Einführung in das Risikomanagement für Software-Plattformen

Zahlungsrisiken lassen sich zwar nicht vollständig eliminieren, jedoch zeigen wir Ihnen in diesem Leitfaden Wege auf, wie Sie Ihr Exposure erkennen und managen und schließlich eine fundierte Entscheidung über die beste Vorgehensweise treffen können.

  1. Einführung
  2. Einführung in Kreditrisiko und Betrugsrisiko
  3. Risikomanagementstrategien für Kreditrisiken
    1. Onboarding
    2. Überwachung
    3. Minderung
  4. Risikomanagementstrategien für Betrugsrisiken
    1. Onboarding
    2. Überwachung
    3. Minderung
  5. Risikomanagementstrategien für Kontoübernahmen
  6. Ihre Risikomanagementoptionen mit Stripe

Alle Online-Unternehmen müssen Risikomanagement betreiben. In der Tat gibt es viele verschiedenen Risikoarten, vom Risiko einer Rufschädigung (Wahrnehmung Ihrer Marke) bis zum operativen Risiko (z. B. Ausfallzeiten).

Dieser Leitfaden konzentriert sich auf drei Arten von Zahlungsrisiken: Kreditrisiko, Betrugsrisiko und Kontoübernahmen. Zahlungsrisiken lassen sich zwar nicht vollständig eliminieren, jedoch zeigen wir Ihnen in diesem Leitfaden Wege auf, wie Sie Ihr Exposure erkennen und managen und schließlich eine fundierte Entscheidung über die beste Vorgehensweise treffen können.

Einführung in Kreditrisiko und Betrugsrisiko

Wenn Softwareplattformen ihren Angeboten Zahlungserleichterungen hinzufügen, werden sie aufgrund ihres Drei-Parteien-Geschäftsmodells (bestehend aus der Plattform, den Verkäufer/innen oder Dienstleister/innen, die Zahlungen über die Softwareplattform akzeptieren, und den Karteninhaber/innen, die diese Verkäufer/innen oder Dienstleister/innen bezahlen) mit drei einzigarten und komplexen Risikoarten konfrontiert:

  • Kreditrisiko: Das Kreditrisiko manifestiert sich häufig bei Verkäufer/innen, die sämtliche Bestellungen von Waren oder Dienstleistungen ausführen möchten, denen jedoch die finanziellen Ressourcen dafür fehlen. Bei ihnen akkumulieren sich mehr Rückerstattungen und Rückbuchungen, als sie finanziell abdecken können, was potenziell zu einer Geschäftsaufgabe führt. Die Karteninhaber/innen können eine Rückbuchung beantragen, wenn die Waren oder Dienstleistungen nicht geliefert wurden. Sie würden diesen Kund/innen dann Geld schulden, weil üblicherweise Plattformen, die Zahlungen erleichtern, die Haftung für die Handlungen ihres Verkäufers bzw. ihrer Verkäuferin übernehmen.

  • Betrugsrisiko: Plattformen müssen auch Risiken (beispielsweise durch betrügerische Verkäufer/innen) managen. Es könnte Ihnen beispielsweise passieren, dass dieselbe Person als betrügerische/r Verkäufer/in und als betrügerische/r Karteninhaber/in agiert. Dabei hat diese Person Zugang zu gestohlenen Kartendaten, eröffnet ein Konto auf Ihrer Plattform und bezahlt sich selbst mit der gestohlenen Karte. Oder Sie haben eine/n betrügerische/n Verkäufer/in und eine/n ehrliche/n Karteninhaber/in, wobei der/die Verkäufer/in eine/n Karteninhaber/in so täuscht, dass er ihm/ihr Geld gibt (beispielsweise indem er/sie ihm/ihr Waren verkauft, die er/sie gar nicht zu liefern beabsichtigt).

  • Kontoübernahmen: Eine/n ehrliche/n Verkäufer/in und eine/n ehrliche/n Karteninhaber/in zu haben, reicht jedoch nicht aus, um die Zahlungsrisiken vollständig zu eliminieren. Plattformen müssen auch mit Kontoübernahmen umgehen, bei denen bösartige Dritte sich Zugang zu den Kontodaten des Verkäufers bzw. der Verkäuferin verschaffen und seine/ihre Gelder stehlen.

Risikomanagementstrategien für Kreditrisiken

Die meisten Verkäufer/innen haben ein regelmäßiges Kreditexposure (in Form von zu deckenden Rückbuchungen und Rückerstattungen), das jedoch durch ihren Cashflow entsprechend gedeckt ist. Dieser Umstand stellt für Sie ein Risiko dar, wenn Ihre Verkäufer/innen geringere Umsätze und höhere Rückerstattungsanfragen verbuchen, was dazu führen kann, dass Kund/innen kein Geld zurückerstattet bekommen.

Nehmen wir beispielsweise an, Sie betreiben eine Plattform, auf der Veranstaltungsorganisatoren Tickets verkaufen können, und Sie bezahlen den/die Veranstalter/in, ehe die Veranstaltung stattfindet. Wenn die Präsenzveranstaltung abgesagt wird, müssen die Organisatoren den Kund/innen Rückerstattungen gewähren. Wenn jedoch die Veranstalter/innen nicht genug Geld haben, um die Rückerstattungen auszuzahlen, könnte es sein, dass Sie als Plattform diese Verluste kompensieren müssen. Folglich übernehmen Sie ein hohes Kreditrisiko im Namen Ihrer Verkäufer/innen, das Ihnen Verluste einbringen kann.

Es gibt verschiedene Wege, wie Sie Kreditrisiken managen können. Wir haben diese Strategien in drei Kategorien eingeteilt: Onboarding, Überwachung und Minderung.

Onboarding

Neue Verkäufer/innen sind mit einem inhärent riskanten Risiko behaftet, wenn Sie neu auf Ihre Plattform kommen. Denn sie können noch keinerlei Erfolgsbilanz oder Abwicklungshistorie mit Ihnen vorweisen. Je mehr Informationen sie über dieser Verkäufer/innen sammeln, desto besser können Sie Ihr eigenes Risiko einschätzen und Ihre Plattform schützen. Beispielsweise können Sie anhand deren Finanzaktivitäten Konten identifizieren, die eine höhere Wahrscheinlichkeit für Cashflow-Probleme und negative Salden aufweisen, bevor diese eintreten.

  • Risiko bewerten: Bewerten Sie das Risiko potenzielle/r Verkäufer/innen während des Onboardings, ehe Sie sie auf Ihre Plattform lassen. Achten Sie darauf, genug Informationen über die angebotenen Dienstleistungen zu sammeln, sodass Sie bestimmen können, ob diese ein hohes Risiko aufweisen. Sie können sich über die Rückerstattungsrichtlinien oder das erwartete Bruttozahlungsvolumen erkundigen und die operativen Historien auf ähnlichen Plattformen recherchieren. Erwägen Sie, bei größeren Anbieter/innen eine manuelle Bewertung mit Finanz- und Kreditprüfungen zu einzelnen Inhaber/innen oder Vorständen des Unternehmens vorzunehmen.

  • Transaktionen vorübergehend limitieren: Bei neuen oder riskanteren Verkäufer/innen können Sie eine Reihe von vorübergehenden Kontrollen einrichten, bis Sie deren Aktivtäten auf Ihrer Plattform besser verstehen. Erwägen Sie beispielsweise, das Transaktionsvolumen pro Tag oder pro Monat zu begrenzen. Wenn diese Limits überschritten werden, könnten Sie die Auszahlungen pausieren, um die Transaktionen zu prüfen.

  • Rückstellungen einziehen: Stellen Sie einen bestimmten Geldbetrag als Sicherheit für potenziell riskante Verkäufer/innen zurück. Sie können die Rückstellungen mit der Zeit auflösen, wenn die Verkäufer/innen eine positive Leistungsbilanz bei Ihnen etablieren.

Überwachung

Unternehmen sind selten einfach und statisch. So wie sie sich mit der Zeit weiterentwickeln, so entwickeln sich auch ihre Risikoprofile. Überwachen Sie kontinuierlich angefochtene Zahlungen, negative Kontostände, Transaktionsvolumina und Kundenbeschwerden, um betrügerisches Verhalten zu erkennen und sofortige Maßnahmen zu ergreifen.

  • Warnungen einrichten: Richten Sie Warnungen ein, um riskantere Verkäufer/innen zu überwachen, damit Sie Ihre Risikomanagementstrategie schnell anpassen können. Riskantere Verkäufer/innen weisen ein deutlich reduziertes Volumen, negative Kontostände oder eine größere Zahl von angefochtenen Zahlungen auf (eine Quote von mehr als 0,75 % gilt im Allgemeinen als übermäßig).

  • Regelmäßige Prüfungen durchführen: Während Ihnen die Einrichtung von Alarmen helfen kann, Ihre Verkäufer/innen täglich zu überwachen, ist es auch wichtig, regelmäßige, eingehende Prüfungen durchzuführen. Sie sollten Rückerstattungs- und Anfechtungsquoten, Verarbeitungsvolumina und Kundenbeschwerden prüfen.

  • Verkäufer/innen weiterbilden: Erstellen Sie Ressourcen, um Ihren Verkäufer/innen zu helfen, sich auf Unerwartetes vorzubereiten. Zu den Beispielen gehören COVID-19-Ressourcen von Shopify und Xero oder Hurricane Harvey-Informationen für Unternehmen von Mindbody.

Minderung

Sobald Sie die Risikoprofile Ihrer neuen und bestehenden Verkäufer/innen verstehen, können Sie damit beginnen, Ihr Exposure proaktiv zu managen. Bei Verkäufer/innen, die beispielsweise eine höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, ein Risiko für Ihre Plattform darzustellen, können Sie Ihren Auszahlungsplan verändern und sie ermutigen, die Handhabung von Rückerstattungen und Rückbuchungen zu verändern.

  • Auszahlungen verzögern: Verzögern Sie die Auszahlungen, bis Sie mit den durchschnittlichen Volumina und Rückbuchungsquoten der Verkäufer/innen vertraut werden. Sie können sogar den Auszahlungsplan mit der Risikokategorie des Verkäufers bzw. der Verkäuferin verknüpfen. Zum Beispiel: je höher die Risikokategorie, desto niedriger der Auszahlungsplan. Halten Sie bei Waren und Dienstleistungen, die nicht sofort bereitgestellt werden, die Auszahlungen zurück, bis sie geliefert werden. Dadurch reduzieren Sie die Wahrscheinlichkeit von Rückbuchungen und Rückerstattungen, weil Sie bestätigen können, dass die Kund/innen das erhalten haben, wofür sie vor Freigabe der Gelder gezahlt haben.

  • Negative Kontostände managen: Richten Sie einen Prozess ein, um Gelder von Verkäufer/innen zurückzuerlangen, bei denen es zu hohen negativen Kontoständen kommt. (Verkäufer/innen mit einem negativen Kontostand können keine Rückbuchungen und Rückerstattungen verarbeiten, sodass das Risiko auf Ihre Plattform übergeht.) Je nach Standort Ihrer Verkäufer/innen können Sie möglicherweise automatische Lastschriften einrichten, um Gelder von deren Bankkonto anzuziehen und negative Salden zurückzuerhalten.

  • Risikokonzentration definieren: Erwägen Sie, eine maximale Risikoschwelle für bestimmte Geografien (z. B. sollten nur X % Ihres Gesamtrisikos auf ein einzelnes Land entfallen) oder für bestimmte Verkäufer/innen einzurichten (z. B. sollten nur X % Ihres Gesamtrisikos auf eine/n einzelne/n Verkäufer/in entfallen). Wenn Ihre Exposures diese Schwelle überschreiten, können Sie ihre Risikomanagementrichtlinien verschärfen.

  • Gelder am Tag der Zustellung erfassen: Reduzieren Sie den Abstand zwischen Zahlungsdatum und Ausführungsdatum, um das Risiko zu reduzieren. Das ist besonders wichtig für Hochrisikoverkäufer/innen, die Zahlungen lange vor der Zustellung von Waren oder Dienstleistungen abwickeln (wie Veranstalter/innen, die Tickets für eine Sportveranstaltung oder ein Konzert verkaufen). Um Gelder am Datum der Zustellung (oder so schnell wie möglich) zu erfassen, erstellen Sie eine Zahlung, um die Gelder des Karteninhabers bzw. der Karteninhaberin zurückzustellen, jedoch die Gelder zu erfassen, sobald der/die Verkäufer/in die Waren oder Dienstleistungen zugestellt hat.

Risikomanagementstrategien für Betrugsrisiken

Auf der untersten Ebene wird eine Zahlung als betrügerisch angesehen, wenn der Karteninhaber bzw. die Karteninhaberin die Zahlung nicht genehmigt. Dies könnte durch gestohlene Karten oder Kartentest-Angriffe der Fall sein. Ein häufiges Beispiel das Einkaufen mit einer gestohlenen Karte durch eine/n Betrüger/in. Diese Art des Betrugsrisikos kann mit einer Betrugsvermeidungssoftware (wie Stripe Radar) vermieden und gemanagt werden.

Neben Risiken durch betrügerische Karteninhaber/innen müssen Plattformen auch Risiken durch betrügerische Verkäufer/innen managen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Betrugsrisiken managen können. Wir haben diese Strategien in drei Kategorien eingeteilt: Onboarding, Überwachung und Minderung.

Onboarding

Das Verkäufer/innen-Onboarding ist Ihre Chance möglichst viele Informationen einzuholen, um die Legitimität eines Unternehmens zu prüfen. Zur Vermeidung von Betrugsrisiken müssen Sie jedoch zusätzliche Faktoren berücksichtigen, wie z. B. die Querprüfung bestehender und zuvor abgelehnter Verkäufer/innen, um doppelte Konten zu identifizieren.

  • Risiko bewerten: Prüfen Sie die Identität eines Verkäufers bzw. einer Verkäuferin während des Onboardings und achten Sie darauf, dass sein/ihr Unternehmen legitim ist. Untersuchen Sie die Social-Media-Profile des Verkäufers bzw. der Verkäuferin, erfassen Sie entsprechenden Unternehmenslizenzen, prüfen Sie seine/ihre Website (achten Sie auf Warnsignale wie schablonenartigen Websites oder kopierte Texte von anderen Website) und überprüfen Sie geeignete Plattforminformationen wie physische Adresse, Bestandsliste oder Verkaufshistorie.

  • Auf Doppelkonten prüfen: Betrügerische Händler/innen eröffnen möglicherweise mehrere Konten auf Ihrer Plattform. Achten Sie deshalb auf doppelte Kontodaten in Verbindung mit zuvor abgelehnten Konten (z B. Bankkontodaten, Steuerinformationen oder Name und Geburtsdatum). Außerdem können Sie Verknüpfungen zwischen Konten von derselben IP-Adresse oder E-Mail-Domain erwägen.

  • Rückstellungen einziehen: Stellen Sie einen bestimmten Geldbetrag als Sicherheit für potenziell riskante Verkäufer/innen zurück. Sie können die Rückstellungen mit der Zeit auflösen, wenn die Verkäufer/innen eine positive Zahlungsabwicklungsbilanz bei Ihnen etablieren.

Überwachung

Betrügerische Verkäufer/innen können sich möglicherweise die Zeit nehmen, eine positive Bilanz auf Ihrer Plattform aufzubauen, ehe Sie einen Betrug begehen, was die Bedeutung einer kontinuierlichen Überwachung unterstreicht. Lernen Sie, wie ein normale Verkäuferaktivität aussieht, und richten Sie Warnungen für Anomalien ein, um größere Veränderungen oder Peaks zu erkennen. Seien Sie zudem bereit, weitere Informationen anzufordern, wenn Sie verdächtige Aktivitäten beobachten.

  • Normales Verhalten erkennen: Überwachen Sie die Aktivitäten Ihrer Verkäufer/innen, um ihr typisches Verhalten zu verstehen. Wie hoch ist ihr durchschnittliches monatliches Transaktionsvolumen? Wie hoch sind ihre durchschnittlichen Rückbuchungs- und Anfechtungsquoten? Dadurch erhalten Sie eine Benchmark, anhand derer Sie verdächtiges Verhalten (z. B. in Bezug auf Zahlungsgröße und -häufigkeit) erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen können.

  • Warnungen anpassen: Richten Sie regelbasierte Warnungen ein, um riskantere Verkäufer/innen zu überwachen, damit Sie Ihre Risikomanagementstrategie schnell anpassen können. Halten Sie nach bestätigten betrügerischen Verkäufer/innen Ausschau, um Muster in ihrer Aktivität zu finden, die Ihnen helfen, Ihre Warnungen anzupassen und zu personalisieren.

  • Weitere Informationen anfordern: Wenn Sie verdächtiges Transaktionsverhalten beobachten, fordern Sie vom Verkäufer bzw. von der Verkäuferin weitere Informationen an. Sie können Rechnungen, Inventarfotos oder Tracking-Nummern anfordern.

Minderung

Sobald Sie die Risikoprofile Ihrer neuen und bestehenden Verkäufer/innen verstehen, können Sie damit beginnen, Ihr Exposure proaktiv zu managen. Bei Verkäufer/innen, die beispielsweise eine höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, ein Risiko für Ihre Plattform darzustellen, können Sie Ihren Auszahlungsplan verändern und sie ermutigen, die Handhabung von Rückerstattungen und Rückbuchungen zu verändern.

  • Auszahlungen verzögern: Verzögern Sie die Auszahlungen, bis Sie mit den durchschnittlichen Volumina und Rückbuchungsquoten der Verkäufer/innen vertraut werden. Sie können sogar den Auszahlungsplan mit der Risikokategorie des Verkäufers bzw. der Verkäuferin verknüpfen. Zum Beispiel: je höher die Risikokategorie, desto niedriger der Auszahlungsplan. Halten Sie bei Waren und Dienstleistungen, die nicht sofort bereitgestellt werden, die Auszahlungen zurück, bis sie geliefert werden. Dadurch reduzieren Sie die Wahrscheinlichkeit von Rückbuchungen und Rückerstattungen, weil Sie bestätigen können, dass die Kund/innen das erhalten haben, wofür sie vor Freigabe der Gelder gezahlt haben.

  • Kartentest-Angriffe verhindern: Sie können die meisten Kartentest-Aktivitäten an einem signifikanten Anstieg an abgelehnten Zahlungen erkennen. (Diese abgelehnten Zahlungen werden in Ihren fehlgeschlagenen Anfrage-Logs als 402-Fehler kategorisiert.) Führen Sie zur Vermeidung solcher Angriffe weitere Sicherheitsmaßnahmen beim Bezahlvorgang ein, wie z. B. CAPTCHA.

Risikomanagementstrategien für Kontoübernahmen

Sie könnten persönlich die Legitimität der einzelnen Verkäufer/innen, die Ihre Plattform nutzen, überprüfen und dennoch anfällig für Zahlungsbetrug in Form von Kontoübernahmen sein. Auch wenn es im Internet immer bösartige Dritte geben wird, können Sie in strenge Sicherheits- und Identifikationsmaßnahmen investieren, um kriminelle Akteur/innen davon abzuhalten, die Konten Ihrer Verkäufer/innen zu hacken.

  • Identitätsprüfungsmaßnahmen durchsetzen: Eine der besten Möglichkeiten zur Verhinderung von Kontoübernahmen besteht darin, strenge Sicherheits- und Identitätsprüfungsmaßnahmen durchzusetzen. Setzen Sie beispielsweise Richtlinien für eindeutige Passwörter durch und implementieren Sie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung bei der Anmeldung.

  • Verdächtige Aktivitäten überwachen: Es ist wichtig, die Zeichen einer Kontoübernahme zu erkennen, sodass Sie sofort die Auszahlungen pausieren können. Zu den häufigen Anzeichen für eine Kontoübernahme zählen ein deutlicher Peak beim Zahlungsabwicklungsvolumen oder bei der durchschnittlichen Bestellungsgröße oder auch Anmeldungen von neuen Geräten oder nichtlokalen IP-Adressen.

Ihre Risikomanagementoptionen mit Stripe

Plattformen, die Stripe verwenden, haben zwei Optionen für das Risikomanagement: 1) Sie können Stripe helfen, Zahlungsrisiken für Sie zu managen, oder 2) Sie können das Risikomanagement selbst übernehmen. Der beliebteste Ansatz besteht darin, Stripe die Zahlungsrisiken für Sie managen zu lassen, den Betriebsaufwand zu reduzieren und Ihr Exposure zu verringern. Wenn Stripe das Risikomanagement übernimmt, wird Stripe das Risiko in Ihrem Namen aktiv überwachen und managen und negative Kontostände absichern, die nicht ausgeglichen werden können.

Um Unternehmen zu helfen, sich an die schnelle Digitalisierung der Wirtschaft anzupassen, ist Salesforce, eines der größten Softwareunternehmen der Welt, eine Partnerschaft mit Stripe eingegangen, um die Salesforce Commerce Cloud zu starten. Da Zahlungen außerhalb seiner Kernkompetenzen liegen, hat Salesforce das Risikomanagement an Stripe übertragen, um sich auf die Entwicklung einer leistungsstarken Handelslösung für seine Kund/innen zu konzentrieren.

Wenn Sie über Risikomanagementkompetenzen verfügen und ein gutes Verständnis davon haben, wer Ihre Verkäufer/innen sind, können Sie selbst das Risikomanagement übernehmen. Plattformen, die selbst das Risikomanagement übernehmen, verfügen üblicherweise über dedizierte Operationen und technische Ressourcen. Dies soll dazu dienen eine eigene Betrugssicherungslösungen zu entwickeln und zu unterhalten, Tools von Fremdanbietern zu integrieren und über Betrugsverluste zu erkennen und zu melden.

Sie müssen nicht nur spezielle Risikomanagementteams bilden, sondern auch mit anderen internen Abteilungen zusammenarbeiten, die durch das Risiko beeinträchtigt werden können, darunter:

  • Rechtsteams: Ein interner allgemeiner Rechtsexperte bzw. eine interne allgemeine Rechtsexpertin oder ein/e Spezialist/in für Zahlungsprodukte muss stets über die relevanten Gesetze, Vorschriften und Branchenregeln auf dem Laufenden sein und mit funktionsübergreifenden Teams zusammenarbeiten, um auf Audits und Anfragen zu reagieren.

  • Support-Teams: Interne oder verkäuferseitige Kundenserviceteams müssen darauf vorbereitet werden, auf Benutzerfragen zu Risikomanagementaktivitäten wie Rückbuchungen, Anfechtungen oder verzögerte Auszahlungen zu antworten.

Wenn Sie das Risiko selbst managen, können Sie Ihren Ansatz mit dem leistungsstarken Paket an Präventions- und Überwachungstools von Stripe anpassen, darunter:

Onboarding von Verkäufer/innen: Führen Sie mit vorgefertigten, konversionsoptimierten Benutzeroberflächen, die sensible personenbezogene Angaben und Identifikationsdokumente, die zur Verifizierung benötigt werden, sicher erfassen, ein schnelles und sicheres Onboarding der Verkäufer/innen durch. Stripe nutzt seine Erfahrungen aus der Verifizierung von Millionen von Konten und setzt proprietäre Systeme ein, um mehr verlässliche Verkäufer/innen zu genehmigen. Die Onboarding-Abläufe von Stripe werden dynamisch anhand von sich verändernden Vorschriften und internationalen Standorten aktualisiert und ermöglichen einwandfreie Onboarding-Erfahrungen, während Sie wachsen und neue Märkte erschließen.

Überprüfung von Identitäten: Plattformen, die besonders anfällig für professionelle Betrüger/innen sind, können Betrugsverluste durch falsche Händler mit Stripe Identity vermeiden. Dabei wird programmatisch die Identität von globalen Verkäufer/innen bestätigt und gleichzeitig der Prozess für legitime Kund/innen vereinfacht.

Informationen zu angefochtenen Zahlungen und Rückerstattungen erheben: Überwachen Sie die Aktivitäten (und das Risiko) Ihrer Verkäufer/innen mit dem vorgefertigten Stripe Dashboard, das Ihnen eine Reihe von Analysen und Echtzeitdiagrammen über die Leistung Ihrer Plattform liefert, oder verwenden Sie Stripe Sigma, um Ihre Stripe-Daten schnell zu analysieren, indem Sie SQL-Abfragen direkt im Dashboard schreiben. Durch einen strukturierten Zugriff auf Ihre Daten können Sie herausfinden, welche Konten die meisten angefochtenen Zahlungen und Rückerstattungen verarbeiten, und mit der Zeit gewisse Trends erkennen. Erstellen Sie Webhooks, um Warnungen für potenziell betrügerisches Verhalten einzurichten, und untersuchen Sie Konten mit negativen Salden oder hohen Rückerstattungs- und Rückbuchungsquoten.

Ermöglichen flexibler Auszahlungspläne: Stripe Connect bietet eine Reihe von verschiedenen Zahlungsplanoptionen, die Sie in Abhängigkeit von den Risikoprofilen Ihrer Verkäufer/innen verwenden können. Sie können festlegen, dass die Gelder bei etablierten Verkäufer/innen sofort oder täglich ausgezahlt werden, oder einen angepassten Auszahlungsplan festlegen, um Auszahlungen auf Konten mit höherem Risiko zu verlangsamen oder zu verschieben.

Einsatz von maschinellem Lernen zur Bekämpfung von Transaktionsbetrug: Stripe Radar ist ein Paket aus modernen Tools zur Erkennung und Vermeidung von Transaktionsbetrug. Es basiert auf adaptivem maschinellem Lernen. Die verwendeten Algorithmen prüfen jede einzelne Transaktion auf das jeweilige Betrugsrisiko und leiten entsprechende Maßnahmen ein. Radar ist speziell auf Transaktionsbetrug durch Karteninhaber/innen (nicht Verkäufer/innen) ausgelegt und im Rahmen der integrierten Preisgestaltung von Stripe kostenlos erhältlich. Die Plattformen können auf Radar for Fraud Teams aktualisiert werden, um eigene Regeln zu definieren und von einer noch leistungsstärkeren Betrugsbekämpfung zu profitieren.

Wenn Sie weitere Informationen zu den Risikomanagementangeboten von Stripe benötigen, wenden Sie sich an unser Sales-Team.

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