Was ist ein Aussteller? Was ausstellende Banken für Unternehmen tun

  1. Einführung
  2. Was ist ein Kreditkartenaussteller?
  3. Händlerbank vs. ausstellende Bank
  4. Aussteller vs. Kartennetzwerke
  5. Aussteller und Kartennetzwerke sind getrennte Einheiten – meistens
  6. Welche Rolle spielen die Aussteller in den Zahlungsnetzwerken?

Wenn auf Ihrer Kreditkarte sowohl das Logo Ihrer Bank als auch das Visa-Logo abgebildet ist, von welcher Organisation wird das Konto dann geführt? Und wie genau stehen Ihre Bank und Visa miteinander in Verbindung? Für Verbraucher/innen ist es nicht wichtig, wie Kreditkartentransaktionen funktionieren und welche Seite was tut und sie müssen auch nicht unbedingt wissen, was Begriffe wie „Kartenaussteller“ und „Kartennetzwerk“ bedeuten. Wer jedoch ein Unternehmen führt und Kartenzahlungen von Kundinnen und Kunden akzeptiert, sollte den gesamten Prozess kennen, der für das Tagesgeschäft wichtig ist.

Wenn Sie als Unternehmer/in mit Debit- und Kreditkarten zu tun haben, sind Sie wahrscheinlich schon einmal auf die Begriffe „Aussteller“ oder „ausstellende Bank“ gestoßen. Egal, ob Sie Ihr eigenes Kartenprogramm für Ihr Unternehmen mit Stripe Issuing einführen möchten oder einfach mehr über das Thema erfahren wollen – hier finden Sie alles, was Sie über Kartenaussteller wissen müssen: wer sie sind, wie sie funktionieren und wie sie in Zahlungsnetzwerke für Unternehmen eingebunden sind.

Was ist ein Kreditkartenaussteller?

Mit Stand von 2022 gibt es in den USA über 200 Finanzinstitute, die Kreditkarten ausstellen. Ein Aussteller, auch ausstellende Bank genannt, ist ein Finanzinstitut, das Kredit- und Debitkarten an Karteninhaber/innen ausgibt. Aussteller geben Karten im Namen von Kreditkartenunternehmen wie Visa, Mastercard, American Express und Discover an Kontoinhaber/innen aus. Manche Kreditkartennetzwerke stellen die Karten zwar direkt bereit, aber in der Regel fungieren die Aussteller als zwischengeschaltete Institute, die die Karten an die Karteninhaber/innen ausgeben und die mit diesen Karten verbundenen Konten verwalten.

Händlerbank vs. ausstellende Bank

BBei Kreditkartenzahlungen ist die ausstellende Bank (oder der Aussteller) die Bank des Karteninhabers/der Karteninhaberin und die anwerbende Bank (oder der Acquirer) ist die Bank, an die der Betrag überwiesen wird, also die Bank des Händlers.

Aussteller vs. Kartennetzwerke

Um den Unterschied zwischen Ausstellern und Kartennetzwerken zu verstehen und um zu begreifen, wie sie zusammenarbeiten, um Kreditkartentransaktionen zu ermöglichen, ist es wichtig, ihre jeweiligen Rollen im Zahlungsprozess zu kennen.

Kreditkartenunternehmen betreiben Kartennetzwerke, über die Kreditkartentransaktionen autorisiert und abgewickelt werden können. Diese Netzwerke legen die Bedingungen für den Geldtransfer zwischen den Inhaberinnen und Inhabern der Karten, den Händlern und ihren Banken fest. Im Grunde stellen die Kartennetzwerke den Mechanismus zur Verfügung, über den die Banken miteinander kommunizieren, um Kreditkartentransaktionen abzuwickeln.

Kreditkartenaussteller sind Finanzinstitute, die ihren Kundinnen und Kunden Karten zur Verfügung stellen. Bei Verbrauchertransaktionen sind die Aussteller dafür verantwortlich, zu bestätigen, dass die Karteninhaber/innen über ausreichende Gelder oder das Kreditvolumen verfügen, um die Zahlung zu decken.

Sowohl die Aussteller als auch die Kartennetzwerke spielen eine wichtige Rolle bei der Abwicklung von Kreditkartenzahlungen, erfüllen jedoch unterschiedliche Zwecke.

Aussteller und Kartennetzwerke sind getrennte Einheiten – meistens

Die meisten Aussteller sind zwar keine Kartennetzwerke, aber einige Netzwerke fungieren auch als Aussteller, d. h. sie gewähren den Karteninhaberinnen und -inhabern direkt Kredite, ohne auf Drittbanken oder Kreditgenossenschaften zurückzugreifen.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die vier größten Kreditkartenunternehmen in den USA:

  • Visa und Mastercard sind Kreditkartennetzwerke, aber keine Aussteller – ihre Kreditkarten gelangen nur über Drittanbieter wie Banken und Kreditgenossenschaften an die Verbraucher/innen.
  • Discover und American Express sind sowohl Netzwerke als auch Aussteller, d. h. sie stellen den Karteninhaberinnen und -inhabern direkt Kreditkonten zur Verfügung, ohne dass eine Bank oder Kreditgenossenschaft beteiligt ist.

Welche Rolle spielen die Aussteller in den Zahlungsnetzwerken?

Kreditkartenaussteller spielen in drei Hauptbereichen des Zahlungsverkehrs eine wichtige Rolle: bei der Abwicklung von Kartentransaktionen, bei der Abrechnung von bereits genehmigten Transaktionen und bei der Bearbeitung von Rückbuchungsanträgen.

Beginnen wir mit der Rolle, die Aussteller bei der Abwicklung von Kundentransaktionen mit Karten spielen. Eine einfache Kartentransaktion sieht folgendermaßen aus:

  • Die Kundin/der Kunde nutzt eine Kredit- oder Debitkarte zur Zahlung, entweder online oder persönlich.
  • Bei persönlichen Transaktionen nimmt das Kartenlesegerät, der Point of Sale (POS), des Händlers die Kartendaten entgegen und leitet sie an den Anbieter für die Zahlungsabwicklung des Händlers weiter.
  • Bei Online-Transaktionen geschieht das Gleiche, nur dass es kein Kartenlesegerät gibt. Die Kundin bzw. der Kunde gibt also entweder die Kartendaten manuell ein, bezahlt per Digital Wallet mit einer gespeicherten Kredit- oder Debitkarte oder verwendet eine beim Händler hinterlegte Karte.
  • Der Zahlungsabwickler des Händlers (z. B. Stripe) sendet über das Kartennetzwerk eine Genehmigungsanfrage an den Kartenaussteller.
  • Der Kartenaussteller prüft drei Aspekte im Zusammenhang mit der Transaktion:
    • Die Karte selbst ist gültig.
    • Die Identität der Karteninhaberin/des Karteninhabers wird überprüft, in der Regel durch Abgleich der beim Bezahlvorgang angegebenen Rechnungsadresse mit der für die Karte hinterlegten Adresse.
    • Es sind ausreichende Gelder oder das nötige Kreditvolumen vorhanden, um den zu bewilligenden Betrag zu decken.
  • Bestätigt der Kartenaussteller diese Informationen, genehmigt er die Transaktion und sendet über das Kartennetzwerk einen Autorisierungscode an den Zahlungsabwickler.
  • Der Zahlungsabwickler leitet die Genehmigung an das Zahlungsterminal des Händlers weiter und die Transaktion wird abgeschlossen – meist innerhalb weniger Sekunden.

Wenn eine Transaktion genehmigt wird, werden die Gelder nicht vom Konto der Karteninhaberin/des Karteninhabers abgebucht, sondern gehen sofort auf das Händlerkonto. Die Abbuchung erfolgt erst später in einem Prozess, der Zahlungsabwicklung genannt wird.

Die Zahlungsabwicklung erfolgt oft in Stapelverarbeitung im Anschluss an die eigentlichen Transaktionen. Zwar werden die meisten Transaktionen innerhalb von 24 bis 48 Stunden abgewickelt, d. h. der Kartenaussteller gibt die Gelder in diesem Zeitraum an den Acquirer frei, doch die meisten Kartenautorisierungen sind bis zu 30 Tage gültig (dies ist jedoch je nach Kartennetzwerk unterschiedlich). Aus diesem Grund kann die Abwicklung von Transaktionen wenige Stunden bis zu mehreren Wochen dauern.

Bei der Zahlungsabwicklung überweist die ausstellende Bank den Betrag über das Kartennetzwerk direkt auf das Händlerkonto (sofern ein solches vorhanden ist). Verwendet der Händler Stripe für die Zahlungsabwicklung, werden die Gelder an Stripe gesendet: Stripe bietet den Unternehmen die Funktionalität eines Händlerkontos.

Die letzte Schlüsselrolle, die die Aussteller spielen, betrifft die Rückbuchungen. Eine Rückbuchung (oder Rücklastschrift) ist eine Stornierung von Geldern nach einem Debit- oder Kreditkartenkauf, die dadurch ausgelöst wird, dass die Kundin/der Kunde die Abbuchung anficht. Der Kartenaussteller nimmt den Antrag entgegen, bearbeitet ihn und entscheidet schließlich, ob er die Rückbuchung der Gelder genehmigt oder nicht. Entscheidet sich der Händler, die Rückbuchung anzufechten, kann er sich direkt an die Kundin/den Kunden wenden, die oder der die Abbuchung angefochten hat. Meist setzt sich der Händler aber mit dem Aussteller in Verbindung, um die Angelegenheit zu klären.

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