Aktuelle Änderungen zu girocard und Maestro: Ein Überblick

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  1. Einführung
  2. Was sind die Unterschiede zwischen girocard, Debitkarte und Kreditkarte?
  3. Warum wird Maestro abgeschafft?
  4. Wie lange ist die girocard mit Maestro-Funktion noch gültig?
  5. Die Maestro-Abschaffung und ihre Folgen
  6. Die Zukunft der girocard

Die girocard hat eine lange Tradition in Deutschland. Inzwischen befinden sich mehr als 100 Millionen girocards in deutschen Portemonnaies.

Seit dem 1. Juli 2023 gibt es eine wichtige Änderung: Der Anbieter Mastercard stellt das Maestro-Bezahlsystem ein. In diesem Artikel erklären wir, was das bedeutet und wie Kundschaft stattdessen bezahlen kann, vor allem im Ausland.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was sind die Unterschiede zwischen girocard, Debitkarte und Kreditkarte?
  • Warum wird Maestro abgeschafft?
  • Wie lange ist die girocard mit Maestro-Funktion noch gültig?
  • Die Auswirkungen der Maestro-Abschaffung
  • Die Zukunft der girocard

Was sind die Unterschiede zwischen girocard, Debitkarte und Kreditkarte?

Es gibt zwei Arten von Bankkarten in Deutschland: Debitkarten und Kreditkarten. Debitkarten kommen in Deutschland am häufigsten vor. Zu ihnen zählt auch die girocard als führende Debitkarte in Deutschland. Sie ist eine besondere Form der Debitkarte. Die girocard konzentriert sich auf den deutschen Markt und erfüllt ein hohes Maß an Sicherheit, Datenschutz und Verlässlichkeit. Bis 2008 hieß die girocard noch „EC-Karte“, sie wird allerdings im Volksmund häufig weiter EC-Karte genannt. Mit einer Giro- bzw. Debitkarte wird das Girokonto unmittelbar nach dem Einkauf belastet und jede Zahlung ist somit einzeln im Onlinebanking ersichtlich.

Eine Kreditkarte hingegen belastet ein Konto erst zu einem späteren Zeitpunkt, meist zum Monatsende. Die Kreditkarte verfügt über einen im Vorfeld abgestimmten Kreditrahmen. In Deutschland sind die bekanntesten Kreditkarten-Anbieter Mastercard und Visa. Häufig handelt es sich um „Charge-Kreditkarten“. Dabei werden die Umsätze vom Kartenunternehmen auf dem Kreditkartenkonto gesammelt. Einmal im Monat werden diese vollständig vom Girokonto abgebucht. Alternativ kommen auch Prepaid-Kreditkarten zum Einsatz, auf die der/die Kunde/Kundin vor der Benutzung Geld „aufladen“ muss. Im Ausland sind Kreditkarten oft die Voraussetzung, um einen Kauf zu tätigen, beispielsweise für Hotel- und Mietwagenbuchungen. Mehr zu den Vorteilen von Debit- und Kreditkarten sowie anderen Zahlungsmethoden finden Sie auch hier.

Warum wird Maestro abgeschafft?

Seit 1. Juli 2023 besitzen neu ausgestellte girocards keine Maestro-Funktion mehr. 30 Jahre lang war die Zahlung per Maestro möglich. Das Bezahlen und Geldabheben im Ausland ist nun nur noch mit anderen Zahlungsmethoden möglich und die girocard ist nur noch in Deutschland uneingeschränkt nutzbar.

Mastercard begründet den Rückzug damit, dass das Bezahlsystem nicht für den Online-Handel ausgelegt sei und die Kosten zu hoch. Mastercard-Kundinnen und -Kunden könnten zukünftig bei der Zahlung häufiger eine Kredit- oder Debitkarte von Mastercard verwenden, anstatt per Lastschriftverfahren zu bezahlen. Dies bedeutet für Online-Shops jedoch, dass sie Entgelte an Mastercard entrichten müssen. Im Lastschriftverfahren hingegen, bei dem die Kundschaft dem Unternehmen erlaubt, den Betrag abzubuchen, werden keine Gebühren fällig, es sei denn, es kommt zu Währungsumrechnungen. Darüber hinaus würde die Abwendung vom Lastschriftverfahren den Anteil an Debit- und Kreditkarten auf dem deutschen Markt erhöhen.

Wie lange ist die girocard mit Maestro-Funktion noch gültig?

girocards mit Maestro-Funktion behalten ihre Gültigkeit bis zu dem auf der Karte vermerkten Datum. Dies ist spätestens Ende 2027. Bis zu diesem Datum ist die Maestro-Funktion im Ausland auch nutzbar. Danach wird der Kundschaft entweder eine andere Debitkarte mit einem alternativen Co-Badge erhalten von ihrer Bank erhalten oder die Banken werden auf ein Zwei-Karten-System setzen und den Kundinnen und Kunden eine girocard für das Bezahlen im Inland und eine Kreditkarte für das Bezahlen im Ausland zur Verfügung stellen. Besonders bei letzterem sollte sich die Kundschaft nach eventuellen Mehrkosten, die durch eine Kreditkarte entstehen können, erkundigen.

Die Maestro-Abschaffung und ihre Folgen

Einige Banken bieten nun andere Karten als Alternative zur girocard an. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass girocard-Herausgeber zunehmend auf V-Pay setzen werden, ein weiteres häufig genutztes Co-Badge von Visa. Allerdings konzentriert sich V-Pay vor allem auf den europäischen Markt.

Die meisten Banken boten die girocard bisher mit den Funktionen der Mastercard oder Visacard an. Dies bedeutet jedoch, dass sie doppelte Gebühren an den Kartenausgeber zahlen müssen, sprich zum einen an girocard und dann entweder an Mastercard oder Visacard.

Eine andere Möglichkeit für Kundinnen und Kunden im Ausland zu bezahlen, bietet daher eine Zweitkarte. Einige Anbieter setzen schon jetzt auf dieses Zwei-Karten-System, also eine girocard für die Nutzung innerhalb Deutschlands und eine weitere Debit- oder Kreditkarte für das Ausland.

Wenn Sie als Unternehmen daran interessiert sind, ein eigenes Kartenprogramm für Ihre Kundschaft oder Mitarbeiter/innen zu erstellen und verwalten, kann Stripe Issuing Sie unterstützen. Mit Issuing haben Sie die volle Kontrolle über wichtige Dinge wie Ausgabelimits und das Kartendesign. Die Karten sind vielseitig einsetzbar – von der Spesenverwaltung bis hin zur Ausführung von Bestellungen.

Die Zukunft der girocard

Die meisten Banken wollen ihrer Kundschaft laut dem Unternehmen „Euro Kartensysteme”, einem Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Banken und Sparkassen, weiterhin eine girocard mit Co-Badge ausstellen – sofern die Kundschaft dieses vorher auch hatte. Mit diesem alternativen Co-Badge wie beispielsweise von V-Pay (Visa) soll Kundschaft auch weiterhin im Ausland bezahlen können. Dies bedeutet, dass sich lediglich das Logo auf der girocard ändern wird. Auch denkbar ist ein Szenario, bei dem die Banken eine girocard mit Debitfunktion ausgeben, sprich ein Mix aus girocard und Kreditkarte.

Kundinnen und Kunden sollten sich jedoch bei der Eröffnung eines Kontos bzw. bei einer Umstellung der Karten, wie zum Beispiel auf ein Zwei-Karten-System bestehend aus girocard und Kreditkarte, nach möglichen Mehrkosten erkundigen, da die Banken verschiedene Lösungswege einschlagen. So verlangen einige Banken zum Beispiel für Kreditkarten nicht nur eine jährliche Grundgebühr, sondern zusätzlich weitere Gebühren wie für das Abheben kleinerer Beträge oder das Einkaufen außerhalb von Europa. Zudem verlangen einige Anbieter Zinsen bis der Betrag letztendlich abgebucht wird.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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