Ist bei Ihnen schon einmal eine SEPA-Lastschrift abgelehnt worden und haben Sie sich gefragt, warum das passiert ist? Oder haben Sie schon Gebühren für eine fehlgeschlagene Lastschrift zahlen müssen? In unserem Artikel erfahren Sie nicht nur, warum SEPA-Lastschriften abgelehnt werden können, sondern auch, wie Sie richtig darauf reagieren und wer für die Gebühren aufkommen muss. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die Rückgabecodes für abgelehnte Lastschriften und geben Ihnen Tipps zur Vermeidung von Rücklastschriften.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Warum können SEPA-Lastschriften abgelehnt werden?
- Welche Gebühren können Sie bei einer fehlgeschlagenen Lastschrift verlangen?
- Wer zahlt die Gebühren für eine Rücklastschrift?
- Kundenkonto nicht gedeckt – so reagieren Sie richtig
Die Rückgabecodes für abgelehnte Lastschriften
Warum können SEPA-Lastschriften abgelehnt werden?
SEPA-Lastschriften sind ein schnelles, sicheres und effizientes Zahlungsmittel, das im Euro-Zahlungsraum verwendet wird. 2022 wurde mit Lastschriften im bargeldlosen Zahlungsverkehr des Euro-Raums ein Umsatz in Höhe von rund 4.4 Milliarden Euro erzielt. Dank SEPA können Kundinnen und Kunden in Europa mittels Lastschrift Zahlungen vornehmen, ohne sich um Kompatibilitätsprobleme oder Währungsumrechnungen kümmern zu müssen. Trotzdem ist es möglich, dass SEPA-Lastschriften abgelehnt werden und Sie als Unternehmen Ihr Geld nicht erhalten oder es zu Streitigkeiten kommt.
Einer der häufigsten Gründe, warum eine SEPA-Lastschrift abgelehnt wird, ist unzureichendes Guthaben auf dem Konto der Käuferin/des Käufers. Wenn die SEPA-Lastschrift nicht gedeckt ist, erhält die Empfängerin/der Empfänger keinen Zahlungseingang und es wird eine Rücklastschrift erforderlich. Ein weiterer Grund für die Ablehnung von SEPA-Lastschriften sind mangelhafte oder unvollständige Dateneingaben bei der Erstellung des Lastschriftmandats. In solchen Fällen ist es wahrscheinlich, dass die Bank den Zahlungsauftrag nicht ausführt.
Darüber hinaus können technische Probleme auf Seiten der Empfängerin/des Empfängers oder des Banksystems bei der Abwicklung des Auftrags an sich auftreten. Solche Probleme sollten vom Kundenservice der jeweiligen Bank sofort gelöst werden.
Es liegt in der Verantwortung der Kundin/des Kunden, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um sicherzustellen, dass die Transaktion erfolgreich ausgeführt wird – insbesondere indem sie/er ihr/sein Konto vor dem Absenden des Auftrags überprüft und alle notwendigen Informationen zur Verfügung stellt.
Welche Gebühren können Sie bei einer fehlgeschlagenen Lastschrift verlangen?
Bei SEPA-Lastschriften handelt es sich um eine Zahlungsmethode, bei der die Gläubigerin bzw. der Gläubiger (in diesem Fall die Händlerin/der Händler) den zu zahlenden Betrag vom Konto der Schuldnerin/des Schuldners einzieht. Im Falle eines fehlgeschlagenen Einzugs können Händler/innen Gebühren verlangen, um ihren entstandenen Aufwand zu decken.
Allerdings gibt es hierbei einige rechtliche Einschränkungen: Laut SEPA-Verordnung darf die Höhe der Gebühr nur den tatsächlich entstandenen Kosten entsprechen und muss im Vorfeld transparent kommuniziert werden. Eine pauschale Gebühr ohne konkreten Bezug zur tatsächlichen Kostenhöhe ist demnach nicht erlaubt.
Um unnötige Fehlbuchungen zu vermeiden, sollten Händler/innen darauf achten, dass sie alle notwendigen Informationen von ihrer Kundschaft erhalten und dass die Daten korrekt sind. Auch eine regelmäßige Überprüfung der Kontodaten kann helfen, Probleme zu vermeiden.Erfahren Sie mehr dazu, wie Sie mit Stripe SEPA-Lastschriften schnell und unkompliziert akzeptieren können.
Wer zahlt die Gebühren für eine Rücklastschrift?
Eine der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit SEPA-Lastschriften betrifft die Gebühren für Rücklastschriften, wenn eine Zahlung nicht erfolgreich abgewickelt werden konnte. Grundsätzlich trägt die Kundschaft die Kosten für Rücklastschriften bei SEPA-Zahlungen. Es ist auch möglich, dass Kreditinstitute diese Kosten an die Kundschaft weitergibt oder sie als Teil ihrer allgemeinen Gebührenstruktur behandeln. Zahlungsdienstleister hingegen bündeln diese Gebühren üblicherweise und geben sie an die Gläubiger/innen weiter.
Es ist wichtig, dass Kundinnen und Kunden die Nutzungsbedingungen des jeweiligen Instituts genau lesen, um festzustellen, welche spezifischen Gebühren für Rücklastschriften gelten. Darüber hinaus gibt es bestimmte Fälle, in denen eine Kundin/ein Kunde keine Gebühr für eine Rücklastschrift zahlen muss – zum Beispiel, wenn die Empfängerin/der Empfänger die Lastschrift falsch ausgefüllt hat oder der Betrag fehlerhaft war. Eine erneute Kontrolle der Kontodaten und des Betrages bei der Eingabe kann Probleme und eventuelle Kosten vermeiden.
Kundenkonto nicht gedeckt – so reagieren Sie richtig
Mit der SEPA-Lastschrift können sowohl Unternehmen als auch Kundinnen und Kunden bequem Geldbeträge überweisen. Doch was passiert, wenn die Überweisung der Kundin/des Kunden nicht erfolgreich ist? In solchen Fällen erhält das Kreditinstitut, von dem die Lastschrift abgebucht wurde, eine Rücklastschrift. Der Code hierfür ist AM04, Deckung ungenügend. Infolgedessen muss das Unternehmen den Betrag erstattet bekommen. Ein Unternehmen sollte in dieser Situation unverzüglich handeln und schnell reagieren.
Es ist ratsam, die Kundin/den Kunden umgehend zu kontaktieren und ihn darüber zu informieren, dass seine Zahlung nicht angenommen wurde. Nachdem der Kontostand der Kundin/des Kunden überprüft wurde, kann die Kundin/der Kunde gebeten werden, das fehlende Guthaben auszugleichen. Es ist zudem wichtig, der Kundschaft Informationen über den Zeitplan zur Erstattung des Betrags zur Verfügung zu stellen.
Ein effektives Mahnsystem kann helfen, überfällige Zahlungseingänge schnell zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu treffen. Diese Maßnahmen können bspw. Mahnbescheide oder Mahngebühren an die Kundin/den Kunden sein. Auf diese Weise können Unternehmen sowohl die Beziehung zu ihrer Kundschaft als auch ihr eigenes Finanzmanagement pflegen, vereinfachen und vor Risiken schützen, die aus Nichtzahlungen entstehen können.
Wenn Sie Zahlungen ganz einfach akzeptieren und verwalten möchten, entdecken Sie Stripe Payments. Mit Payments können Sie außerdem mehr weltweite Kundschaft konvertieren, da Sie Zugang zu über 100 Zahlungsmethoden und einem schnellen One-Click-Checkout erhalten. Dies schafft ein nahtloses Kundenerlebnis und beschleunigt Ihre Expansion in neue Märkte.
Die Rückgabecodes für abgelehnte Lastschriften
Wenn eine Lastschrift abgelehnt wird, kann dies zu Schwierigkeiten führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die verschiedenen Rückgabecodes für abgelehnte Lastschriften zu verstehen.
Häufige Rückgabecodes sind AC01, AC02, AC03, AC04, AC05, AC06 und AM04. Der erste Code, den es zu verstehen gilt, ist der Rückgabecode AC01. Er bedeutet, dass die hinterlegte IBAN fehlerhaft war. AC02 gibt an, dass das Kreditinstitut der Kundin/des Kunden nicht berechtigt ist, die Lastschrift zu bearbeiten. Die Kundin/der Kunde muss daher entweder sein Konto ändern oder ein anderes Zahlungsmittel verwenden. Der nächste Code ist AC03 und bedeutet, dass die Kontonummer der Gläubigerin/des Gläubigers ungültig ist oder fehlt. Der Rückgabecode AC04 steht dafür, dass das Konto aufgelöst wurde. AC05 hingegen zeigt an, dass das Konto der Kundin/des Kunden gesperrt ist. Ein weiterer Code ist AC06. Dieser Code bedeutet normalerweise, dass die Kundin/der Kunde die Transaktion storniert hat oder dass der Betrag nicht korrekt war. In solchen Fällen muss sie/er entweder den richtigen Betrag bezahlen oder die Transaktion stornieren und erneut versuchen. Ein sehr häufiger Rückgabegrund ist auch AM04. Er bedeutet, dass das Konto der Schuldnerin/des Schuldners nicht ausreichend gedeckt war und die Zahlung daher nicht möglich. In solchen Fällen sollte die Kundin/der Kunde das Konto auffüllen oder ein anderes Zahlungsmittel verwenden. In der Regel wird AM04 aufgrund von datenschutzrechtlichen Vorgaben in den Rückgabecode MS03 umgewandelt, der für „Grund nicht spezifiziert“ steht.
Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Kreditinstitut unterschiedliche Richtlinien hat, was die Rückgabecodes betrifft und welche Schritte unternommen werden müssen, um Probleme mit abgelehnten SEPA-Lastschriften zu lösen. Daher empfiehlt es sich dringend, direkt mit dem jeweiligen Kreditinstitut in Verbindung zu treten, um weitere Informationen über den Rückgabecode und den notwendigen Ablauf bei abgelehnten Lastschriften zu erhalten. Mehr zum Thema Rücklastschriften und Rückbuchungen finden Sie auch in unseren FAQ zu Rücklastschriften.
Die wichtigsten Rückgabecodes im Überblick:
- AC01 (IncorrectAccountNumber): IBAN fehlerhaft
- AC02 (InvalidDebtorAccountNumber): Die Kontonummer der Debitorin/des Debitors ist ungültig oder fehlt
- AC03 (InvalidCreditorAccountNumber): Die Kontonummer der Gläubigerin/des Gläubigers ist ungültig oder fehlt
- AC04 (ClosedAccountNumber): Konto aufgelöst
- AC05 (ClosedDebtorAccountNumber): Konto der Debitorin/des Debitors ist gesperrt
- AC06 (BlockedAccount): Konto gesperrt
- AG01 (TransactionForbidden): Zahlungsart für Konto unzulässig
- AG02 (InvalidBankOperationCode): Transaktionscode/Dateiformat ungültig
- AM01 (ZeroAmount): Betrag ist Null
- AM02 (NotAllowedAmount): Betrag ist unzulässig
- AM03 (NotAllowedCurrency):Währung ist unzulässig
- AM04* (InsufficientFunds): Rückgabe mangels Deckung
- AM05 (Duplication): Doppeleinreichung
- AM06 (TooLowAmount): Betrag zu niedrig
- AM07 (BlockedAmount): Betrag gesperrt
- AM09 (WrongAmount): Betrag nicht korrekt
- AM10 (InvalidControlSum): Summe Einzelbeträge ungleich Prüfsumme
- BE01 (InconsistentWithEndCustomer): Die Kennung der Endkundin/des Endkunden passt nicht zu der entsprechenden Kontonummer
- BE04 (MissingCreditorAddress): Adressangaben unvollständig
- BE05 (UnrecognisedInitiatingParty): Absender/in unbekannt
- BE06 (UnknownEndCustomer): Auftraggeber/in oder Zahlungsempfänger/in unbekannt
- BE07 (MissingDebtorAddress): Adresse der Zahlungspflichtigen/des Zahlungspflichtigen fehlt oder unvollständig
- DT01 (InvalidDate): Ungültiges Datum, z. B. falsches Abrechnungsdatum
- ED01 (CorrespondentBankNotPossible): Angabe des Kreditinstitutes fehlerhaft
- ED03 (BalanceInfoRequested): Zusätzliche Informationen zu den Salden werden angefordert
- ED05 (SettlementFailed): Die Begleichung der Transaktion ist fehlgeschlagen
- FOCR (FollowingCancellationRequest): Rückgabe aufgrund eines Recalls bzw. Rückrufes
- MD01 (NoMandate): Kein gültiges Mandat
- MD02 (MissingMandatoryInformationInMandate): Die Daten zum Mandat fehlen oder sind nicht korrekt
- MD03 (InvalidFileFormatForOtherReasonThanGroupingIndicator): Dateiformat ungültig
- MD04 (InvalidFileFormatForGroupingIndicator): Dateiformat in Bezug auf das Grouping- Kennzeichen ungültig
- MD05 (CollectionNotDue): Lastschrift hätte nicht zum Einzug gebracht werden dürfen
- MD06 (RefundRequestByEndCustomer): Widerspruch durch den Zahlungspflichtigen
- MD07* (EndCustomerDeceased): Kontoinhaber/in verstorben
- MS02 (NotSpecifiedReasonCustomerGenerated): Konto für Lastschrift durch Zahlungspflichtigen gesperrt
- MS03 (NotSpecifiedReasonAgentGenerated): Grund nicht spezifiziert
- NARR (Narrative): Grund ist in zusätzlicher Information als Langtext enthalten
- RC01 (BankIdentifierIncorrect): BIC ungültig
- RF01 (NotUniqueTransactionReference): Transaktionsreferenz innerhalb der Nachricht nicht eindeutig
- RR01, RR02, RR03, RR04* (Regulatory Reasons):
Aufsichtsrechtliche Gründe - SL01 (Specific Service offered by Debtor Bank): Spezifische Dienstleistung der Bank der Zahlungspflichtigen/des Zahlungspflichtigen
- TM01 (CutOffTime): CutOff-Zeit überschritten
Aufgrund von datenschutzrechtlichen Vorgaben werden die mit Sternchen markierten Rückgabecodes innerhalb der Ausgangsverarbeitung in den Rückgabecode MS03 umgesetzt. Eine vollständige Übersicht zu allen möglichen Rückgabecodes finden Sie hier.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.