Prävention gegen und Erkennung von E-Commerce-Betrug: 16 Best Practices und Taktiken für Unternehmen

  1. Einführung
  2. Was ist E-Commerce-Betrug?
  3. Arten von E-Commerce-Betrug
  4. Prävention gegen und Erkennung von E-Commerce-Betrug
    1. 1. Multifaktorauthentifizierung (MFA)
    2. 2. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz
    3. 3. Sichere Zahlungs-Gateways
    4. 4. SSL-Zertifikate und Verschlüsselung
    5. 5. IP-Tracking und Geolokalisierung
    6. 6. Geschwindigkeitsprüfungen
    7. 7. Teams für die Betrugsprävention
    8. 8. Regelmäßige Sicherheitsprüfungen und Aktualisierungen
    9. 9. Schulungen und Bewusstseinsbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    10. 10. Kundinnen und Kundenschulungen
    11. 11. Rückbuchungsverwaltung
    12. 12. Überwachen von Transaktionen und Nutzer/innenverhalten
    13. 13. Einrichten von Betrugserkennungsregeln und -filtern
    14. 14. Anwenden von Adress- und Kartenverifizierungssystemen
    15. 15. Aufbauen von Verbindungen zu anderen Unternehmen und Branchenorganisationen
    16. 16. Nutzen von biometrischen Daten und Verhaltensanalysen

E-Commerce-Unternehmen, die heutzutage geschäftlich tätig sind, müssen ihre Plattformen sowie ihre Kundinnen und Kunden vor E-Commerce-Betrug schützen. Immer mehr überaus raffiniert vorgehende Cyberkriminelle suchen ständig nach Schwachstellen in Online-Transaktionen und stellen daher eine konstante Bedrohung für Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden gleichermaßen dar.

Im Folgenden finden Sie einen Leitfaden dazu, was E-Commerce-Unternehmen in Bezug auf die Arten von E-Commerce-Betrug wissen müssen, mit denen sie möglicherweise in Kontakt geraten. Außerdem enthält dieser Leitfaden eine Reihe von Taktiken und Tools zur Erkennung von und Prävention gegen Betrug.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist E-Commerce-Betrug?
  • Arten von E-Commerce-Betrug
  • Prävention gegen und Erkennung von E-Commerce-Betrug

Was ist E-Commerce-Betrug?

E-Commerce-Betrug ist eine Art betrügerische Aktivität oder eine Täuschung im Rahmen von Online-Transaktionen, bei denen finanzielle oder persönliche Daten entwendet, unautorisierte Käufe getätigt oder unberechtigte Forderungen in Bezug auf Produkte und Dienstleistungen erhoben werden. Das Ziel dieser Aktivitäten sind in der Regel Online-Händler, Zahlungssysteme sowie Kundinnen und Kunden. Die Folgen sind finanzielle Verluste, Rufschädigung und eine Beeinträchtigung des Kundenvertrauens.

Arten von E-Commerce-Betrug

E-Commerce-Betrug kann in vielfältiger Weise zutage treten. Maßgeblich dafür ist, wie betrügerische Akteurinnen und Akteure Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden ins Visier nehmen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die häufigsten Typen:

  • Identitätsdiebstahl: Kriminelle nutzen gestohlene persönliche Daten für unautorisierte Online-Käufe und sorgen damit häufig für finanzielle Schäden bei ahnungslosen Opfern.

  • Kreditkartenbetrug: Betrügerische Akteure verschaffen sich über diverse Wege Zugriff auf Kreditkartendaten und nutzen diese für unautorisierte Transaktionen, mit der Folge finanzieller Verluste für Karteninhaber/innen und Unternehmen.

  • Rückbuchungsbetrug: Kundinnen und Kunden fechten legitime Transaktionen an und geben vor, den Kauf niemals getätigt oder die Waren niemals erhalten zu haben, mit der Folge finanzieller Verluste bei Unternehmen.

  • Phishing und Social Engineering: Cyberkriminelle nutzen Täuschungstechniken, um Kundinnen und Kunden dazu zu bringen, vertrauliche persönliche Daten oder finanzielle Daten preiszugeben oder Aktionen auszuführen, die Betrug oder Sicherheitsverstöße zur Folge haben.

  • Kontoübernahmebetrug: Unberechtigte Nutzer/innen verschaffen sich Zugriff auf das Konto von Opfern – häufig durch den Diebstahl von Anmeldeinformationen – und nutzen diese Informationen, um betrügerische Transaktionen zu tätigen oder persönliche Daten zu stehlen.

  • Rückerstattungsbetrug: Die Täter nutzen Rückerstattungsrichtlinien und -verfahren aus, indem sie fälschlicherweise behaupten, Waren nicht oder beschädigt erhalten zu haben, um auf diese Weise eine Rückerstattung oder Ersatzartikel zu erhalten.

  • Affiliate-Betrug: Skrupellose Affiliates manipulieren die Provisionsstruktur eines Affiliate-Marketingprogramms, indem sie falsche Leads, Verkäufe oder Klicks generieren, um auf diese Weise unrechtmäßige Auszahlungen zu erwirken.

  • Nachgemachte oder gefälschte Produkte: Verkäufer bieten minderwertige oder gefälschte Produkte als echte Artikel an und betrügen damit Kundinnen und Kunden und schädigen den Ruf einer Marke.

  • Direktlieferungsbetrug: Betrügerische Direktlieferer täuschen Kundinnen und Kunden, indem sie Zahlungen für Artikel entgegennehmen, die sie niemals versendet haben, oder sie stehlen Kreditkartendaten, um Artikel bei anderen Einzelhändlern zu kaufen und diese direkt an das Opfer zu liefern.

E-Commerce-Betrug ist aufgrund des rapiden Wachstums beim Online-Shopping und bei digitalen Transaktionen ein immer größer werdendes Problem. Um diese Bedrohungen zu bekämpfen, müssen Unternehmen in robuste Sicherheitsmaßnahmen, Betrugserkennungssysteme und Mitarbeiterschulungen investieren, um so das Risiko betrügerischer Aktivitäten zu minimieren und Kundinnen und Kunden und das eigene Unternehmen zu schützen. Die von Unternehmen genutzten Taktiken sind so vielfältig und dynamisch wie die diversen Arten von E-Commerce-Betrug.

Prävention gegen und Erkennung von E-Commerce-Betrug

Unternehmen kombinieren diverse Methoden für die Prävention gegen, die Erkennung von und die Reaktion auf E-Commerce-Betrug, um sich und ihre Kundinnen und Kunden so vor unterschiedlichen Bedrohungen zu schützen. Zu diesen Methoden gehören:

1. Multifaktorauthentifizierung (MFA)

Die Multifaktorauthentifizierung, auch bekannt als Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) oder Zwei-Faktor-Verifizierung, ist ein Sicherheitsprozess, bei dem Nutzer/innen mindestens zwei separate Identifizierungsformen bereitstellen müssen, um ihre Identität nachzuweisen, wenn sie sich anmelden oder vertrauliche Transaktionen durchführen. MFA sorgt für zusätzliche Sicherheit, indem sie es unautorisierten Nutzerinnen und Nutzern erschwert, sich Zugriff auf Konten oder Systeme zu verschaffen, und zwar auch dann, wenn diese eine Form der Identifizierung kompromittiert haben.

Es gibt drei Hauptkategorien, denen Authentifizierungsfaktoren zugeordnet werden können:

  • Etwas, das Sie kennen: Dazu gehören Passwörter, PINs oder Sicherheitsfragen, die Nutzer/innen bereitstellen müssen, um ihre Identität nachzuweisen.
  • Etwas, das Sie besitzen: Diese Kategorie bezieht sich auf physische Objekte oder Geräte im Besitz oder Eigentum von Nutzerinnen und Nutzern, z. B. Hardware-Token, ein Smartphone mit einer Authentifizierungs-App oder eine Smart Card.
  • Etwas, das Sie identifiziert: Dazu gehören biometrische Merkmale, die eine/n Nutzer/in einzigartig machen, z. B. Fingerabdruck-Scans, Gesichtserkennung oder Sprachmuster.

Bei der Multifaktorauthentifizierung müssen die Nutzer/innen in der Regel mindestens zwei dieser Faktoren kombinieren, um Zugriff zu erhalten. So müssen Nutzer/innen beispielsweise ein Passwort (etwas, das sie kennen) und anschließend einen einmaligen Code eingeben, der durch eine Authentifizierungs-App auf dem Smartphone der Nutzer/innen generiert wird (etwas, das sie besitzen). Damit wird es für Angreifer/innen deutlich schwieriger, sich unautorisierten Zugriff zu verschaffen, da sie mehrere Authentifizierungsfaktoren kompromittieren müssten.

2. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz

Maschinelles Lernen (ML) und künstliche Intelligenz (KI) werden aufgrund ihrer Fähigkeit, große Datenvolumen zu analysieren, Muster zu identifizieren und sich an sich entwickelnde Trends anzupassen, zunehmend zur Prävention gegen und Erkennung von E-Commerce-Betrug eingesetzt. Diese Technologien verbessern die Genauigkeit und Effizienz bei der Erkennung potenzieller betrügerischer Aktivitäten und reduzieren die Abhängigkeit von manuellen Überprüfungen und regelbasierten Systemen.

Im Folgenden stellen wir einige Möglichkeiten dar, wie ML und KI bei der Prävention gegen und Erkennung von E-Commerce-Betrug angewendet werden können:

  • Anomalieerkennung: ML-Algorithmen können große Mengen an Transaktionsdaten analysieren, um ungewöhnliche oder verdächtige Aktivitäten zu identifizieren, die von etablierten Mustern abweichen. Diese Anomalien können für weitere Untersuchungen markiert werden.

  • Risikobewertung: KI-Systeme wenden auf Basis verschiedener Faktoren Risikobewertungen auf Transaktionen an, z. B. Faktoren wie Transaktionshistorie, Nutzungsverhalten, geografische Lage (Geolokalisierung) und Geräteinformationen. Risikoreiche Transaktionen können für die manuelle Überprüfung oder zusätzliche Authentifizierungsmaßnahmen gekennzeichnet werden.

  • Prädikative Analysen: Durch die Nutzung historischer Daten und die Identifizierung von Mustern können ML-Modelle potenzielle betrügerische Aktivitäten voraussagen, sodass Unternehmen proaktive Schritte zur Reduzierung von Risiken ergreifen können.

  • Verhaltensanalysen: KI-gestützte Systeme sind in der Lage, das Verhalten von Nutzerinnen und Nutzern zu analysieren, z. B. die Eingabegeschwindigkeit über die Tastatur, Mausbewegungen und das Browserverhalten. Auf diese Weise können Inkonsistenzen identifiziert werden, die auf Betrug oder Kontoübernahmeversuche schließen lassen.

  • Echtzeitüberwachung: ML und KI sind in der Lage, große Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten und können damit für die sofortige Erkennung von potenziellen Bedrohungen und die Reaktion darauf eingesetzt werden.

  • Adaptives Lernen: Einer der Vorteile von ML und KI ist die Fähigkeit, zu lernen und sich auf neue Trends einzustellen und damit Taktiken zu entwickeln, die von betrügerischen Akteuren genutzt werden. Durch dieses kontinuierliche Lernen kann die Effektivität von Betrugserkennungssystemen über einen bestimmten Zeitraum bewahrt werden.

  • Reduzieren falsch positiver Resultate: Herkömmliche regelbasierte Betrugserkennungssysteme können eine große Anzahl falsch positiver Resultate generieren und damit für Unzufriedenheit bei Kundinnen und Kunden und Verluste bei Verkäufen sorgen. ML und KI verbessern die Genauigkeit der Betrugserkennung, indem sie einen größeren Bereich von Faktoren berücksichtigen und diese dynamisch an neue Erkenntnisse anpassen.

3. Sichere Zahlungs-Gateways

Sichere Zahlungs-Gateways ermöglichen die sichere Verarbeitung von Online-Zahlungen zwischen Kundinnen und Kunden, Unternehmen und Finanzinstituten. Diese Gateways gewährleisten, dass vertrauliche finanzielle Informationen, z. B. Kreditkartennummern und Bankkontodaten, verschlüsselt und anschließend sicher übertragen werden, um damit unautorisierten Zugriff, Datenschutzverstöße und Betrug zu verhindern.

4. SSL-Zertifikate und Verschlüsselung

Mit Secure Sockets Layer(SSL)-Zertifikaten und Verschlüsselung können vertrauliche Daten geschützt werden, die zwischen dem Browser von Nutzerinnen und Nutzern und dem Server einer Website übertragen werden, um sicherzustellen, dass die Informationen vertraulich bleiben und vor unautorisiertem Zugriff und Manipulation geschützt sind und nicht abgefangen werden können.

SSL-Zertifikate sind digitale Zertifikate, die die Identität einer Website authentifizieren und eine verschlüsselte Verbindung zwischen dem Browser von Nutzerinnen und Nutzern und dem Server einer Website aufbauen. Im Folgenden erfahren Sie, wie SSL-Zertifikate und Verschlüsselung zur sicheren Online-Kommunikation beitragen:

  • Authentifizierung: SSL-Zertifikate validieren die Identität einer Website, indem sie bestätigen, dass der Domain-Name für die richtige Organisation registriert wurde. Dies vergrößert das Vertrauen der Nutzer/innen, dass sie mit der gewünschten Website verbunden und nicht arglistigen Betrügern ausgesetzt sind.

  • Verschlüsselung: SSL-Zertifikate vereinfachen die Nutzung von Verschlüsselungsalgorithmen, die Daten, die zwischen dem Browser der Nutzer/innen und der Website auf dem Server übertragen werden, sicher verschlüsseln. Damit wird sichergestellt, dass vertrauliche Informationen, z. B. Anmeldeinformationen, Kreditkartennummern und persönliche Daten, vertraulich bleiben und nicht von unberechtigten Parteien abgefangen und gelesen werden können.

  • Sicheres Browsing-Erlebnis: Websites mit SSL-Zertifikaten sind mit einem Vorhängeschlosssymbol oder einer grünen Adresszeile im Browser der Nutzerin bzw. des Nutzers gekennzeichnet. Damit wird angezeigt, dass die aufgerufene Verbindung sicher ist. Diese visuelle Kennzeichnung zeigt Nutzerinnen und Nutzern sicher an, dass ihre Informationen geschützt sind.

  • Höheres Vertrauen und verbesserte Glaubwürdigkeit: SSL-Zertifikate und die Nutzung von Verschlüsselung sorgen für Vertrauen auf Seiten der Nutzer/innen, denn sie zeigen, dass die Website so gestaltet ist, dass ihre Daten und ihre Privatsphäre geschützt werden. Diese Maßnahmen erhöhen das Nutzer/innenvertrauen, die Konversionsraten sowie die Kundinnen und Kundentreue.

  • SEO-Vorteile: Suchmaschinen wie Google beziehen SSL-Zertifikate und sichere Verbindungen als Einstufungsfaktoren in ihre Algorithmen ein. Websites mit SSL-Zertifikaten können verbesserte Suchmaschinen-Einstufungen bewirken und damit zu einer höheren Sichtbarkeit und mehr Traffic führen.

  • Compliance: Viele Branchen und Vorschriften für die Verarbeitung von Kreditkartendaten, z. B. Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS), setzen die Nutzung von SSL-Zertifikaten und Verschlüsselung zum Schutz vertraulicher Daten voraus.

Für die Implementierung der SSL-Verschlüsselung müssen Website-Eigentümer ein SSL-Zertifikat von einer vertrauensvollen Zertifizierungsstelle (CA) abrufen und dieses auf ihrem Webserver installieren. Nach der Installation nutzt der Server das SSL-Zertifikat, um verschlüsselte Verbindungen mit den Browsern der Nutzer/innen aufzubauen und damit sicherzustellen, dass alle Daten sicher und vor unberechtigtem Zugriff geschützt übertragen werden.

5. IP-Tracking und Geolokalisierung

IP-Tracking und Geolokalisierung sind Techniken zur Bestimmung des geografischen Standorts eines Geräts, das mit dem Internet verbunden ist, anhand seiner IP-Adresse. Diese Methoden sind bei der Prävention gegen und der Erkennung von E-Commerce-Betrug weit verbreitet, da sie Unternehmen unterstützen, ungewöhnliche oder verdächtige Aktivitäten zu identifizieren, die auf betrügerische Transaktionen oder unberechtigten Zugriff schließen lassen.

Im Folgenden werden Möglichkeiten dargestellt, wie IP-Tracking und Geolokalisierung zur E-Commerce-Sicherheit beitragen können:

  • Erkennen ungewöhnlicher Muster: Durch die Überwachung von IP-Adressen und Geolokalisierungsdaten können verdächtige Aktivitäten aufgedeckt werden, z. B. mehrere Transaktionen von unterschiedlichen Standorten innerhalb kurzer Zeit oder Anmeldeversuche an unbekannten Orten. Diese Vorkommnisse können einen Hinweis auf Betrug oder Kontoübernahmeversuche darstellen.

  • Geolokalisierungsbasierte Beschränkungen: Unternehmen können Geolokalisierungsfilter einrichten, um Transaktionen oder Zugriffsversuche aus bestimmten Ländern oder Regionen mit hohen Betrugsquoten zu blockieren, und damit das Risiko betrügerischer Aktivitäten reduzieren.

  • Adressbestätigungs-Service: Über den Vergleich der Geolokalisierungsdaten einer IP-Adresse mit der durch die Kundin bzw. den Kunden während der Transaktion bereitgestellten Abrechnungsadresse ist es möglich, Abweichungen zu erkennen und unautorisierte Transaktionen zu verhindern.

  • Analyse der digitalen Identität: IP-Tracking und Geolokalisierung können mit weiteren Datenpunkten kombiniert werden, z. B. Device Fingerprinting, um so eine umfassendere digitale Identität für Nutzer/innen zu erstellen. Auf diese Weise können Unternehmen das mit einer Transaktion verbundene Risiko genauer bewerten und potenziellen Betrug identifizieren.

  • Geogeschwindigkeitsprüfungen: Durch die Überwachung des Zeitpunkts und des Abstands zwischen aufeinanderfolgenden Transaktionen oder Anmeldeversuchen ist es möglich, verdächtige Aktivitäten zu erkennen. Ein Beispiel: Wenn ein/e Nutzer/in einen Kauf in einem Land und einen weiteren Kauf in einem anderen Land innerhalb eines unrealistischen Zeitrahmens tätigt, könnte dies auf eine Kontokompromittierung oder gestohlene Kreditkartendaten hinweisen.

  • Bessere Nutzer/innenerfahrung: Geolokalisierungsdaten können dazu verwendet werden, Inhalte, die Sprache und Währungsoptionen auf Basis des Standorts einer Nutzerin bzw. eines Nutzers zu personalisieren und damit die allgemeine Kundinnen und Kundenerfahrung zu verbessern.

  • Aufsichtsrechtliche Compliance: Einige Unternehmen sind verpflichtet, vor Ort geltende Gesetze und Bestimmungen in Bezug auf Datenschutz, Besteuerung oder Inhaltsbeschränkungen einzuhalten. IP-Tracking und Geolokalisierung können dabei helfen, diese Compliance-Anforderungen zu erzwingen, indem der Nutzer/innenstandort ermittelt und die entsprechenden Regeln angewendet werden.

Das Berücksichtigen von IP-Tracking und Geolokalisierung bei den Betrugspräventions- und -erkennungsstrategien verbessert die Sicherheitsmaßnahmen von E-Commerce-Unternehmen, es reduziert das Risiko betrügerischer Aktivitäten und verbessert die allgemeine Kundinnen und Kundenerfahrung. Gleichzeitig unterstützt es Unternehmen dabei, vor Ort geltende Bestimmungen einzuhalten und es bietet eine personalisiertere Kundinnen und Kundenerfahrung auf Basis des Kundinnen bzw. Kundenstandorts.

6. Geschwindigkeitsprüfungen

Geschwindigkeitsprüfungen sind eine Betrugspräventions- und Erkennungstechnik zur Überwachung und Analyse der Geschwindigkeit und Häufigkeit von Transaktionen, Anmeldungen oder anderen Online-Aktivitäten, die mit einem/einer Nutzer/in verbunden sind. Die Prüfungen helfen, ungewöhnliche oder verdächtige Muster zu identifizieren, die auf betrügerische Aktivitäten oder Kontoübernahmeversuche hinweisen können. Geschwindigkeitsprüfungen können auf verschiedenen Ebenen implementiert werden, z. B. auf der Ebene von Nutzer/innenkonten, IP-Adressen, Geräten oder Kreditkarten.

7. Teams für die Betrugsprävention

Teams für die Betrugsprävention entwickeln und implementieren umfassende Sicherheitsstrategien, die Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden vor diversen Online-Bedrohungstypen schützen. Diese Teams bestehen aus Fachleuten aus Bereichen wie Cybersicherheit, Datenanalyse und Risikomanagement. Sie arbeiten zusammen, um potenzielle betrügerische Aktivitäten zu überwachen, zu erkennen und darauf zu reagieren. Sie sind dafür verantwortlich, sich stets zu aufkommenden Betrugstrends, Technologien und Best Practices zu informieren und damit sicherzustellen, dass die Sicherheitsmaßnahmen ihrer Organisation wirksam und adaptiv sind.

8. Regelmäßige Sicherheitsprüfungen und Aktualisierungen

Mit regelmäßigen Sicherheitsprüfungen und Aktualisierungen können Unternehmen potenzielle Schwachstellen identifizieren, die Wirksamkeit ihrer Sicherheitskontrollen bewerten und in Bezug auf die neuesten Sicherheitsstandards und Best Practices auf dem aktuellen Stand bleiben.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die wichtigen Bestandteile regelmäßiger Sicherheitsprüfungen und Aktualisierungen im Kontext von E-Commerce:

  • Schwachstellenbewertungen: Regelmäßige Sicherheitsprüfungen umfassen das Scannen und Testen der E-Commerce-Plattform, der Serverinfrastruktur und der Anwendungen auf Schwachstellen, Fehlkonfigurationen und Schwächen, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden könnten. Mit diesem Prozess werden Unternehmen dabei unterstützt, wichtige Sicherheitsprobleme zu priorisieren und zu adressieren und damit das Risiko von Betrug und Datenschutzverstößen zu minimieren.

  • Penetrationstests: Bei Penetrationstests, auch bekannt als ethisches Hacking, simulieren Fachleute im Bereich Cybersicherheit reale Angriffe, um die Wirksamkeit von Sicherheitsmaßnahmen zu bewerten und Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren.

  • Compliance-Prüfungen: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre E-Commerce-Plattformen den relevanten Sicherheitsstandards entsprechen, z. B. PCI DSS, der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder anderen branchenspezifischen Bestimmungen. Regelmäßige Compliance-Prüfungen helfen Unternehmen, den Compliance-Status aufrechtzuerhalten und potenzielle Geldstrafen und sonstige Strafen zu verhindern.

  • Überprüfung der Sicherheitsrichtlinien: Durch das regelmäßige Überprüfen und Aktualisieren von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren können Unternehmen ihre Infrastruktur an aufkommende Bedrohungen anpassen und sicherstellen, dass alle Mitarbeiter/innen sich ihrer Rollen und Zuständigkeiten bei der Aufrechterhaltung einer sicheren E-Commerce-Umgebung bewusst sind.

  • Patchmanagement: Das regelmäßige Aktualisieren von Software, Plugins und Systemen mit den neuesten Sicherheitspatches ist wichtig, um bekannte Schwachstellen zu schließen und das Risiko von Cyberangriffen zu reduzieren. Mit einem robusten Patchmanagementprozess können Sie sicherstellen, dass Aktualisierungen zeitgerecht und effizient angewendet und damit potenzielle Ausfallzeiten und Kompatibilitätsprobleme minimiert werden.

  • Drittanbieterbewertungen: Unternehmen sollten außerdem die Sicherheitsmaßnahmen und die Compliance von Drittanbietern bewerten, darunter Zahlungsabwickler oder Cloud-Dienstleister, da durch diese Anbieter potenzielle Schwachstellen in die E-Commerce-Umgebung gelangen können.

9. Schulungen und Bewusstseinsbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Schulungen und Bewusstseinsbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wichtige Komponenten der allgemeinen Sicherheitsstrategie einer Organisation, und zwar insbesondere für E-Commerce-Unternehmen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Integrität auf E-Commerce-Plattformen und in Unternehmen gleichermaßen, da sie häufig vertrauliche Kundinnen und Kundendaten verarbeiten, auf kritische Systeme zugreifen und mit Kundinnen und Kunden interagieren. Durch regelmäßige Schulungen und eine kontinuierliche Bewusstseinsbildung hinsichtlich Best Practices für Sicherheit können Organisationen eine Kultur der Wachsamkeit aufbauen und die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler reduzieren, die zu Sicherheitsvorfällen oder Betrug führen könnten.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte hinsichtlich Mitarbeiterschulung und Bewusstseinsbildung im Bereich E-Commerce aufgeführt:

  • Onboarding-Schulung: Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten im Rahmen des Onboarding-Prozesses an Sicherheitsschulungen teilnehmen, um sicherzustellen, dass sie gleich von Beginn an mit den Sicherheitsrichtlinien, Verfahren und Best Practices der Organisation vertraut sind.

  • Kontinuierliches Lernen: Durch regelmäßige Aktualisierungen und das Auffrischen von Sicherheitsschulungen bleiben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bezug auf aufkommende Bedrohungen, neue Technologien und neu entwickelte Best Practices in Sachen Sicherheit auf dem Laufenden. Dazu können auch Workshops oder Online-Schulungsmodule gehören.

  • Bewusstseinsbildung für Phishing: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten geschult werden, damit sie Phishing-E-Mails, Social-Engineering-Angriffe und andere verbreitete Taktiken erkennen und melden, die von Cyberkriminellen für den unberechtigten Zugriff auf vertrauliche Daten oder Systeme genutzt werden.

  • Praktiken für starke Passwörter: Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Erstellung einzigartiger und starker Passwörter und zur Nutzung der Multifaktorauthentifizierung (MFA) können das Risiko eines unberechtigten Zugriffs auf E-Commerce-Systeme und Kundinnen und Kundendaten signifikant reduzieren.

  • Datenverarbeitung und Datenschutz: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten im Hinblick auf die ordnungsgemäße Verarbeitung von Daten und Datenschutzpraktiken geschult werden, darunter das sichere Speichern, Verarbeiten und Übertragen vertraulicher Kundinnen und Kundeninformationen und das Einhalten von Datenschutzbestimmungen, wie z. B. der DSGVO oder des California Consumer Privacy Act (CCPA).

  • Vorfallsreaktion: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten sich mit dem Vorfallsreaktionsplan der Organisation vertraut machen und wissen, welche Schritte zu unternehmen sind, falls sie einen Sicherheitsverstoß identifizieren oder betrügerische Aktivitäten vermuten.

  • Sicherheitskultur: Das Fördern einer sicherheitsbewussten Kultur innerhalb der Organisation motiviert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Verantwortung für das Aufrechterhalten einer sicheren E-Commerce-Umgebung zu übernehmen und potenzielle Sicherheitsvorfälle oder -bedenken zu melden.

  • Regelmäßige Bewertungen und Aktualisierungen: Das Bewerten der Wirksamkeit von Mitarbeiterschulungsprogrammen und das Implementieren von Verbesserungen auf Basis von Rückmeldungen oder neuen Entwicklungen kann dazu beitragen, sicherzustellen, dass die Schulungen relevant und effektiv bleiben.

Mitarbeiterschulungen und Bewusstseinsbildungsprogramme versetzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage, als erste Verteidigungslinie gegen Sicherheitsbedrohungen und Betrug zu agieren. Dies führt zu einer sichereren und vertrauenswürdigeren Online-Shopping-Umgebung für Kundinnen und Kunden und vor Betrug geschützten, effizienteren Abläufen.

10. Kundinnen und Kundenschulungen

Mit Kundinnen und Kundenschulungen können Sie ein sicheres Online-Shopping-Erlebnis gewährleisten und Ihre Kundinnen und Kunden vor E-Commerce-Betrug schützen. Wenn Unternehmen Kundinnen und Kunden die notwendigen Informationen und Tools bereitstellen, können sie sie in die Lage versetzen, begründete Entscheidungen zu treffen, die eigenen persönlichen Daten zu schützen und potenziellen Betrug oder potenzielle Sicherheitsbedrohungen zu erkennen.

Im Folgenden werden einige Möglichkeiten genannt, wie Sie mit Kundinnen und Kundenschulungen Antibetrugsmaßnahmen im E-Commerce-Bereich fördern können:

  • Sichere Online-Shopping-Praktiken: Schulen Sie Kundinnen und Kunden auf sichere Online-Shopping-Praktiken. So sollten Kundinnen und Kunden nur auf Websites mit einem guten Ruf einkaufen, auf Sicherheitsmerkmale wie HTTPS und SSL-Zertifikate achten und öffentliche WLAN-Netzwerke für Transaktionen vermeiden.

  • Gewohnheiten für starke Passwörter: Motivieren Sie Ihre Kundinnen und Kunden, starke individuelle Passwörter für ihre Konten zu erstellen und – wann immer möglich – die Multifaktorauthentifizierung zu nutzen. Auf diese Weise können unberechtigte Zugriffe und Kontoübernahmen verhindert werden.

  • Erkennen von Phishing und Social Engineering: Vermitteln Sie Ihren Kundinnen und Kunden Kenntnisse dazu, wie sie Phishing-E-Mails und Social-Engineering-Angriffe identifizieren und melden, mit denen versucht wird, die Kundinnen und Kunden zur Preisgabe vertraulicher Informationen oder zum Klicken auf betrügerische Links zu verleiten. Stellen Sie sicher, dass Ihre Kundinnen und Kunden mit den Kommunikationskanälen vertraut sind, die Ihr Unternehmen für die Kommunikation mit ihnen nutzt, und wissen, welche Kommunikationswege nicht verwendet werden.

  • Sichere Zahlungsmethoden: Informieren Sie Ihre Kundinnen und Kunden über die Vorteile sicherer Zahlungsmethoden, z. B. Kreditkarten oder Digital Wallets, die häufig zusätzliche Betrugspräventions- und Anfechtungsauflösungsoptionen bieten.

  • Kontoüberwachung: Ermutigen Sie Ihre Kundinnen und Kunden, ihre Kontoaktivitäten regelmäßig zu überprüfen und nach unberechtigten Transaktionen oder Änderungen persönlicher Daten Ausschau zu halten.

  • Bewusstseinsbildung für Datenschutz: Verdeutlichen Sie gegenüber Ihren Kundinnen und Kunden die Bedeutung des Schutzes ihrer persönlichen Daten und teilen Sie ihnen mit, wie das Unternehmen ihre Daten auf Basis relevanter Datenschutzbestimmungen verarbeitet.

  • Melden verdächtiger Aktivitäten: Stellen Sie Kundinnen und Kunden eindeutige Anweisungen dazu bereit, wie sie verdächtige Aktivitäten gegenüber dem Unternehmen oder zuständigen Behörden melden, z. B. unberechtigte Transaktionen, Phishing-Versuche oder Kontoübernahmeversuche.

  • Sicherheitsaktualisierungen und Warnungen: Halten Sie Ihre Kundinnen und Kunden zu neuen Sicherheitsfunktionen, potenziellen Bedrohungen oder Aktualisierungen der Datenschutzerklärung der E-Commerce-Plattform über Newsletter, Blogposts oder Social-Media-Aktualisierungen auf dem Laufenden.

11. Rückbuchungsverwaltung

Die Rückbuchungsverwaltung hilft Unternehmen, die finanziellen Auswirkungen von Rückbuchungen zu mindern, die Wahrscheinlichkeit künftiger Zahlungsanfechtungen zu reduzieren und eine gesunde Beziehung zu Zahlungsabwicklern und Kartennetzwerken aufrechtzuerhalten. Rückbuchungen treten auf, wenn Kundinnen und Kunden eine Transaktion anfechten und die Gelder über die ausstellende Bank zurückgesendet werden. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen, z. B. aufgrund unberechtigter Transaktionen, aufgrund Unzufriedenheit mit einem Produkt oder aufgrund von Lieferproblemen.

Weitere Informationen zur Rückbuchungsprävention finden Sie in den folgenden Dokumenten zu diesem Thema:

12. Überwachen von Transaktionen und Nutzer/innenverhalten

Mit der Überwachung von Transaktionen und Nutzer/innenverhalten können Unternehmen verdächtige Aktivitäten in Echtzeit identifizieren und darauf reagieren. Durch das Verfolgen und Analysieren von Transaktionsmustern, Anmeldeversuchen und weiteren Nutzer/innenaktionen können Unternehmen potenziellen Betrug, Kontoübernahmeversuche und weitere Sicherheitsbedrohungen erkennen.

Im Folgenden werden einige Möglichkeiten genannt, die Unternehmen nutzen können, um Transaktionen zu überwachen und das Nutzer/innenverhalten zu beobachten:

  • Risikobewertung: Das Zuweisen von Risikobewertungen zu Transaktionen auf Basis von Faktoren wie Transaktionsbetrag, Standort, Gerät und Einkaufshistorie kann Unternehmen dabei unterstützen, potenzielle betrügerische Transaktionen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

  • Echtzeitüberwachung: Durch das kontinuierliche Überwachen von Transaktionen und Nutzer/innenverhalten in Echtzeit können Unternehmen potenzielle Bedrohungen schnell erkennen und darauf reagieren und finanzielle Verluste und Rufschädigungen minimieren.

  • Verhaltensanalyse: Das Analysieren des Nutzer/innenverhaltens, wie z. B. von Browsing-Mustern, Mausbewegungen und der Tastendruckdynamik, hilft Unternehmen, potenziell betrügerische Akteure oder Bots zu identifizieren, da deren Verhalten deutlich von dem Verhalten echter Kundinnen und Kunden abweichen kann.

  • Kontoüberwachung: Das regelmäßige Überwachen von Nutzer/innenkonten auf ungewöhnliche Aktivitäten, z. B. mehrere fehlgeschlagene Anmeldeversuche, Änderungen von persönlichen Informationen oder ungewöhnliche Transaktionsmuster, kann Unternehmen dabei helfen, potenzielle Kontoübernahme- oder Betrugsversuche zu erkennen.

  • Kanalübergreifende Überwachung: Durch das Überwachen des Nutzer/innenverhaltens über mehrere Kanäle hinweg, z. B. im Internet, über Mobilgeräte und auf Social Media, erhalten Unternehmen einen umfassenderen Einblick in Kundinnen und Kundeninteraktionen und potenzielle Betrugsmuster.

13. Einrichten von Betrugserkennungsregeln und -filtern

Durch das Einrichten von Betrugserkennungsregeln und -filtern können Unternehmen potenzielle verdächtige Aktivitäten oder Transaktionen zeitnah und effizient erkennen und darauf reagieren. Durch das Definieren spezifischer Kriterien und Schwellenwerte, die auf Betrug hinweisen können, können Unternehmen Transaktionen markieren oder blockieren, die diesen Mustern entsprechen.

Im Folgenden wird die Funktionsweise von Betrugserkennungsregeln und -filtern für E-Commerce-Unternehmen beschrieben:

  • Anpassbare Regeln: Entwickeln Sie angepasste Betrugserkennungsregeln auf Basis der einzigartigen Risikofaktoren Ihres Unternehmens. Dazu gehören Transaktionsgröße, Kundinnen und Kundendemografie, Produkttypen und historische Betrugsmuster. Diese Regeln sollten anpassbar sein, damit Sie auf sich verändernde Betrugstrends und Unternehmensanforderungen reagieren können.

  • Dynamische Schwellenwerte: Implementieren Sie dynamische Schwellenwerte für verschiedene Risikoanzeichen, z. B. Transaktionsbeträge, Häufigkeit von Transaktionen oder Geschwindigkeitsprüfungen. Auf diese Weise können Sie falsch positive Resultate verhindern und sicherstellen, dass legitime Transaktionen nicht fälschlicherweise als betrügerisch gekennzeichnet werden.

  • Echtzeit-Prüfung: Wenden Sie Betrugserkennungsregeln und -filter in Echtzeit an, um potenzielle Bedrohungen schnell identifizieren und darauf reagieren zu können, um so die Auswirkung von Betrug auf Ihr Unternehmen und Ihre Kundinnen und Kunden zu minimieren.

  • Maschinelles Lernen und KI: Implementieren Sie Algorithmen für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz in Ihr Betrugserkennungssystem, um aus historischen Daten kontinuierlich zu lernen und sich auf neue Betrugsmuster einzustellen. Auf diese Weise können Sie im Laufe der Zeit die Genauigkeit und Effektivität Ihrer Regeln und Filter verbessern.

  • Mehrstufiger Ansatz: Verwenden Sie eine Kombination aus Regeln, Filtern und weiteren Betrugspräventionstechniken, z. B. IP-Tracking, Geolokalisierung, Device Fingerprinting und Multifaktorauthentifizierung, um ein umfassendes und robustes Betrugserkennungssystem aufzubauen.

  • Regelmäßige Überprüfung und Optimierung: Durch das regelmäßige Überprüfen und Analysieren der Wirksamkeit Ihrer Betrugserkennungsregeln und -filter und das bedarfsweise Anpassen dieser an aufkommende Betrugstrends können falsch positive Resultate reduziert und die Auswirkung auf echte Kundinnen und Kunden minimiert werden.

  • Integration mit anderen Tools: Kombinieren Sie die Betrugserkennungsregeln und -filter mit anderen Tools für Betrugsprävention und Risikomanagement, darunter sichere Zahlungs-Gateways, SSL-Verschlüsselung und Kundinnen und Kundenzufriedenheitssysteme, um eine kohärente und umfassende Sicherheitsstrategie aufzubauen.

14. Anwenden von Adress- und Kartenverifizierungssystemen

Durch das Anwenden von Adress- und Kartenverifizierungssystemen können Unternehmen die Authentizität von Kundinnen und Kundenabrechnungsinformationen bestätigen und die Wahrscheinlichkeit betrügerischer Transaktionen reduzieren. Diese Verifizierungssysteme vergleichen die von Kundinnen und Kunden während des Bezahlvorgangs bereitgestellten Informationen mit den bei der ausstellenden Bank hinterlegten Informationen, um sicherzustellen, dass es sich bei der genutzten Karte um eine legitime Karte handelt, die zu der Person gehört, die den Kauf tätigt.

Im Folgenden werden einige Möglichkeiten dargestellt, wie E-Commerce-Unternehmen Transaktionen überprüfen können:

  • Adressbestätigungs-Service (AVS): AVS ist ein Tool, das von Zahlungsabwicklern genutzt wird, um die von Kundinnen und Kunden bereitgestellte Abrechnungsadresse gegen die beim Kartenaussteller vorliegende Adresse zu verifizieren. Wenn die Adresse nicht übereinstimmt, kann die Transaktion gekennzeichnet oder abgelehnt werden, um so das Betrugsrisiko zu reduzieren.

  • Kartenprüfnummer (CVV): CVV ist ein Sicherheitsmerkmal auf Kredit- und Debitkarten, das aus einem drei- oder vierstelligen Code besteht, der pro Karte individuell generiert wird. Indem Kundinnen und Kunden aufgefordert werden, die Kartenprüfnummer (CVV) während des Bezahlvorgangs einzugeben, können Unternehmen prüfen, ob die Person, die den Kauf tätigt, im Besitz der Karte ist, und so die Wahrscheinlich betrügerischer Transaktionen mit gestohlenen Kartendaten reduzieren.

  • 3D Secure (3DS): 3D Secure ist eine zusätzliche Sicherheitsebene für Online-Kredit- und Debitkartentransaktionen. Sie umfasst einen Authentifizierungsprozess, bei dem Kundinnen und Kunden ihre Identität über ein einmaliges Passwort oder eine biometrische Authentifizierung nachweisen müssen, um damit sicherzustellen, dass es sich bei dem/der Karteninhaber/in um die Person handelt, die den Kauf tätigt. Beispiele für 3D Secure-Protokolle sind Verified by Visa von Visa, SecureCode von Mastercard und SafeKey von American Express.

  • Integration mit Zahlungs-Gateways: Durch das Integrieren von Adress- und Kartenprüfsystemen mit Ihrem Zahlungs-Gateway können Sie einen einfachen und sicheren Bezahlvorgang für Kundinnen und Kunden aufbauen und gleichzeitig das Risiko betrügerischer Transaktionen reduzieren.

  • Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Sicherheit und Nutzer/innenerfahrung: Während das Implementieren von Adress- und Kartenprüfsystemen helfen kann, Betrug vorzubeugen, ist es auch wichtig, die Sicherheitsmaßnahmen gegen eine reibungslose Nutzer/innenerfahrung auszutarieren. Zu strikte Verifizierungsprozesse können zu falschen Ablehnungen und Frustrationen bei Kundinnen und Kunden führen. Das regelmäßige Überprüfen und Optimieren der Verifizierungsprozesse kann zu einem ausgewogenen Verhältnis beitragen.

15. Aufbauen von Verbindungen zu anderen Unternehmen und Branchenorganisationen

Das Aufbauen von Verbindungen zu anderen Unternehmen und Branchenorganisationen kann eine wertvolle Strategie für E-Commerce-Unternehmen im Kampf gegen Betrug sein. Durch die Zusammenarbeit und das Teilen von Informationen können Unternehmen von den Erfahrungen anderer Unternehmen lernen, Einblicke in aufkommende Betrugstrends erhalten und Best Practices bei der Betrugsprävention und -erkennung übernehmen. Mit einem solchen Kooperationsansatz können Unternehmen widerstandsfähigere, sicherere E-Commerce-Ökosysteme aufbauen.

Die Teilnahme an Branchenforen und Konferenzen und die aktive Beteiligung an Unternehmensnetzwerken oder -verbänden kann die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Zahlungsabwicklern, Sicherheitsfachleuten und Strafverfolgungsbehörden vereinfachen. Das Teilen von Informationen zu Betrugsmustern, Taktiken und Eindämmungstechniken kann Unternehmen dabei unterstützen, auf dem aktuellen Stand bei aufkommenden Bedrohungen zu bleiben und effektivere Betrugspräventionsstrategien zu entwickeln.

Außerdem können Unternehmen von der Zusammenarbeit mit Cybersicherheitsunternehmen sowie Forschenden zum Thema Sicherheit profitieren, die fachlichen Rat, Bedrohungswissen und maßgeschneiderte Lösungen zur Verbesserung der Betrugsprävention und von Erkennungsfunktionen beitragen können.

16. Nutzen von biometrischen Daten und Verhaltensanalysen

Analysen zu Biometrie und Verhaltensmustern im Bereich der E-Commerce-Betrugsprävention bieten leistungsstarke und hochentwickelte Möglichkeiten, Kundinnen und Kundenidentitäten zu überprüfen und potenziellen Betrug zu erkennen. Diese Technologien analysieren einmalige physische Merkmale und Muster des Nutzer/innenverhaltens zur Authentifizierung von Nutzerinnen und Nutzern und stellen damit eine zusätzliche Sicherheitsebene bereit, die betrügerischen Akteuren das Replizieren oder Umgehen dieser Sicherheitsebene erschwert.

Biometrie bezieht sich auf die Verwendung physischer Merkmale, z. B. Fingerabdrücke, Gesichtserkennung oder Stimmenmuster, zur Verifizierung der Nutzer/innenidentität. Viele moderne Smartphones und andere Geräte sind bereits mit biometrischen Sensoren ausgestattet, sodass Kundinnen und Kunden diese Funktionen im Rahmen des Authentifizierungsprozesses komfortabel nutzen können. Durch das Einbeziehen biometrischer Daten in die Sicherheitsmaßnahmen können E-Commerce-Unternehmen die Genauigkeit bei der Kundinnen und Kundenverifizierung erhöhen und das Risiko unberechtigter Zugriffs- und Kontoübernahmeversuche reduzieren.

Bei der Verhaltensanalyse kommt hingegen die Analyse von Nutzer/innenverhaltensmustern zum Tragen, darunter Mausbewegungen, Tastendruckdynamik, Browsing-Gewohnheiten oder die auf einer Website verbrachte Zeit. Diese Muster können helfen, zwischen echten Kundinnen und Kunden und betrügerischen Akteuren zu unterscheiden, da betrügerische Akteure häufig bestimmte Verhaltensweisen zeigen, die von der Norm abweichen. Durch das Überwachen und Analysieren dieser Muster können E-Commerce-Unternehmen potenziellen Betrug in Echtzeit erkennen und darauf reagieren und damit finanzielle Verluste und Rufschädigungen minimieren.

Durch das Einbeziehen dieser zusätzlichen Strategien in das bestehende Framework für Betrugsprävention, -erkennung und -reaktion können Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen weiter verbessern und sich selbst und ihre Kundinnen und Kunden vor E-Commerce-Betrug schützen.

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