Die girocard ist die meistgenutzte Bezahlkarte in Deutschland. In diesem Artikel erfahren Sie, warum die girocard so beliebt ist, wie die girocard funktioniert und welche Vorteile sie Unternehmen, Händlerinnen und Händlern sowie der Kundschaft bietet. Darüber hinaus erklären wir die Unterschiede zwischen der girocard und anderen Debitkarten.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was ist eine girocard?
- Was ist der Unterschied zwischen einer Debitkarte und girocard?
- Was sind die Vorteile einer girocard?
- Wie können Unternehmen girocard-Zahlungen an der Verkaufsstelle ermöglichen?
- Wie kann Kundschaft mit der girocard online bezahlen?
Was ist eine girocard?
Eine girocard, auch Bankkarte oder Girokarte genannt, wird von Banken und Sparkassen ausgegeben. Sie gilt mit 100 Mio. Exemplaren als die beliebteste Karte in Deutschland. Bis 2009 hieß die girocard „EC-Karte“ und wird auch im Volksmund häufig weiter so bezeichnet. Weitere Begriffe für die girocard sind „Bankkarte“ oder „Bezahlkarte“. Die girocard ist die Debitkarte der Deutschen Kreditwirtschaft, was auch bedeutet, dass es die girocard nur in Deutschland gibt.
Die girocard ermöglicht es Kundschaft, in Geschäften bargeldlos zu bezahlen und Geld an Geldautomaten abzuheben. Wenn neben dem Chip auf der Karte ein Zeichen mit vier Wellen aufgebracht ist, können Kundinnen und Kunden mit der Karte auch kontaktlos bezahlen. Ist die girocard mit einem Co-Branding der beiden Kreditkartenfirmen Visa (V-Pay) oder Mastercard (Maestro) aufgerüstet, kann sie auch im Ausland zum bargeldlosen Bezahlen und Geldabheben genutzt werden. Allerdings wurde die Maestro-Funktion im Juli 2023 eingestellt. Seitdem gibt es kein Maestro-Badge auf neu ausgestellten Karten mehr. Eine girocard muss in der Regel alle vier Jahre erneuert werden. Wenn das Fälligkeitsdatum naht, versendet die Bank oder Sparkasse automatisch eine neue Karte an den Kunden/die Kundin.
Zahlungen mit der girocard funktionieren nur, wenn auf dem Girokonto genug Geld verfügbar ist. Wenn ein Kunde/eine Kundin mit der girocard bezahlen möchte, der Betrag jedoch nicht abgebucht werden kann, kann er/sie sich strafbar machen, wenn man eine vorsätzliche Handlung nachweisen kann. In diesem Fall bedeutet das, dass der Kunde/die Kundin bereits wusste, dass kein Guthaben mehr auf dem Konto vorhanden ist.
Die Sicherheit der Transaktionen ist dank des EMV-Technologiestandards, bei dem die Karte statt einem Magnetstreifen einen EMV-Chip besitzt, bei jeder Transaktion mit der girocard gewährleistet. Alle Daten werden verschlüsselt übertragen und die Gefahr des Identitätsdiebstahls oder anderer Form von Betrugsversuchen ist deutlich reduziert.
Was ist der Unterschied zwischen einer Debitkarte und girocard?
Girocards und Debitkarten sind beide mit einem Girokonto verknüpft und anders als bei der Kreditkarte wird in beiden Fällen direkt beim Kauf vom Girokonto abgebucht. Die girocard war primär für den Einsatz im stationären Handel gedacht und ist nicht direkt für Online-Shopping ausgelegt. Mit einer Debitkarte lassen sich einfacher Online-Käufe sowie Bargeldabhebungen und kontaktloses Bezahlen im Ausland realisieren als mit der girocard. Das ist mit dieser nur dann möglich, wenn sie mit einem Co-Branding von Maestro oder Visa aufgerüstet ist.
Am POS, also der Verkaufsstelle vor Ort, akzeptieren kleinere Geschäfte oft nur die girocard und keine weiteren Karten, da für Händler/innen bei der Nutzung anderer Debitkarten höhere Kosten anfallen, jedoch immer noch weniger als Kreditkarten.
Was sind die Vorteile einer girocard?
Die hohe Akzeptanz von girocard bietet Unternehmen und Händler/innen viele Vorteile, denn 47 % der Kundschaft zahlen am liebsten mit der girocard. Durch die Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens erhöhen Sie nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch Ihre Umsätze. Da Kundschaft mit bargeldlosen Zahlungsmethoden dazu neigt, mehr Geld auszugeben und zudem ein Zahlungsmittel bei sich trägt, ohne vorab Geld abheben zu müssen, lässt die girocard auch Spontankäufe zu. Zudem sparen sich Händler/innen den Aufwand des Bargeldeinzahlens und -ausgebens am POS.
Außerdem bietet die girocard ein hohes Sicherheitsniveau. Aufgrund des Einsatzes modernster Sicherheitstechnologien ist es sehr unwahrscheinlich, dass jemand unberechtigten Zugriff auf finanzielle Daten erhält.
Zahlungen per girocard benötigen weniger Zeit als Barzahlungen, wodurch die Kassengeschwindigkeit erhöht wird und sich die Wartezeit für die Kundschaft verkürzt. Durch die digitalen Transaktionen wird jede Zahlung protokolliert, was der Kundschaft mehr Transparenz über ihre Ausgaben verschafft.
Wie können Unternehmen girocard-Zahlungen an der Verkaufsstelle ermöglichen?
Um girocard in Ihrem Geschäft akzeptieren zu können, benötigen Sie ein entsprechendes Kartenlesegerät, auch Zahlungsterminal genannt, und einen Vertrag mit einem Acquirer, der Ihnen das Abwickeln der Zahlungen ermöglicht. Zur Bezahlung am POS wird die Karte bzw. der EMV-Chip einfach an ein Kartenlesegerät gehalten oder eingesteckt. Nach der elektronischen Übermittlung der Zahlungsdaten müssen Zahlungen von über 50 Euro stets per PIN-Eingabe oder Unterschrift autorisiert werden, gelegentlich auch bei geringeren Beträgen. Im Gegensatz zu Karten, die mit einem Magnetstreifen ausgestattet sind, werden bei einer girocard alle Daten, die für die Autorisierung nötig sind, verschlüsselt übertragen.
Wie kann Kundschaft mit der girocard online bezahlen?
Es gibt mittlerweile einige Möglichkeiten, um auch online mit der girocard zu bezahlen. Eine Möglichkeit ist die Nutzung von Bezahldiensten oder Apps wie PayPal oder Klarna, welche die girocard akzeptieren. Hierbei wird die Zahlung über das jeweilige Konto des Kunden/der Kundin abgewickelt, und somit auch die Nutzung der girocard ermöglicht. Eine weitere Option ist das sogenannte "giropay". Hierbei handelt es sich um eine Online-Überweisung, bei der der Kunde/die Kundin direkt über sein/ihr Girokonto bezahlt. Durch die Verwendung eines speziellen giropay-Buttons auf Ihrer Webseite wird die Kundschaft direkt zu ihrer Bank weitergeleitet und kann dort die Überweisung tätigen.
Verfügt die Karte zusätzlich zum Co-Badge über einen CVV-Code, den dreistelligen Sicherheitscode auf der Rückseite der Karte, können auch Einkäufe ohne Dienstleister oder App getätigt werden. Ist dies der Fall, kann die Kundschaft ihre Kartennummer sowie das Ablaufdatum und den CVV-Code in die entsprechenden Felder der Bezahlseite eingeben. Die Transaktion muss dann mit einem 3D-Secure-Verfahren zur Verifizierung der Transaktion verifiziert werden. Bei 3D-Secure handelt sich um einen zusätzlichen Identifizierungsschritt, der den Bezahlvorgang noch sicherer macht.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.