Warum und wann braucht man ein Geschäftskonto in Deutschland?

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  1. Einführung
  2. Was ist ein Geschäftskonto?
  3. Wer ist gesetzlich dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu führen?
    1. Brauche ich ein Geschäftskonto als Kleinunternehmer/in?
    2. Brauche ich ein Geschäftskonto als Freiberufler/in?
    3. Brauche ich für ein Kleingewerbe ein Geschäftskonto?
    4. Brauche ich ein Geschäftskonto als Einzelunternehmer/in?
  4. Wie verhalten sich Banken aufgrund ihrer Geschäftsbedingungen zu Unternehmen?
    1. Wo sind die Regelungen für Unternehmen in den AGBs zu finden?
  5. Was sind die Vorteile eines Geschäftskontos?
    1. Saubere Buchführung durch getrennte Bankkonten
    2. Mehr Transparenz
    3. Einfachere Buchführung und Steuererklärung
    4. Erweiterte Funktionen und Finanzdienstleistungen
    5. Rechtliche Sicherheit und Vermeidung von Kontosperrungen
    6. Erweiterte Finanzierungsmöglichkeiten
  6. Was sind die Nachteile eines Geschäftskontos?

Ein Geschäftskonto spielt für viele Unternehmen und Selbstständige eine zentrale Rolle im Finanzmanagement. Nicht für jede Unternehmensform ist es verpflichtend – es bietet aber zahlreiche Vorteile. In diesem Artikel klären wir die Frage, wann und warum man in Deutschland ein Geschäftskonto eröffnen sollte.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist ein Geschäftskonto?
  • Wer ist gesetzlich dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu führen?
  • Wie verhalten sich Banken aufgrund ihrer Geschäftsbedingungen zu Unternehmen?
  • Was sind die Vorteile eines Geschäftskontos?
  • Was sind die Nachteile eines Geschäftskontos?

Was ist ein Geschäftskonto?

Ein Geschäftskonto ist ein Bankkonto, das speziell für geschäftliche Zwecke genutzt wird. Es dient dazu, private und geschäftliche Finanzen sauber voneinander zu trennen. Das ist für Selbstständige, Freiberufler/innen sowie für Unternehmen von großem Vorteil. In der Regel bietet ein Geschäftskonto spezielle Funktionen, die für unternehmerische Tätigkeiten wichtig sind. Dazu gehören beispielsweise die Möglichkeit, Lastschriften einzuziehen, mehrere Unterkonten zu führen oder Mitarbeiterkarten auszustellen. Außerdem vereinfacht ein Geschäftskonto sowohl die Buchführung - insbesondere bei Unternehmen mit einer hohen Anzahl an Überweisungen - als auch die Steuererklärung. Alle geschäftlichen Transaktionen werden an einem Ort gebündelt und lassen sich dadurch leichter dokumentieren.

Viele Banken bieten Geschäftskonten mit unterschiedlichen Konditionen an. Diese unterscheiden sich je nach Unternehmensgröße und Bedarf. Manche Konten enthalten kostenlose Grundfunktionen, während andere kostenpflichtige Zusatzleistungen wie eine bessere Zahlungsabwicklung oder Finanzmanagement-Tools bieten. Für die Eröffnung eines Geschäftskontos sind in der Regel Nachweise erforderlich. Dazu zählen beispielsweise eine Gewerbeanmeldung oder ein Handelsregisterauszug.

Wer ist gesetzlich dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu führen?

Kapitalgesellschaften wie die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und die Unternehmergesellschaft (UG) sind gesetzlich dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu führen. Diese Pflicht ergibt sich aus der Notwendigkeit, das Stammkapital des Unternehmens nachzuweisen, bevor die Eintragung ins Handelsregister erfolgen kann. Ohne ein Geschäftskonto wäre es nicht möglich, die vorgeschriebene Kapitaleinlage gemäß § 7 Abs. 2 S. 2 des GmbH-Gesetzes (GmbHG) zu hinterlegen.

Darüber hinaus sind Kapitalgesellschaften eigenständige juristische Personen, weshalb eine klare Trennung zwischen den privaten Finanzen der Gesellschafter/innen und den Unternehmensgeldern erforderlich ist. Diese Trennung schützt Gläubigerinnen und Gläubiger, da so sichergestellt wird, dass Unternehmensgelder nicht privat verwendet werden und die Haftungsmasse des Unternehmens unberührt bleibt. Im Falle einer Insolvenz lässt sich dadurch leichter nachvollziehen, ob das Unternehmensvermögen ordnungsgemäß verwaltet wurde. Während Kapitalgesellschaften also zwingend ein Geschäftskonto eröffnen müssen, gilt diese Pflicht nicht für alle anderen Rechtsformen. Dennoch kann es auch für Kleinunternehmerinnen und Kleinunternehmer, Freiberuflerinnen und Freiberufler sowie Selbstständige von Vorteil sein, ein solches Konto zu nutzen.

Brauche ich ein Geschäftskonto als Kleinunternehmer/in?

Kleinunternehmer/innen unterliegen keiner gesetzlichen Pflicht zur Führung eines Geschäftskontos. Sie können ihre geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben theoretisch über ein privates Girokonto abwickeln. Allerdings verbieten einige Banken in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die geschäftliche Nutzung eines Privatkontos. In solchen Fällen droht im schlimmsten Fall die Kontoschließung. Auch wenn keine gesetzliche Verpflichtung besteht, kann es für Kleinunternehmer/innen sinnvoll sein, ein separates Geschäftskonto zu führen, um die Buchhaltung zu erleichtern und private sowie geschäftliche Finanzen sauber zu trennen.

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Brauche ich ein Geschäftskonto als Freiberufler/in?

Freiberufler/innen sind in Deutschland nicht gesetzlich dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu nutzen. Sie dürfen ihre geschäftlichen Transaktionen über ein Privatkonto abwickeln, sofern die Bank dies erlaubt. Da Freiberuflerinnen und Freiberufler jedoch häufig Honorare von verschiedenen Auftraggebenden erhalten, kann ein Geschäftskonto dabei helfen, einen besseren Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu behalten. Dies erleichtert nicht nur die Steuererklärung, sondern auch die Kommunikation mit der Steuerberaterin bzw. dem Steuerberater.

Brauche ich für ein Kleingewerbe ein Geschäftskonto?

Für ein Kleingewerbe besteht in Deutschland keine gesetzliche Pflicht, ein separates Geschäftskonto zu führen. Kleingewerbetreibende können ihre geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben grundsätzlich über ein privates Girokonto abwickeln. Allerdings ist es ratsam, ein separates Geschäftskonto zu nutzen, um die Finanzen sauber zu trennen und die Buchhaltung zu vereinfachen. Auch beim Kleingewerbe ist Vorsicht geboten: Einige Banken untersagen in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die Nutzung von Privatkonten für geschäftliche Zwecke, was im schlimmsten Fall zu einer Kontoschließung führen kann.

Brauche ich ein Geschäftskonto als Einzelunternehmer/in?

Auch Einzelunternehmer/innen sind nicht gesetzlich dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu führen. Da diese Geschäftsform jedoch oft mit vielen Transaktionen einhergeht, ist ein separates Konto empfehlenswert.

Wie verhalten sich Banken aufgrund ihrer Geschäftsbedingungen zu Unternehmen?

Banken in Deutschland verhalten sich gegenüber Unternehmen in ihren Geschäftsbedingungen oft strenger als bei Privatkundschaft, insbesondere wenn es um die Eröffnung und Führung eines Geschäftskontos geht. Ein Geschäftskonto unterliegt in Deutschland in der Regel höheren Anforderungen an Bonität, Identitätsprüfung und Geldwäscheprävention. Unternehmen müssen häufig eine Reihe von Dokumenten vorlegen, darunter Handelsregisterauszüge, Gesellschafterlisten oder Steuerbescheinigungen.

Zudem enthalten die AGB von Banken oft Klauseln zur vereinfachten Kündigung des Kontos, falls sich das wirtschaftliche Risiko erhöht oder regulatorische Vorgaben nicht erfüllt werden. Viele Banken bieten gestaffelte Preismodelle an, wobei Kontoführungsgebühren und Transaktionskosten stark variieren können. Darüber hinaus sind Unternehmer verpflichtet, sich an spezifische Pflichten zu halten, wie etwa das Einreichen von Jahresabschlüssen oder wirtschaftlichen Eigentümerangaben.

Wo sind die Regelungen für Unternehmen in den AGBs zu finden?

Spezifische Regelungen für Unternehmenskunden sind in den AGBs von Banken in Deutschland häufig in den sogenannten "Sonderbedingungen" enthalten, die ergänzend zu den allgemeinen Bestimmungen gelten. Diese Sonderbedingungen betreffen beispielsweise den Zahlungsverkehr, die Nutzung von Electronic Banking oder die Bedingungen für bestimmte Kreditprodukte.

Was sind die Vorteile eines Geschäftskontos?

Für Selbstständige und Unternehmen bietet ein Geschäftskonto zahlreiche Vorteile, darunter:

Saubere Buchführung durch getrennte Bankkonten

Ein wesentlicher Vorteil eines Geschäftskontos ist die klare Abgrenzung zwischen privaten und geschäftlichen Einnahmen sowie Ausgaben für eine eindeutige Buchhaltung. Diese saubere Abgrenzung erleichtert den finanziellen Überblick und ermöglicht es Unternehmern, die tatsächliche Rentabilität ihres Geschäfts besser einzuschätzen – ohne dass private Ausgaben die betriebliche Finanzlage verfälschen. Mit einem separaten Geschäftskonto lassen sich Unternehmensausgaben gezielt verwalten und Investitionen fundierter planen.

Mehr Transparenz

Die Aufbewahrungspflicht in Deutschland besagt, dass Kontoauszüge mit betrieblichen Transaktionen für mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden müssen. Eine klare Trennung privater und geschäftlicher Finanzen sorgt für Transparenz und erleichtert dem Finanzamt im Falle einer Betriebsprüfung die Arbeit.

Einfachere Buchführung und Steuererklärung

Da alle geschäftlichen Transaktionen zentral über ein Konto abgewickelt werden, lassen sich Umsätze und Ausgaben leicht nachverfolgen. Das erleichtert die Arbeit für Steuerberater/innen erheblich, da diese nicht erst private von geschäftlichen Buchungen trennen müssen. Die Steuerunterlagen können dadurch schneller und effizienter bearbeitet werden, was nicht nur potenzielle Fehler reduziert, sondern auch den gesamten Prozess der Steuererklärung, Gewinn- und Verlustrechnung oder Umsatzsteuervoranmeldung beschleunigt. Zudem können Steuerberater frühzeitig steuerliche Optimierungsmöglichkeiten erkennen, etwa durch gezielte Abschreibungen oder die Nutzung steuerlicher Freibeträge.

Viele Banken bieten zudem Schnittstellen zu Buchhaltungsprogrammen an, was den administrativen Aufwand weiter senkt. Durch die automatische Synchronisierung von Konto- und Buchhaltungsdaten entfällt das manuelle Erfassen einzelner Transaktionen, was wiederum die Genauigkeit erhöht und Zeit spart. Eine gut organisierte Buchhaltung erleichtert außerdem die Kommunikation mit dem Finanzamt und kann dazu beitragen, die Kosten für die Steuerberatung zu senken, da weniger Korrekturen erforderlich sind.

Erweiterte Funktionen und Finanzdienstleistungen

Im Vergleich zu privaten Girokonten bieten Geschäftskonten oft zusätzliche Funktionen, die speziell auf Unternehmen zugeschnitten sind. Dazu gehören beispielsweise:

  • Mehrere Benutzerzugänge für Mitarbeitende
  • Hohe Transaktionslimits für größere Zahlungseingänge und -ausgänge
  • Spezielle Finanzierungen wie Betriebsmittelkredite oder Dispositionskredite
  • Integration mit Buchhaltungssoftware zur automatischen Erfassung von Zahlungen

Rechtliche Sicherheit und Vermeidung von Kontosperrungen

Viele Banken verbieten die Nutzung eines Privatkontos für geschäftliche Zwecke, da sie höhere Gebühren für Geschäftskonten erheben und zusätzliche regulatorische Anforderungen (z. B. Geldwäschegesetz) erfüllen müssen. Ein Geschäftskonto ist in Deutschland daher nicht nur eine praktische, sondern auch eine rechtlich sichere Lösung für Unternehmen.

Erweiterte Finanzierungsmöglichkeiten

Geschäftskonten bieten deutlich breitere Finanzierungsmöglichkeiten im Vergleich zu privaten Konten. Ein zentraler Vorteil ist der Kontokorrentkredit, der für Unternehmen einen erheblich höheren Kreditrahmen bietet als der Dispositionskredit bei einem privaten Girokonto. Dieser Kredit kann genutzt werden, um beispielsweise Investitionen zu tätigen oder unerwartete Schwankungen im Umsatz auszugleichen. Im Gegensatz zu privaten Dispokrediten sind Kontokorrentkredite für Unternehmen in der Regel mit höheren Zinssätzen verbunden und erfordern eine eingehende Prüfung der Kreditwürdigkeit des Unternehmens.

Dies sind die wichtigsten Vorteile eines Geschäftskontos im Überblick:

Merkmal

Privatkonto

Geschäftskonto

Nutzung

Für private Nutzung gedacht, geschäftliche Nutzung teilweise durch Banken oder Gesetzgeber untersagt

Speziell für geschäftliche Transaktionen konzipiert

Trennung von Finanzen

Private und geschäftliche Zahlungen vermischt

Klare Trennung von geschäftlichen und privaten Finanzen

Buchhaltung

Unübersichtlich, manueller Aufwand

Erleichtert Buchführung und Steuererklärung

Zusatzfunktionen

Wenige geschäftliche Funktionen

z. B. Unterkonten, Lastschriften, Firmenkreditkarten

Steuerliche Vorteile

Keine, potenziell aufwändigere Steuererklärung

Bessere Übersicht, erleichtert steuerliche Abwicklung

Kreditmöglichkeiten

Geringer Dispokredit

Höhere Kreditrahmen, spezielle Finanzierungsangebote für Unternehmen

Was sind die Nachteile eines Geschäftskontos?

Ein Geschäftskonto kann im Vergleich zu einem Privatkonto höhere Kosten verursachen. Viele Banken erheben monatliche Kontoführungsgebühren, die bei Privatkonten oft niedriger oder sogar kostenlos sind. Zusätzlich können Transaktionsgebühren, Gebühren für Überweisungen und andere Zusatzleistungen wie Kreditkarten oder spezielle Finanzierungsangebote zu den laufenden Kosten eines Geschäftskontos beitragen. Für kleinere Unternehmen oder Einzelunternehmer, die nur begrenzte Transaktionen durchführen, können diese Gebühren eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellen.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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