SEPA-Lastschrift: Ein detaillierter Leitfaden

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Akzeptieren Sie Zahlungen online, vor Ort und weltweit mit einer Zahlungslösung, die für jede Art von Unternehmen geeignet ist – vom Start-up bis zum globalen Konzern.

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  1. Einführung
  2. Wo wird das SEPA-Lastschriftverfahren verwendet?
    1. Kontext im Markt und Kundentrends
    2. Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen in den SEPA-Ländern
  3. Wer verwendet das SEPA-Lastschriftverfahren?
  4. So funktioniert das SEPA-Lastschriftverfahren
    1. Arten der SEPA-Lastschrift
    2. SEPA-Lastschrift als Unternehmen nutzen
  5. Geschäftliche Vorteile der Akzeptanz von SEPA-Lastschriften
  6. Sicherheitsmaßnahmen des SEPA-Lastschriftverfahrens
  7. Anforderungen an Unternehmen für die Akzeptanz des SEPA-Lastschriftverfahrens
  8. Alternativen zum SEPA-Lastschriftverfahren

Die SEPA-Lastschrift (Single Euro Payments Area) ist eine Zahlungsmethode mit verzögerter Benachrichtigung, die automatische wiederkehrende Zahlungen in und zwischen den Ländern der Europäischen Union ermöglicht. Das SEPA-Lastschriftverfahren ist Teil einer umfassenderen Maßnahme, die darauf angelegt ist, grenzüberschreitende Euro-Zahlungen so einfach wie Inlandszahlungen zu machen, und mit strukturierten Regeln und Schutzmaßnahmen einhergeht.

Es gibt zwei Arten von SEPA-Lastschriften: die SEPA-Basislastschrift und die SEPA-Business-to-Business(B2B)-Lastschrift. Die Basislastschrift ist für allgemeine Kundentransaktionen und die B2B-Version für Business-to-Business-Transaktionen gedacht. Bei einer SEPA-Lastschrift erteilt die Kundin oder der Kunde dem Unternehmen die Genehmigung zum Einzug von Zahlungen und weist die Bank des Unternehmens an, diese Abbuchungen durchzuführen.

SEPA-Lastschriften werden häufig gewählt, weil sie wiederkehrende Zahlungen wie Rechnungen von Versorgungsunternehmen und Abonnements vereinfachen, insbesondere über die Grenzen des SEPA-Raums hinweg. Sie bieten Unternehmen eine einheitliche, zentrale Möglichkeit, Zahlungen zu verwalten, sodass sie nicht mehrere Zahlungssysteme in verschiedenen Ländern einrichten müssen.

Das SEPA-Lastschriftverfahren wird vor allem in Europa eingesetzt. Unternehmen erhalten damit die Möglichkeit, nach Genehmigung Zahlungen von den Bankkonten ihrer Kundinnen und Kunden einzuziehen. SEPA, der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum, umfasst Länder innerhalb der EU sowie Island, Liechtenstein, Norwegen, die Schweiz und Monaco. Die SEPA-Initiative wurde vom European Payments Council (EPC), einem Entscheidungs- und Koordinierungsgremium des europäischen Bankensektors, zur Vereinfachung von Banküberweisungen in Euro ins Leben gerufen. Ziel von SEPA ist es, einen standardisierten, qualitativ hochwertigen und effizienten europäischen Zahlungsmarkt zu schaffen. Das SEPA-Lastschriftverfahren wurde im Jahr 2009 als Teil dieser umfassenderen Bemühungen eingeführt. Seitdem hat diese Zahlungsart stetig an Beliebtheit gewonnen: Nach Angaben des Europäische Zahlungsverkehrsausschusses stieg die Zahl der Lastschriften in der Eurozone in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 im Vergleich zu den vorangegangenen sechs Monaten auf 10,7 Milliarden – bei einem gleichzeitigen Anstieg des Gesamtwerts um 14,4 % auf 4,4 Billionen EUR.

Im Folgenden erfahren Sie, was Unternehmen wissen müssen, wenn sie SEPA-Lastschriften als Zahlungsmethode für ihre Kundschaft in Europa nutzen möchten – unabhängig davon, ob das Unternehmen in Europa oder anderswo ansässig ist.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Wo wird das SEPA-Lastschriftverfahren verwendet?
  • Wer verwendet das SEPA-Lastschriftverfahren?
  • So funktioniert das SEPA-Lastschriftverfahren
  • Geschäftliche Vorteile der Akzeptanz von SEPA-Lastschriften
  • Sicherheitsmaßnahmen des SEPA-Lastschriftverfahrens
  • Anforderungen an Unternehmen für die Akzeptanz des SEPA-Lastschriftverfahrens
  • Alternativen zum SEPA-Lastschriftverfahren

Wo wird das SEPA-Lastschriftverfahren verwendet?

Das SEPA-Lastschriftverfahren wird innerhalb des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (Single Euro Payments Area, SEPA) verwendet – einer Region, die aus allen Mitgliedsländern der Europäischen Union sowie aus Island, Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und Monaco besteht. Diese 36 Länder umfassende Region macht einen großen Teil Europas aus. Das dort angewandte SEPA-Zahlungssystem deckt eine Vielzahl von Volkswirtschaften und Bankensystemen ab. Die Hauptfunktion des SEPA-Lastschriftverfahrens besteht darin, einfache, standardisierte Transaktionen über nationale Grenzen hinweg zu ermöglichen.

Kontext im Markt und Kundentrends

Die Einführung des SEPA-Lastschriftverfahrens in diesen Märkten ist Ausdruck mehrerer wichtiger Trends:

  • Die Vorliebe der Kundinnen und Kunden für bequeme Zahlungen
    Kundinnen und Kunden im SEPA-Raum bevorzugen im Allgemeinen effiziente und unkomplizierte Zahlungsmethoden, insbesondere für wiederkehrende Ausgaben wie Abonnements oder Rechnungen. Die Erteilung eines SEPA-Lastschriftmandats entspricht dieser Präferenz, da es nur einen minimalen Aufwand für ggf. mehrfache, laufende Transaktionen erfordert.

  • Operative Effizienz für Unternehmen
    Für Unternehmen bietet das SEPA-Lastschriftverfahren ein einheitliches System, das grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb Europas vereinfacht. Vor der Einführung von SEPA mussten Unternehmen verschiedene nationale Zahlungssysteme anbieten und nutzen, was häufig kostspielig und zeitaufwendig war. Das standardisierte SEPA-System reduziert diesen Verwaltungsaufwand und erleichtert den Unternehmen die Abwicklung grenzüberschreitender Transaktionen.

  • Akzeptanz digitaler Zahlungen
    In Europa gibt es einen klaren Trend hin zu digitalen Zahlungslösungen. Die SEPA-Lastschrift unterstützt diese Abkehr vom Bargeld: Hierfür wird ein sicheres, optimiertes digitales Zahlungsverfahren bereitgestellt, das Kundinnen und Kunden sowie Unternehmen dazu motiviert, den elektronischen Zahlungsverkehr zu nutzen.

Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen in den SEPA-Ländern

Der regulatorische Rahmen im SEPA-Raum war ein Schlüsselfaktor für die Einführung und den Erfolg des SEPA-Lastschriftverfahrens:

  • Ziel des EU-Binnenmarktes
    Das Ziel der Europäischen Union, einen Binnenmarkt zu schaffen, war eine wichtige Triebfeder für die Entwicklung von SEPA, eines einheitlichen Zahlungssystems, das Hindernisse für den grenzüberschreitenden Handel und die Wirtschaft beseitigt.

  • Verbraucherschutzbestimmungen
    Für das SEPA-Lastschriftverfahren gelten strenge Vorschriften, die den Verbraucherschutz in den Vordergrund stellen. So haben Kundinnen und Kunden beispielsweise ein Recht auf Erstattung im Falle nicht autorisierter Transaktionen. Derartige gesetzliche Regelungen stärken das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in diese Zahlungsmethode.

  • Standardisierung und Sicherheit
    Die Regulierungsmaßnahmen zielten auch auf die Standardisierung von Zahlungsprozessen und die Verbesserung der Sicherheit ab. Dadurch wurden Transaktionen über verschiedene Länder hinweg vereinfacht und gleichzeitig die Sicherheit dieser Transaktionen gewährleistet, was das Vertrauen von Kundinnen und Kunden sowie von Unternehmen gestärkt hat.

Wer verwendet das SEPA-Lastschriftverfahren?

Das SEPA-Lastschriftverfahren ist in der gesamten SEPA-Region weit verbreitet. Die umfassende Nutzung in verschiedenen Branchen zeugt von seinem hohen Nutzwert, der Einfachheit der Integration und dem Vertrauen, das es auf dem europäischen Markt erworben hat. Im Folgenden finden Sie eine Aufschlüsselung der wichtigsten Nutzergruppen des SEPA-Lastschriftverfahrens:

  • E-Commerce-Unternehmen
    E-Commerce-Unternehmen nutzen das SEPA-Lastschriftverfahren, weil es bei der Abwicklung grenzüberschreitender Transaktionen effizient ist. Es ist besonders beliebt bei abonnementbasierten Geschäftsmodellen oder wiederkehrenden Rechnungen, für die Kundinnen und Kunden regelmäßigen Abbuchungen zustimmen. Dadurch wird der Zahlungsprozess vereinfacht, die Zahlungen werden pünktlich ausgeführt und die Notwendigkeit wiederholter manueller Transaktionen wird reduziert.

  • Versorgungsunternehmen und Dienstleister
    Unternehmen, die Versorgungsleistungen (z. B. Strom und Wasser) oder Dienstleistungen (z. B. Telekommunikation und Internet) anbieten, nutzen das SEPA-Lastschriftverfahren für die monatliche Abrechnung. Kundinnen und Kunden bevorzugen oft die Einrichtung einer Lastschrift für solche wiederkehrenden Zahlungen, da sie auf diese Weise nicht mehr an Fälligkeitstermine denken und keine Zahlungen in jedem Abrechnungszyklus manuell einleiten müssen.

  • Gemeinnützige Organisationen und Wohltätigkeitsorganisationen
    Gemeinnützige Einrichtungen und Wohltätigkeitsorganisationen nutzen das SEPA-Lastschriftverfahren für den Einzug von Spenden. Mit diesem Instrument können Organisationen durch regelmäßige Beiträge von Unterstützerinnen und Unterstützern stetige Einnahmen sicherstellen, was besonders für eine langfristige Fundraising-Strategie hilfreich ist.

  • Immobilienverwaltungsgesellschaften
    Diese Unternehmen nutzen das SEPA-Lastschriftverfahren für den Einzug von Mieten. Dadurch wird sichergestellt, dass die Vermieter/innen ihre Zahlungen pünktlich erhalten und die Mieter/innen sich keine Sorgen über versäumte Zahlungstermine machen müssen. Diese Methode eignet sich auch für andere wiederkehrende Zahlungen, z. B. für Nebenkosten in Wohnanlagen.

  • Dienstleistungen auf Abonnementbasis
    Für Mediendienste wie Streamingplattformen, Zeitschriften und Clubmitgliedschaften bietet das SEPA-Lastschriftverfahren eine bequeme Möglichkeit für Kundinnen und Kunden, ihre Abonnementgebühren zu bezahlen und Dienstunterbrechungen aufgrund versäumter Zahlungen zu vermeiden.

  • Fitness- und Freizeitclubs
    Fitnessstudios, Sportvereine und Freizeitzentren nutzen häufig das SEPA-Lastschriftverfahren für Mitgliedsbeiträge. So können Kundinnen und Kunden diese Möglichkeiten dauerhaft in Anspruch nehmen, ohne dass die monatlichen Zahlungen manuell getätigt werden müssen.

  • KMU und Kapitalgesellschaften für B2B-Transaktionen
    Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie größere Kapitalgesellschaften nutzen das SEPA-Lastschriftverfahren für B2B-Transaktionen. Mit dieser Methode wird der Zahlungsprozess für routinemäßige Transaktionen in der Lieferkette, für Dienstleistungsverträge und andere Geschäftsvorgänge vereinfacht.

  • Finanzsektor: Rückzahlung von Darlehen und Krediten
    Banken und Finanzinstitute nutzen das SEPA-Lastschriftverfahren für die Rückzahlung von Darlehen und Kreditkartenschulden. Kundinnen und Kunden können eine Lastschrift einrichten, um ihre Darlehens- oder Kreditkartenzahlungen pünktlich zu leisten. Dies trägt zu ihrer Kreditwürdigkeit bei und vermeidet Gebühren für verspätete Zahlungen oder zusätzliche Zinsen.

  • Öffentliche Einrichtungen
    Behörden und öffentliche Einrichtungen nutzen das SEPA-Lastschriftverfahren für den Einzug verschiedener Gebühren wie Steuern, Lizenzgebühren und andere öffentliche Abgaben.

So funktioniert das SEPA-Lastschriftverfahren

Arten der SEPA-Lastschrift

SEPA-Basislastschrift

  • Details: Diese Version der SEPA-Lastschrift ist für die Abwicklung von Kundentransaktionen konzipiert. Sie ist für jede Person mit einem Bankkonto in einem teilnehmenden SEPA-Land zugänglich.

  • Funktionsweise: Kundinnen und Kunden unterschreiben ein Mandat, entweder in gedruckter oder digitaler Form, mit dem sie dem Unternehmen die Erlaubnis erteilen, Gelder von ihrem Konto einzuziehen. Dieses Mandat enthält Angaben wie die Häufigkeit und den Betrag der Abbuchungen.

  • Anwendungen: Das SEPA-Basislastschriftverfahren wird häufig für wiederkehrende Zahlungen wie Rechnungen von Versorgungsunternehmen, Versicherungsprämien, Abonnements, Mitgliedschaften in Fitnessstudios und andere Zahlungen verwendet. Kundinnen und Kunden genießen einen umfangreichen Schutz, darunter eine unkomplizierte Erstattung innerhalb von 8 Wochen für jede Transaktion und bis zu 13 Monate für nicht autorisierte Abbuchungen.

SEPA-B2B-Lastschrift

  • Details: Diese Version wurde eigens für Business-to-Business(B2B)-Transaktionen entwickelt und erfordert ein höheres Maß an Absprachen zwischen den Unternehmen. Das strengere Mandatsverfahren entspricht der Natur von B2B-Transaktionen.

  • Funktionsweise: Das Mandatsverfahren ist strenger als bei der SEPA-Basislastschrift. Neben der Autorisierung durch die Kundin oder den Kunden muss das zahlende Unternehmen das Mandat direkt bei seiner Bank bestätigen, wodurch eine zusätzliche Überprüfungsebene eingeführt wird.

  • Anwendungen: Diese Methode ist ideal für regelmäßige Zahlungen zwischen Unternehmen, z. B. Zahlungen an Lieferanten, Servicegebühren oder regelmäßige Partnerschaftsbeiträge. Die Optionen für die Erstattung sind im Vergleich zur Basislastschrift eingeschränkter. Damit wird die Bedeutung des gegenseitigen Vertrauens im Geschäftsverkehr unterstrichen.

SEPA-Lastschrift als Unternehmen nutzen

  • Handhabung der Mandate
    Der erste Schritt ist die Erteilung eines Mandats. Dieses von der Kundin oder dem Kunden unterzeichnete rechtsgültige Dokument ermächtigt das Unternehmen, bestimmte Beträge vom Konto der Kundin oder des Kunden einzuziehen. Das Mandat enthält wichtige Details wie die Kontodaten der Kundin oder des Kunden sowie die Bedingungen der Zahlungsvereinbarung. Das Management dieser Mandate, insbesondere bei einer großen Kundenbasis, erfordert eine sorgfältige Verwaltung.

  • Regeln für die Vorankündigung
    Unternehmen müssen ihre Kundinnen und Kunden im Voraus über den Betrag und das Datum bevorstehender Abbuchungen informieren. Diese Mitteilung, unabhängig davon, ob sie per E-Mail oder auf dem Postweg erfolgt, trägt zur Transparenz bei und ermöglicht es Kundinnen und Kunden, sich zu vergewissern, dass auf dem Konto ausreichende Mittel zur Verfügung stehen.

  • Zahlungen einleiten
    Steht eine Zahlung an, sendet das Unternehmen eine Anfrage an seine Bank, in der der Betrag und die Bankdaten der Kundin oder des Kunden angegeben sind. Die Bank bearbeitet diese Anfrage und sendet sie über das SEPA-Netzwerk an die Bank der Kundin oder des Kunden.

  • Transaktionsprozess
    Die Bank der Kundin oder des Kunden prüft die Angaben mit dem Lastschriftmandat. Wenn alle Angaben übereinstimmen und ausreichend Geldmittel vorhanden sind, bearbeitet die Bank der Kundin oder des Kunden die Abbuchung und überweist die Gelder. In der Regel dauert dieser Vorgang ein paar Tage, aber diese Zeitspanne kann je nach den beteiligten Banken und Ländern leicht variieren.

  • Umgang mit Erstattungen und Unstimmigkeiten
    Bei Basislastschriften müssen die Unternehmen in der Lage sein, Erstattungsanträge innerhalb der Acht-Wochen-Frist zu bearbeiten. Bei nicht autorisierten Transaktionen beträgt dieser Zeitraum bis zu 13 Monate. Bei B2B-Transaktionen ist das Zeitfenster für eine Erstattung kleiner, was die unterschiedliche Natur dieser Vereinbarungen widerspiegelt. Unternehmen müssen über klare Streitbeilegungsmechanismen verfügen.

Geschäftliche Vorteile der Akzeptanz von SEPA-Lastschriften

Mit der Akzeptanz dieser Zahlungen profitieren Unternehmen nicht nur von dem System als Instrument für Finanztransaktionen, sondern auch von einem strategischen Vorteil, der ihre Geschäftstätigkeit und ihr Wachstum auf dem europäischen Markt beeinflusst. Im Folgenden sehen wir uns die potenziellen Vorteile genauer an:

  • Optimierung der grenzüberschreitenden Finanzoperationen
    Mit der SEPA-Lastschrift entfällt für Unternehmen die Notwendigkeit, mehrere nationale Zahlungssysteme in Europa parallel zu betreiben. Durch diese Zusammenführung werden die operative Komplexität und die Kosten, die mit der Abwicklung grenzüberschreitender Transaktionen verbunden sind, erheblich reduziert. Für Unternehmen, die ihre Reichweite auf ganz Europa ausdehnen möchten, bietet das SEPA-Lastschriftverfahren ein einheitliches Zahlungsmodell, das einen reibungslosen Markteintritt ermöglicht und Expansionsstrategien fördert.

  • Verbesserung der finanziellen Vorhersehbarkeit und höhere Stabilität
    Regelmäßige und vorhersehbare Liquiditätszuflüsse sind der Schlüssel zur Aufrechterhaltung eines gesunden Unternehmens. Das SEPA-Lastschriftverfahren bietet einen beständigen und zuverlässigen Einkommensstrom, was besonders für Unternehmen mit Abonnementmodellen oder regelmäßigen Abrechnungszyklen wichtig ist. Diese Stabilität ermöglicht eine genauere Prognose, Budgetierung und langfristige Finanzplanung.

  • Verbesserung der administrativen und betrieblichen Effizienz
    Durch die Automatisierung von Zahlungsprozessen werden manuelle Aufgaben erheblich reduziert und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern bei Abrechnungs- und Inkassoprozessen auf ein Minimum gesenkt. Unternehmen können die eingesparte Zeit und die eingesparten Ressourcen für andere wertschöpfende Aktivitäten einsetzen, um die Produktivität zu steigern und das Wachstum des Unternehmens zu fördern.

  • Bessere Kundenerfahrung und Kundenbindung
    Auf dem heutigen hart umkämpften Markt ist die Qualität der Erfahrungen von Kundinnen und Kunden von großer Bedeutung. Das Angebot einer bequemen und zuverlässigen Zahlungsmethode wie der SEPA-Lastschrift kann die Kundenzufriedenheit erheblich verbessern. Diese Bequemlichkeit kann ein entscheidender Faktor für die Wahl zwischen den Wettbewerbern sein, was zu einer besseren Kundenbindung und Loyalität führt.

  • Senkung der Transaktionskosten und Steigerung der Rentabilität
    Die niedrigeren Transaktionsgebühren, die das SEPA-Lastschriftverfahren im Vergleich zu anderen Zahlungsarten mit sich bringt, können zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Diese Einsparungen können sich direkt auf den Gewinn eines Unternehmens auswirken. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die ein hohes Transaktionsvolumen verarbeiten. Darüber hinaus machen die geringeren Kosten pro Transaktion das SEPA-Lastschriftverfahren zu einer attraktiven Option für kleinere Transaktionen und erweitern die Palette der möglichen Preis- und Serviceoptionen für Kundinnen und Kunden.

  • Minderung des Risikos von Zahlungsverzug und Zahlungsausfällen
    Durch die Automatisierung des Zahlungsprozesses verringert das SEPA-Lastschriftverfahren das Risiko verspäteter oder ausbleibender Zahlungen erheblich. Somit wird eine stetige Liquidität gewährleistet, was insbesondere bei der Verwaltung des Betriebskapitals hilfreich ist. Pünktliche Zahlungen tragen auch zur Aufrechterhaltung gesunder Geschäftsbeziehungen bei, insbesondere im B2B-Bereich.

  • Einhaltung hoher Standards für Compliance und Sicherheit
    Da SEPA-Lastschriften innerhalb des strengen EU-Rechtsrahmens abgewickelt werden, gelten für sie hohe Sicherheits- und Konformitätsnormen. Die Einhaltung dieser Standards verringert das Betrugsrisiko auf ein Mindestmaß und stärkt zudem den Ruf des Unternehmens. Die Compliance mit diesen Anforderungen ist wichtig für den Aufbau und die Aufrechterhaltung des Vertragsverhältnisses mit Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartnern.

  • Unterstützung von Skalierbarkeit und Agilität
    Das SEPA-Lastschriftverfahren ist eine skalierbare Lösung, die sich an das Wachstum eines Unternehmens anpassen lässt. Die Fähigkeit, eine immer größere Anzahl von Transaktionen nahtlos zu verarbeiten, ist der Schlüssel für Unternehmen, die expandieren wollen oder eine Erweiterung für die Zukunft planen. Die Flexibilität, Zahlungsbeträge und -frequenzen zu ändern, bietet Unternehmen außerdem die Möglichkeit, sich schnell an veränderte Marktbedingungen und Geschäftsstrategien anzupassen.

  • Unterstützung für datengestützte Einblicke und Entscheidungen
    Die Daten aus den SEPA-Lastschrifttransaktionen können für Unternehmen von unschätzbarem Wert sein. Die Analyse solcher Daten liefert Erkenntnisse über das Zahlungsverhalten von Kundinnen und Kunden, über ihre Vorlieben sowie über Trends in diesem Bereich. Diese Erkenntnisse können in strategische Entscheidungen einfließen, von Marketing- und Kundenservice-Strategien bis hin zu Produktentwicklung und Preismodellen.

Sicherheitsmaßnahmen des SEPA-Lastschriftverfahrens

Das Programm richtet sich nach hohen Sicherheitsnormen, die durch europäische Vorschriften vorgegeben sind. Diese Anforderungen dienen dem Schutz aller Beteiligten vor Betrug und nicht autorisierten Transaktionen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören folgende:

  • Mandatssystem: Jede SEPA-Lastschrifttransaktion basiert auf einem Mandat – einer formellen Ermächtigung der Kundin oder des Kunden an das Unternehmen –, wodurch dem Unternehmen die Genehmigung erteilt wird, das Konto der Kundin oder des Kunden zu belasten. Dieses Mandat muss von dem Unternehmen verifiziert und sicher aufbewahrt werden.

  • Strenge Bankkontrollen: Die Bank der Kundin oder des Kunden trägt entscheidend zur Gewährleistung einer sicheren Zahlung bei. Bei jeder Transaktion prüft die Bank die Details des Mandats und stellt damit sicher, dass nur autorisierte Abbuchungen verarbeitet werden.

  • Erstattungsmechanismen: Das SEPA-Lastschriftverfahren bietet einen starken Schutz für Kundinnen und Kunden durch seine Erstattungsrichtlinien. Kundinnen und Kunden können für jede Lastschrift innerhalb von acht Wochen ohne Angabe von Gründen eine Erstattung beantragen. Bei nicht autorisierten Transaktionen verlängert sich diese Frist auf 13 Monate und bietet somit ein Sicherheitsnetz gegen Betrug.

  • Datenschutzstandards: Unternehmen und Banken, die SEPA-Lastschriften abwickeln, müssen sich an strenge Datenschutzgesetze halten. Diese Gesetze sorgen für eine sichere Verarbeitung, Speicherung und Übermittlung von vertraulichen Kundendaten.

  • Verbesserte B2B-Sicherheit: Das B2B-SEPA-Lastschriftverfahren beinhaltet weitere Sicherheitsmaßnahmen, einschließlich zusätzlicher Autorisierungsprüfungen, die die Sicherheit von Geschäftstransaktionen erhöhen.

Anforderungen an Unternehmen für die Akzeptanz des SEPA-Lastschriftverfahrens

Um SEPA-Lastschriftzahlungen über Stripe akzeptieren zu können, müssen Unternehmen bestimmte – sowohl von SEPA als auch von Stripe festgelegte – Anforderungen erfüllen. Diese Anforderungen gelten unabhängig davon, ob die Unternehmen in der EU oder im Ausland ansässig sind. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung dieser Anforderungen:

  • Erhalt einer SEPA-Gläubiger-Identifikationsnummer (Gläubiger-ID)
    Europäische Unternehmen benötigen eine SEPA-Gläubiger-ID – eine eindeutige Kennung, mit der sie Zahlungen in ganz Europa einziehen können. Nicht-europäische Unternehmen müssen ebenfalls eine SEPA-Gläubiger-ID über eine Bank in einem SEPA-Land oder über einen Drittanbieter erhalten.

  • Compliance mit den SEPA-Regeln und -Vorschriften
    Unternehmen müssen die Regeln der SEPA-Basislastschrift kennen und einhalten und außerdem sicherstellen, dass die Transaktionen die SEPA-Anforderungen an die Vorabankündigung erfüllen. Dazu gehört, dass Kundinnen und Kunden im Voraus über den Betrag und das Datum der Abbuchungen informiert werden.

  • Bestätigung der Anforderungen an das Bankkonto
    Unternehmen müssen über ein Bankkonto verfügen, das SEPA-Zahlungen akzeptieren kann. Dieses Konto muss sich nicht unbedingt in einem SEPA-Land befinden, aber es muss die Möglichkeit bieten, SEPA-Überweisungen zu empfangen.

  • Mandatsverwaltung
    Unternehmen müssen von Kundinnen und Kunden ein SEPA-Lastschriftmandat einholen. Bei diesem Mandat handelt es sich um eine unterschriebene Ermächtigung, die online oder in Papierform eingeholt werden kann. Erst auf Grundlage dieses Mandats dürfen Unternehmen künftige Zahlungen vom Konto einer Kundin oder eines Kunden einziehen. Diese Mandate können im Falle von angefochtenen Zahlungen als Nachweis benötigt werden.

  • Integration in Stripe
    Unternehmen müssen ein Stripe-Konto einrichten und eine Verbindung mit der Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, API) von Stripe für die Zahlungsabwicklung herstellen. Als Nächstes müssen Unternehmen die Integration des SEPA-Lastschriftverfahrens von Stripe in ihr Zahlungssystem implementieren. Dazu gehört Programmieraufwand, wenn die Lösung individuell erstellt wird, oder die Konfiguration des vorhandenen Systems für die Zusammenarbeit mit den APIs von Stripe.

  • Versand von Kundenbenachrichtigungen
    Unternehmen müssen gemäß den SEPA-Vorschriften Kundinnen und Kunden im Voraus über jede Zahlung benachrichtigen. Stripe kann diesen Prozess über seine API automatisieren.

  • Bearbeitung von Erstattungen und Rückbuchungen
    Unternehmen müssen darauf vorbereitet sein, Erstattungen und Rückbuchungen zu bearbeiten. Für SEPA-Lastschriftzahlungen gilt für Kundinnen und Kunden eine achtwöchige Frist für die Erstattung ohne Begründung. Unternehmen müssen Prozesse implementieren, um die SEPA-Regeln für Rückbuchungen zu erfüllen. Diese können sich von denen für Kreditkartenrückbuchungen unterscheiden.

  • Datenschutz und Sicherheit
    Unternehmen müssen sich an die Datenschutzgesetze halten, insbesondere wenn sie in der EU tätig sind oder Kundinnen und Kunden in der EU haben, wo die Allgemeine Datenschutzverordnung (DSGVO) gilt. Unternehmen müssen die Kundendaten, insbesondere Bankdaten und Mandatsinformationen, gemäß den Sicherheitsanforderungen und Best Practices von Stripe schützen.

  • Gebührenstruktur von Stripe
    Unternehmen müssen mit den Preisen von Stripe für SEPA-Lastschrifttransaktionen vertraut sein. Diese können je nach Transaktionsvolumen und Standort variieren. Sie müssen auch die Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche (Anti-Money Laundering, AML) und zur Überprüfung der Kundenidentität (Know Your Customer, KYC) kennen und einhalten. Dazu gehört die Überprüfung der Kundenidentität und die Überwachung von Transaktionen auf verdächtige Aktivitäten.

  • Mögliche Auswirkungen bei mehreren Währungen
    Unternehmen, die Transaktionen in einer Nicht-Euro-Währung durchführen, müssen die Auswirkungen der Währungsumrechnung und die damit verbundenen Gebühren kennen.

  • Kundensupport und Beilegung von Zahlungsanfechtungen
    Unternehmen müssen über Systeme für die Kundenbetreuung und den Umgang mit angefochtenen Zahlungen oder Fragen im Zusammenhang mit SEPA-Zahlungen verfügen.

Alternativen zum SEPA-Lastschriftverfahren

Für Unternehmen gibt es einige Alternativen zum SEPA-Lastschriftverfahren. Diese Alternativen bieten ähnliche Funktionen, können aber besondere Merkmale oder regionale Schwerpunkte haben:

  • Bacs-Lastschriftverfahren (Vereinigtes Königreich)
    Bacs ist ein beliebtes Lastschriftverfahren im Vereinigten Königreich, das für wiederkehrende Zahlungen wie Versorgungsleistungen, Mitgliedschaften und Abonnements verwendet wird. Das System ähnelt dem SEPA-Lastschriftverfahren, ist aber auf das Vereinigte Königreich beschränkt. Bacs bietet auch einen Lastschriftdienst für die Durchführung von Zahlungen an.

  • ACH Direct Debit (USA)
    Das ACH-Netzwerk (Automated Clearing House) in den Vereinigten Staaten ermöglicht elektronische Zahlungen, einschließlich Lastschriften. Obwohl ACH in erster Linie auf die USA ausgerichtet ist, kann es in einigen Fällen auch für internationale Transaktionen verwendet werden. Der Prozess und die Zeitpläne unterscheiden sich von SEPA und die Transaktionen dauern im Durchschnitt länger.

  • EFTs (verschiedene Länder)
    Viele Länder haben ihre eigene Infrastruktur für elektronische Überweisungen (Electronic Funds Transfer, EFT) für Lastschrifttransaktionen. Beispiele hierfür sind das EFT-System Kanadas, das BECS-System Australiens und das EFT-System Südafrikas. Diese Systeme sind oft auf die jeweiligen Länder oder Regionen beschränkt.

  • NACH-Lastschriftverfahren (Indien)
    Das NACH (National Automated Clearing House) in Indien bietet Lastschriftendienste an und wird für verschiedene Arten von Zahlungen verwendet, darunter Rechnungen von Versorgungsunternehmen, Versicherungsbeiträge und die Rückzahlung von Darlehen. NACH versorgt den indischen Markt und wird von der Reserve Bank of India beaufsichtigt.

  • Autogiro (Schweden)
    Autogiro ist ein schwedisches Lastschriftsystem für wiederkehrende Zahlungen. Verwaltet wird das System von Bankgirot, einem schwedischen Unternehmen für Zahlungsdienste.

  • SDD B2B (SEPA-Lastschriftverfahren für B2B)
    Hierbei handelt es sich um eine Variante des Standard-SEPA-Lastschriftverfahrens, die speziell für B2B-Transaktionen entwickelt wurde. Die Frist für Erstattungen ist kürzer, was die Sicherheit für die Zahlungsempfängerin oder den Zahlungsempfänger erhöht. SDD B2B setzt voraus, dass es sich bei beiden Parteien um Unternehmen handelt und dass beide eine Vereinbarung mit ihren jeweiligen Banken getroffen haben.

Diese Systeme bieten ähnliche Funktionen wie das SEPA-Lastschriftverfahren und ermöglichen den direkten Einzug von Geldern vom Bankkonto der Kundin oder des Kunden. Ihre Anwendbarkeit und Effektivität hängt jedoch von der geografischen Lage des Unternehmens sowie seiner Kundinnen und Kunden ab. Während das SEPA-Lastschriftverfahren auf eine europaweite Reichweite ausgelegt ist, sind viele dieser Alternativen eher regional ausgerichtet.

Letztendlich hängt die Wahl zwischen diesen Alternativen von der Region ab, in der Ihr Unternehmen tätig ist, von der Art Ihres Geschäfts und von den Zahlungspräferenzen Ihrer Kundinnen und Kunden.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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