Alternative Bonitätsdaten beziehen sich auf nicht traditionelle Daten, die Kreditgeber verwenden, um die Kreditwürdigkeit einer Kreditnehmerin/eines Kreditnehmers zu bewerten, insbesondere wenn es nur begrenzte Informationen aus herkömmlichen Quellen wie Wirtschaftsauskunfteien gibt. Diese Art von Daten umfasst eine Vielzahl von Informationen, die normalerweise nicht in traditionellen Bonitätsauskünften zu finden sind, wie z. B. Mietzahlungshistorie und Bankkontoinformationen.
Alternative Bonitätsdaten helfen Kreditgebern, potenzielle Kreditnehmer/innen zu bewerten, die möglicherweise keine lange Geschichte mit traditionellen Kreditsystemen haben. Zu dieser demografischen Gruppe können junge Menschen, frisch Eingewanderte oder diejenigen gehören, die es vermieden haben, traditionelle Kredite zu verwenden. Durch die Berücksichtigung zusätzlicher Datenpunkte können Kreditgeber Kreditangebote auf ein breiteres Publikum ausweiten und individuellere Risikobewertungen anbieten.
Ein Experian-Bericht aus dem Jahr 2023 ergab, dass 62 % der Finanzinstitute alternative Daten verwenden, um die Risikoprofilierung und die Kreditentscheidungsfähigkeit zu verbessern, was die Entwicklung der Branche hin zu umfassenderen Bonitätsbewertungsmethoden unterstreicht. Im Folgenden erörtern wir, wie alternative Bonitätsdaten verwendet werden, welche Vorteile sie haben und wie Sie sie in die Bonitätsbewertungen Ihres Unternehmens integrieren können.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Arten alternativer Bonitätsdaten
- Wie werden alternative Bonitätsdaten verwendet?
- Vorteile der Nutzung alternativer Bonitätsdaten
- Wichtige Überlegungen bei der Nutzung alternativer Bonitätsdaten
- Implementierung alternativer Bonitätsdaten
- Regelungen zu alternativen Bonitätsdaten
Arten alternativer Bonitätsdaten
Alternative Bonitätsdaten beziehen sich auf eine breite Palette von Finanzinformationen, die außerhalb des traditionellen Bonitätsauskunftssystems liegen. Die genauen Arten der betrachteten Daten können variieren, aber alternative Bonitätsdaten bieten im Allgemeinen einen ganzheitlicheren Überblick über die finanzielle Gesundheit einer Person und können eine hilfreiche Möglichkeit für Personen mit eingeschränkter oder keiner Kredithistorie sein, Zugang zu Krediten zu erhalten.
Nicht alle Kreditgeber nutzen alternative Bonitätsdaten, aber Kreditgeber nutzen sie zunehmend, um finanziell inklusiv zu arbeiten und fundiertere Kreditentscheidungen zu treffen.
Hier sind einige der wichtigsten Arten alternativer Bonitätsdaten.
Bankkontodaten: Transaktionsverlauf, Kontostände und Überziehungsmuster können Aufschluss über finanzielle Gewohnheiten und Stabilität geben.
Investment-Kontodaten: Informationen über Anlageportfolios, einschließlich Anlagearten und Kontostände, können Aufschluss über den Grad der finanziellen Verantwortung und die langfristige Planung der Person geben.
Daten der Zahlungs-App: Der Transaktionsverlauf von Zahlungs-Apps kann das Zahlungsverhalten und finanzielle Interaktionen anzeigen.
Wiederkehrendes Zahlungsverhalten: Eine Historie pünktlicher Rechnungszahlungen kann finanzielle Verantwortung und die Fähigkeit zur Verwaltung wiederkehrender Ausgaben demonstrieren. Zu diesen Rechnungen gehören Miete, Nebenkosten (z. B. Gas, Strom, Wasser), Telefon und Internet, Versicherungszahlungen (z. B. Auto, Krankenversicherung) und sogar regelmäßige Zahlungen für Abonnementdienste wie Streaming-Plattformen, Mitgliedschaften im Fitnessstudio oder Abonnementboxen.
Öffentliche Aufzeichnungen: Informationen über Immobilienbesitz, Berufszulassungen und Bildungsabschlüsse können zusätzlichen Kontext für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit liefern.
Einnahmen in der Gig-Economy: Einkünfte, die über Plattformen wie Uber oder DoorDash oder freiberufliche Tätigkeit erzielt werden, können ein konstantes Einkommen und finanzielle Stabilität nachweisen.
Social-Media-Daten: Während sie in der Praxis immer noch umstritten sind, untersuchen einige Kreditgeber die Verwendung von Social-Media-Daten zur Bewertung des Finanzverhaltens und -risikos.
Wie werden alternative Bonitätsdaten verwendet?
Alternative Bonitätsdaten können den Zugang zu Krediten erweitern und Kreditentscheidungen verbessern. Hier erfahren Sie, wie der Finanzdienstleistungssektor alternative Bonitätsdaten verwendet.
Beurteilung der Kreditwürdigkeit
Ganzheitliche Sicht auf die Finanzen: Durch die Berücksichtigung alternativer Daten wie Mietzahlungen oder Stromrechnungen können Kreditgeber einen ganzheitlicheren Überblick über die finanzielle Verantwortung und Stabilität einer Kreditnehmerin/eines Kreditnehmers erhalten.
Unterversorgte Bevölkerungsgruppen: Alternative Daten können Personen, die traditionell aufgrund einer mangelnden Kredithistorie oder eines eingeschränkten Zugangs zu traditionellen Bankdienstleistungen ausgeschlossen wurden, wie z. B. jungen Erwachsenen oder Einwanderern, Kredite gewähren.
Personalisierung von Kreditprodukten und -bedingungen
- Personalisierte Konditionen und Angebote: Alternative Daten können Kreditgebern helfen, Risiken genauer einzuschätzen. Sie können diese Daten verwenden, um festzustellen, für welche Kreditprodukte ein/e Kreditnehmer/in in Frage kommt, und personalisierte Zinssätze basierend auf der individuellen finanziellen Situation einer Kreditnehmerin/eines Kreditnehmers anzubieten.
Risikomanagement
Finanzielle Warnsignale: Die Analyse alternativer Daten kann Kreditgebern helfen, Frühwarnzeichen für potenzielle finanzielle Schwierigkeiten zu erkennen, sodass sie Risiken proaktiv managen können.
Ausfallquoten: Durch die Einbeziehung alternativer Daten in ihre Risikomodelle können Kreditgeber potenziell Ausfallraten senken und verantwortungsvollere Kreditentscheidungen treffen.
Betrug erkennen
- Verdächtige Aktivitäten: Kreditgeber können alternative Daten verwenden, um Muster betrügerischen Verhaltens zu erkennen wie zum Beispiel inkonsistentes Einkommen oder ungewöhnliche Ausgabenmuster. Durch die frühzeitige Erkennung von Betrug können Kreditgeber Kundinnen und Kunden und sich selbst vor finanziellen Verlusten schützen.
Vorteile der Nutzung alternativer Bonitätsdaten
Alternative Bonitätsdaten können Unternehmen die folgenden Vorteile bieten.
Größerer Kundenstamm: Durch die Einbeziehung alternativer Bonitätsdaten können Unternehmen Kredite einem breiteren Kundenkreis anbieten, einschließlich Personen, die keine umfangreiche traditionelle Kredithistorie haben. Die Betreuung dieser Kundinnen und Kunden erhöht die wirtschaftliche Gleichheit und Inklusion, indem die Verzerrungen traditioneller Kredit-Scoring-Systeme gemildert werden, die sich oft unverhältnismäßig stark auf marginalisierte Gruppen auswirken.
Bessere Risikobewertung: Alternative Bonitätsdaten bieten einen umfassenderen Einblick in das Finanzverhalten einer Kundin/eines Kunden und ermöglichen es Unternehmen, präzisere Kredit-Scoring-Modelle zu erstellen. Diese Daten und verbesserten Modelle können Muster der finanziellen Verantwortung und Stabilität aufdecken, die aus herkömmlichen Bonitätsauskünften möglicherweise nicht ersichtlich sind, und Unternehmen dabei helfen, fundiertere Kreditentscheidungen zu treffen. Genauere Bonitätsbeurteilungen bedeuten auch ein geringeres Ausfallrisiko, wodurch ein stabileres Portfolio entsteht.
Höhere Bewilligungsquoten: Mit einem umfassenderen Verständnis des Finanzverhaltens einer Antragsstellerin/eines Antragstellers können Unternehmen mehr Kredite mit Zuversicht genehmigen. Dies steigert den Umsatz, die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung, indem Kredite an diejenigen vergeben werden, die aufgrund herkömmlicher Kriterien abgelehnt werden könnten.
Einfachere Compliance und faire Kreditvergabe: Die Verwendung eines breiteren Satzes von Datenpunkten kann Unternehmen dabei helfen, ihr Engagement für faire Kreditvergabepraktiken zu demonstrieren. Dies steht im Einklang mit den regulatorischen Zielen, den Zugang zu Krediten gerechter zu gestalten und rechtliche und Reputationsrisiken im Zusammenhang mit voreingenommenen Kreditvergabepraktiken zu mindern.
Effektivere, maßgeschneiderte Finanzprodukte: Alternative Daten ermöglichen es Kreditgebern, ihre Kundinnen und Kunden detaillierter zu segmentieren. Beispielsweise könnten beständige Zahlungen für kleinere Abonnements oder Stromrechnungen auf finanzielle Stabilität in Kundensegmenten hindeuten, die traditionell als risikoreicher angesehen werden. Kreditgeber können diese detaillierte Segmentierung nutzen, um maßgeschneiderte Finanzprodukte zu erstellen, die den spezifischen Bedürfnissen verschiedener Kundengruppen entsprechen.
Bonitätsprüfungen in Echtzeit: Herkömmliche Bonitätsauskünfte basieren auf historischen finanziellen Interaktionen, aber alternative Bonitätsdaten zeigen eine aktuelle Momentaufnahme der finanziellen Gesundheit einer Kreditnehmerin/eines Kreditnehmers. Dies kann Kreditgebern helfen, Kreditentscheidungen in Echtzeit zu treffen, insbesondere in schnelllebigen Märkten oder Szenarien, in denen sich die finanziellen Umstände der Kreditnehmer/innen schnell ändern.
Verbesserte Kundentreue und -bindung: Unternehmen, die erfolgreich alternative Daten nutzen, um Kredite an neue Segmente zu vergeben, verzeichnen häufig einen Anstieg der Kundentreue und -bindung. Bei Kundinnen und Kunden, denen auf der Grundlage herkömmlicher Kennzahlen ein Kredit verweigert wurde, kann die Kreditgenehmigung eine starke Loyalitätsbindung aufbauen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sie zusätzliche Dienstleistungen desselben Anbieters in Anspruch nehmen.
Ausrichtung auf wachsende Trends: Das Kundenverhalten verlagert sich in Richtung digitaler Plattformen und weg von traditionellen, kreditabhängigen Käufen, wodurch Finanzhistorien entstehen, die herkömmliche Kredit-Scores nicht widerspiegeln.
Wichtige Überlegungen bei der Nutzung alternativer Bonitätsdaten
Unternehmen sollten die folgenden Faktoren berücksichtigen, wenn sie sich mit alternativen Bonitätsdaten beschäftigen.
Datenqualität und -genauigkeit
Zuverlässigkeit der Quelle: Überprüfen Sie, ob der alternative Datenanbieter über eine zuverlässige Erfolgsbilanz verfügt und strenge Datenerfassungs- und Validierungsprozesse einhält. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bonitätsdaten, die in der Regel reguliert und standardisiert sind, können alternative Daten in Qualität und Format stark variieren.
Genauigkeit der Daten: Unternehmen müssen starke Mechanismen einrichten, um die Richtigkeit und Vollständigkeit alternativer Daten zu überprüfen. Vergewissern Sie sich, dass die Daten aktuell sind und die aktuelle finanzielle Situation einer Kreditnehmerin/eines Kreditnehmers widerspiegeln.
Aufsichtsrechtliche Compliance
Fair Credit Reporting Act (FCRA): In den USA müssen Kreditgeber die FCRA-Bestimmungen einhalten, wenn sie alternative Daten für Kreditentscheidungen verwenden. Die Compliance umfasst die Einholung der Zustimmung der Kundin/des Kunden, die Überprüfung der Datengenauigkeit und das Recht, falsche Informationen anzufechten.
Sonstige Vorschriften: Bleiben Sie auf dem Laufenden über relevante lokale Bestimmungen, wie z. B. Datenschutz- und Verbraucherschutzgesetze, und halten Sie diese ein.
Ethische Erwägungen
Transparenz: Seien Sie Ihren Kundinnen und Kunden gegenüber transparent darüber, wie Sie alternative Daten verwenden und wie sich dies auf ihre Bonitätsbewertung auswirkt. Die Art und Weise, wie Unternehmen alternative Bonitätsdaten erheben und nutzen, kann sich erheblich auf das Kundenvertrauen auswirken.
Datenschutz: Schützen Sie die Privatsphäre Ihrer Kundinnen und Kunden, indem Sie strenge Datensicherheitsmaßnahmen implementieren und Daten nur für legitime Zwecke verwenden.
Fairness: Stellen Sie sicher, dass die Verwendung alternativer Daten keine unverhältnismäßigen Auswirkungen auf bestimmte Kundengruppen hat oder bestehende Verzerrungen aufrechterhalten. Zum Beispiel könnte die Abhängigkeit von bestimmten Arten von Social-Media-Daten Gruppen benachteiligen, die online weniger aktiv sind. Unternehmen müssen ihre Modelle kontinuierlich auf Fairness und unbeabsichtigte Verzerrungen überwachen und testen.
Wirtschaftliche Auswirkungen: Die Verwendung alternativer Daten kann weitreichendere wirtschaftliche Auswirkungen haben. So kann beispielsweise die Ausweitung der Kreditvergabe an zuvor unterversorgte Bevölkerungsgruppen die Wirtschaftstätigkeit ankurbeln, erfordert aber auch eine sorgfältige Überwachung, um die Entstehung neuer Finanzblasen oder die Verschärfung der wirtschaftlichen Ungleichheiten zu vermeiden.
Technische Integration
Datenintegration: Integrieren Sie alternative Daten in bestehende Kredit-Scoring-Modelle und Entscheidungssysteme.
Skalierbarkeit: Wählen Sie einen Datenanbieter, der mit den Anforderungen Ihres Unternehmens wächst und künftiges Wachstum ermöglicht.
Datensicherheit: Implementieren Sie Datensicherheitsmaßnahmen, um sensible Kundendaten vor unbefugtem Zugriff oder Sicherheitsverletzungen zu schützen.
Kosten-Nutzen-Analyse
Kosten: Bewerten Sie die Kosten für den Erwerb und die Integration alternativer Daten sowie alle laufenden Wartungs- oder Abonnementgebühren.
Vorteile: Bewerten Sie die potenziellen Vorteile der Verwendung alternativer Daten, wie z. B. ein erhöhtes Kreditvolumen, geringere Ausfallraten und eine verbesserte Kundenerfahrung.
Return on Investment (ROI): Ermitteln Sie, ob der potenzielle Nutzen die Kosten überwiegt und ob die Investition in alternative Daten zu einem positiven ROI führt.
Implementierung alternativer Bonitätsdaten
Die folgenden Best Practices können Ihnen dabei helfen, alternative Bonitätsdaten effektiv in Ihre Kreditvergabeprozesse zu integrieren, um die spezifischen Ziele Ihres Unternehmens zu erreichen.
Ziele und Bedürfnisse ermitteln
Definieren Sie Ziele: Ermitteln Sie, warum Sie alternative Daten verwenden möchten. Möchten Sie Ihren Kundenstamm erweitern, die Risikoeinschätzung verbessern oder individuellere Kreditprodukte entwerfen?
Ziel-Kreditnehmersegmente: Identifizieren Sie die spezifischen Kreditnehmersegmente, die Sie mit alternativen Daten ansprechen möchten. Dazu können Personen mit geringer oder keiner Kredithistorie, unterversorgte Bevölkerungsgruppen oder diejenigen, die nach maßgeschneiderten Finanzlösungen suchen, gehören.
Anforderungen an die Daten: Bestimmen Sie die spezifischen Arten alternativer Daten, die für Ihre Kreditentscheidungen am relevantesten und wertvollsten sind.
Datenanbieter auswählen
Anbieterrecherche: Informieren Sie sich über verschiedene alternative Datenanbieter und vergleichen Sie deren Angebote, Datenquellen, Datenqualität, Preismodelle und Integrationsmöglichkeiten.
Due Diligence: Führen Sie eine gründliche Due-Diligence-Prüfung potenzieller Anbieter durch und gehen Sie sicher, dass sie über eine zuverlässige Erfolgsbilanz verfügen, gesetzliche Vorschriften einhalten und Datenschutz und -sicherheit priorisieren.
Anbieterauswahl: Wählen Sie einen Anbieter, der am besten zu Ihren Zielen, Ihrem Budget und Ihren technischen Anforderungen passt.
Daten in Systeme integrieren
Technische Integration: Arbeiten Sie mit dem Datenanbieter zusammen, um seine Daten in Ihre bestehenden Kredit-Scoring-Modelle, Kreditvergabesysteme und Entscheidungsplattformen zu integrieren.
Datenvalidierung: Formatieren, validieren und bereinigen Sie die Daten ordnungsgemäß, um Genauigkeit und Konsistenz zu gewährleisten.
Daten-Mapping: Ordnen Sie die alternativen Datenfelder relevanten Attributen in Ihren bestehenden Systemen zu, um eine nahtlose Integration und Analyse zu ermöglichen.
Entwickeln Sie Risikomodelle und -strategien
Modellentwicklung: Beziehen Sie alternative Daten in Ihre Kreditrisikomodelle ein, um die Vorhersagegenauigkeit zu verbessern und Kreditentscheidungen zu verfeinern.
Strategieentwicklung: Entwickeln Sie Kreditstrategien, die alternative Daten nutzen, um bestimmte Kreditnehmersegmente anzusprechen, personalisierte Kreditbedingungen anzubieten und Risiken zu managen.
Prüfung und Validierung: Testen und validieren Sie neue Modelle und Strategien auf Herz und Nieren, um sicherzustellen, dass sie erwartungsgemäß funktionieren und die regulatorischen Anforderungen erfüllen.
Überwachen und verfeinern
Laufende Überwachung: Überwachen Sie kontinuierlich die Leistung alternativer Datenmodelle und -strategien und verfolgen Sie wichtige Kennzahlen wie Genehmigungsraten, Ausfallraten und Kundenzufriedenheit.
Verfeinerung: Verfeinern Sie Modelle und Strategien regelmäßig auf der Grundlage von Leistungsdaten und Feedback, um Kreditentscheidungen zu optimieren und die Ergebnisse zu verbessern.
Regelungen zu alternativen Bonitätsdaten
Die Vorschriften für alternative Bonitätsdaten schaffen ein Gleichgewicht zwischen der Förderung von Finanzdienstleistungsinnovationen und Verbraucherschutz. Unternehmen, die mit Bonitätsdaten jeglicher Art umgehen, sollten die folgenden Best Practices anwenden, um die einschlägigen Vorschriften einzuhalten.
Due Diligence: Führen Sie eine gründliche Due-Diligence-Prüfung aller Datenquellen durch, um sicherzustellen, dass sie den geltenden Gesetzen entsprechen.
Modellvalidierung und Dokumentation: Validieren Sie Modelle regelmäßig auf Genauigkeit und Fairness und führen Sie eine detaillierte Dokumentation der Datennutzung, Modellentwicklung und Entscheidungsprozesse durch.
Transparenz für Verbraucher/innen: Informieren Sie Ihre Kundinnen und Kunden klar und leicht zugänglich darüber, welche Daten erfasst werden, wie sie verwendet werden und wie sie auf diese Daten zugreifen oder diese anfechten können.
Schulung und Governance: Legen Sie Governance-Richtlinien für die Datennutzung fest und führen Sie regelmäßige Mitarbeiterschulungen zu regulatorischen Anforderungen und ethischen Überlegungen durch.
Unternehmen, die mit Bonitätsdaten (einschließlich alternativer Bonitätsdaten) arbeiten, müssen je nach Standort außerdem die folgenden Anforderungen erfüllen.
Fair Credit Reporting Act (FCRA)
In den Vereinigten Staaten regelt der FCRA die Verwendung von Kreditinformationen und verlangt, dass die Informationen, die bei Kreditentscheidungen verwendet werden, korrekt, relevant und zeitnah sind. Unternehmen, die alternative Bonitätsdaten verwenden, müssen sicherstellen, dass ihre Datenquellen und Verarbeitungsmethoden den FCRA-Standards entsprechen. Compliance umfasst die Bereitstellung von Benachrichtigungen für Kundinnen und Kunden, wenn Unternehmen auf der Grundlage von Bonitätsauskünften nachteilige Maßnahmen ergreifen, und Einzelpersonen die Möglichkeit, Kreditinformationen anzufechten und zu korrigieren.
Gesetz zur Chancengleichheit bei Krediten (ECOA)
Der US-amerikanische ECOA verbietet Diskriminierung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Religion, nationaler Herkunft, Geschlecht, Familienstand, Alter oder aufgrund der Tatsache, dass eine Person öffentliche Unterstützung erhält. Kreditgeber, die alternative Daten verwenden, müssen ihre Kreditmodelle sorgfältig analysieren, um sicherzustellen, dass sie geschützte Klassen nicht versehentlich diskriminieren, weder direkt noch durch unterschiedliche Auswirkungen.
Vorschriften auf Bundesstaatsebene
Verschiedene US-Bundesstaaten haben ihre eigenen Gesetze und Vorschriften, die sich auf die Verwendung von Bonitätsdaten auswirken. Kalifornien zum Beispiel hat den California Consumer Privacy Act (CCPA) erlassen, der Verbraucherrechte bei der Erfassung und Verwendung ihrer personenbezogenen Daten festlegt. Unternehmen, die in den USA tätig sind, müssen Vorschriften auf Bundes- und Bundesstaatsebene einhalten.
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Für Unternehmen, die in der Europäischen Union tätig sind oder mit Daten aus der Europäischen Union umgehen, stellt die DSGVO strenge Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit. Sie schreibt Transparenz darüber vor, wie personenbezogene Daten verwendet werden, beschränkt die Datenerhebung auf absolut notwendige Zwecke und räumt Einzelpersonen umfassende Rechte darüber ein, wie ihre Daten verwendet werden. Unternehmen, die alternative Bonitätsdaten verwenden, müssen sich an die DSGVO-Bestimmungen halten, wie z. B. zur Datensparsamkeit und zur Einholung der ausdrücklichen Zustimmung von Einzelpersonen.
Weltweite Datenschutzgesetze
Länder auf der ganzen Welt haben ihre eigenen Versionen von Datenschutzgesetzen, die sich auf die Verwendung alternativer Bonitätsdaten auswirken. Gesetze wie das Gesetz zum Schutz personenbezogener Daten und elektronische Dokumente (PIPEDA) in Kanada oder das Datenschutz-Grundgesetz (LGPD) in Brasilien enthalten ähnliche Grundsätze wie die DSGVO und verpflichten Unternehmen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Daten.
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