Herausforderung
Seit der Geschäftsaufnahme im Jahr 2021 sind die Nutzerzahlen von Hex rasant gewachsen. In diesem Zeitraum beobachtete die Firma aus San Francisco zudem, dass immer mehr Neukunden die erweiterten ML-Modelle des Unternehmens in ihre Produkte und Geschäftsabläufe einbinden wollten. Ihr einhelliger Wunsch: noch mehr Berechnungsmöglichkeiten und der Zugriff auf mehr CPU, GPU und Arbeitsspeicher, um anspruchsvolle datenwissenschaftliche Abläufe wie das Modelltraining zu erleichtern.
Während also die Nachfrage nach Rechenkapazität stieg, erkannte das Unternehmen, dass es seine Abrechnungen verstärkt an der tatsächlichen Nutzung würde ausrichten müssen. So sondierte Hex verschiedene Tarifmodelle wie etwa eine Pauschalgebühr für ein bestimmtes Kontingent an Rechenleistung. Doch schon bald zeigte sich, dass die stetig wachsende Nachfrage dazu führen würde, dass Verträge immer wieder nachverhandelt werden müssten, sobald das jeweilige Limit erreicht wäre. Außerdem gab es etliche Kundinnen und Kunden, die nur eine geringe Bereitschaft zeigten, bereits während der laufenden Erprobung der großen Sprachmodelle eine einjährige Verpflichtung einzugehen. Vielmehr wünschten sie sich ein Tarifmodell, das sich immer wieder an ihren tatsächlichen Bedarf anpasst.
Hex sah die Lösung in Verbrauchstarifen, die parallel zur nutzerabhängigen Abrechnung angeboten werden sollten. So sollten die Nutzer/innen in die Lage versetzt werden, ganz nach Bedarf auf die jeweils erforderliche Rechenleistung zuzugreifen. Davon versprach sich Hex nicht zuletzt auch eine höhere Reichweite und zusätzliche Einnahmen, denn schließlich würde der Rechnungsbetrag auf diese Weise an die tatsächliche Nutzung gekoppelt. Allerdings legte das Unternehmen großen Wert darauf, dass die Umstellung ohne größeren Entwicklungsaufwand vonstatten gehen würde und auf keinen Fall zu uneinheitlichen Abrechnungen führen durfte.
„Verbrauchstarife waren die logische Konsequenz“, erinnert sich Hex-Mitgründer und CEO Barry McCardel. „Doch der Aufbau der erforderlichen Infrastruktur wäre letztlich komplizierter als die eigentliche Funktion gewesen. So haben wir diesen Schritt immer wieder hinausgezögert.“
Lösung
Hex entschied sich 2019 gleich zu Beginn für Stripe Billing als Lösung für nutzerbasierte Abonnements. 2024 war Hex dann einer der ersten Stripe-Kundinnen und -Kunden, die die neuen Verbrauchstarife von Billing in Anspruch nahmen. Mit der Meters API lassen sich hier Nutzungsereignisse direkt messen, Daten auswerten, Kundenrechnungen ausstellen und Zahlungen einziehen. So musste Hex nicht erst eine eigene Zählerinfrastruktur aufbauen und diese unterhalten – ein potenziell kostspieliges und zeitaufwendiges Unterfangen, das jeden Monat die Erfassung einer achtstelligen Anzahl an Nutzungsereignissen erfordert hätte. Stattdessen werden die Nutzungsdaten nun direkt über einen programmierfrei eingerichteten S3-Connector übermittelt, gebündelt und abgerechnet.
Mithilfe von Stripe führte Hex die nutzungsabhängige Abrechnung stufenweise ein. Zunächst wurde das Produkt dabei von einigen Referenzkunden getestet und auf dieser Grundlage von Hex evaluiert. Ihre Rückmeldungen zu Produkt und Abrechnung erwiesen sich für das Unternehmen als besonders wertvoll und ermöglichten in Zusammenarbeit mit Stripe die Feinabstimmung des Angebots, das anschließend auch in den Team- und Enterprise-Tarif von Hex aufgenommen wurde.
Darüber hinaus ergänzte Hex seine Verbrauchstarife um eine automatische Abrechnungsfunktion, die ab einer Rechenleistung im Wert von 100 USD greift. Das bietet dem Unternehmen die notwendige Sicherheit, dass es für die tatsächlich in Anspruch genommene Leistung auch wirklich bezahlt wird.
Ein weiterer Vorteil der Funktion besteht darin, dass die Nutzer/innen ihren Verbrauch unmittelbar nachvollziehen können. „Das funktioniert in etwa wie ein automatisches Ausgabenlimit, das es den Administratoren ermöglicht, das Rechenleistungsbudget im Blick zu behalten und böse Überraschungen auf der Rechnung zu vermeiden“, meint Jo Engreitz, Product Lead bei Hex.
Mit der Ergänzung der bestehenden Billing-Integration von Hex um nutzungsabhängige Abrechnungsfunktionen konnte ein einheitliches Abrechnungserlebnis sichergestellt werden – ganz gleich, ob nutzer- oder verbrauchsabhängige Tarife oder eine Kombination aus beiden Varianten angeboten werden.
Ergebnisse
Mehrere Monate Zeitersparnis in der Entwicklung
Dank der engen Zusammenarbeit mit der Entwicklungsabteilung von Stripe konnte Hex seine Verbrauchstarife innerhalb von nur acht Wochen auf den Markt bringen. So sparte sich das Unternehmen mehrere Monate Entwicklungsaufwand, die ansonsten nicht nur für den Aufbau und die Implementierung eines Verbrauchsmodells, sondern auch für dessen laufende Wartung und Betreuung angefallen wären.
Erheblicher Kundenanteil wechselt in den ersten drei Monaten zum Verbrauchstarif
Binnen zwei Monaten führte Hex nutzungsabhängige Tarife für bestimmte Rechenleistungsangebote sowie als Ergänzung seiner Team- und Enterprise-Abonnements ein. Bislang wurden auf diese Weise bereits über 500 Mio. Nutzungsereignisse an Stripe übermittelt und in Kundenrechnungen aufgenommen. Und immer mehr Kunden entscheiden sich für einen Wechsel zu dem neuen Produkt.
Einfacher Wechsel für Bestandsnutzer/innen
Laut McCardel sind die Hex-Nutzer von der neuen Möglichkeit zur nutzungsabhängigen Abrechnung begeistert. Auch deren Einführung sei absolut reibungslos verlaufen. Und Engreitz zufolge hat der Rollout bislang auch keinerlei Mehraufwand für den technischen Kundendienst verursacht. Dies zeige besonders deutlich, dass alles so läuft wie beabsichtigt.
Stripe ist besonders flexibel und steht für eine angenehme Zusammenarbeit. Der unkomplizierte Wechsel in den Verbrauchstarif hat jede Menge Zeit gespart und es uns ermöglicht, uns ganz auf die Produktentwicklung zu konzentrieren.