So erstellen Sie einen Eigenkapitalspiegel – und warum Sie ihn möglicherweise benötigen

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  1. Einführung
  2. Wozu dient ein Eigenkapitalspiegel?
  3. In welchem Verhältnis steht der Eigenkapitalspiegel zu einer Kapitalflussrechnung?
  4. Hauptelemente eines Eigenkapitalspiegels
  5. Erstellung und Format eines Eigenkapitalspiegels
    1. Schritt 1: Titel und Überschrift
    2. Schritt 2: Eigenkapital zu Beginn
    3. Schritt 3: Zugänge zum Eigenkapital
    4. Schritt 4: Abzüge vom Eigenkapital
    5. Schritt 5: Eigenkapital am Ende
    6. Format
  6. Beispiele für einen Eigenkapitalspiegel
    1. Beispiel 1: ABC Consulting
    2. Beispiel 2: XYZ Design Studio
  7. Vorteile und Beschränkungen des Eigenkapitalspiegels
    1. Vorteile
    2. Beschränkungen

Ein Eigenkapitalspiegel, auch bekannt als Eigenkapitalveränderungsrechnung, ist ein Finanzdokument, das zeigt, wie sich das Eigenkapital eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum verändert hat. Dieses Dokument bietet eine Zusammenfassung der finanziellen Leistungsfähigkeit des Unternehmens aus der Sicht der Anteilseigner/innen und ist neben der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung ein wichtiger Teil des Jahresabschlusses eines Unternehmens. In der Regel handelt es sich bei dem Eigenkapitalspiegel um die zweite Finanzübersicht, die nach der Gewinn- und Verlustrechnung erstellt wird.

Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick darüber, was Unternehmer/innen über den Eigenkapitalspiegel wissen sollten: was darin enthalten ist, wozu er dient und wie er erstellt wird.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Wozu dient ein Eigenkapitalspiegel?
  • In welchem Verhältnis steht der Eigenkapitalspiegel zu einer Kapitalflussrechnung?
  • Hauptelemente eines Eigenkapitalspiegels
  • Erstellung und Format eines Eigenkapitalspiegels
  • Beispiele für einen Eigenkapitalspiegel
  • Vorteile und Beschränkungen des Eigenkapitalspiegels

Wozu dient ein Eigenkapitalspiegel?

Ein Eigenkapitalspiegel bietet eine Finanzübersicht über alle Geschäftsaktivitäten, die sich direkt auf die Nettoinvestition der Inhaberin oder des Inhabers in das Unternehmen auswirken. Dieses Dokument dient mehreren wichtigen Zwecken, sowohl intern als auch extern:

  • Leistungsbewertung: Mit dieser Aufstellung können Inhaber/innen und Stakeholder/innen die Leistung des Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum hinweg bewerten. Anhand der Veränderungen des Eigenkapitals können die Stakeholder/innen beurteilen, wie gut das Unternehmen Wertschöpfung für seine Inhaber/innen generiert.

  • Investitionsentscheidungen: Potenzielle und aktuelle Investoren/Investorinnen nutzen den Eigenkapitalspiegel, um die finanzielle Situation des Unternehmens zu beurteilen und fundierte Entscheidungen über den Kauf, den Verkauf oder das Halten ihrer Investition zu treffen.

  • Kreditanalyse: Kreditgeber und Gläubiger/innen prüfen diese Auflistung, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens und seine Fähigkeit zur Rückzahlung von Krediten zu bewerten. Eine wachsende Eigenkapitalposition kann ein Hinweis auf ein geringeres Risiko für Gläubiger/innen sein.

  • Finanzanalyse: Mithilfe dieses Eigenkapitalspiegels können Finanzanalysten/Finanzanalystinnen nachvollziehen, wie sich Geschäftsaktivitäten wie Gewinnthesaurierung oder Ausschüttungspolitik auf das Eigenkapital auswirken.

  • Interne Planung: Das Management verwendet die Aufstellung, um wichtige Entscheidungen über Reinvestitionen in das Unternehmen, Ausschüttungen an die Inhaber/innen oder andere finanzielle Maßnahmen zur Verbesserung des Wachstums und der Stabilität des Unternehmens zu treffen.

  • Steuerliche Zwecke: Der Eigenkapitalspiegel kann für die Steuerplanung und -berichterstattung relevant sein, insbesondere für Unternehmen, bei denen die Steuern auf der Grundlage des persönlichen Einkommens der Inhaberin oder des Inhabers gezahlt werden.

In welchem Verhältnis steht der Eigenkapitalspiegel zu einer Kapitalflussrechnung?

Der Eigenkapitalspiegel und die Kapitalflussrechnung sind unterschiedliche Finanzausweise, die unterschiedliche Perspektiven auf die finanzielle Solidität eines Unternehmens bieten. Beim Eigenkapitalspiegel stehen die Veränderungen des Eigenkapitals des Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum im Mittelpunkt. Er zeigt, wie sich Nettoeinkommen, Investitionen der Inhaber/innen und Entnahmen auf das Eigenkapital der Inhaber/innen ausgewirkt haben. In einer Kapitalflussrechnung werden die Mittelzuflüsse und -abflüsse eines Unternehmens detailliert dargestellt und in operative, investive und finanzierende Aktivitäten unterteilt.

Diese Auszüge bieten zusammen einen umfassenden Überblick über die Finanzen eines Unternehmens. Während der Eigenkapitalspiegel zeigt, wie sich die Geschäftsentwicklung und die Transaktionen der Inhaber/innen auf das Gesamteigenkapital auswirken, und Veränderungen im Nettovermögen des Unternehmens widerspiegelt, gibt die Kapitalflussrechnung Aufschluss darüber, wie sich diese und andere Aktivitäten auf die Liquiditätslage des Unternehmens auswirken. Daraus lassen sich die Liquidität und die finanzielle Stabilität des Unternehmens ablesen und es wird ersichtlich, wie gut das Unternehmen Mittel erwirtschaftet, um seinen Verpflichtungen nachzukommen und seinen Betrieb zu finanzieren. Beide Aufstellungen liefern wichtige Erkenntnisse für Entscheidungsträger/innen und Analysten/Analystinnen.

Auch wenn diese Auflistungen unterschiedliche Schwerpunkte setzen, sind einige der Zahlen, die sie enthalten, miteinander verbunden. Das Nettoeinkommen wirkt sich auf das Eigenkapital aus und dient als Ausgangspunkt für die Kapitalflussrechnung im Abschnitt über die betrieblichen Aktivitäten. Entnahmen der Inhaber/innen (Ziehungen) wirken sich ebenfalls auf das Eigenkapital aus und werden in der Regel im Abschnitt Finanzierungstätigkeit der Kapitalflussrechnung ausgewiesen. Ein Eigenkapitalspiegel gibt einen Überblick über die Veränderungen des Eigenkapitals, eine Kapitalflussrechnung hingegen zeigt, wie sich diese Veränderungen in den Geldbewegungen niederschlagen.

Hauptelemente eines Eigenkapitalspiegels

Anhand der Elemente eines Eigenkapitalspiegels können Sie erkennen, wie sich die Geschäftsaktivitäten während einer Rechnungslegungsperiode auf das Eigenkapital der Inhaberin oder des Inhabers ausgewirkt haben. Die Stakeholder/innen können diese Informationen nutzen, um die finanzielle Leistung und die Veränderungen bei den Investitionen der Inhaberin oder des Inhabers zu bewerten.

  • Eigenkapital zu Beginn: Dies ist der Betrag des Eigenkapitals zu Beginn des Abrechnungszeitraums. Er stellt den Anteil der Inhaberin oder des Inhabers an dem Unternehmen dar, nachdem alle Verbindlichkeiten von den Vermögenswerten abgezogen worden sind.

  • Eingebrachtes Kapital: Dies sind zusätzliche Investitionen, die von der Inhaberin oder dem Inhaber während des Abrechnungszeitraums getätigt wurden.

  • Nettoeinkommen: Dies ist der Gewinn des Unternehmens nach Abzug aller Ausgaben (einschließlich Steuern und Zinsen) von den Einnahmen. Dabei handelt es sich um den Gewinn, den das Unternehmen während des Berichtszeitraums erwirtschaftet hat. Das Nettoeinkommen aus der Gewinn- und Verlustrechnung wird dem Eigenkapital zugerechnet.

  • Entnahmen der Inhaberin oder des Inhabers (Ziehungen): Dies ist der Geldbetrag oder der Wert, den die Inhaberin oder der Inhaber während des Abrechnungszeitraums für den persönlichen Gebrauch aus dem Unternehmen entnommen hat. Entnahmen reduzieren das Eigenkapital der Inhaberin oder des Inhabers, da sie Vermögenswerte darstellen, die dem Unternehmen entzogen werden.

  • Andere Anpassungen: Diese Anpassungen wirken sich auf das Eigenkapital der Inhaberin oder des Inhabers aus, lassen sich aber nicht in eine der anderen Kategorien einordnen. Sie beinhalten möglicherweise Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden oder Korrekturen von Fehlern.

  • Eigenkapital der Inhaberin oder des Inhabers am Ende: Dies ist der Anteil der Inhaberin oder des Inhabers am Unternehmen am Ende des Abrechnungszeitraums. Zur Berechnung wird das Anfangskapital herangezogen, das eingebrachte Kapital und das Nettoeinkommen werden addiert und alle Entnahmen und Anpassungen werden abgezogen.

Erstellung und Format eines Eigenkapitalspiegels

Schritt 1: Titel und Überschrift

  • Titel: Das Dokument muss den Titel „Eigenkapitalspiegel“ tragen, damit sein Zweck klar erkennbar ist.

  • Überschrift: Geben Sie den Namen des Unternehmens und den Zeitraum an, auf den sich die Aufstellung bezieht (z. B. „Für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember 2024“).

Schritt 2: Eigenkapital zu Beginn

  • Eigenkapital zu Beginn: Diese Zahl ist das Eigenkapital am Ende des vorherigen Abrechnungszeitraums.

Schritt 3: Zugänge zum Eigenkapital

  • Eingebrachtes Kapital: Führen Sie alle Investitionen oder zusätzliches Kapital auf, das die Inhaberin oder der Inhaber während des Abrechnungszeitraums eingebracht hat.

  • Nettoeinkommen: Führen Sie das Nettoeinkommen aus der Gewinn- und Verlustrechnung auf. Dieses Einkommen erhöht das Eigenkapital der Inhaberin oder des Inhabers. Wenn das Unternehmen Verluste verzeichnet, verringert sich das Eigenkapital der Inhaberin oder des Inhabers.

Schritt 4: Abzüge vom Eigenkapital

  • Entnahmen der Inhaberin oder des Inhabers: Führen Sie alle Entnahmen oder Ausschüttungen auf, die von der Inhaberin oder dem Inhaber getätigt wurden. Hierdurch verringert sich das Eigenkapital der Inhaberin oder des Inhabers.

Schritt 5: Eigenkapital am Ende

  • Eigenkapital am Ende: Berechnen Sie das Eigenkapital am Ende, indem Sie die Beiträge und den Nettoertrag zum Eigenkapital am Anfang addieren und alle Entnahmen oder Verluste abziehen. Im Folgenden finden Sie ein Beispiel für die Berechnung:

50.000 USD (Eigenkapital zu Beginn) + 30.000 USD (Nettoeinkommen) - 10.000 USD (Entnahmen) = 70.000 USD (Eigenkapital am Ende)

Format

  • Einzelposten: Stellen Sie jedes der oben genannten Elemente als separaten Einzelposten dar.

  • Ausrichtung: Richten Sie alle numerischen Zahlen auf der rechten Seite der Seite aus.

  • Zwischensummen: Geben Sie Zwischensummen nach jedem Abschnitt an.

  • Endergebnis: Beschriften und kennzeichnen Sie die abschließende Zahl, das Eigenkapital am Ende, deutlich.

Beispiele für einen Eigenkapitalspiegel

Nachfolgend finden Sie zwei Beispiele für einen Eigenkapitalspiegel der fiktiven Kleinunternehmen ABC Consulting und XYZ Design Studio. Diese Beispiele veranschaulichen, wie die Aufstellung auf der Grundlage der verschiedenen Finanzaktivitäten im Laufe des Jahres aufgegliedert ist.

Beispiel 1: ABC Consulting

ABC Consulting
Eigenkapitalspiegel
Für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember 2024

Eigenkapital zu Beginn, 1. Januar 2024: 50.000 USD
Plus: Nettoeinkommen für das Geschäftsjahr: 30.000 USD
Minus: Entnahmen der Inhaberin oder des Inhabers: 10.000 USD
Eigenkapital am Ende, 31. Dezember 2024: 70.000 USD

Beispiel 2: XYZ Design Studio

XYZ Design Studio
Eigenkapitalspiegel
Für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember 2024

  • Eigenkapital zu Beginn, 1. Januar 2024: 80.000 USD
  • Plus: Im Laufe des Geschäftsjahres eingebrachtes Kapital: 20.000 USD
  • Plus: Nettoeinkommen für das Geschäftsjahr: 40.000 USD
  • Minus: Entnahmen der Inhaberin oder des Inhabers: 25.000 USD
  • Eigenkapital am Ende, 31. Dezember 2024: 115.000 USD

Vorteile und Beschränkungen des Eigenkapitalspiegels

Vorteile

  • Erkenntnisse für die Inhaberin oder den Inhaber: Der Eigenkapitalspiegel bietet den Unternehmensinhabern/Unternehmensinhaberinnen einen klaren Überblick über ihre finanzielle Beteiligung am Unternehmen und zeigt, wie sich Geschäftsvorgänge und Entscheidungen auf ihr Eigenkapital ausgewirkt haben. Diese Informationen haben Einfluss auf die Entscheidung, ob Gewinne reinvestiert oder entnommen werden sollen.

  • Überwachung der Leistung: Anhand der Aufstellung lässt sich die finanzielle Leistung im Laufe der Zeit verfolgen. Sie zeigt, wie einbehaltene Gewinne und zusätzliche Investitionen zum Wachstum des Eigenkapitals beitragen.

  • Entscheidungen von Investoren/Investorinnen: Potenzielle Investorinnen und Investoren können diese Auflistung nutzen, um die finanzielle Situation und Stabilität eines Unternehmens zu beurteilen und so ihre Investitionsentscheidungen zu treffen.

  • Finanzielle Transparenz: Der Eigenkapitalspiegel sorgt für Transparenz in der Finanzberichterstattung, da dargestellt wird, wie die Gewinne im Unternehmen verbleiben oder an die Inhaber/innen ausgeschüttet werden. Dies ist sowohl für interne als auch für externe Stakeholder/innen wichtig.

Beschränkungen

  • Umfang: Obwohl die Bilanz wertvolle Informationen über die Entwicklung des Eigenkapitals liefert, bietet sie kein vollständiges Bild der finanziellen Solidität eines Unternehmens und muss in Verbindung mit anderen Finanzberichten ausgewertet werden.

  • Zeitplan: Wie alle Finanzberichte enthält auch der Eigenkapitalspiegel historische Daten. Auch wenn diese Informationen wertvoll sind, spiegeln sie nicht immer die aktuelle oder zukünftige Finanzlage des Unternehmens wider.

  • Verwaltungsaufwand: Die Erstellung dieser Aufstellung ist mitunter zeitaufwendig, insbesondere für Unternehmen, die mehrere Arten von Eigenkapitalkonten führen oder häufige Änderungen im Eigenkapital aufweisen.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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