ACH-Zahlungen (Automated Clearing House) sind elektronische Zahlungen, bei denen Gelder zwischen Bankkonten über das ACH-Netzwerk in den Vereinigten Staaten übertragen werden. Dieses System wird von Nacha verwaltet und ermöglicht eine Vielzahl von Zahlungsarten, darunter Direkteinzahlungen von Arbeitgebern, Zahlungen an Auftragnehmer/innen, automatische Rechnungszahlungen und Peer-to-Peer-Überweisungen.
Wie andere Arten von elektronischen Zahlungen sind auch ACH-Überweisungen anfällig für Betrug. Dreißig Prozent der Unternehmen gaben an, im Jahr 2022 mit dieser Art von betrügerischen Aktivitäten konfrontiert worden zu sein, gegenüber 24 % im Jahr 2021. In diesem Leitfaden wird erläutert, was Sie über ACH-Betrug wissen müssen, einschließlich gängiger Betrugsmethoden, Haftung bei ACH-Betrug und wie Sie ACH-Betrug verhindern und erkennen.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Arten von ACH-Betrug
- Nachverfolgung von ACH-Zahlungen
- Haftung bei ACH-Betrug
- Erkennung von ACH-Betrug
- Prävention von ACH-Betrug
Arten von ACH-Betrug
ACH-Betrug umfasst eine Vielzahl von Taktiken, die den Prozess der elektronischen Überweisung innerhalb des ACH-Netzwerks ausnutzen. Hier werden die verschiedenen Arten von ACH-Betrug und gängige Methoden für ACH-Betrug erläutert.
Arten betrügerischer ACH-Transaktionen
Die meisten Arten von ACH-Betrug treten auf, wenn betrügerische Akteurinnen/Akteure ACH-Lastschriften verwenden, um Gelder auf Konten zu überweisen, die sie kontrollieren oder auf die sie Zugriff haben. Sie tun dies, indem sie sich unbefugten Zugriff auf die Bankdaten des Opfers verschaffen oder indem sie bestehende Zahlungssysteme manipulieren, um nicht autorisierte Gelder auf ihre eigenen Konten zu überweisen. Betrügerische Akteure können auch langfristige Taktiken anwenden, um nicht entdeckt zu werden, und sich langsam in finanzielle Arbeitsabläufe oder Systeme einbetten.
Nicht autorisierte Lastschriften
Betrügerische Akteure können nicht autorisierte Lastschriften veranlassen, sobald sie die Bankkontonummer und die Bankleitzahl eines Opfers erhalten, mit denen sie Geld von diesem Konto abheben können. Sie können diese Daten durch Phishing-Angriffe, Datenschutzverletzungen oder durch das Abfangen physischer Dokumente wie Schecks erhalten.
Ausführung: Sobald die Kontodetails vorliegen, können betrügerische Akteurinnen/Akteure ACH-Lastschriften initiieren, indem sie vorgeben, der/die Kontoinhaber/in oder andere legitime Stellen zu sein, die zum Abheben von Geldern berechtigt sind. Diese Transaktionen sind möglicherweise so klein, dass sie nicht entdeckt werden.
Erkennung und Vorbeugung: Kundinnen und Kunden sowie Banken können Tools wie ACH-Filter und -Sperren verwenden, mit denen Kontoinhaber/innen angeben können, welche Personen und Organisationen abbuchungsberechtigt sind. Kundinnen und Kunden sollten Konten regelmäßig auf nicht autorisierte Transaktionen überwachen.
Kontoübernahme
Eine Kontoübernahme erfolgt, wenn sich betrügerische Personen unbefugten Zugang zu den digitalen Plattformen eines Bankkontos verschaffen. Cyberkriminelle können Malware, Phishing oder Keylogging verwenden, um Anmeldedaten zu stehlen.
Ausführung: Mithilfe von Anmeldedaten kann sich die betrügerische Person bei einem Bankkonto anmelden und ACH-Überweisungen auf andere von ihr kontrollierte Konten veranlassen.
Erkennung und Vorbeugung: Minimieren Sie das Risiko von Kontoübernahmen durch die Implementierung einer Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für den Zugriff auf Bankplattformen und erweiterte Sicherheitsmaßnahmen wie Verhaltensbiometrie sowie durch die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Cybersicherheitspraktiken.
ACH-Kiting
Von ACH-Kiting spricht man, wenn betrügerische Akteurinnen und Akteure die Verzögerung zwischen der Initiierung der ACH-Überweisung und der Abbuchung oder Gutschrift der Gelder ausnutzen und so einen falschen Saldo erzeugen.
Ausführung: Betrügerische Akteurinnen und Akteure überweisen Gelder zwischen von ihnen kontrollierten Konten bei verschiedenen Banken, um das Guthaben künstlich aufzublähen, bevor die Transaktionen abgewickelt werden, sodass sie Geld abheben oder ausgeben können, das nicht existiert.
Erkennung und Vorbeugung: Banken können Tools verwenden, um Muster zu analysieren, die auf Kiting hindeuten könnten, wie z. B. häufige bankübergreifende Überweisungen von runden Beträgen. Sie können auch eine erweiterte Verifizierung für die Freigabe von Geldern implementieren.
Gefälschte Zahlungen
Dabei werden betrügerische Rechnungen an Unternehmen gesendet oder bestehende Zahlungsanweisungen manipuliert, um Zahlungen auf Konten umzuleiten, die von betrügerischen Akteurinnen und Akteuren kontrolliert werden.
Ausführung: Indem sie sich als legitime Anbieter ausgeben oder komplett fiktive Bestellungen erstellen, verleiten betrügerische Akteurinnen und Akteure Unternehmen dazu, ACH-Zahlungen an die falschen Konten zu tätigen.
Erkennung und Vorbeugung: Unternehmen sollten Änderungen an Zahlungsdaten mit bekannten Kontakten über einen sicheren und separaten Kommunikationskanal verifizieren. Betrug kann durch regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter/innen zur Überprüfung von Rechnungen und Zahlungsaufforderungen verhindert werden.
Gängige Taktiken bei ACH-Betrug
Betrügerische Akteurinnen und Akteure können die folgenden Methoden nutzen, um an die Daten zu gelangen, die für die Begehung von Betrug erforderlich sind, oder um autorisierte Parteien davon zu überzeugen, Abbuchungen von ihren Konten zu veranlassen. Betrügerische Akteurinnen und Akteure können auch Schwachstellen in verschiedenen Systemen (Bankwesen, E-Mail, Datenspeicher) ausnutzen, um einen mehrgleisigen Angriff zu orchestrieren, der es Unternehmen und Banken erschwert, Betrug zu verfolgen und zu verhindern.
Datendiebstahl
Betrügerische Akteurinnen und Akteure fangen Kundendaten ab oder stehlen solche, um betrügerische Transaktionen zu initiieren. Dabei kann es sich um das Hacken in die Datenbanken eines Unternehmens, physischen Diebstahl wie den Diebstahl von Dokumenten oder Social-Engineering-Techniken handeln, um sensible Daten zu sammeln.
Ausführung: Sobald betrügerische Akteurinnen und Akteure über genügend Daten verfügen, können sie diese verwenden, um betrügerische ACH-Transaktionen zu initiieren oder die Daten auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.
Erkennung und Vorbeugung: Unternehmen können sich vor Datendiebstahl schützen, indem sie sensible Daten verschlüsseln, strenge IT-Sicherheitspraktiken einhalten und regelmäßig Sicherheitsaudits durchführen. Unternehmen sollten sicherstellen, dass physische Dokumente sicher gespeichert und ordnungsgemäß entsorgt werden.
Phishing-Betrug
Von Phishing spricht man, wenn betrügerische Akteurinnen und Akteure die Zielperson dazu verleiten, sensible Informationen wie Anmeldedaten und Kontonummern preiszugeben, in der Regel durch gefälschte E-Mails oder Websites, die legitime Unternehmen nachahmen.
Ausführung: Sobald die Informationen vorliegen, können betrügerische Akteurinnen und Akteure sie für unbefugte Zugriffe und Transaktionen, einschließlich ACH-Lastschriften, verwenden.
Erkennung und Vorbeugung: Wenn Sie die Nutzer/innen darin schulen, Phishing-Versuche zu erkennen und die Authentizität von Anfragen nach sensiblen Informationen zu überprüfen, kann das Risiko verringert werden. Unternehmen sollten auch die Implementierung von E-Mail-Filtern und Sicherheitsprotokollen in Betracht ziehen, um Phishing-E-Mails zu erkennen und zu blockieren.
Kompromittierung geschäftlicher E-Mails (Business Email Compromise, BEC)
Bei dieser ausgeklügelten Betrugsmasche verwenden betrügerische Akteurinnen und Akteure Phishing-Taktiken, um sich als Führungskräfte oder Lieferanten des Unternehmens auszugeben.
Ausführung: Betrügerische Akteurinnen und Akteure fälschen oder fangen möglicherweise E-Mails ab, mit denen Mitarbeiter/innen der Finanzabteilung angewiesen werden, Kontoinformationen für ACH-Zahlungen zu ändern, um diese Zahlungen auf Konten umzuleiten, die von den betrügerischen Akteurinnen und Akteure kontrolliert werden, oder um sie anzuweisen, Überweisungen auf betrügerische Konten zu veranlassen.
Erkennung und Vorbeugung: Verifizierungsverfahren wie die sekundäre Freigabe durch eine/n andere/n Mitarbeiter/in können helfen, diese Art von Betrug zu verhindern. Mitarbeiter/innen sollten in der Lage sein, Phishing zu erkennen und Änderungen der Zahlungsdaten, die nur per E-Mail kommuniziert werden, skeptisch zu sein.
Interne Bedrohungen
Manchmal missbrauchen Einzelpersonen innerhalb einer Organisation, wie z. B. Mitarbeiter/innen oder Auftragnehmer/innen, ihre Privilegien zum persönlichen Vorteil.
Ausführung: Insider könnten unbefugte Transaktionen initiieren oder Kontoinformationen ändern, um Gelder abzuzweigen.
Erkennung und Vorbeugung: Regelmäßige Audits, Aufgabentrennung und die Überwachung ungewöhnlicher Aktivitäten können dazu beitragen, dieses Risiko zu mindern. Es ist auch wichtig, eine Kultur der Sicherheit und des ethischen Verhaltens zu etablieren.
Nachverfolgung von ACH-Zahlungen
Die Rückverfolgung von ACH-Zahlungen kann helfen, Probleme wie nicht erhaltene Gelder, Fehler oder vermuteten Betrug zu lösen. Je früher Sie eine Ablaufverfolgung initiieren, desto einfacher ist es, die Details genau zu verfolgen.
Sammeln von Informationen
Um eine ACH-Zahlung nachzuverfolgen, erfassen Sie zunächst alle relevanten Informationen über die ACH-Transaktion, einschließlich des Transaktionsbetrags, des Datums, der Transaktions-ID oder -Referenznummer sowie der Kontonummern und Banknamen von Absender/in und Empfänger/in.
Kontaktieren der Bank
Wenden Sie sich an die Bank, bei der die Transaktion veranlasst wurde (wenn Sie der/die Absender/in sind) oder die Bank, an die die Gelder gesendet wurden (wenn Sie der/die Empfänger/in sind). Telefonanrufe können bei dringenden Problemen effektiver sein als E-Mails. Übermitteln Sie an die Bank alle Transaktionsdetails.
Initiieren einer Nachverfolgung
Ihre Bank wird wahrscheinlich verlangen, dass Sie ein Formular ausfüllen, um formell eine Nachverfolgung anzufordern. Sie senden dieses Formular über das ACH-Netzwerk an die andere an der Transaktion beteiligte Bank und überprüfen, ob die Transaktion von jeder Bank korrekt verarbeitet wurde, welchen Status die Transaktion hat und wo Unstimmigkeiten oder Fehler aufgetreten sind. Einige Banken erheben möglicherweise Gebühren für Nachverfolgungsdienste.
Die Durchführung der ACH-Nachverfolgung kann mehrere Werktage dauern. Überprüfen Sie regelmäßig den Fortschritt der Nachverfolgung.
Prüfen der Ergebnisse
Sobald die Nachverfolgung abgeschlossen ist, stellen die beteiligten Banken einen Bericht zur Verfügung, in dem der Verlauf der Transaktion und alle aufgetretenen Probleme detailliert beschrieben werden. Falls ein Fehler aufgetreten ist, können Banken den Fehler korrigieren, indem sie die Transaktion erneut verarbeiten oder notwendige Anpassungen an den Kontoständen vornehmen. Dokumentieren Sie die gesamte Kommunikation und die Ergebnisse der Nachverfolgung. Diese Dokumentation kann bei der Beilegung von angefochtenen Zahlungen helfen und als Beweis dienen, falls rechtliche Schritte erforderlich werden.
Haftung bei ACH-Betrug
Die Frage der Haftung bei ACH-Betrug hängt von den Besonderheiten des jeweiligen Falles ab, obwohl die Gesetze im Allgemeinen zugunsten der Verbraucher/innen sind und strengere Anforderungen an Unternehmen und Banken stellen. Gesetze wie der Electronic Fund Transfer Act (EFTA) in den USA schränken die Haftung der Verbraucher/innen für nicht autorisierte elektronische Transaktionen stark ein, solange die Kontoinhaber/innen innerhalb der festgelegten Fristen handeln. Unternehmen müssen unter Umständen die Kosten von Betrug tragen, wenn sie nicht nachweisen können, dass sie über angemessene Kontrollen verfügen. Und Banken können haftbar gemacht werden, wenn ihre Sicherheitsverfahren als unzureichend erachtet werden oder wenn sie die vereinbarten Protokolle nicht einhalten.
In vielen Fällen kann die Lösung der Haftung in ACH-Betrugsszenarien Verhandlungen zwischen den betroffenen Parteien erfordern und kann ein rechtliches Eingreifen zur Feststellung des Verschuldens erfordern. Die Implementierung strenger Präventionsmaßnahmen und die Aufrechterhaltung klarer, dokumentierter Verfahren für den Umgang mit elektronischen Transaktionen können Unternehmen dabei helfen, Risiken zu mindern und die Haftung im Falle von Betrug zu klären.
Im Folgenden wird beschrieben, wie die Haftungsverteilung in der Regel in gängigen Szenarien wie nicht autorisierten Lastschriften, BEC oder Kontoübernahme erfolgt.
Nicht autorisierte Lastschriften
Vorschriften wie die US-EFTA verlangen von der Bank der Kundin/des Kunden die Erstattung nicht autorisierter Abbuchungen, sofern die Kundin/der Kunde die nicht autorisierte Transaktion innerhalb von 60 Tagen nach dem Kontoauszug, der die Abbuchung zeigt, meldet.
Kompromittierung geschäftlicher E-Mails (Business Email Compromise, BEC)
In BEC-Fällen liegt die Haftung oft bei dem Unternehmen, dessen Mitarbeiter/innen die betrügerische Überweisung genehmigt hat, insbesondere wenn der/die Mitarbeiter/in fahrlässig gehandelt und die internen Sicherheitsverfahren nicht befolgt hat.
Kontoübernahme
Kundinnen und Kunden haften in der Regel nicht für betrügerische Transaktionen, die aus einer Kontoübernahme resultieren, wenn sie die Bank rechtzeitig benachrichtigen. Die Banken können die Haftung tragen, wenn sie es versäumt haben, angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
Datendiebstahl
Wenn die Daten eines Unternehmens verletzt werden, kann das Unternehmen haftbar gemacht werden, wenn es bei der Sicherung seiner Daten fahrlässig war. Fahrlässigkeit kann die Nichteinhaltung von Branchensicherheitsstandards oder das Versäumnis, angemessene Präventivmaßnahmen zu ergreifen, umfassen.
Phishing-Betrug
Wenn eine Kundin oder ein Kunde Opfer eines Phishing-Betrugs wird und nicht autorisierte Transaktionen rechtzeitig meldet, übernimmt die Bank in der Regel die Verluste. Wenn die Kundin oder der Kunde grob fahrlässig gehandelt hat (z. B. durch Weitergabe von PINs oder Passwörtern), kann sie oder er den Verlust teilweise oder vollständig tragen.
Interne Bedrohungen
Die Organisation, in der der Insider tätig ist, trägt in der Regel die Haftung für diese Verluste, insbesondere wenn unzureichende Kontrollen oder Aufsicht den Betrug begünstigt haben. In einigen Fällen können Banken gegen Einzeltäter vorgehen.
ACH-Kiting
Wer ACH-Kiting betreibt, kann für Betrug haftbar gemacht werden. Banken können auch haftbar gemacht werden, wenn sie die verdächtigen Aktivitäten aufgrund fehlender geeigneter Überwachungssysteme nicht erkennen und stoppen können.
Gefälschte Zahlungen
Die Haftung kann demjenigen Unternehmen zufallen, das es versäumt hat, die Echtheit der Zahlungsaufforderung oder der Rechnung zu überprüfen, insbesondere wenn die gebotene Sorgfalt nicht erfüllt wurde. Banken haften grundsätzlich nicht, wenn sie die Transaktion gemäß den erhaltenen Anweisungen abgewickelt haben.
Erkennung von ACH-Betrug
Die Erkennung von ACH-Betrug erfordert sorgfältige Überwachung, Überprüfung und Weitergabe von Informationen. Folgendes sollten Sie wissen.
Transaktionsüberwachung
Implementieren Sie eine spezialisierte Software, die Ihre ACH-Transaktionen kontinuierlich anhand von festgelegten Basislinien und historischen Mustern analysiert. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz können das typische Zahlungsverhalten Ihres Unternehmens erlernen und potenziell verdächtige Transaktionen auf der Grundlage komplexer Muster erkennen, die Menschen möglicherweise übersehen. Die folgenden Anzeichen können auf einen möglichen Betrug hindeuten.
Ungewöhnliche IP-Adressen oder Geräte, die mit Transaktionen in Verbindung stehen
Abweichungen des Transaktionsvolumens oder der Transaktionsbeträge im Vergleich zu historischen Durchschnittswerten
Zahlungen an neue Begünstigte, insbesondere an Standorten mit hohem Risiko
Unregelmäßige Transaktionszeiten (außerhalb der üblichen Geschäftszeiten)
Dringende Anfragen (z. B. E-Mails oder Anrufe, in denen sofortige Maßnahmen gefordert werden), die Unternehmen unter Druck setzen, Zahlungen zu beschleunigen oder Geld an unbekannte Konten zu senden
Unstimmigkeiten in Namen, Kontonummern oder anderen Details in einer Zahlungsanfrage
Prüfverfahren
Manuelle Prüfung von Transaktionen mit hohem Risiko: Untersuchen Sie sorgfältig die Transaktionen, die von Ihren Überwachungstools gekennzeichnet werden. Spezielle Mitarbeiter/innen sollten die Angaben zu den Begünstigten, den Zahlungsverlauf und die damit verbundene Kommunikation auf Unregelmäßigkeiten überprüfen.
Stichprobenartige Prüfungen: Führen Sie stichprobenartige Prüfungen für einen Teil der ACH-Transaktionen durch. Selbst wenn Sie keinen Betrug entdecken, könnten einige betrügerische Akteurinnen und Akteure abgeschreckt werden, wenn sie wissen, dass ein Unternehmen Transaktionen jederzeit genau unter die Lupe nimmt.
Analyse der ACH-Rückzahlungen: Überwachen Sie ACH-Rückzahlungen genau. Hohe Rückzahlungsquoten können auf unberechtigte Abbuchungen oder betrügerische Empfängerinformationen hinweisen. Analysieren Sie die Gründe für Rückzahlungen und suchen Sie nach Mustern.
„Know Your Customer“ (KYC)-Praktiken
Kundenverifizierung Führen Sie eine Sorgfaltspflicht durch, bevor Sie wiederkehrende Zahlungen veranlassen oder neue Begünstigte hinzufügen. Überprüfen Sie Adressen und geschäftliche Legitimität und vergleichen Sie sie mit Sanktionslisten und Betrugsdatenbanken.
Beziehungsüberwachung: Prüfen Sie regelmäßig auf Änderungen im Verhalten der Empfänger/innen, im Kommunikationsstil oder auf aktualisierte Bankkontoinformationen, die darauf hindeuten könnten, dass ein Konto kompromittiert wurde.
Teilen von Informationen
Zusammenarbeit mit Banken: Pflegen Sie eine offene Kommunikation mit der Betrugspräventionsabteilung Ihrer Bank. Sie können Sie auf aufkommende Betrugsmuster aufmerksam machen und bei Ermittlungen zusammenarbeiten.
Branchennetzwerke: Treten Sie Branchenverbänden und Betrugspräventionsnetzwerken bei. Der Austausch von Bedrohungsinformationen und Best Practices hilft allen, betrügerischen Akteurinnen und Akteuren einen Schritt voraus zu sein.
Reaktionsplan auf Betrug
Warten Sie nicht, bis ein Vorfall passiert, um zu entscheiden, was zu tun ist. Erstellen Sie proaktiv einen Plan mit den folgenden Schritten.
Ansprechpartner/in bei Ihrer Bank
Interne Berichts- und Untersuchungsprotokolle
Schritte zur Minimierung weiterer Schäden (z. B. Einfrieren von Konten, Änderung von Anmeldedaten)
Anforderungen an die Beteiligung der Strafverfolgungsbehörden
Prävention von ACH-Betrug
ACH-Betrug stellt eine erhebliche Bedrohung für Unternehmen dar, einschließlich verlorener Gelder und Reputationsschäden. So verstärken Sie Ihre Abwehr und verhindern ACH-Betrugsversuche.
Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Erzwingen Sie MFA für alle Anmeldungen und Finanztransaktionen. Verlangen Sie einen zusätzlichen Verifizierungsschritt, der über den Nutzernamen und das Passwort hinausgeht. Dadurch wird das Risiko eines unbefugten Zugriffs verringert, selbst wenn die Anmeldeinformationen kompromittiert werden.
Vorab autorisierte Zahlungen: Mit diesem Verifizierungssystem ACH-Lastschriften können Unternehmen legitime Empfänger/innen und Beträge für ACH-Lastschriften vorab autorisieren. Alle Abweichungen lösen Warnungen zur Überprüfung vor der Verarbeitung aus, wodurch betrügerische Abhebungen verhindert werden.
Schulung des Personals: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter/innen, um Phishing-Versuche, Social-Engineering-Taktiken und Warnsignale im Zusammenhang mit ACH-Betrug zu erkennen. Klären Sie sie über die richtigen Verfahren für den Umgang mit ACH-Transaktionen und die Meldung verdächtiger Aktivitäten auf.
Aufgabentrennung: Implementieren Sie ein System, in dem verschiedene Mitarbeiter/innen Aufgaben wie das Veranlassen von Zahlungen, das Genehmigen von Transaktionen und das Abgleichen von Konten übernehmen. Dies reduziert das Risiko, dass ein/e einzelne/r Mitarbeiter/in das System für betrügerische Zwecke manipuliert.
Echtzeit-Überwachung: Verwenden Sie Echtzeit-Tools zur Transaktionsüberwachung, um Anomalien und verdächtige Aktivitäten zu erkennen und zu stoppen, bevor sie verarbeitet werden.
Abgleichsverfahren: Richten Sie strenge Abgleichsverfahren ein, um erwartete Zahlungen mit tatsächlichen Soll- und Haben-Beträgen zu vergleichen. Prüfen Sie die Kontoauszüge regelmäßig und erkennen Sie alle Unstimmigkeiten, die auf betrügerische Aktivitäten hinweisen könnten.
Datenverschlüsselung: Stellen Sie sicher, dass alle sensiblen Daten, einschließlich Kontoinformationen und Finanzdaten, im Ruhezustand und bei der Übertragung verschlüsselt werden. Dies macht es für betrügerische Akteurinnen und Akteure viel schwieriger, wertvolle Informationen zu stehlen, selbst wenn sie in Ihre Systeme eindringen.
Zugangskontrollen: Implementieren Sie strikte Zugriffskontrollen für Finanzdaten und ACH-Verarbeitungssysteme. Gewähren Sie nur Zugang, wenn es unbedingt notwendig ist, und verwenden Sie strenge Passwortrichtlinien mit regelmäßigen Passwortänderungen.
Dienste zur Betrugsprävention: Ziehen Sie eine Partnerschaft mit Betrugspräventionsspezialisten in Betracht, die erweiterte Bedrohungsinformationen und Überwachungsdienste anbieten. Diese Dienste können zusätzliche Sicherheitsebenen und Fachwissen bei der Erkennung ausgeklügelter Betrugsversuche bieten.
Teilnahme am ACH-Netzwerk: Nehmen Sie an Initiativen zur Minderung von ACH-Netzwerkrisiken teil. Diese Initiativen bieten Ressourcen und Instrumente zur Identifizierung neuer Bedrohungen und bewährte Verfahren zur Bekämpfung von ACH-Betrug.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.