Die US-Bundesstaaten haben ein hohes Maß an Kontrolle über ihre Steuerpolitik. Infolgedessen variieren die Dienstleistungssteuern von Bundesstaat zu Bundesstaat aufgrund der einzigartigen Kombination von Branchen, wirtschaftlichen Prioritäten und sozialen Bedürfnissen in jedem Bundesstaat stark. Ein Bundesstaat mit einer florierenden Tourismusindustrie könnte die Dienstleistungssteuern erhöhen, um von den Ausgaben der Besucher/innen zu profitieren, während ein anderer Bundesstaat sie niedrig halten könnte, um mehr Unternehmen anzuziehen.
Auch die Politik beeinflusst diese Steuerpolitik. Bundesstaaten, die sich auf Sozialprogramme konzentrieren, könnten die Dienstleistungssteuern erhöhen, um Branchen wie Bildung und Gesundheitswesen zu finanzieren. Bundesstaaten, in denen die Regierung keine so große Rolle spielt, könnten die Dienstleistungssteuern senken, um das Wachstum des privaten Sektors zu fördern und mehr Geld in den Taschen der Bürger/innen zu behalten. Diese Entscheidungen spiegeln die Geschichte jedes Bundesstaates, die Prioritäten der Wähler/innen und die Lebenshaltungskosten wider.
Im Folgenden wird untersucht, wie Kentucky mit der Sales Tax (Verkaufssteuer) auf Dienstleistungen umgeht.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Erhebt Kentucky Sales Tax (Verkaufssteuer) auf Dienstleistungen?
- Welche Dienstleistungen sind in Kentucky steuerpflichtig?
- So geht Kentucky mit der Sales Tax für verschiedene Arten von Unternehmen um
- So erkennen Sie, ob Sie als Unternehmen in Kentucky Sales Tax zahlen müssen
Erhebt Kentucky Sales Tax (Verkaufssteuer) auf Dienstleistungen?
Während Kentucky in der Vergangenheit keine Verkaufssteuer auf Dienstleistungen erhoben hat, wurde das Angebot an Dienstleistungen, die der Sales Tax in Höhe von 6 % unterliegen, durch Gesetzesänderungen in den Jahren 2022 und 2023 (insbesondere durch House Bill 8 und House Bill 360) erweitert. Dazu gehören mehr als 30 zusätzliche Dienstleistungskategorien wie Marketing-Dienstleistungen, Website-Design und -Entwicklung, persönliches Fitnesstraining, Massagen (sofern sie nicht medizinisch notwendig sind) und Dienstleistungen zur Körpermodifikation.
Kentuckys Ansatz zur Besteuerung von Dienstleistungen spiegelt einen breiteren Trend zur Steigerung der Staatseinnahmen wider, indem die Steuerbasis über materielle Güter hinaus erweitert wird. Diese Verschiebung hilft dem Bundesstaat, seinen Finanzbedarf zu decken und die Finanzierung verschiedener öffentlicher Dienstleistungen aufrechtzuerhalten. Unternehmen, die diese neu steuerpflichtigen Dienstleistungen anbieten, müssen nun die Sales Tax (Verkaufssteuer) von ihren Kundinnen/Kunden einziehen.
Welche Dienstleistungen sind in Kentucky steuerpflichtig?
Ab 2023 umfassen die steuerpflichtigen Dienstleistungen in Kentucky nun Folgendes:
Persönliche Fitness- und Freizeitkurse: Von einem/einer Trainer/in geleitete Kurse oder Einzelunterricht wie Schwimmunterricht, Fitnesskurse, Personal Training, Yogaunterricht, Reitunterricht, Golfunterricht und Baseball-Schlagunterricht
Massagen: Massagebehandlungen, sofern sie nicht medizinisch notwendig sind
Schönheitschirurgische Eingriffe: Tattooentfernung, Botox, Microneedling und andere nicht-medizinische Körpermodifikationen
Test-Dienstleistungen: Labortests, sofern es sich nicht um medizinische, pädagogische oder veterinärmedizinische Tests handelt
Vermietbare Flächen: Vermietung von Räumen für Tagungen, Kongresse, Hochzeiten und andere kurzfristige Nutzungen
Dienstleistungen im Bereich Innenarchitektur und Design: Gewerbliche und private Dienstleistungen im Bereich Innenarchitektur
Reparatur von Bekleidung und Schuhen: Reparatur oder Veränderung von Kleidung, Schuhen, Uhren oder Schmuck
Lobbying-Dienstleistungen: Lobbying-Dienstleistungen auf lokaler oder bundesstaatlicher Ebene oder auf Bundesebene
Dienstleistungen im Bereich Fotografie und Fotofinishing: Professionelle Fotodienstleistungen und Bearbeitung von Fotografien
Parkservice: Gebühren für Parkdienste, einschließlich Parkservice
So geht Kentucky mit der Sales Tax für verschiedene Arten von Unternehmen um
Hier ist ein allgemeiner Überblick darüber, wie Kentucky mit der Sales Tax (Verkaufssteuer) umgeht:
Allgemeine Rahmenbedingungen für die Sales Tax: Kentucky erhebt eine staatliche Verkaufssteuer von 6 % auf die Bruttoeinnahmen aus Einzelhandelsverkäufen von materiellem persönlichem Eigentum, digitalem Eigentum und bestimmten Dienstleistungen. Da es keine lokale Sales Tax gibt, ist der Steuersatz im gesamten Bundesstaat einheitlich.
Dienstleistungsorientierte Unternehmen: Dienstleistungsunternehmen in Kentucky unterliegen der Verkaufssteuer, wenn sie Dienstleistungen erbringen, die in die vom Bundesstaat definierten Steuerkategorien fallen. Unternehmen, die diese Dienstleistungen anbieten, müssen von ihren Kundinnen/Kunden eine Verkaufssteuer in Höhe von 6 % erheben und diese an den Bundesstaat abführen.
Besondere Kategorien und Ausnahmen: Bestimmte Unternehmen können Steuerbefreiungen oder steuerliche Sonderregelungen in Anspruch nehmen. So sind beispielsweise medizinisch notwendige Leistungen wie bestimmte medizinische Behandlungen und Verfahren von der Sales Tax befreit. Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe oder der Landwirtschaft sowie gemeinnützige Organisationen können ebenfalls bestimmte Steuerbefreiungen oder ermäßigte Steuersätze für bestimmte geschäftliche Einkäufe in Anspruch nehmen.
Compliance und Dokumentation: Unternehmen in Kentucky müssen sich beim Bundesstaat registrieren, um eine „Sales Tax Permit“ ()zu erhalten. Sie sind verpflichtet, Verkaufssteuer auf sämtliche steuerpflichtigen Verkäufe zu erheben, genaue Aufzeichnungen über Transaktionen zu führen und regelmäßig Verkaufssteuererklärungen abzugeben, in der Regel monatlich oder vierteljährlich.
Fernverkäufer/innen: Kentucky verlangt von Fernverkäufern/Fernverkäuferinnen (d. h. Personen ohne physische Präsenz im Bundesstaat) mit einer größeren wirtschaftlichen Präsenz im Bundesstaat (200 oder mehr Verkäufe oder mehr als 100.000 USD an Bruttoeinnahmen aus Verkäufen in den Bundesstaat), Sales Tax einzuziehen und abzuführen. Dadurch wird sichergestellt, dass Unternehmen aus anderen Bundesstaaten, die zur Wirtschaft von Kentucky beitragen, auch die Anforderungen an die Verkaufssteuer erfüllen.
So erkennen Sie, ob Sie als Unternehmen in Kentucky Sales Tax zahlen müssen
Als Unternehmen in Kentucky müssen Sie Verkaufssteuer zahlen, wenn Sie die folgenden Kriterien erfüllen.
Verkauf von steuerpflichtigen Waren oder Dienstleistungen
Waren: Sie verkaufen materielles persönliches Eigentum wie Kleidung, elektronische Geräte, Möbel und Lebensmittel. Wenn Sie Waren zum Weiterverkauf an andere Unternehmen verkaufen und die Käufer/innen gültige Wiederverkaufsbescheinigungen („Resale Certificates“) vorlegen, sind diese Verkäufe möglicherweise von der Verkaufssteuer befreit. Verkäufe von Waren, die zur Herstellung anderer Waren verwendet werden, können ebenfalls steuerbefreit sein.
Dienstleistungen: Sie erbringen eine der jetzt steuerpflichtigen Dienstleistungen in Kentucky. Einige Dienstleistungen sind nach wie vor von der Verkaufssteuer befreit, wie z. B. die meisten medizinischen, pädagogischen und Finanzdienstleistungen.
Sales Tax Nexus
Physische Präsenz: Sie haben eine physische Präsenz in Kentucky (z. B. Geschäft, Büro, Lager, Mitarbeiter/innen).
Economic Nexus (wirtschaftlicher Nexus): Sie überschreiten bestimmte Schwellenwerte bei Verkäufen oder Transaktionen in Kentucky. Ab 2024 entsprechen diese Schwellenwerte einem Bruttoumsatz von 100.000 USD oder mehr an Kundschaft in Kentucky oder 200 oder mehr separaten Transaktionen mit Kundinnen/Kunden aus Kentucky in einem Kalenderjahr.
Um Ihre Verkaufssteuerpflichten in Kentucky zu ermitteln, überprüfen Sie zunächst die Liste der steuerpflichtigen Dienstleistungen und Waren in Kentucky und ermitteln Sie, ob Ihr Unternehmen diese anbietet. Prüfen Sie als Nächstes, ob Sie eine physische Präsenz in Kentucky haben oder ob Sie die Grenzwerte des wirtschaftlichen Nexus überschreiten. Wenn Sie annehmen, dass Ihre Verkäufe möglicherweise steuerbefreit sind, wenden Sie sich an die Mitarbeiter/innen des Kentucky Department of Revenue oder einen Steuerexperten/eine Steuerexpertin, um dies zu überprüfen.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.