerstattung vereinfachen und automatisieren.

Spesenmanagementlösungen sind nur eine Form von FinTech-Unternehmen. Die FinTech-Landschaft ist riesig und entwickelt sich ständig weiter. Es gibt noch viele weitere Arten von FinTech-Unternehmen auf dem Markt, wie Neo- und Challenger-Banken, Prämienauszahlungskarten, Business-to-Business(B2B)-Kreditanbieter, Überweisungsunternehmen, Tools zur Bezahlung von Rechnungen oder Vermögensverwaltungsplattformen. Bei all diesen Unternehmen können Kundinnen und Kunden Finanzdienstleistungen direkt über die Plattform oder das Produkt des FinTechs in Anspruch nehmen, statt ein traditionelles Finanzinstitut aufsuchen oder mit ihm interagieren zu müssen.

Wichtige Überlegungen beim Aufbau eines FinTechs

Wir haben mehrere FinTech-Start-ups befragt, wie sie ihr Produktangebot gefunden und monetarisiert, ihre technische Infrastruktur aufgebaut und die ersten Kundinnen und Kunden akquiriert haben. Nachfolgend stellen wir ihre Erkenntnisse und Anekdoten vor. Dabei verraten wir Ihnen auch die wichtigsten Aspekte, die Ihr Unternehmen angesichts ihrer Erfahrungen berücksichtigen sollte.

1. Eine Zielgruppe mit dringendem Bedarf und wenig Angebot identifizieren

Traditionelle Banken und Finanzinstitute entwickeln normalerweise ein allgemeines Angebot für den gesamten Markt (im Gegensatz zu Produkten, die auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten sind). Infolgedessen gibt es viele unterversorgte Gruppen ohne einfachen Zugang zu den benötigten Finanzdienstleistungen oder zu Lösungen, die auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. So haben beispielsweise nur 48 % der kleinen Unternehmen Zugang zu der gesamten Finanzierung, die sie benötigen, und 33 % der Unternehmen wurde ein Kreditrahmen verweigert, weil Finanzinstitute der Meinung waren, dass ihre Kredithistorie nicht ausreichte oder sie zu neu waren. Potenzielle Kundschaft wie diese mit dringendem Bedarf und wenig Angebot ist DIE Gelegenheit für Ihr FinTech, wesentliche Probleme zu erkennen und zu lösen.

Paperchain, eine App für sofortige Zahlungen für Creator/innen, hat ein großes Problem für Musikschaffende erkannt. Laut Paperchain leisten Creator/innen den größten Beitrag zur 30 Milliarden US-Dollar schweren Musikstreaming-Branche. Dennoch haben sie oft Probleme mit ihrem Cashflow und warten bis zu 18 Monate auf Zahlungen. Das Gleiche gilt für Videostreamer/innen, Influencer/innen sowie Spiele- und App-Entwickler/innen, doch Paperchain wollte sich speziell auf Musikschaffende konzentrieren, da deren Probleme am besten lösbar erschienen.

Zwei Drittel der Gründer von Paperchain sind Musikproduzenten. Somit kennen sie ihr Zielpublikum ganz genau. Schließlich haben sie eng mit anderen Kreativen zusammengearbeitet und von deren Problemen aus erster Hand erfahren. Sie wissen, dass Creator/innen in Produktion und Werbung investieren müssen, aber aufgrund von Liquiditätsengpässen oft auf Einnahmen warten.

Also hat Paperchain ein FinTech-Unternehmen aufgebaut, das Musikschaffenden ihre größte Sorge nehmen will, indem es ihnen ermöglicht, Zahlungen sofort über eine digitale Wallet und Karte zu akzeptieren. Nicht nur die Produkte von Paperchain richten sich speziell an Creator/innen, auch die Marketingstrategie ist genau auf diese Zielgruppe zugeschnitten.

Paperchain website image

Image source: Paperchain website

Diese Fragen sollte Ihr Unternehmen berücksichtigen:

  • Wer ist meine Zielgruppe?
  • Wie groß ist der Markt bzw. die Gelegenheit?
  • Welche Finanzdienstleistungen nutzen die potenziellen Kundinnen und Kunden bislang?
  • Welche finanziellen Probleme haben sie gegenwärtig? Was läuft nicht reibungslos?

2. Kundenfeedback einholen, um Ihre Produkt-Roadmap zu erstellen

Bei der Entwicklung des Kernprodukts ist es wichtig, dass Sie Ihre Zielgruppe genau kennen. Um das beste FinTech-Angebot zu entwickeln, reicht es aber nicht immer, die Probleme der potenziellen Kundschaft zu verstehen. Umfragen zu versenden und Personas zu erstellen, ist durchaus sinnvoll. Doch oft – vor allem in der Anfangsphase – ist es am besten, direkt mit den Kundinnen und Kunden zu sprechen, um sich ein Bild von ihren Erwartungen zu machen.

Laut dem Team von Arc, das die Finanzierung von Start-ups revolutionieren will, bedeutete dies, Kontakt zu „Tausenden von Gründerinnen und Gründern im ganzen Land“ aufzunehmen. In persönlichen Gesprächen fielen dem Team wesentliche Hürden bei der Start-up-Finanzierung auf: Sie nimmt „zu viel Zeit“ in Anspruch, ist „unglaublich aufwendig für Gründer/innen, die ohnehin schon überlastet sind“ und „[es ist wichtiger,] wen man kennt, als wie gut das Unternehmen tatsächlich läuft“. Für Gründer/innen auf der Suche nach institutionellem Kapital war keine der verfügbaren Optionen ideal. Sie waren gezwungen, zwischen klassischem Fremdkapital, das „Start-ups mit Sicherungsübereignungen, Verpflichtungen, Transaktionsgebühren und Optionsscheinen belastet“, und den „nicht bezifferbaren Kosten von Verwässerung und Kontrollverlust“ zu wählen, die mit dem Verkauf von Anteilen einhergehen. Als Arc Hunderte von zahlenden Kunden auf der Plattform verzeichnete, wurde aber noch ein viel größeres Problem für diese wachstumsstarken jungen Unternehmen offenbar: „Dieselben ablenkenden, manuellen Offline-Prozesse, die das Start-up-Fundraising so mühsam machen, finden sich auch im gesamten B2B-Finanz-Stack“, so das Arc-Team.

Diese Erkenntnisse, kombiniert mit der Mission des Teams, Start-ups beim Wachstum zu helfen, haben Arc dazu veranlasst, eine vertikal integrierte Plattform für Finanzierung, Cash Management und Erkenntnisse zu schaffen. Mit Arc können Start-ups nahtlos „ihre zukünftigen Umsätze nutzen, um auf nicht verwässerndes Kapital zuzugreifen, diese Gelder auf ein virtuelles Treasury-Konto bei der Evolve Bank (Mitglied der FDIC) einzahlen und sofort Ausgaben tätigen, um das Wachstum voranzutreiben“ – und das alles über ein digitales Konto.

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Image source: Arc website

Diese Fragen sollte Ihr Unternehmen berücksichtigen:

  • Wie löst mein FinTech-Angebot die Probleme meiner Nutzer/innen?
  • Inwiefern ist mein Angebot besser als ihre bestehenden Finanzdienstleistungen?
  • Habe ich mit potenziellen Nutzer/innen über meine Idee gesprochen? Habe ich die Idee mit Nutzer/innen getestet?
  • Was gefällt den Nutzer/innen an meiner Idee und was nicht? Fehlt ihnen etwas?

3. Einnahmequellen diversifizieren

FinTechs müssen, wie alle anderen Unternehmen auch, rentabel sein (oder einen klaren Weg zur Rentabilität haben). Je nach Art des FinTech-Unternehmens, das Sie aufbauen, gibt es eine Reihe von Monetarisierungsmöglichkeiten. Hier sind einige Optionen:

  • Abwicklungsgebühren: Wenn Sie ein Kartenprodukt anbieten, können Sie möglicherweise einen Teil der Abwicklungsgebühren behalten, die bei jeder Kartentransaktion anfallen.
  • Kreditvergabe: Sie können Geld verdienen, indem Sie Kredite anbieten und Bereitstellungsgebühren sowie Zinsen erheben.
  • Gebühren für gehaltene Gelder: Wenn Sie Ihren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geben, Gelder aufzubewahren, können Sie Gebühren als Anteil an den gehaltenen Geldern erheben. Sie können diese Einnahmen vollständig einbehalten, sie mit dem Kunden/der Kundin teilen oder beides kombinieren.
  • Abonnement- oder Servicegebühren: Sie können Ihren Kundinnen und Kunden eine wiederkehrende Gebühr für Abonnements oder Mitgliedschaften als Gegenleistung für den Zugang zu Ihren Angeboten oder Dienstleistungen berechnen.
  • Aufschlag auf Geldverkehrsservices: Auf die Kosten verschiedener Geldverkehrsservices (z. B. beschleunigter Zugriff auf Gelder, Überweisungen, Währungsumtausch usw.) können Sie Aufschläge berechnen.

Viele FinTechs nutzen mehr als eine dieser Einnahmequellen, um ihr Einkommen zu diversifizieren und die Rentabilität ihres Unternehmens zu verbessern. Sie können auch verschiedene Monetarisierungsstrategien testen, schauen, woher der Großteil Ihrer Umsätze langfristig kommt, und Ihre Strategie entsprechend anpassen. Persona, eine Business-Management-Lösung für Selbstständige und Gewerbetreibende, hat zum Beispiel fünf Umsatzquellen:

  1. Einbehalt eines Teils der Abwicklungsgebühr aus Transaktionen mit der Visa-Karte von Persona
  2. Verarbeitungsgebühren, wenn Unternehmen Zahlungen auf der Plattform akzeptieren
  3. Einzahlungsgebühren für Gelder, die auf Finanzkonten auf der Plattform gehalten werden
  4. Gebühren für kurzfristige Finanzierungen
  5. Affiliate-Partnerschaften mit Unternehmen, bei denen sowohl Persona als auch die Kundinnen und Kunden der Unternehmen für bestimmte Käufe entlohnt werden
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Image source: Persona website

Diese Fragen sollte Ihr Unternehmen berücksichtigen:

  • Wann fange ich an, mein Angebot zu monetarisieren? Will ich von Anfang an versuchen, Umsatz zu generieren? Konzentriere ich mich zunächst darauf, Nutzer/innen zu gewinnen und mein Produkt weiterzuentwickeln, bevor ich mich mit der Monetarisierung befasse?
  • Wie kann ich mein Angebot auf lange Sicht monetarisieren? Welche Monetarisierungsmöglichkeiten habe ich?
  • Welche Bedingungen und Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ich mein Angebot erfolgreich monetarisieren kann?
  • Wie sehen die Unit Economics meines Unternehmens aus?

Mit Unit Economics sind die Einnahmen und Ausgaben Ihres Unternehmens pro Einheit (z. B. ein Kunde) gemeint. Damit lässt sich Ihre Rentabilität und finanzielle Gesundheit beurteilen. Ein Beispiel wäre das Verhältnis zwischen Customer Lifetime Value (LTV) und Kundenakquisekosten (Customer Acquisition Cost, CAC). Dieses gibt an, wie viel Umsatz ein Kunde/eine Kundin einbringt und wie hoch die entsprechenden Akquisekosten waren.

4. Grundlegende Infrastruktur festlegen

Ein FinTech braucht keine eigene Finanzinfrastruktur oder Technologie (kann sie aber natürlich trotzdem haben). Die überwiegende Mehrheit der FinTechs nutzt eine BaaS-Lösung, um ihr Angebot schneller und einfacher zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. BaaS-Anbieter fungieren als Vermittler zwischen FinTech-Unternehmen und Banken und stellen die zugrunde liegende Infrastruktur bereit, auf der FinTechs ihre Finanzprodukte aufbauen können.

Sobald Sie sich entschieden haben, was Sie anbieten wollen, müssen Sie überlegen, wie Sie es umsetzen wollen. Diese Entscheidung ist für jedes FinTech von entscheidender Bedeutung. Die Infrastruktur bildet die Grundlage Ihres Produkts und es wird kostspielig, sie zu wechseln, wenn Sie erst einmal losgelegt haben.

Es gibt zwei Möglichkeiten, Ihr FinTech-Angebot aufzubauen:

1. Direkte Zusammenarbeit mit einer Bank

Eine Partnerschaft mit einer Bank gibt Ihnen mehr Kontrolle über Ihr Finanzangebot, da Sie alles selbst aufbauen. Allerdings erfordert dies auch deutlich mehr Ressourcen und Investitionen, sowohl für den Einstieg als auch zur weiteren Verwaltung des Angebots. Wenn Sie direkt mit einem Bankpartner zusammenarbeiten, müssen Sie sich selbst um alle Aspekte der neuen Finanzdienstleistung kümmern. Dazu gehören die Pflege der Beziehung zu Ihrem Bankpartner, der Aufbau einer zentralen Infrastruktur für die Aufbewahrung und Bewegung von Geldern, die Einhaltung von Compliance- und regulatorischen Anforderungen und noch vieles mehr – zusätzlich zur Entwicklung Ihres eigentlichen Finanzprodukts.

2. Partnerschaft mit einem BaaS-Anbieter

Alternativ können Sie sich mit einem BaaS-Anbieter zusammentun, der die Kerninfrastruktur bereitstellt, die für den Aufbau eines neuen Finanzangebots erforderlich ist. Er übernimmt auch und den Großteil der Produkt- und Compliance-Komplexität. Das folgende Diagramm zeigt, wie ein BaaS-Anbieter den größten Teil der Aufgaben übernimmt und FinTechs Bankdienstleistungen in großem Umfang zur Verfügung stellt.

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Die Zusammenarbeit mit einem BaaS-Anbieter kann Ihre Markteinführungszeit drastisch verkürzen. So können Sie auch schnell Ihre Produktmarkttauglichkeit erkennen und zusätzliche Funktionen neben dem Kernangebot entwickeln, die Ihr Alleinstellungsmerkmal sind. Allerdings können Sie Ihr Angebot nicht in dem Maße anpassen, wie es bei einer direkten Zusammenarbeit mit einem Bankpartner möglich wäre.

Bei der Bewertung von BaaS-Anbietern sollten Sie Faktoren wie die unterstützten Funktionen (jetzt und in Zukunft), die Zuverlässigkeit, die geografische Verfügbarkeit, den Kundenservice und vieles mehr berücksichtigen.

Welchen Weg Sie wählen, hängt von Ihren Prioritäten ab. Vielleicht gelangen Sie zu dem Schluss, dass Sie mit einem BaaS-Anbieter schnell Fortschritte machen und skalieren wollen. Oder Sie entscheiden sich für die Partnerschaft mit einer Bank, um mehr Kontrolle zu haben und eine individuellere Lösung zu erstellen.

Persona entschied sich für die Zusammenarbeit mit einem BaaS-Anbieter, da es als kleines Start-up nicht über die Ressourcen verfügte, eine Bankinfrastruktur aufzubauen. Durch die Zusammenarbeit mit einem BaaS-Anbieter wie Stripe konnte das Team „die Infrastruktur von Stripe nutzen, was es [ihnen] ermöglichte, eine Reihe von Funktionen zu entwickeln, die [sie] sonst nicht hätten entwickeln können“. Außerdem bot Stripe alle nötigen Funktionen für den Anfang und die mögliche Zukunft des Unternehmens. „Das Letzte, was man will, ist, mit einem Anbieter anzufangen und dann, wenn man weitere Funktionen braucht, die gesamte Architektur verändern zu müssen“, so das Team von Persona.

Diese Fragen sollte Ihr Unternehmen berücksichtigen:

  • Verfüge ich über die Programmier- und Entwicklungsfähigkeiten, um selbst ein FinTech-Angebot aufzubauen?
  • Verstehe ich das Finanzsystem wirklich (z. B. Nacha Operating Rules, Karten-BINs, Gesetze zur fairen Kreditvergabe usw.)? Möchte ich für den Umgang mit diesem System verantwortlich sein?
  • Wie schnell will ich mit meinem Produkt live gehen?
  • Welche Funktionen benötige ich (eventuell) für meine langfristige Roadmap?

Stellen Sie sich bei der Bewertung von BaaS-Anbietern zudem diese Fragen:

  • Bietet er die Funktionen, die ich heute brauche und die ich in Zukunft brauchen könnte?
  • Handelt es sich um ein etabliertes Unternehmen in der FinTech-Branche? Welche anderen FinTechs hat er unterstützt?
  • Kennt er sich mit FinTech aus? Mit Compliance? Mit Risikomanagement und Betrugsprävention?
  • Welchen Support kann er meinem Unternehmen bieten?

5. Strategie zur Kundenakquise aufstellen

Wie bei den meisten neuen Unternehmen spielen Ihre Marketing- und Markteinführungsstrategie eine wichtige Rolle für Ihren Erfolg. Sie können vielleicht von einer gewissen organischen Marktakzeptanz und Mundpropaganda profitieren, aber zur Vergrößerung Ihres Kundenstamms brauchen Sie eine formelle Strategie zur Kundenakquise.

Nutzen Sie die einschlägigen Marketingkanäle, die Ihnen zur Verfügung stehen. Ermitteln Sie, welche Kanäle und Ansätze für Ihre spezielle Zielgruppe am effektivsten sind, und testen Sie Marketing- und Wahrnehmungsstrategien, um zu sehen, was am besten funktioniert. Eigene Kanäle, wie E-Mails, Ihr Blog, Social Media, Ihre Website und Ihr Produkt-Dashboard, sind kostenlos und eignen sich gut für Experimente. Andere Kanäle wie bezahlte Suche, Retargeting-Anzeigen oder Display-Anzeigen erfordern mehr Investitionen und ein eigenes Budget, damit sie erfolgreich sind.

Die Marketing-Teams von Arc, Paperchain und Persona haben verschiedenste Kanäle ausprobiert, um herauszufinden, was für ihr jeweiliges Unternehmen am besten funktioniert:

  • „Gründer/innen entscheiden sich immer häufiger für alternative Finanzierungen, um die Anteile am Unternehmen zu behalten, das sie so hart aufgebaut haben. Statt 5–10 % vorzeitig abzugeben, können sie jetzt Wachstumskapital freisetzen, indem sie ihre zukünftigen Umsätze anzapfen, und später aus einer gestärkten Position heraus Geld akquirieren, wenn die Umsätze höher sind und die Aktienmärkte wieder anziehen. Aufgrund des Makroeffekts und des nicht verwässernden Charakters von Arc Advance haben wir durch Mundpropaganda unserer Bestandskunden eine starke Zugkraft erfahren. Das hat sowohl unser Inbound- und Outbound-Marketing als auch unser Messaging beeinflusst. In den kommenden Monaten (und Jahren) werden wir uns weiterhin auf Kundenhighlights fokussieren und Gründer/innen beim Ausbau ihrer Unternehmen unterstützen.“ – Arc
  • „Durch Mundpropaganda konnten wir 5.000 Creator/innen auf unsere Warteliste setzen, die wir unbedingt freischalten wollen. Bei der Skalierung unseres Onboarding-Prozesses setzen wir auch auf B2B-Partner. Wir sind eine Partnerschaft mit UnitedMasters [einem großen Musikvertrieb] eingegangen und haben nun 100.000 Künstler/innen, die unsere App nutzen wollen.“ – Paperchain
  • „Unser Team hat Erfahrung mit Performance-Marketing und Nutzerakquise. Daher nutzen wir jede große Werbeplattform für Kampagnen und wir investieren viel Zeit und Mühe in deren Hyperoptimierung für bestimmte Sub-Nischen von Unternehmen. Partnerschaften mit Organisationen wie Berufsschulen, Gewerkschaften, Zertifizierungsstellen usw. waren für uns eine großartige Möglichkeit, durch ihre Empfehlungen zu wachsen.“ – Persona

6. Testen und optimieren

Die Probleme und Bedürfnisse Ihrer Kundinnen und Kunden können sich mit der Zeit ändern. Sie sollten also immer darauf vorbereitet sein, Anpassungen vorzunehmen und bei Bedarf zu skalieren. Das Team von Karat zum Beispiel wollte ursprünglich eine Software entwickeln, die Creator/innen beim Umgang mit Steuern helfen sollte. Diese fand jedoch wenig Anklang. Karat stellte fest, dass das Produkt nicht den eigentlichen Bedürfnissen der Creator/innen entsprach. In Gesprächen mit der Zielgruppe fragten die Creator/innen immer wieder nach einem Kredit in Höhe von 5.000 oder 10.000 US-Dollar, um anstehende Rechnungen zu bezahlen, weil sie nicht über das nötige Betriebskapital verfügten.

Aufgrund dieser Nachfrage brachte Karat zunächst ein Händlervorschussprodukt auf den Markt, um Creator/innen einen Kredit zu gewähren. Doch auch dieses Produkt stieß nicht auf Resonanz. Das Team erkannte, dass ein Kartenprodukt Creator/innen einen einfachen Zugang zu Geldmitteln bieten würde, und zwar genau nach deren Vorstellungen. Daraufhin entwickelte es sein Produkt weiter zu einer Firmenkreditkarte, mit der es Creator/innen Finanzierungen auf Grundlage ihrer Umsätze von verschiedenen digitalen Plattformen anbieten konnte. Über dieses Produkt wurden bis heute Transaktionen im achtstelligen Bereich abgewickelt.

Auch das Team von Persona hat festgestellt, dass es für ein Start-up wichtig ist, flexibel zu sein, insbesondere bei der Entwicklung seines Produkts.

„Unsere ersten Funktionen waren nicht die, die wir jetzt haben“, berichtet das Team von Persona. Ursprünglich diente die App zur Zahlungsabwicklung. Doch schon bald zeigte sich, dass sich die Nutzer/innen eine Möglichkeit wünschten, ihr Geld sofort zu erhalten. Aufgrund dieses Feedbacks und der Nachfrage der Nutzer/innen hat das Team die Entwicklung einer „Instant Pay“-Funktion für seine Plattform zur Priorität gemacht.

„Der erste Go-to-Market ist die Lernphase, in der man feststellt, was die Leute von dem Produkt erwarten und welche Funktionen sie sich wünschen“, so das Persona-Team.

So kann Stripe Sie unterstützen

Stripe ist der einfachste und flexibelste Weg für Unternehmen, ein eigenes, voll funktionsfähiges und skalierbares FinTech zu erschaffen – ganz gleich, ob es um Zahlungen, Kredite, Karten oder einen Ersatz für Bankkonten geht. Mit den BaaS-APIs von Stripe und unserem gesamten Ökosystem an Finanzinfrastrukturangeboten können Unternehmen problemlos ein neues FinTech-Angebot aufbauen oder Finanzdienstleistungen direkt in ihre bestehende Software einbetten.

Jedes unserer BaaS-Produkte bietet APIs, die Sie wie Bausteine auf unterschiedliche Weise kombinieren können – je nachdem, was Ihre Kundschaft braucht und was für Ihr Unternehmen sinnvoll ist.

  • Stripe Issuing ermöglicht Ihnen die sofortige Erstellung, Verwaltung und Ausgabe virtueller oder physischer Karten. Mit Issuing können Sie FinTech-Unternehmen aufbauen, wie z. B. Spesenverwaltungsplattformen, „Jetzt kaufen, später bezahlen“-Angebote und vieles mehr.
  • Stripe Treasury bietet eine flexible BaaS-API, mit der Sie Finanzprodukte mit vollem Funktionsumfang für Ihre Kunden erstellen können – egal ob es sich um ein Konto zum Verwahren und Ausgeben oder um ein Angebot zur Ausgabenverwaltung handelt. Mit Treasury verfügen Sie über die Grundbausteine, um Finanzkonten zu erstellen, Gelder zu verwahren, Geld zwischen Parteien zu bewegen und Karten auszugeben.
  • Stripe Capital ermöglicht eine schnelle, flexible Finanzierung, damit Ihre Kundinnen und Kunden ihr Geschäft ausbauen können. Viele Unternehmen haben Probleme, die nötige Finanzierung zur Skalierung ihres Geschäfts zu erhalten. Stripe beseitigt dieses Hindernis mit einem kompletten Kreditprogramm über eine einzige Integration.
  • Stripe Connect ermöglicht es Ihnen, Mehrparteienzahlungen einzubinden und eine Vielzahl von Finanzdienstleistungen anzubieten, wie z. B. den Einzug von Zahlungen von Kundinnen und Kunden oder die Auszahlung an Dritte. Plattformen erzielen Einnahmen durch den Einzug von Transaktionsgebühren für die angebotenen Dienstleistungen.
  • Stripe Financial Connections ermöglicht Ihren Nutzer/innen die sichere Verbindung ihrer bestehenden Finanzkonten und die Freigabe von Finanzdaten für Ihre Plattform.
  • Stripe Identity ermöglicht Ihnen die programmgesteuerte Bestätigung der Identität internationaler Nutzer/innen zur Einhaltung der KYC-Vorschriften.

Nehmen Sie Kontakt mit unserem Team auf, um mehr darüber zu erfahren, wie Sie Stripe für den Aufbau Ihres FinTechs nutzen können.

Visa® Commercial-Kreditkarten werden von der Celtic Bank, einer in Utah amtlich zugelassenen Industriebank und Mitglied der FDIC, ausgegeben.

Stripe Treasury wird von Stripe Payments Company, einem lizenzierten Zahlungsdienstleister, angeboten. Die Gelder werden bei Evolve Bank & Trust und Goldman Sachs Bank USA, beides Mitglieder der FDIC, verwahrt.

Capital-Kredite werden von der Celtic Bank ausgegeben, einer in Utah amtlich zugelassenen Industriebank und FDIC-Mitglied. Alle Kredite unterliegen der vorherigen Kreditgenehmigung.

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Dokumentation zu Payments

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