Was ist Volumenpreisgestaltung? So funktionieren Volumenrabatte

  1. Einführung
  2. Arten der Volumenpreisgestaltung
  3. Welche Arten von Unternehmen nutzen Volumenpreisgestaltung?
  4. Vorteile der Volumenpreisgestaltung
  5. Mögliche Nachteile der Volumenpreisgestaltung
  6. Best Practices für Volumenpreisgestaltung

Bei Volumenpreisgestaltung handelt es sich um eine Preisstrategie, bei der der Preis pro Einheit für einen Artikel sinkt, wenn die Kaufmenge steigt. Diese Vorgehensweise, die Kundinnen und Kunden zum Kauf größerer Mengen eines Produkts anregt, ist im Groß- und Einzelhandel häufig anzutreffen. Verkäufer/innen profitieren von dieser Strategie, da sie ihr Verkaufsvolumen vergrößert, während Kundinnen und Kunden bei Abnahme größerer Mengen Geld sparen können.

Nehmen wir zum Beispiel an, dass eine Kundin oder ein Kunde Schrauben braucht. Beim Kauf einer Schachtel mit 100 Stück kosten sie vielleicht 10 Cent pro Schraube. Bei Abnahme von 1.000 Schrauben auf einmal könnte das Unternehmen unter Umständen nur 8 Cent pro Schraube berechnen. Kundinnen und Kunden erhalten ein besseres Angebot, wenn sie mehr kaufen. Studien zeigen, dass eine derartige Preisgestaltung effektiv sein kann, da Rabatte jeder Art umsatzsteigernd wirken können: Ein Bericht aus dem Jahr 2021 kam zu dem Ergebnis, dass 37 % der Käufer/innen angeben, dass Nachrichten mit Werbung für Gutscheine oder Rabatte die Wahrscheinlichkeit steigern, dass sie das Produkt einer bestimmten Marke kaufen.

Preismodelle dieser Art werden als „Volumenpreisgestaltung“, „Volumenrabatte“, „Mengenrabatte“ und „Mengenpreisgestaltung“ bezeichnet – ein bedeutsamer Unterschied besteht zwischen diesen Begriffen nicht. Sie alle beschreiben das Konzept, auf die gekaufte Menge einen reduzierten Preis pro Einheit anzubieten, wobei das Ziel darin besteht, Kundinnen und Kunden durch die in Aussicht gestellten besseren Preise zu größeren Käufen anzuregen.

Nachfolgend werden wir darauf eingehen, was Sie über Volumenpreisgestaltung wissen sollten – wer sie aus welchen Gründen anwendet, welche Vorteile und möglichen Nachteile mit ihr verbunden sind und wie Sie ein strategisches Volumenpreismodell für Ihr Unternehmen einführen können.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Arten der Volumenpreisgestaltung
  • Welche Arten von Unternehmen nutzen Volumenpreisgestaltung?
  • Vorteile der Volumenpreisgestaltung
  • Mögliche Nachteile der Volumenpreisgestaltung
  • Best Practices für Volumenpreisgestaltung

Arten der Volumenpreisgestaltung

Aus der Volumenpreisgestaltung können sowohl Verkäufer/innen als auch Kundinnen und Kunden Vorteile ziehen. Verkäufer/innen können mehr Produkte umsetzen und unter Umständen Lagerbestände abbauen, während Käufer/innen gemessen einen besseren Preis pro Einheit erhalten. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung verschiedener Arten der Volumenpreisgestaltung:

  • Gestaffelte Preisgestaltung
    Bei diesem Modell sinkt der Preis pro Einheit bei bestimmten Mengen. Zum Beispiel könnte ein Produkt für 1 bis 100 Einheiten 10 USD pro Einheit kosten und für die Einheiten 101 bis 200 könnte der Preis auf 9 USD pro Einheit sinken. Das gibt Käuferinnen und Käufern einen Anreiz, mehr zu kaufen, um die nächste Stufe der Staffelung zu erreichen und sich einen besseren Preis zu sichern.

  • Mengenspannen
    Ähnlich wie bei der gestaffelten Preisgestaltung gelten bei Mengenspannen feste Preise für bestimmte Mengenbereiche. Es wird jedoch die gesamte Bestellung gemäß der Mengenspanne abgerechnet, in die sie fällt. Wenn zum Beispiel eine Spanne von 100 bis 200 Einheiten festgelegt wurde und man 150 Einheiten kauft, wird die gesamte Bestellung zum niedrigeren Preis der Spanne abgerechnet.

  • Kumulative Volumenpreisgestaltung
    Diese Art der Preisgestaltung belohnt Wiederholungskäufer/innen. Die Rabatte werden auf einen bestimmten Zeitraum angewandt, beispielsweise ein Quartal oder ein Jahr, und auf Grundlage der Gesamtkäufe der Kundinnen und Kunden berechnet. Wenn die Gesamtkäufe einer Kundin oder eines Kunden im Lauf der Zeit ein bestimmtes Volumen erreichen, wird dafür ein bestimmter Rabatt gewährt.

  • Paket- oder Bündelpreisgestaltung
    Hierbei gewähren Unternehmen einen Rabatt, wenn Kundinnen und Kunden verschiedene Produkte zusammen kaufen. So werden Käufer/innen zu umfangreicheren Käufen angeregt, da der Preis für das Bündel besser ist als der für die einzelnen Artikel.

  • Ein Preis für alle Einheiten
    Bei dieser unkomplizierten Methode wird der reduzierte Preis auf alle Einheiten angewandt, sobald Käufer/innen eine bestimmte Mengenschwelle erreichen, auch auf die Einheiten unter der Schwelle. Wenn die Schwelle beispielsweise bei 100 Einheiten zu je 8 USD liegt und eine Kundin oder ein Kunde 150 Einheiten kauft, gilt der Preis von 8 USD für alle Einheiten, nicht nur Einheit 101 bis 150.

  • Variable Preisgestaltung
    Hierbei handelt es sich um eine flexible Strategie, bei der sich der Rabattsatz ausgehend von verschiedenen Faktoren wie der Jahreszeit, dem Lagerbestand oder dem Verhandlungsgeschick der Käuferin oder des Käufers ändert. Sie ist weniger stark strukturiert und kann an spezielle Situationen angepasst werden.

  • Mix-and-Match-Preisgestaltung
    Dieser Ansatz gibt Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, verschiedene Produkte zu kombinieren, um die für einen Rabatt erforderliche Menge zu erreichen. Häufig ist er im Einzelhandel anzutreffen, wo Käufer/innen beispielsweise ein Paket aus verschiedenen Kleidungsstücken zusammenstellen können, um auf die für einen Rabatt nötige Menge zu kommen.

Welche Arten von Unternehmen nutzen Volumenpreisgestaltung?

Volumenpreisgestaltung wird von verschiedenartigen Unternehmen in unterschiedlichen Sektoren eingesetzt. Diese Strategie ist insbesondere in Branchen verbreitet, in denen Käufe in großer Stückzahl Standard sind oder wo im schnellen Verkaufen großer Mengen ein klarer Vorteil liegt. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele:

  • Großhandelsanbieter
    Diese Unternehmen verkaufen Produkte in großen Mengen an Einzelhändler, andere Unternehmen oder industrielle, gewerbliche und institutionelle Kundschaft. Sie nutzen Volumenpreisgestaltung, um Anreize für größere Bestellungen zu setzen, was ihnen das Bestandsmanagement erleichtert und die Bearbeitungskosten senkt.

  • Hersteller
    Hersteller verkaufen ihre Produkte häufig in großen Mengen an Vertriebshändler oder direkt an Einzelhändler. Volumenrabatte helfen Herstellern dabei, die Nachfrage nach ihren Produkten zu stabilisieren und ihre Produktionsprozesse zu optimieren.

  • Einzelhändler
    Einzelhandelsunternehmen, insbesondere große Einzelhändler wie Supermarktketten, setzen Volumenpreisgestaltung ein, um ihre Käufer/innen zum Kauf größerer Mengen anzuregen. Beispiele hierfür sind Angebote wie „zwei zum Preis von einem“ oder Rabatte beim Kauf einer hohen Stückzahl.

  • Software- und Technologieunternehmen
    Diese Unternehmen wenden Volumenpreisgestaltung manchmal auf die Lizenzierung ihrer Produkte an. Je mehr Lizenzen Kundinnen und Kunden kaufen, desto weniger zahlen sie pro Lizenz. Das regt zu umfangreicheren Käufen und einem breiteren Einsatz ihrer Software an.

  • Landwirtschaftliche Zulieferbetriebe und Lebensmittelproduzenten
    Unternehmen, die mit Agrarprodukten oder Lebensmitteln handeln, nutzen Volumenpreisgestaltung häufig zum Bestandsmanagement verderblicher Waren und auch, um eine durchgehende Versorgung von Märkten oder Verarbeitern zu gewährleisten.

  • Baustoffhändler
    Volumenpreisgestaltung ist ein wichtiges Tool für Unternehmen, die Materialien wie Holz, Stahl oder Beton en gros verkaufen, da Bauprojekte normalerweise Rohstoffe in großen Mengen benötigen.

  • Arzneimittel und medizinischer Bedarf
    Volumenpreisgestaltung kommt beim Handel mit Arzneimitteln und medizinischem Bedarf häufig vor, insbesondere wenn Unternehmen mit Krankenhäusern, Kliniken oder staatlichen Gesundheitsdiensten zusammenarbeiten, die in der Regel große Mengen bestellen.

  • Druckereien und Verlage
    Unternehmen in diesem Sektor bieten Kundschaft, die große Auflagen bestellt, Mengenrabatte an, da Massenauflagen wegen der erheblichen Rüstkosten kostengünstiger sind.

  • Chemikalien- und Rohstofflieferanten
    Diese Unternehmen nutzen Volumenpreisgestaltung, um große Bestellungen für industrielle Nutzung zu verwalten, wenn Käufer/innen für ihre eigenen Produktionsprozesse oft erhebliche Mengen benötigen.

  • Anbieter von Bürobedarf und -ausstattung
    Unternehmen, die Bürobedarf oder -ausstattung anbieten, setzen Volumenpreisgestaltung oft für Unternehmenskunden ein, die ihren Vorrat an derartigen Artikeln regelmäßig auffüllen müssen.

Volumenpreisgestaltung funktioniert, da sowohl Verkäufer/innen als auch Kundinnen und Kunden davon profitieren. Verkäufer/innen haben den Vorteil, dass ihr Bestand schneller umgesetzt wird – was die Lager- und Bearbeitungskosten senken kann – während Käuferinnen und Käufer für ihr Geld mehr bekommen. Unternehmen müssen ihre Gewinnspannen genau im Auge behalten, um sicherzustellen, dass sie nicht mit jedem Verkauf Geld verlieren.

Vorteile der Volumenpreisgestaltung

Volumenpreisgestaltung bietet Unternehmen diverse Vorteile, weshalb verschiedene Branchen gern auf diese Preisgestaltungsstrategie zurückgreifen. Die Strategie ist hochgradig anpassbar – sie kann in Form eines einfachen Mengenrabatts eingesetzt werden, wobei für jeden Kauf, der eine bestimmte Anzahl übersteigt, ein niedrigerer Preis angesetzt wird, oder mit gestaffelten Preisen arbeiten, bei denen der Rabatt mit der gekauften Menge steigt. Die konkrete Struktur des Rabatts hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Produkts, die Marktbedingungen und die Ziele der Verkäuferin oder des Verkäufers. Aber in jedem Fall ist ein Potenzial für erhebliche finanzielle Vorteile gegeben.

Im Folgenden gehen wir auf einige der Vorteile ein, die Mengenrabatte Unternehmen bieten:

  • Höheres Umsatzvolumen
    Wenn sie Produkte in größeren Mengen zu einem niedrigeren Preis anbieten, können Unternehmen Kundinnen und Kunden dazu anregen, mehr zu kaufen. Diese Umsatzsteigerung kann zu einem höheren Gesamtumsatz führen, wenngleich die Gewinnspanne pro Einheit leicht sinkt.

  • Bessere Bestandsverwaltung
    Volumenpreisgestaltung kann Unternehmen dabei helfen, ihren Bestand effektiver zu verwalten. Wenn sie Produkte in größeren Mengen verkaufen, können sie die Lagerhaltungskosten reduzieren und das Risiko senken, auf unverkauftem Lagerbestand sitzen zu bleiben, was insbesondere für diejenigen Unternehmen von Vorteil ist, die mit verderblichen oder zeitkritischen Produkten handeln.

  • Bessere Liquiditätslage
    Bei einer Steigerung des Umsatzvolumens erleben Unternehmen oft eine Verbesserung ihrer Liquiditätslage. Wenn Unternehmen mehr Produkte in kürzerer Zeit verkaufen, generieren sie mehr sofortigen Umsatz und verbessern so ihre betriebliche Gesundheit.

  • Kosteneffizienz bei Produktion und Betrieb
    Für Hersteller kann der Massenabsatz zu erheblichen Einsparungen führen, wobei die Produktionskosten jeder nachfolgenden Einheit mit steigendem Produktionsvolumen sinken, was zu Kosteneinsparungen insgesamt führt. In vergleichbarer Weise kann der Vertrieb einer großen Bestellung kosteneffizienter sein als die Abwicklung vieler kleinerer.

  • Gewinnen und Binden von Kundschaft
    Das Anbieten besserer Preise für größere Mengen kann Kundinnen und Kunden anziehen, die große Mengen kaufen wollen, beispielsweise Großhändler und große Einzelhändler. Es kann außerdem die Kundenbindung verbessern, da Käufer/innen einen Anreiz haben, ihre gesamten Käufe bei einem Anbieter zu tätigen, um von den Preisen für große Mengen zu profitieren.

  • Wettbewerbsvorteil
    Eine wirkungsvolle Volumenpreisgestaltungsstrategie kann Unternehmen im Markt einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Volumenpreisgestaltung kann sich als entscheidender Faktor erweisen, wenn Kundinnen und Kunden zwischen Produkten verschiedener Unternehmen wählen.

  • Flexibilität bei Marktschwankungen
    Volumenpreisgestaltung kann Unternehmen flexibler machen, sodass sie sich besser an Marktveränderungen anpassen können. Beispielsweise können Unternehmen in Zeiten hoher Nachfrage die Rabatte minimieren, um ihre Gewinnspannen aufrechtzuerhalten, wogegen sie in trägeren Zeiten ihre Rabatte heraufsetzen können, um den Verkauf anzukurbeln.

  • Aufbau langfristiger Geschäftsbeziehungen
    Indem sie bei Abnahme großer Mengen günstige Bedingungen einräumen, können Unternehmen langfristige Beziehungen zu ihren wichtigsten Kundinnen und Kunden aufbauen. Wenn diese Beziehungen auf Vertrauen und beiderseitigem Vorteil basieren, können sie zu stabilen und fortlaufenden Verkäufen führen.

  • Marktdurchdringung und Expansion
    Volumenpreisgestaltung kann ein wirkungsvolles Tool für Unternehmen sein, die in neue Märkte eindringen oder in bestehenden expandieren wollen. Sie kann ein Produkt für ein breiteres Kundenspektrum attraktiver machen und so zum Ausbau des Marktanteils eines Unternehmens beitragen.

  • Erheben von Daten und Erkenntnisgewinn
    Verkäufe großer Mengen können wertvolle Daten zu Markttrends und Kundenpräferenzen liefern. Unternehmen können diese Informationen für fundierte Entscheidungen über Produktentwicklung, Marketingstrategien und zukünftige Preismodelle heranziehen.

Mögliche Nachteile der Volumenpreisgestaltung

Wenngleich die Volumenpreisgestaltung mehrere Vorteile hat, gehen damit auch potenzielle Nachteile einher. Volumenpreisgestaltung kann das Wachstum fördern und die Kundenbasis eines Unternehmens erweitern. Dabei müssen Unternehmen aber ihre Gewinnspannen unbedingt genau im Auge behalten. Ein sorgfältig geplantes und gut gesteuertes Vorgehen ist unabdingbar, um diese Risiken zu minimieren und die langfristige Nachhaltigkeit der Preisgestaltungsstrategie zu sichern.

Die folgenden potenziellen Nachteile sollten Unternehmen bewusst sein:

  • Kleinere Gewinnspannen
    Der unmittelbarste Nachteil ist die Reduzierung der Gewinnspannen. Produkte zu einem niedrigeren Preis pro Einheit zu verkaufen, ist gleichbedeutend mit niedrigerem Gewinn pro verkauftem Artikel. Ohne sorgfältige Steuerung kann das zu Gewinneinbußen insgesamt führen, insbesondere wenn die Umsatzsteigerung nicht groß genug ist, um die niedrigeren Gewinnspannen auszugleichen.

  • Risiko der übermäßigen Abhängigkeit von wichtigen Kundinnen und Kunden
    Wenn ein erheblicher Teil des Umsatzes von wenigen Kundinnen und Kunden stammt, die große Mengen abnehmen, besteht das Risiko einer übermäßigen Abhängigkeit von diesen Kundinnen und Kunden. Sollten diese wichtigen Kundinnen und Kunden ihre Bestellungen reduzieren oder zu einem Wettbewerber wechseln, könnte das Ihr Unternehmen erheblich treffen.

  • Stress für Lager und Lieferkette
    Volumenrabatte anzubieten, kann zu größeren Bestellungen führen, was den Lagerbestand und die Lieferkette des Unternehmens belasten könnte. Wenn ein Unternehmen auf die effiziente Abwicklung großer Bestellungen nicht vorbereitet ist, kann das zu Verzögerungen, Lieferrückständen und unzufriedener Kundschaft führen.

  • Reduktion des wahrgenommenen Werts
    Es besteht das Risiko, dass Kundinnen und Kunden das Produkt wegen der niedrigeren Preise als qualitativ minderwertiger empfinden, insbesondere in Märkten, in denen der Preis häufig mit Qualität gleichgesetzt wird.

  • Potenzial unrentabler Verkäufe
    Wenn die Volumenpreisgestaltung nicht korrekt strukturiert ist, könnten Unternehmen beim Verkauf ihrer Produkte letzten Endes Verlust machen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür steigt, wenn Kostenkalkulationen nicht korrekt sind oder sich die Marktbedingungen unerwartet ändern.

  • Komplexität der Preisstruktur
    Mit der Einführung einer Volumenpreisgestaltungsstrategie können Preisstrukturen komplexer und ausgefeilte Systeme für Preisverwaltung und Kundenabrechnung erforderlich werden. Außerdem kann eine solche Strategie die Kundschaft verwirren, wenn das Unternehmen diesbezügliche Informationen nicht klar kommuniziert.

  • Risiko der Marktsättigung
    Wenn ein Unternehmen zum Kauf großer Mengen animiert, könnte es ungewollt den Markt sättigen, was zu geringerer Nachfrage in der Zukunft führen würde. Dieses Risiko ist insbesondere bei Produkten mit langer Lebensdauer oder langsamem Umschlag gegeben.

  • Kundenerwartungen und Verhandlungsposition
    Kundinnen und Kunden, die an Volumenrabatte gewöhnt sind, könnten bei künftigen Geschäften vergleichbare oder bessere Rabatte erwarten, was die Gewinnspannen unter Druck setzen kann. Große Käufer/innen könnten außerdem ihre Kaufkraft ausnutzen, um noch niedrigere Preise auszuhandeln.

  • Cashflow-Management
    Wenngleich Verkäufe großer Mengen die Liquiditätslage verbessern können, besteht gleichzeitig das Risiko, erhebliche Barmittelbeträge in großen Lagerbeständen zu binden, was zu Problemen führen könnte, wenn der Absatz hinter den Erwartungen zurückbleibt.

  • Auswirkung auf das Markenimage
    Für manche Marken, insbesondere im Luxussegment, können Rabatte den wahrgenommenen Wert und die Exklusivität der Marke beeinträchtigen.

Best Practices für Volumenpreisgestaltung

Die Einführung von Volumenpreisgestaltung setzt strategisches Denken voraus, um sicherzustellen, dass das Unternehmen ohne Beeinträchtigung seiner Rentabilität und Marktposition davon profitiert. Im Folgenden finden Sie einige Best Practices für Unternehmen, die die Einführung von Volumenpreisgestaltung in Erwägung ziehen oder damit bereits begonnen haben:

  • Datengestützte Preismodelle
    Stützen Sie sich beim Entwickeln von Preismodellen auf gründliche Marktstudien, Kostenanalysen und Daten zur Kundennachfrage. Setzen Sie erweiterte Analysen ein, um sich ein klares Bild von Preiselastizität, Kundenkaufverhalten und Rentabilitätsschwellen zu machen. Diese Daten sollten die Strukturierung von Preisstaffelung und Rabatten leiten.

  • Segmentierte Preisstrategie
    Tragen Sie der Tatsache Rechnung, dass der Bedarf und die Wertwahrnehmung nicht bei allen Kundinnen und Kunden identisch sind und stimmen Sie die Preismodelle auf verschiedene Kundensegmente ab. Mit Kundensegmentierung können Sie eine Volumenpreisgestaltung mit speziell angepassten Angeboten entwickeln, die mit den jeweiligen Merkmalen und Kaufmustern unterschiedlicher Gruppen übereinstimmen.

  • Funktionen für dynamische Preisgestaltung
    Führen Sie dynamische Preisgestaltungsmechanismen ein, die Preise je nach Marktbedingungen, Lagerbestand und Nachfrageschwankungen in Echtzeit anpassen können. Dafür benötigen Sie fortschrittliche Software, es kann aber die Effektivität Ihrer Preisgestaltung erheblich verbessern.

  • Klare Kommunikation und Transparenz
    Teilen Sie Ihrer Kundschaft die Struktur Ihrer Volumenpreisgestaltung deutlich mit und vermeiden Sie dabei komplexen Fachjargon und verwirrende Begriffe. Transparenz schafft Vertrauen und kann langfristige Kundenbeziehungen unterstützen.

  • Automatische Preisanpassungssysteme
    Führen Sie für Verkäufe auf digitalem Weg Systeme ein, die Preise ausgehend von der Menge, die eine Kundin oder ein Kunde wählt, automatisch aktualisieren. Das verbessert die Nutzererfahrung und verhindert Fehler beim manuellen Anpassen von Preisen.

  • Schutzvorkehrungen für Gewinnspannen
    Richten Sie Schutzvorkehrungen ein, um zu gewährleisten, dass rabattierte Preise nicht die Gewinnspannen auslöschen. Dazu gehört es, Mindestschwellen für Rabatte einzuführen und die Verkaufsdaten auf Rentabilität zu überwachen.

  • Skalierbare Bestandsverwaltung und skalierbares Lieferkettenmanagement
    Bereiten Sie Ihre Systeme für Bestandsverwaltung und Lieferkettenmanagement darauf vor, mit Bestellungen variierender Größe umzugehen. Dazu müssen Sie unter Umständen in eine skalierbare Logistiklösung investieren oder Ihre Beziehungen zu Ihren Zulieferern stärken.

  • Regelmäßige Überprüfung und Anpassung
    Überprüfen Sie Ihre Volumenpreisgestaltungsstrategie regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie nach wie vor relevant und wirkungsvoll ist. Stellen Sie sich darauf ein, die Preisstaffelung, Rabatte und Bedingungen basierend auf Veränderungen der Marktbedingungen, Kostenstrukturen und Kundenfeedback anzupassen.

  • Integration ins Kundenbeziehungsmanagement
    Integrieren Sie Volumenpreisgestaltungsstrategien in Ihre Systeme für Kundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship Management, CRM). Dadurch können Sie Angebote ausgehend von der Kaufhistorie und den Präferenzen Ihrer Kundschaft personalisieren, was die Kundenerfahrung insgesamt verbessert.

  • Rechtliche und ethische Compliance
    Vergewissern Sie sich, dass Ihre Preisgestaltungsstrategie allen relevanten Gesetzen und Vorschriften entspricht, einschließlich derjenigen über wettbewerbswidrige Praktiken und Preisdiskriminierung. Ethische Erwägungen sollten ebenso in Entscheidungen über die Preisgestaltung einfließen.

  • Messen von Wirkung und Leistung
    Führen Sie Leistungskennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) ein, um den Erfolg der Volumenpreisgestaltungsstrategie zu messen. Dabei könnten Sie Kennzahlen wie das Wachstum des Umsatzvolumens, die Kundenakquise- und Kundenbindungsquoten sowie die Gesamtrentabilität einbeziehen.

  • Schulung von Vertriebs- und Kundenserviceteams
    Vermitteln Sie Ihrem Vertriebs- und Kundenservicepersonal die Details der Volumenpreisgestaltungsstrategie. Ihr Personal sollte in der Lage sein, Ihrer Kundschaft die Vorteile und Bedingungen effektiv zu erklären und Verhandlungen professionell abzuwickeln.

  • Balance zwischen kurzfristigen Gewinnen und langfristigen Zielen
    Stellen Sie sicher, dass die Volumenpreisgestaltungsstrategie mit den langfristigen Zielen des Unternehmens in Einklang steht. Vermeiden Sie große Rabatte, die zwar den Umsatz kurzfristig ankurbeln, langfristig aber der Marke oder der Rentabilität schaden könnten.

  • Flexibilität und Reaktionsfähigkeit
    Bleiben Sie flexibel und seien Sie bereit, die Preisstrategie in Reaktion auf neue Wettbewerber, Veränderungen der Kundenpräferenzen oder Verschiebungen im wirtschaftlichen Umfeld anzupassen.

Wenn Unternehmen diese Best Practices beherzigen, können sie Volumenpreisgestaltungsstrategien einführen, die den Umsatz und ihren Marktanteil steigern und gleichzeitig die Rentabilität wahren und nachhaltiges Wachstum unterstützten.

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