Arten des E-Commerce-Betrugs – und Best Practices, um sich davor zu schützen

  1. Einführung
  2. Was ist E-Commerce-Betrug?
  3. Arten von E-Commerce-Betrug und wie sie funktionieren
    1. Identitätsdiebstahl
    2. Kreditkartenbetrug
    3. Rückbuchungsbetrug
    4. Phishing und Social Engineering
    5. Kontoübernahmebetrug
    6. Rückerstattungsbetrug
    7. Affiliate-Betrug
    8. Nachgemachte oder gefälschte Produkte
    9. Direktlieferungsbetrug
  4. Best Practices für die E-Commerce-Betrugsprävention

E-Commerce-Unternehmen benötigen für ihren eigenen Erfolg eine gut gestaltete Zahlungsstrategie. Diese umfasst das Adressieren der Risiken, die mit E-Commerce-Betrug verbunden sind. Dazu müssen Unternehmen einen Plan für die Faktoren erstellen, die sie nicht kontrollieren können, und jene Faktoren optimieren, auf die sie Einfluss haben, um so das Unternehmen und die Kundinnen und Kunden vor potenziellen Verlusten zu schützen, die Zahlungsprozesse zu verbessern und für ein positives Kundenerlebnis zu sorgen.

Im Folgenden erläutern wir die verschiedenen Arten von E-Commerce-Betrug und wie Sie im Rahmen einer ganzheitlichen Zahlungsstrategie Pläne für potenzielle Ereignisse erstellen, potenzielle Ereignisse verhindern und auf mögliche Ereignisse reagieren. Durch das Implementieren von robusten Maßnahmen zur Betrugsprävention in Ihr Zahlungssystem kann Ihr Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und eine sichere Umgebung für Kundinnen und Kunden bereitstellen.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist E-Commerce-Betrug?
  • Arten von E-Commerce-Betrug und wie sie funktionieren
    • Identitätsdiebstahl
    • Kreditkartenbetrug
    • Rückbuchungsbetrug
    • Phishing und Social Engineering
    • Kontoübernahmebetrug
    • Rückerstattungsbetrug
    • Affiliate-Betrug
    • Nachgemachte oder gefälschte Produkte
    • Direktlieferungsbetrug
  • Best Practices für die E-Commerce-Betrugsprävention

Was ist E-Commerce-Betrug?

E-Commerce-Betrug ist eine Form der Cyberkriminalität, die bei Online-Transaktionen von Kundinnen und Kunden auftritt. Arglistige Akteure täuschen Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden, um unberechtigten Zugriff auf persönliche und finanzielle Daten zu erhalten. Sie führen betrügerische Transaktionen durch oder nutzen auf andere Weise die Online-Einzelhändlerumgebung für ihre eigenen Ziele aus. Diese Art von Betrug kann signifikante finanzielle Verluste für Unternehmen und ihre Kundinnen und Kunden zur Folge haben und außerdem den Ruf beteiligter Unternehmen und Branchen in Mitleidenschaft ziehen.

Arten von E-Commerce-Betrug und wie sie funktionieren

Mit dem schnellen Wachstum des E-Commerce stehen Unternehmen vor neuen Herausforderungen, darunter die steigende Zunahme des E-Commerce-Betrugs. Unternehmen, die Online-Zahlungen akzeptieren, müssen daher das eigene Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden vor betrügerischen Akteurinnen und Akteuren schützen.

Im Folgenden erhalten Sie Details zu den verschiedenen E-Commerce-Betrugsarten sowie Einblicke in die Mechanismen und mitunter schwerwiegenden Auswirkungen. Die Kenntnis dieser Aspekte ist wichtig, um diese Bedrohungen effektiv zu bekämpfen. Wenn Unternehmen sich regelmäßig informieren und proaktiv Maßnahmen gegen die wachsende Bedrohung durch E-Commerce-Betrug ergreifen, können sie ihren Ruf schützen, den Umsatz sichern und das Vertrauen von Kundinnen und Kunden gewährleisten.

Identitätsdiebstahl

So funktioniert er
Identitätsdiebstahl liegt vor, wenn ein betrügerischer Akteur die persönlichen Daten einer anderen Person, wie z. B. Name, Anschrift oder Kreditkartendaten, nutzt, um unbefugte Käufe zu tätigen oder Konten zu eröffnen.

Funktionsweise
Kriminelle verschaffen sich über verschiedene Wege Zugriff auf persönliche Daten, z. B. über Datenschutzverstöße, Phishing-Angriffe und Social Engineering. Sie nutzen diese Daten anschließend, um sich als das Opfer auszugeben, und führen Transaktionen aus oder erstellen neue Konten in dessen Namen.

Betroffene Unternehmen
Alle Unternehmen, die im Internet geschäftlich tätig sind und Kundinnen- und Kundendaten sammeln, sind gefährdet. Dazu zählen Online-Händler, Abonnementdienstleister und Finanzinstitute.

Kreditkartenbetrug

So funktioniert er
Kreditkartenbetrug ist die Art des E-Commerce-Betrugs, bei der eine Kreditkarte unbefugt für Käufe im Internet eingesetzt wird. Dies kann passieren, wenn betrügerische Akteure sich die Kreditkartendaten eines Opfers verschaffen und diese für betrügerische Käufe nutzen.

Funktionsweise
Betrügerische Akteure verschaffen sich Zugriff auf Kreditkartendaten über Methoden wie Hacking, Phishing oder Skimming-Geräte. All diese Tools kommen beim E-Commerce-Betrug zum Einsatz, um sich unbefugten Zugriff auf persönliche oder finanzielle Daten zu verschaffen.

  • Beim Hacking kommen technisches Wissen und Tools um Einsatz, um unbefugt auf ein Computersystem oder ein Netzwerk zuzugreifen. Dies geschieht in der Regel durch das Ausnutzen von Schwachstellen in der Software oder durch die Verwendung von sogenannten Brute-Force-Angriffen, um Passwörter zu erraten.
  • Skimming-Geräte sind physische Geräte, die auf Geldautomaten oder Kreditkartenmaschinen installiert sind, um Kreditkartendaten zu stehlen. Diese Geräte sind häufig klein und unauffällig und es kann schwierig sein, diese zu entdecken. Betrügerische Akteure verwenden möglicherweise auch sogenannte Overlay-Skimmer, die genau auf die Oberseite des Kartenlesegeräts passen, oder Skimmer, die Informationen von Chip-fähigen Karten stehlen können.

Im Folgenden sehen wir uns an, wie Phishing im Detail funktioniert.

Nachdem sich betrügerische Akteure Zugriff auf diese Daten verschafft haben, nutzen sie diese Daten für unbefugte Käufe, sie erstellen gefälschte Karten oder verkaufen die Daten an andere Kriminelle.

Betroffene Unternehmen
Alle Unternehmen, die Kredit- oder Debitkartenzahlungen akzeptieren, sind gefährdet, darunter Online-Händler, Zahlungsabwickler und Anbieter von digitalen Inhalten.

Rückbuchungsbetrug

So funktioniert er
Rückbuchungsbetrug, auch bekannt als „freundlicher Betrug“, liegt vor, wenn eine Kundin bzw. ein Kunde einen Kauf über die eigene Kreditkarte tätigt, das Produkt oder die Dienstleistung erhält und anschließend die Zahlung beim Kreditkartenunternehmen anfechtet, um eine Rückerstattung zu erhalten. Diese Art von Betrug wird gelegentlich als „freundlich“ bezeichnet, da die Kundin bzw. der Kunde möglicherweise keine bösen Absichten verfolgt, sondern die Zahlung aus nicht gerechtfertigten Gründen anfechtet.

Funktionsweise
Für Rückbuchungsbetrug gibt es diverse Wege. Eine Kundin bzw. ein Kunde kann beispielsweise eine Zahlung anfechten, indem sie/er behauptet, das bestellte Produkt niemals erhalten zu haben, obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht. Oder eine Kundin oder ein Kunde kann eine Zahlung anfechten, indem sie/er behauptet, dass das Produkt defekt sei oder nicht der Beschreibung entspricht, obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht.

Betroffene Unternehmen
Online-Händler, Anbieter von digitalen Inhalten und Dienstleister auf Abonnementbasis sind jene Unternehmen, die von Rückbuchungsbetrug am häufigsten betroffen sind.

Phishing und Social Engineering

So funktioniert es
Taktiken für Phishing und Social Engineering beinhalten die Nutzung irreführender E-Mails, Nachrichten oder Websites durch betrügerische Akteure, um Nutzer/innen dazu zu bringen, vertrauliche Daten oder Anmeldeinformationen preiszugeben, die in der Folge für einen Betrug eingesetzt werden können.

Funktionsweise
Taktiken für Phishing und Social Engineering kommen häufig bei E-Commerce-Betrug zum Einsatz, um Kundinnen und Kunden dazu zu bringen, persönliche und finanzielle Daten preiszugeben. Bei diesen Taktiken erschleichen sich die Akteure das Vertrauen ihrer Opfer, um sich Zugriff auf vertrauliche Daten zu verschaffen.

Phishing-Angriffe erfolgen in der Regel in Form von gefälschten E-Mails oder Nachrichten, die vorgeben, von einer vertrauenswürdigen Quelle zu stammen, wie z. B. einer Bank, einem E-Commerce-Store oder einer Social-Media-Plattform. In diesen Nachrichten werden die potenziellen Opfer darum gebeten, persönliche oder finanzielle Daten preiszugeben, z. B. Anmeldeinformationen oder Kreditkartendaten, indem sie auf einen Link klicken oder einen Anhang herunterladen.

Taktiken im Social Engineering sind perfider und können diverse Tricks beinhalten, z. B. den Aufbau einer Beziehung zum Opfer, das Spielen mit Emotionen oder Ängsten oder die Anwendung sozialer Manipulation, um sich Zugriff auf die gewünschten Informationen zu verschaffen. So können betrügerische Akteure beispielsweise ein gefälschtes Social-Media-Profil erstellen und Freundschaft mit dem Opfer schließen, um sich auf diese Weise das Vertrauen des Opfers zu erschleichen und vertrauliche Informationen abzufragen.

Im Rahmen des E-Commerce-Betrugs werden Taktiken für Phishing und Social Engineering angewendet, um persönliche und finanzielle Daten zu stehlen, darunter Anmeldeinformationen oder Kreditkartenkarten. Betrügerische Akteurinnen und Akteure können dann mit diesen Informationen unbefugte Käufe tätigen, Geld von Bankkonten abheben oder Identitätsdiebstahl durchführen.

Betroffene Unternehmen
Alle Unternehmen, die im Internet geschäftlich tätig sind, sind potenzielle Ziele, da Phishing- und Social-Engineering-Angriffe sowohl Mitarbeiter/innen als auch Kundinnen und Kunden in den Fokus nehmen können, um sich Zugriff auf vertrauliche Daten oder Systeme zu verschaffen. Diese Arten betrügerischer Angriffe können Unternehmen aller Arten und Größen treffen, betrügerische Akteure scheinen jedoch gern bestimmte Brachen in den Fokus zu nehmen. Im Folgenden lernen Sie einige Beispiele kennen, in denen Unternehmen häufiger Opfer von Phishing- und Social-Engineering-Betrug werden:

  • E-Commerce-Unternehmen
  • Finanzdienstleister
  • Unternehmen im Gesundheitswesen
  • Regierungsbehörden
  • Aus- und Weiterbildungseinrichtungen

Kontoübernahmebetrug

So funktioniert er
Kontoübernahmebetrug ist eine Art E-Commerce-Betrug, der vorliegt, wenn betrügerische Akteure sich unbefugten Zugriff auf das Online-Konto von Kundinnen und Kunden verschaffen und die zugehörigen Daten für Käufe oder andere betrügerische Aktivitäten nutzen. Diese Art von Betrug erfolgt häufig über Phishing-Angriffe oder Social-Engineering-Taktiken, bei denen das Opfer dazu gebracht wird, Anmeldeinformationen oder andere vertrauliche Daten preiszugeben.

Funktionsweise
Betrügerische Akteure nutzen diverse Techniken wie Phishing, Datenschutzverstöße oder Brute-Force-Angriffe, um sich Zugriff auf Anmeldeinformationen zu verschaffen. Sobald sie auf das Konto zugreifen können, können sie die Versandadresse ändern, Käufe tätigen oder die Kontoinformationen sogar an andere Kriminelle verkaufen.

Betroffene Unternehmen
Alle Unternehmen mit Kundinnen- und Kundenkonten, darunter Online-Händler, Marktplätze oder abonnementbasierte Dienstleister, können das Ziel eines Kontoübernahmebetrugs werden.

Rückerstattungsbetrug

So funktioniert er
Ein Rückerstattungsbetrug liegt vor, wenn betrügerische Akteure sich als Kundin bzw. Kunde ausgeben und eine Rückerstattung für ein Produkt oder eine Dienstleistung beantragen, das bzw. die sie/er nie gekauft hat und daher nicht für eine Rückerstattung berechtigt ist. Dies geschieht häufig durch die Bereitstellung falscher Bestelldaten oder die Nutzung gestohlener Kontodaten.

Funktionsweise
Es gibt diverse Wege für einen Rückerstattungsbetrug:

  • Rückgabe gestohlener oder gefälschter Artikel gegen eine Rückerstattung
    Eine Person stiehlt oder kommt in den Besitz gefälschter Artikel und gibt diese gegen eine Rückerstattung an den Händler zurück. Der Händler ordnet eine Rückerstattung an, ohne zu realisieren, es sich bei dem Artikel um einen gestohlenen oder gefälschten Artikel handelt.

  • Beantragen einer Rückerstattung für ein Produkt, das niemals gekauft oder erhalten wurde
    Eine Person beantragt eine Rückerstattung für ein Produkt, dass sie niemals tatsächlich gekauft oder erhalten hat. Dies ist möglich durch das Bereitstellen eines gefälschten Belegs oder einer gefälschten Bestellbestätigung.

  • Zurückgeben von gebrauchten oder beschädigten Artikeln gegen eine Rückerstattung, die als „Neu“ bezeichnet werden
    Eine Person nutzt oder beschädigt ein Produkt und gibt es dann als neues Produkt zurück, um eine Rückerstattung zu erwirken. Der Händler realisiert möglicherweise nicht, dass es sich um ein bereits genutztes oder beschädigtes Produkt handelt und ordnet eine Rückerstattung an.

  • Double-Dipping – Beantragen einer Rückerstattung beim Händler und dem Kreditkartenunternehmen
    In diesem Fall beantragt eine Person für denselben Kauf eine Rückerstattung beim Händler und gleichzeitig beim Kreditkartenunternehmen. In diesem Fall kann eine Person vorgeben, dass es sich bei dem Kauf um Betrug handelte und das Produkt gegen eine Rückerstattung zurückgeben.

Betroffene Unternehmen
Online-Händler, Anbieter digitaler Inhalte und abonnementbasierte Dienstleister sind am stärksten gefährdet, Opfer von Rückerstattungsbetrug zu werden.

Affiliate-Betrug

So funktioniert er
Affiliate-Betrug kommt bei Affiliate-Marketingprogrammen vor, bei denen ein Unternehmen verbundenen Unternehmen eine Provision für das Fördern der eigenen Produkte und Dienstleistungen zahlt. Affiliate-Betrug liegt vor, wenn verbundene Unternehmen an betrügerischen Aktivitäten beteiligt sind, um Provisionen zu verdienen, zu deren Erhalt sie nicht berechtigt sind.

Funktionsweise
Kriminelle nutzen Taktiken wie Klick-Farmen, Bots oder gefälschte Konten, um künstlichen Traffic, künstliche Klicks oder Verkäufe zu generieren, die die Provisionszahlungen aufblähen. Es gibt zahlreiche Arten von Affiliate-Betrug, darunter:

  • Cookie-Dropping: Beim Cookie-Dropping werden Cookies ohne Zustimmung auf dem Computer einer Nutzerin bzw. eines Nutzers platziert, um die Anzahl von Klicks oder Verkäufen aufzublähen, die dem verbundenen Unternehmen zugeordnet werden können.

  • Anzeigebetrug: Anzeigebetrug liegt vor, wenn verbundene Unternehmen gefälschte Websites erstellen oder sich an Klick-Betrug beteiligen, um falsche Eindrücke oder Klickzahlen für Anzeigen zu generieren, für die sie Provisionen erhalten.

  • Gefälschte Leads: Verbundene Unternehmen übermitteln möglicherweise gefälschte Leads oder Kundinnen- und Kundeninformationen, um Provisionen zu verdienen, zu deren Erhalt sie nicht berechtigt sind.

  • Brand Bidding: Beim Brand Bidding, im Deutschen auch als Markengebot bezeichnet, bieten verbundene Unternehmen in Suchmaschinen auf die markeneigenen Schlüsselwörter eines Unternehmens und erhöhen damit die Kosten für Werbung und reduzieren die Wirksamkeit der Kampagnen des Unternehmens.

Betroffene Unternehmen
Jedes Unternehmen, das sich an Marketingprogrammen eines verbundenen Unternehmens beteiligt, kann Opfer von Affiliate-Betrug werden. Einige Arten von Unternehmen sind jedoch anfälliger für Affiliate-Betrug als andere. Besonders E-Commerce-Unternehmen werden häufig Opfer von Affiliate-Betrug, da ihre Verkäufe in der Regel über Online-Kanäle generiert werden. Dies macht es betrügerischen Akteuren einfacher, Klickzahlen und Leads zu manipulieren. Beispielsweise sind Online-Händler, die verbundenen Unternehmen eine Provision für das Fördern des Traffic auf ihrer Website oder das Generieren von Verkäufen anbieten, anfälliger für Affiliate-Betrug.

Nachgemachte oder gefälschte Produkte

So funktionieren sie
Nachgemachte oder gefälschte Produkte werden häufig bewusst und unter Vortäuschung falscher Tatsachen hergestellt und verkauft. Nicht selten werden dabei Markennamen oder Marken ohne die Autorisierung des eigentlichen Herstellers oder Eigentümers genutzt. Bei diesen Produkten kann es sich um Luxusgüter wie Designerhandtaschen und -uhren sowie Artikel des täglichen Bedarfs wie Elektronik, Kosmetik und Arzneimittel handeln.

Bei nachgemachten Produkten ist es mitunter schwierig, diese vom Original zu unterscheiden. Daher werden diese von Kundinnen und Kunden möglicherweise unwissentlich und in dem Glauben im Internet erworben, dass es sich um ein Originalprodukt handelt. Dies führt nicht nur zu finanziellen Verlusten auf Kundinnen- und Kundenseite, sondern kann darüber hinaus schwerwiegende Folgen für die Gesundheit und Sicherheit haben, und zwar insbesondere bei nachgemachten bzw. gefälschten Arzneimitteln, Kosmetikprodukten und Elektronikgeräten.

Funktionsweise
Nachgemachte oder gefälschte E-Commerce-Produkte werden über unterschiedliche Vertriebskanäle verkauft. Einige betrügerische Akteure erstellen Websites oder Online-Stores, die einen seriösen Eindruck vermitteln und Produkte zu einem reduzierten Preis anbieten. Diese Produkte sind möglicherweise als „authentisch“ oder „echt“ gekennzeichnet, in Wahrheit aber handelt es sich um billige Fälschungen, die so gemacht sind, dass sie dem Original stark ähneln. Die betrügerischen Akteure nutzen gestohlene Bilder und Beschreibungen von der Website der echten Produkte, um die gefälschten Produkte überzeugender zu gestalten.

Das feindliche Übernehmen legitimer Listen auf Marktplätzen wie Amazon oder eBay ist eine andere Möglichkeit für betrügerische Akteure, nachgemachte oder gefälschte Produkte im Internet zu verkaufen. In diesem Fall erstellen sie ein gefälschtes Konto und bieten eine nachgemachte Version eines Produkts zu einem geringeren Preis als der echte Verkäufer an. Wenn Käufer/innen das nachgemachte Produkt erwerben, versenden die betrügerischen Akteure das Produkt direkt an die Käufer/innen. Da es sich jedoch um ein nachgemachtes Produkt handelt, erhalten die Käufer/innen am Ende möglicherweise ein Produkt von geringerer Qualität (oder gar ein unsicheres Produkt).

In bestimmten Fällen erstellen betrügerische Akteure möglicherweise ihre eigenen nachgemachten Marken mit gefälschten Logos, gefälschter Verpackung und gefälschter Werbung. Diese gefälschten Marken sind so gemacht, dass sie den echten Produkten bis ins Detail ähneln. Sie werden möglicherweise auf Websites oder über Social-Media-Plattformen vertrieben.

Um diese Betrügereien durchzuführen, täuschen betrügerische Akteure Kundinnen und Kunden mit diversen Taktiken. So erstellen sie gefälschte Bewertungen oder Kundinnen- und Kundenrezensionen, irreführende Produktbeschreibungen oder falsche Authentizitätsnachweise. Und da E-Commerce-Betrug nicht auf eine einzelne Art von Betrug in den jeweiligen Szenarios begrenzt ist, nutzen Akteure möglicherweise gestohlene persönliche Daten oder Kreditkartendaten für betrügerische Käufe.

Betroffene Unternehmen
Unternehmen, die hochwertige Produkte oder Produkte mit einer hohen Markenbekanntheit herstellen oder verkaufen, können zu Opfern von Betrug in Bezug auf nachgemachte oder gefälschte Produkte im E-Commerce werden. Einige Arten von Unternehmen sind jedoch anfälliger für diese Art von Betrug als andere. Einige Beispiele:

  • Luxusgüter: Insbesondere Luxusgüter sind aufgrund ihres hohen Werts und der Markenbekanntheit nicht selten das Ziel von Fälschungen. Betrügerische Akteure stellen häufig gefälschte Versionen beliebter Luxusmarken vor, darunter Designerhandtaschen, -uhren und -kleidung.
  • Elektronik: Auch Elektronikgeräte wie Smartphones, Tablets und Notebooks werden aufgrund der hohen Nachfrage und des Marktwerts häufig gefälscht bzw. nachgemacht.
  • Arzneimittel: Nachgemachte Arzneimittel sind ein großes Problem im E-Commerce, und zwar insbesondere bei teuren oder schwer erhältlichen Medikamenten. Diese gefälschten Medikamente können gesundheitsgefährdende oder unwirksame Inhaltsstoffe enthalten.
  • Schönheitsprodukte: Schönheitsprodukte wie Kosmetika, Düfte und Hautpflegeprodukte werden häufig gefälscht. Diese gefälschten Produkte können gesundheitsgefährdende Inhaltstoffe enthalten und Hautirritationen oder Gesundheitsprobleme zur Folge haben.
  • Sportartikel: Sportartikel wie Sportschuhe und -kleidung werden aufgrund ihrer Beliebtheit und des hohen Wiederverkaufswerts häufig gefälscht.
  • Kfz-Ersatzteile: Kfz-Ersatzteile wie Bremsen und Airbags werden häufig gefälscht. Diese Fälschungen können jedoch ein großes Sicherheitsrisiko für Kundinnen und Kunden bedeuten.

Direktlieferungsbetrug

So funktionieren sie
Ein Direktlieferer ist ein Einzelhändler, der keinen Lagerbestand für die verkauften Produkte vorhält. Stattdessen erfüllt er Bestellungen, indem er Produkte bei einem Lieferanten oder Hersteller einkauft, der diese im Namen des Einzelhändlers direkt an die Kundin oder den Kunden versendet. Auf diese Weise vermeidet der Einzelhändler Kosten und Komplexität für die Lagerung und Bestandsverwaltung und kann sich ganz auf das Vermarkten und Verkaufen von Produkten konzentrieren.

Direktlieferungsbetrug liegt vor, wenn ein Direktlieferer an irreführenden Praktiken beteiligt ist, mit dem Ziel, Käufer/innen oder andere Unternehmen in der Lieferkette zu betrügen. Dazu können betrügerische Aktivitäten wie das falsche Darstellen der Qualität oder der Verfügbarkeit von Produkten, das Nichterfüllen von Bestellungen, das Berechnen übermäßiger Gebühren oder Preise oder die Nutzung gestohlener Kreditkartendaten für das Tätigen von Käufen gehören.

Funktionsweise
Ein Direktlieferer erstellt möglicherweise gefälschte Websites oder Social-Media-Konten, täuscht damit vor, ein legitimer Einzelhändler zu sein und nimmt Zahlungen von Kundinnen und Kunden für Waren entgegen, die er nicht zu liefern beabsichtigt. Er manipuliert außerdem möglicherweise Produktbeschreibungen und -bilder, um den Eindruck zu vermitteln, dass es sich bei dem jeweiligen Angebot um ein hochwertiges Produkt handelt, obwohl das Produkt in Wahrheit minderwertig ist oder gar nicht existiert.

Direktlieferer können auch an unlauteren Preisabsprachen beteiligt sein, um die Kosten für Waren in die Höhe zu treiben und so einen höheren Gewinn zu erzielen, oder sie nutzen gefälschte Werbung, um Kundinnen und Kunden zum Kauf von Produkten zu bewegen, die nicht ihren Erwartungen entsprechen. In einigen Fällen gehen sie sogar dazu über, die Identität eines legitimen Unternehmens zu stehlen, um Zugriff auf deren Lieferkette oder Kundinnen und Kundenbasis zu erhalten.

Betroffene Unternehmen
Online-Händler, die sich der Direktlieferung zur Erfüllung ihrer Lieferverpflichtungen bedienen, laufen große Gefahr, Opfer eines solchen Betrugs zu werden.

Best Practices für die E-Commerce-Betrugsprävention

Obwohl betrügerische Akteure diverse Taktiken nutzen, um E-Commerce-Systeme auszunutzen, sind Unternehmen nicht machtlos und können sich gegen Betrug zur Wehr setzen. Im Folgenden werden wirksame Best Practices zur E-Commerce-Betrugsprävention aufgeführt:

  • Verwenden sicherer Zahlungs-Gateways
  • Implementieren starker Authentifizierungsmethoden
  • Überwachen von Transaktionen und Nutzer/innenverhalten
  • Einrichten von Betrugserkennungsregeln und -filtern
  • Anwenden von Adress- und Kartenverifizierungssystemen
  • Regelmäßiges Aktualisieren von Software und Systemen
  • Schulen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Aufbauen eines internen Bewusstseins für möglichen Betrug
  • Verschlüsseln und Schützen von Kundinnen und Kundendaten
  • Überwachen von Rückbuchungen
  • Verbinden mit anderen Unternehmen und Branchenorganisationen
  • Nutzen von biometrischen Daten und Verhaltensanalysen

Indem Unternehmen diesen Best Practices folgen, können sie das Risiko reduzieren, Opfer von E-Commerce-Betrug zu werden, und eine sicherere Online-Einkaufserfahrung für ihre Kundinnen und Kunden schaffen. Umfassendere Informationen zu diesen Best Practices zum Schutz gegen Betrug für E-Commerce-Unternehmen finden Sie hier.

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